Sturzflut Bernd (2021) versenkt 8 Milliarden Euro | Umwelt, Klima | Flutkatastrophe, Ahrtal

Newsroom | Umwelt & Klima | Größte Naturkatastrophen der 2000er in Deutschland nach Versicherungsschaden

Zum Abschluss des Tages haben wir noch einen kleinen Info-Artikel für Sie, liebe Leser:innen. Sie erinnern sich gewiss an die Sturzflut im August 2021, die das Ahrtal zu trauriger Berühmtheit führte. Sie hieß Bernd. Früher hätte sie einen weiblichen Namen gehabt, wie alle Schlechtwetterlagen und Tiefdruckgebiete, aber nun steht Bernd für den bisher verheerendsten Schaden, den eine Wetterlage in Deutschland angerichtet hat. Zumindest versicherungstechnisch. Wir kommentieren heute nicht die üblichen Anmerkungen zu Klima und Umwelt hinter den Begleittext zur Grafik von Statista, Sie wissen sowieso längst Bescheid darüber, dass wir mehr gegen den Klimawandel tun müssen.

Dass die Grafik gerade heute erstellt wurde, verdanken wir vermutlich der Tatsache, dass #Ahrtal gerade trendet – wegen des Wiederaufbaus und der Fehler, die dabei möglicherweise gemacht wurden.

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0  erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu.

Ein Jahr ist es her, dass Wettertief „Bernd“ für starke Regenfälle in Deutschland gesorgt hat, die zu einer verheerenden Sturzflut in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen geführt haben. Besonders betroffen war der Landkreis Ahrweiler – hier kamen 133 Menschen im Hochwasser um ihr Leben.

Neben den mit Geld nicht aufzuwiegenden Menschenleben verursachte die Sturzflut hohe Sachschäden. Laut Schätzungen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) beträgt das Schadensausmaß rund 8,5 Milliarden Euro. Die Naturkatastrophe geht somit als teuerste in die Geschichte ein, wie die Statista-Grafik zeigt.

Rund 8,1 Milliarden entfallen auf Wohngebäude, Hausrat und Betriebe, weitere 350 Millionen sind Kraftfahrzeugschäden. Großschäden über einer Million Euro wurden 862 registriert. Der größte verbuchte Schaden an einem Einfamilienhaus wurde mit 960.000 Euro beziffert. Im Durchschnitt taxierten die Expert:innen die Schäden auf 42.100 Euro pro Wohngebäude.

Sturzflut Bernd übertrifft damit auch bisherige Hochwasser-Ereignisse deutlich. Das August-Hochwasser 2002 wird mit etwa 4,8 Milliarden Euro Versicherungsschaden bemessen, das Juni-Hochwasser von 2013 bewirkte ein Schadensaufwand von etwa 2,3 Milliarden. Unter den schadensreichsten Ereignissen befinden sich außerdem der Orkan Kyrill (3,7 Mrd. Euro), der 2007 reihenweise Bäume entwurzelte und Häuser abdeckte und der schwere Hagelsturm Andreas (3,2 Mrd. Euro), der unter allen Katastrophen den größten Schaden an Kraftfahrzeugen verursacht hat.

Sofern die Zahlen nominale Werte ohne Berücksichtigung der Teuerung sind, muss angemerkt werden, dass das große Hochwasser des Jahres 2002 heute einen höheren Schaden verursacht hätte, vermutlich würde er fast an den des letztjährigen Ereignisses heranreichen.

TH

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