Welche sind die größten Kryptobörsen? (Statista + Zusatzinformationen + Kurzkommentar) | Briefing 370 | Wirtschaft

Briefing 370 Wirtschaft, Kryptowährungen, Bitcoin, Mining

Die angespannte Weltlage darf uns nicht vollkommen davon abhalten, Themen zu besprechen, die damit auf den ersten Blick nichts zu tun haben. Wie zum Beispiel die Kryptowährungen, die sich in den letzten Jahren explosionsartig im Wirtschaftsleben ausgebreitet haben. Aber wo wird mit ihnen gehandelt? Diese Frage beantwortet die nachfolgende Infografik.  Wir werden einige Zusatzinformationen liefern.

Welche sind die größten Kryptobörsen?

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Bitcoin und Ethereum mögen wieder einigermaßen stabil sein, die Kryptobranche hingegen erschütterten zuletzt mehrere juristische Beben. Nachdem FTX-CEO Sam Bankman-Fried Anfang des Monats der Geldwäsche und des Betrugs für schuldig befunden wurde, ist kürzlich Changpeng Zhao als Chef der Kryptobörse Binance, zurückgetreten. Zuvor hatte Zhao Verletzungen von Sanktions- und Geldwäschebestimmungen im Sinne des des Bank Secrecy Acts eingeräumt. Trotzdem ist Binance mit einem Handelsvolumen von 3,3 Billionen US-Dollar im Jahr 2023 immer noch die mit Abstand bedeutendste Kryptobörse, wie Daten von The Block zeigen. Erst mit weitem Abstand folgen die engsten Konkurrenten Upbit, OKX und Coinbase. Diese Zahlen wirken zwar beeindruckend, fallen aber im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer aus. So konnte beispielsweise Binance bereits im Juli 2022 ein höheres Handelsvolumen vorweisen als von Januar bis November 2023.

Die mit Abstand bekannteste Kryptowährung ist der Bitcoin. Deren Hype konnte bisher keine andere virtuelle Währung nachbilden, auch oder vielleicht gerade, weil es über 8.000 weitere Kryptowährungen gibt und damit das Feld unübersehbar ist. Wer beim Start 2010 etwa 1.000 Dollar in etwas mehr als drei Bitcoins investiert hat, konnte beim Verkauf auf dem bisherigen Kurshöhepunkt im Oktober 2021 (Wert über 59.000 Dollar) einen Gewinn von 20.000 Prozent einstreichen, also den Wert fast in etwa verzweihundertfachen. Danach gab es einen Einbruch, jetzt erholt sich der Bitcoin recht schnell wieder.  

Davon sind knapp 20 Millionen Einheiten im Umlauf, was einem aktuellen Börsenwert von etwa 800 Milliarden Dollar entspricht, das wäre etwas mehr als die Hälfte des gesamten in Umlauf befindlichen Kryptogeldes in Höhe von etwa 1,5 Billionen Dollar. Der anonyme Gründer der Währung hat den Höchstbestand auf 21 Millionen Einheiten festgelegt, dieser ist also fast erreicht. Wenn keine weiteren Bitcoins mehr erschaffen werden können, sollte das, so ist zumindest die Theorie, die limitierte vorhandene Zahl noch einmal im Wert boosten.

Wenn man nur die größten Börsen zusammenrechnet, wurde dieser gesamte Bestand innerhalb eines Jahres mehrfach umgeschlagen. Das sind sehr überschlägige Werte, wohlgemerkt, sie weisen aber auf eine hohe Fluktuation und damit darauf hin, dass Kryptowährungen Zockerware sind. Im Grunde sind sie realwirtschaftlich hochgefährlich, weil sie nur aus Rechnerleistung heraus generiert werden können,  Der Stromverbrauch dafür scheint aber nicht so hoch zu sein, wie man ihn sich vorstellen mag. Antwort von ChatGPT:

Laut coindaten hängt die Wattzahl eines Bitcoin Miners von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der verwendeten Mining-Hardware, der Effizienz der Stromversorgungseinheit (PSU) und der Stromspannung. Im Durchschnitt liegt der Energieverbrauch eines ASIC-Miners zwischen 500 und 2500 Watt 1.

Das Problem dürfte eher die zu geringe Leistung der handelsüblichen Rechner und Grafikkarten sein, die dafür sorgt, dass man auf diese Weise nicht reich werden kann. Außerdem erfordert das Thema viel Zeitinvestition. Wer das Schöpfen, Fachwort „Mining“, also eher „Schürfen“, als ob es sich um eine Goldmine handeln würde, versuchen will, hier sind Informationen zusammengefasst.

Im Grunde ist diese Art, Geld zu generieren, irre. Das muss man sich klarmachen.Ihr keinerlei Arbeitswert, keine Produktion, keine Wertschöpfung in der realen Wirtschaft als Grundlage zur Verfügung. Andererseits ist dieses Geld machen aus dem wahrhaftigen Nichts und dann damit handeln nur eine Fortschreibung des Finanzkapitalismus, wie wir ihn kennen und wie er auf der Welt für immer größere Disparitäten sorgt, einschließlich der letzten Krise von 2008/2009, kurz darauf wurde der Bitcoin ins Leben gerufen. Vielleicht auch aus der Idee heraus, vom Einfluss von Staaten und ihren Zentralbanken unabhängig Geld in Umlauf bringen zu können. Wie gefährlich das für die Kontrolle von Institutionen über das Währungssystem ist und wie undemokratisch, muss wohl kaum erläutert werden. Der Stromverbrauch für die Schürfung von Kryptowährungen ist demgegenüber bei aller Umweltbedenklichkeit das kleinere Problem.

TH

 

 


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