Girls – Die kleinen Aufreißerinnen (Girls, DE / FR / CN 1980) #Filmfest 1057

Filmfest 1057 Cinema

Girls – Die kleinen Aufreißerinnen (Originaltitel: Girls) ist ein französisch-deutscher Film von Just Jaeckin aus dem Jahr 1980 um vier Freundinnen.

Es ist mir jetzt auch nicht peinlich, dass dieser Film sich im FVZ Nr. 8 aus dem Jahr 1989 gefunden hat. Wir machen da keine Ausnahme, dieses rezensorische Frühest-Werk wird bis auf den letzten Zelluloidmeter auf dem Filmfest präsentiert. Der deutsche Titel ist vermutlich wieder einmal – nun ja, aufreißerisch, wie die schlichtere frankophone Variante belegt. Andererseits empfehlen sich hier ein paar Zeilen zu seinem Regisseur:

Just Jaeckin studierte Architektur und arbeitete zunächst als Modefotograf für verschiedene Modemagazine wie die VogueElle sowie Harper’s Bazaar und wurde später Art-Director der Marie Claire.

1974 drehte er mit Emanuela seinen ersten Spielfilm. Dieser Erotikfilm nach einem autobiografischen Roman von Emmanuelle Arsan hatte in Frankreich und anderen Ländern einen enormen Erfolg, machte die Hauptdarstellerin Sylvia Kristel zum Star und wurde zum Vorbild zahlloser weiterer europäischer Erotikfilme. Sein nächster Film Die Geschichte der O (1975) nach dem gleichnamigen Roman von Pauline Réage führte in Frankreich zu einer Zensurdebatte, die schließlich eine sehr hohe Besteuerung erotischer Filme zur Folge hatte. In Großbritannien blieb der Film bis 2000 verboten. 

Die Filme mit Silvia Kristel habe ich, wenn ich es richtig im Kopf habe, noch nie gesehen, und vermutlich ist „Girls“ eher  harmlos und eine Ausnahme in diesem Filmverzeichnis, deswegen nur noch schnell eine deutsche Kritik:

„Vier Mädchen ‚bewältigen‘ solidarisch das Problem einer ungewollten Schwangerschaft. Ein betont leichter und frecher Film, der pubertäre Sexualität und Abtreibungsproblematik zwar weitgehend unspekulativ und publikumsnah behandelt, doch ganz an der Oberfläche der Probleme bleibt.“ – Filmdienst[1]

Unspekulativ, das ist doch mal was, nach der Sexfilmwelle der frühen 1970er.  In der IMDb erhält der Film immerhin 5,2/10, also 1,2 Punkte mehr als seinerzeit von mir.  Ergänzt sei, dass ich damals keine Kritiken wie die oben anzitierte einsehen konnte, mangels Internet, also noch weitgehend auf mein eigenes Urteil angewiesen war. 

TH

© 2024, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke

Regie Just Jaeckin
Drehbuch Paul Blain,
Jean-Luc Voulfow
Produktion Léon Zuratas,
Claude Giroux,
Georg M. Reuther
Musik Eric Stewart
Kamera Claude Agostini
Schnitt Yves Langlois
Besetzung

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