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Crimetime Vorschau - Titelfoto BR / X Filme Creative Pool GmbH, Hagen Keller

Die Lage spitzt sich immer mehr zu

Es ist ihr 83. Fall – und der hat es in sich. An den am 22. Juli 2016 verübten Anschlag auf das Olympia-Einkaufszentrum in München erinnernd, geraten die Hauptkommissare Batic (Miroslav Nemec) und Leitmayr (Udo Wachtveitl) im Tatort „Unklare Lage“ in eine Hetzjagd auf einen – oder doch mehrere? – flüchtige Attentäter. Steht das städtische Ernst-Liebig-Gymnasium im Fokus?, schreibt die Redaktion von Tatort Fans.

Weiter unten wird vermerkt, dass zu erwarten war, dass aus dem Anschlag aufs Olympiazentrum irgendwann ein Krimi wird. Ist das so? Einen Tatort, der den Anschlag von 1972 auf die israelische Olympiamannschaft oder etwa den Berliner Breitscheidtplatz-Anschlag zur Grundlage hat, gibt es bisher jedenfalls nicht. Dafür gibt es viele „Lagen“ aller Art – Verdachtsmomente auf terroristische Anschläge, terroristische Anschläge, rechte Gewalt in immer größerem Umfang, Polizeigewalt bei Veranstaltungen, Vorgehensweisen vor Ort, Einsatzbefehle und Hintergründe, die große Fragen aufwerfen.

Was nach unserer Ansicht gegenwärtig am meisten fehlt, ist ein Tatort, der den Rechtsdrall in der Polizei mutig aufarbeitet. Es reicht nicht mehr, dass die Ermittler*innen in der Regel eher mitte-links stehen und mit ihren hohen Sympathiewerten Werbung für eine tolerante Gesellschaft machen, dass die ARD immer wieder sozialpolitische Themen mit entsprechender Tendenz aufgreift. Auch auf die Gefahr hin, dass mal wieder ein Tatort im Giftschrank landet, weil sich jemand auf die Füße getreten fühlt, die Gefahr für die Demokratie, die von Organen ausgeht, welche die Demokratie schützen sollen, kann kein Format so gut wie der Tatort an ein großes Publikum vermitteln. Diese Reichweite muss nun genutzt werden.

Die Redaktion von Tatort Fans ist einhellig positiv gestimmt, auch der Spiegel hält „Unklare Lage“ für ein Krimi-Highlight und geht mit 9/10 sehr hoch. Filmstarts.de, die uns immer wieder mit sehr kritischer Haltung zu den Polizeirufen und Tatorten auffallen, tendiert exakt gleich und vergibt 4,5/5 Sternen und schreibt: „Der spannendste Sonntagskrimi seit Jahren!“. Die SWR3-Kritik lässt mit fünf von fünf Elchen keinen Raum nach oben.

Der „Tatort – Unklare Lage“ zeigt, wie nach einem Tötungsdelikt, bei dem ein terroristischer Hintergrund nicht auszuschließen ist, der Polizeiapparat in Gang gesetzt wird und sich viele Stunden in höchster Alarmbereitschaft befindet, beschreibt Tittelbach-TV die Situation und gibt 5,5/6.

Wenn die Form der Kriminalität in einer Gesellschaft immer auch deren Probleme widerspiegelt, könnte man die These aufstellen, dass es eine solche Tat befördern kann, wenn sich junge Menschen in einer Gesellschaft, die von Schaulust und Selbstinszenierung geprägt ist, nicht ausreichend wahrgenommen fühlen. Wo Empathie fehlt und soziale Einbindung nicht gelingt, entsteht das Gefühl von Aus-grenzung, von Zurücksetzung und damit Wut und im schlimmsten Fall eine öffentliche Gewalt, die darauf zielt, etwas in die Welt zu setzen, das maximales Aufsehen erregt. (BR-Redakteurin Stephanie Heckner, zitiert nach Tittelbach-TV).

Ein zweiter Aspekt: Hysterie, gepaart mit Fake News. Gerade dabei werde wir genau hinschauen, wie derFilm tendiert und wer an den Pranger gestellt wird. Denn auch diese Auswüchse in den sozialen Netzwerken sind ein Teil der gesellschaftlichen Realität, die durch die Förderung der falschen menschlichen Eigenschaften so geworden ist, wie sie sich heute zeigt.

Wir haben bei der Schnellsuche keine negative Kritik zum 1118. Tatort gefunden und sind sehr gespannt auf den heutigen Abend. Wenn der Tatort wirklich so gut ist, wird unsere Kritik dazu möglicherweise noch heute Abend erscheinen.

Handlung

Mitten am Tag fallen in einem Bus bei einer Fahrkartenkontrolle tödliche Schüsse. Der Täter kann fliehen, wird aber wenig später gestellt und vom SEK erschossen. Ein junger Münchner, noch keine 20 Jahre alt. Im Rucksack des Toten stecken Ersatzmagazine und ein Funkgerät, das auf einen möglichen zweiten Täter hinweist. Aber gibt es diesen zweiten Täter überhaupt?

Droht ein Anschlag? Die Medien berichten. Auf sozialen Plattformen verbreiten sich blitzschnell Gerüchte. Die Lage ist unklar, die Bevölkerung aufgeschreckt. Eine atemlose Hetzjagd durch die Stadt beginnt, bei der die Polizei mit allen Mitteln versucht, die unklare Lage unter Kontrolle zu bekommen. 

Besetzung und Stab

Hauptkommissar Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Hauptkommissar Ivo Batic – Miroslav Nemec
Kommissar Karl-Heinz „Kalli“ Hammermann – Ferdinand Hofer
SEK-Leiterin Karola Saalmüller – Corinna Kirchhoff
Stefan Scheuer – Martin Lindow
seine Ehefrau Maria Scheuer – Isabella Bartdorff
der Sohn Maik Scheuer – Max Krause
der Sohn Tom Scheuer – Manuel Steitz
Toms Freund Dennis Köster – Leonard Proxauf
Toms Freundin Janja Rembeck – Pauline Werner
Janjas Vater Ludwig Rembeck – Peter Sikorski
Polizeiseelsorgerin – Katja Lechthaler
Polizist Lechner – Max Wagner
Polizist Martin – Raphael Rubino
Polizeibeamter Walter Ohnsorg – Axel Pape
Spurensicherer Pfeifer – Christian Heiner Wolf
Busgast mit Handy – Daniel Holzberg
Mutter mit Säugling – Vanessa Jeker
Rektorin des Gymnasiums – Angelika Fink
Lehrer Unger – Nikolaus Frei
Schüler – Jonas Holdenrieder
junger Journalist – Lion Leuker
Journalisten des BR – Ursula Heller, Till Nassif, Martin Breitkopf, Oliver Bendixen, Eva Frisch, Vera Cornette, Anna Tillack, Julian von Löwis
u.a.

Drehbuch – Holger Joos
Regie – Pia Strietmann
Kamera – Florian Emmerich
Musik – Sebastian Pille

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