#Euro2024 Fußball-EM 2024 Auftakt. Deutschland gegen Schottland: Das sagt die Statistik | #Sport | #Fußball #EM2024 #FußballEM2024 #Germany #Scotland

Sport: Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland (1)

Morgen findet das Eröffnungsspiel der Fußball-EM der Männer in Deutschland statt. Traditionell ist der Gastgeber auch am ersten Spiel beteiligt. Dieses Mal ist Schottland der erste Gegner. 

Wir werden die EM sicher beim Wahlberliner nicht zu einem  Hype für uns selbst machen, dazu gibt es zu viele andere, für uns wichtigere Themen. Aber wenn Statista schon netterweise eine Statistik-Infografik zu Deutschland vs. Schottland anbietet, dann nehmen wir sie doch und können mir relativ wenig Aufwand einen Beitrag abhaken. Zumal uns ein anderer Artikel für einen Werktag ziemlich stark in Anspruch genommen hat.

Deutschland gegen Schottland: Das sagt die Statistik

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Am Freitag um 21 Uhr ist es endlich soweit – Schiedsrichter Clément Turpin gibt den Anpfiff Fußball-Europameisterschaft 2024. Im Eröffnungsspiel trifft Gastgeber Deutschland auf Schottland. Eine machbare Aufgabe für die deutsche Nationalelf, denn statistisch sind die Deutschen der klare Favorit in dieser Begegnung.

Wie die Statista-Grafik zeigt, standen sich die beiden Nationen in ihrer Länderspielgeschichte bereits 17-mal gegenüber – das erste Aufeinandertreffen fand bereits 1929 im Rahmen eines Freundschaftsspiels statt. Deutschland gelang seitdem achtmal ein Sieg, Schottland viermal, weitere fünfmal verlief die Partie unentschieden. Das Torverhältnis ist dabei mit 26 zu 23 Toren für Deutschland relativ ausgeglichen. Schottland konnte sich jedoch bisher nie bei einem großen Turnier durchsetzen, sondern nur bei Freundschaftsspielen gewinnen.

Ein Blick auf die aktuelle FIFA-Weltrangliste offenbart ebenfalls einen Klassenunterschied zwischen den beiden Mannschaften, auch wenn beide Teams momentan eher schlecht abschneiden. Schottland belegt momentan Rang 39 und ist damit so tief platziert, wie zuletzt im Dezember 2022. Auch die deutsche Nationalmannschaft steckt in einem Drei-Jahrestief und wird auf Platz 16 gerankt.

Deutschland kann jedoch auf die individuelle Stärke seiner Nationalspieler vertrauen. Im Kader von Trainer Julian Nagelsmann befinden sich gleich sechs Spieler, die einen höheren Marktwert aufweisen als der höchstbewertete Schotte Scott McTominay (32 Millionen Euro) von Manchester United. Das Juwel im deutschen EM-Kader Florian Wirtz überragt diesen um fast 100 Millionen Euro.

Die Ausgangslage für das deutsche Team scheint also günstig zu sein, dennoch sollte man nicht vergessen, dass Turniere ihre eigenen Gesetze haben und auch Außenseiter über sich hinauswachsen können.

Wohl wahr. Man sieht es auch an der obigen Statistik. Sie bestätigt, dass die deutschen Nationalfußballer es bei Freundschaftsspielen gerne etwas lockerer angehen lassen. Sie konnten bei Turnieren auch Gegner schlagen, die im Grunde besser spielten. Vor allem in unserer Jugendzeit war es beinahe grotesk, wie erfolgreich der deutsche Fußball angesichts der vorherrschenden rumpeligen Spielweise war (Sie merken, wir meinen die Zeit nach der Beckenbauer-Ära und vor der Wiedervereinigung). Heute ist es umgekehrt. So viel Talent, aber kein Mannschaftsgeist. Denn das war immer das Geheimnis: „Die Mannschaft“. Zuletzt 2014. Im Grunde ist Deutschland jetzt eines von vielen Ländern, die zwar gute Einzelspieler haben, aber das Gesamtpaket nicht richtig schnüren können, und es fehlen die Charaktere, die über das spielerische Potenzial hinaus wirken.

Das heißt vor allem, die Leistungen sind unbeständig. Manchmal erstaunlich gut, dann wieder grottenschlecht. Gut kicken können sie ja – wenn sie wollen, was leider nicht immer der Fall ist. Wenn es schlecht läuft, übernimmt niemand die Verantwortung, um eine Wende herbeizuführen. Auch hier verweisen wir auf die WM 2014. Nach unserer Ansicht wurde der Trainer damals von den Führungsspielern nach mehreren schwachen Leistungen und entnervenden Final- oder Halbfinalniederlagen in den Turnieren zuvor teilentmachtet (das entscheidende Spiel war wohl der sehr knappe Sieg gegen Algerien im Achtelfinale) und ab da lief es. Auch mit Glück, aber es lief. Schon bei der EM 2016 war der nach unserer Ansicht ausschlaggebende Führungsspieler Philipp Lahm nicht mehr dabei und seitdem geht es abwärts. Toni Kroos ist zwar ein Weltklassemann, aber nicht der Lautsprecher und Motivator, den eine Mannschaft auch braucht, um große Spiele gewinnen zu können, in denen sie nicht spielerisch überlegen ist. Es sei denn, sie ist so herausragend besetzt, wie es Spanien lange Zeit war oder immer wieder auch Frankreich, dann sieht es etwas gleichmäßiger aus. Aber auch diese Mannschaften hatten natürlich legendäre Führungsfiguren.

Auf wen tippen Sie? Wer gewinnt die EM?

Wir haben uns noch nicht entschieden, und, offen geschrieben, es ist uns auch nicht mehr so wichtig, wir werden uns möglicherweise nicht einmal die deutschen Spiele ansehen. Es sei denn, sie schaffen es bis ins Halbfinale, denn werden wir kurzfristig Erfolgsfans. Gut, dass wir schon bei der letzten EM und der letzten WM vorrunden-abstinent geblieben sind. Erst Corona und dann dieses Gekicke, das wäre zu viel gewesen.

Es ist keine Feststimmung mehr da. Nicht fußballerisch und allgemein nicht, und eine Pflichtaufgabe ist die Bewegungen des Runden, das ins Eckige muss verfolgen für uns nicht. Vielleicht machen wir unsere Abendrunde, während das Spiel läuft und schauen uns an und lauschen dem, was öffentlich von der EM zu sehen ist. Was es bisher nicht gibt, sind Deutschlandfahnen an Autos oder Wohnungen. Nirgendwo bisher eine gesehen, 2008 und 2010 war das noch sehr ausgeprägt (die erste EM und WM, die wir in Berlin erlebt haben). Kam das vielleicht erst nach Turnierbeginn oder hat sich wirklich etwas verändert?  Wir meinen, es hat schon bei den letzten Groß-Fußballereignissen nachgelassen. Vor allem wurden die Beflaggung schnell wieder entfernt, gemäß der Turnierergebnisse. Wir meinen, das war eine gute Gelegenheit, sich etwas mehr von Dingen zu distanzieren, mit denen man im Grunde gar nichts zu tun hat. Jetzt könnte es ein kleiner Gegentrend zum politischen Rechtsdrall sein, es mit dem Schland-Geheule etwas dezenter anzugehen.

Um nicht missverstanden zu werden: Selbstverständlich wünschen wir allen, die mit der EM friedlichen Spaß haben wollen, genau dies: viel Spaß!

TH

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