Filmfest 1080 Cinema
Drei gegen Drei ist eine deutsche Verwechslungskomödie mit der NDW-Band Trio aus dem Jahr 1985. Der Film war trotz der teilweise prominenten Besetzung und des ebenso prominenten Stabes ein finanzielles Desaster, was letztlich auch die Auflösung der Band Trio zur Folge hatte.

Der Film erhielt durchweg schlechte Kritiken. Bemängelt wurden ein schlechtes Drehbuch und mangelnde schauspielerische Qualitäten der Protagonisten. Der Spiegel resümierte in seiner mit „Rohrkrepierer“ betitelten Filmbesprechung 1985:
„Für ihre peinliche Vorstellung als Blödel-Junta und die Vermessenheit, ohne irgendwelche Kinokomiker-Qualitäten in einem weiteren Medium absahnen zu wollen, müßten sie eigentlich damit bestraft werden, sich ihr Werk anzusehen. Dreimal täglich.“ – Der Spiegel. Nr. 39/1985 vom 23. September 1985.
Die Ende 2012 erschienene DVD und BluRay des Films wurde ebenso verrissen. Sven Kabelitz vom deutschen Musikportal Laut.de schreibt:
„Den drei Hauptdarstellern schwebte eine böse Politsatire im Stil von ‚Dr. Seltsam, oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben‘ oder ‚Catch 22‘ vor. Das Resultat erinnert mehr an deutschen billigen Klamauk der Marke ‚Piratensender Powerplay‘, ‚Sunshine Reggae auf Ibiza‘ oder dem Dieter Thomas Kuhn-Werk ‚Der Trip – Die nackte Gitarre 0,5‘. Stephan Remmler ist nun mal nicht Peter Sellers, Dominik Graf nicht Stanley Kubrick und Ralf Wolter ganz sicher nicht James Earl Jones.“ – Sven Kabelitz: laut.de[1]
„Hektische Komödie im ‚Anarcho-Stil‘, ohne Zwischentöne und eigenes Profil inszeniert.“ – Lexikon des internationalen Films[2]
Auch die IMDb-Nutzer:innen vergeben im Schnitt nur 5,2/10, da liegen wir also mit unseren fünf Punkten aus dem Jahr 1989 im heutigen Trend. Dominik Graf wurde zwar nie Stanley Kubrick, aber aus Pannen wie diesem Film hat er gelernt und zählt heute zu den renommiertesten deutschen Regisseuren und greift auf erfahrene, gelernte Schauspieler:innen zurück. Abteilung Fernsehen, vor allem Krimi. Beim Kinofilm gibt es ja kaum noch deutsche Regisseure von Rang, wir sind sozusagen wieder in den 1960ern angekommen, bevor der Neue Deutsche Film erfunden wurde. Der hat übrigens nichts mit der Neuen Deutschen Welle zu tun. Oder nur sehr indirekt. Jedenfalls war Trios Hit »Da, da, da« geradezu der Inbegriff dieser immerhin originellen Musikrichtung, deren Genese recht interessant ist und es handelt sich nicht um einen NDF, sondern nur um die kinematografische Tätigkeit von Protagonisten der NDW. Für mich hat sie eine Bedeutung, weil ich genau im richtigen Alter war, als dieser kurze Hype der Jahre 1982 bis 1985 (Vorläufer ab ca. 1978) die Charts aufgemischt hat. Heute kaum denkbar, dass in Deutsch gesungene Lieder zu den populärsten der Saison rechnen.
Lange ist es her. Wir haben hingegen in letzter Zeit wieder auf dem Filmfest so viele Werke vorgestellt, die in der IMDb-Top-250-Liste enthalten sind oder waren, dass auch mal so etwas sein darf. Es ist eben auch ein Original, noch mit der Maschine getippt im Wege des Erblühens meiner ersten Filmliebe. Der Titel ist übrigens auch eine Anspielung auf »Trio«, den Namen der Band, deren Mitglieder die Protagonisten in diesem Film sind.
© 2024, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
Kursiv und tabellarisch: Wikipedia
| Regie | Dominik Graf |
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| Drehbuch | Martin Gies Bernd Schwamm |
| Produktion | Bernd Eichinger |
| Musik | Trio Andreas Köbner |
| Kamera | Klaus Eichhammer |
| Schnitt | Rolf Basedow |
| Besetzung | |
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