Filmfest 1028 Cinema
Mein Name ist Nobody (Originaltitel: Il mio nome è Nessuno) ist ein Italowestern mit einigen humorvollen Elementen von Tonino Valerii nach einer Idee von Sergio Leone. Die italienisch-deutsch-französische Koproduktion stammt aus dem Jahr 1973.

Da in diesem Film nicht einmal Klaus Kinski als Bösewicht mitspielt, der oft dür den deutschen Anteil am Gepräge ähnlicher Produktionen zuständig war, kann man den Film wirklich nicht vorwiegend als deutsch einstufen, sondern als weit überwiegend italienisch anmutend. Mit der schönen Note, dass Henry Fonda mitspielt. Die Connection zu ihm kam daher, weil niemand Geringerer als Sergio Leone das Drehbuch verfasste – und mit ihm hat Fonda bekanntlich den epochalen „Spiel mir das Lied vom Tod“ gedreht, sechs Jahre vor „Nobody“. Auch der Komponist der gleiche: der unvergleichliche Ennio Morricone. Immerhin ist Hauptdarsteller Terence Hill deutsch-italienischer Herkunft. Er wird uns hoffentlich verzeihen, dass wir im Sinne einer Jugendsünde „Niemand“ ziemlich falsch geschrieben haben.
Aber wir sind wirklich nicht gut bestückt mit vorzeigbaren Filmen aus Deutschland, in den 1970ern, daher haben wir diesen Film sozusagen okkupiert. Im FVZ Nr. 8 hatten wir ihn dann in den Kapiteln Frankreich und Italien noch einmal aufgeführt. Vermutlich wird sich das im Filmfest nicht wiederholen, obwohl es viel einfacher geworden ist, denn damals mussten wir den Text tatsächlich noch einmal tippen. Noch etwas Information als Beigabe, fast 35 Jahre nach der obigen Kurzrezension:
- Der Filmtitel zitiert die Odyssee: Odysseus überlistet den Polyphem, indem er sich als „Niemand“ zu erkennen gibt. Auf Jack Beauregards vermeintlichem Grabstein steht entsprechend: „Nobody was faster on the draw“.
- Für den Titel The Wild Horde arrangierte Morricone einen Ausschnitt aus Wagners Ritt der Walküren.
- Beim Scheinduell hört man eine Version von The man with the Harmonica aus dem Film Spiel mir das Lied vom Tod, ebenfalls von Ennio Morricone, sowie weitere Musikstücke, jedoch leicht verändert, aus Westernfilmen, in denen Henry Fonda einst mitwirkte.
Der Walkürenritt eignet sich wirklich prächtig zur Untermalung groß angelegter, dramatischer Actionszenen. Wer weiß, vielleicht hat „Nobdy“ Francis Ford Coppola inspiriert, die Musik auch in „Apocalypse Now“ zu verwenden.
„Man albert flott.“ – Abendzeitung, München
„Mißglückter Versuch, aus Hollywood-, Italo- und Klamaukwestern eine neue Variante zu schaffen.“ – Lexikon des internationalen Films[4]
„Es wird zugeschlagen, daß die Abenteurerherzen hüpfen.“ – Münchner Merkur, München
Schon die Filme der Dollar-Trilogie, die Urväter aller Italo-Western, hatten durchaus ihre komischen Momente, aber natürlich steht die Komödie in„“Nobody“ mehr im Vordergrund. Sie war im Grunde eine Spielart der Filme, die Terence Hill und Bud Spencer zusammen gemacht haben und die einen teilweise phänomenalen Erfolg hatten, gerade in Deutschland. Als sein bekanntestes Werk gilt aber der hier besprochene „Mein Name ist Nobody“.| Regie | Tonino Valerii |
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| Drehbuch | Sergio Leone Fulvio Morsella Ernesto Gastaldi |
| Produktion | Claudio Mancini Fulvio Morsella |
| Musik | Ennio Morricone, Alessandro Alessandroni (Chor) |
| Kamera | Armando Nannuzzi Giuseppe Ruzzolini |
| Schnitt | Nino Baragli |
| Besetzung | |
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