Die beliebtesten Radwege Deutschlands (Statista + Kurz-Erzählkommentar) | Briefing 545 | #Verkehrswende

Briefing 545 

Mittlerweile ist es Tradition bei uns, in die Woche nicht mit schwerer Kost zu starten, sondern Ihn und uns einen Einstieg zu gönnen, der eher informatorisch als kommentierend angelegt ist. Trotzdem kann man immer etwas für die Verkehrswende tun, zum Beispiel, ein paar Worte übers Radwandern verlieren und ein Bild dazu zeigen.

Infografik: Die beliebtesten Radwege Deutschlands | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Was den ökologischen Fußabdruck angeht, ist der Urlaub mit dem Auto besser als mit dem Flugzeug, der mit dem Zug besser als mit dem Auto – am allerbesten ist aber die gänzlich emissionsfreie Fortbewegung. Radwandern wird daher immer beliebter und Deutschland hat einiges an Routen für begeisterte Zweiradfahrer zu bieten. Der ADFC fragt jährlich seine radelnden Mitglieder nach ihren liebsten Routen. Diese sind auf ganz Deutschland verteilt, wie Grafik von Statista zeigt.

In Cuxhaven an der Nordsee starten gleich zwei der beliebtesten Routen: Der 520 Kilometer lange Weser-Radweg und der Elberadweg, der sich auf fast 1.300 Kilometern an der Elbe entlang schlängelt – 840 davon in Deutschland. Noch länger ist der Donauradweg, der von Baden-Württemberg nach Bayern führt und nach 560 Kilometern deutschen Boden verlässt, um mehr als 2.000 weitere Kilometer an der Donau entlangzuführen.

Wir sind mittlerweile auch im ADFC, aber eine mehrtägige Wandertour mit dem Rad haben wir bisher nicht gemacht, seit wir wieder verstärkt in die Pedale treten. Was das Reisen mit dem Rad angeht,  müssen wir auf unsere Jugenderinnerungen zurückgreifen, inklusive Übernachtungen in Jugendherbergen, aber auch das war eine Ausnahme, Tagestouren her die Regel. Allerdings ist es immer etwas anders, wenn man in einer sehr hügeligen Gegend zu Hause ist, als zum Beispiel in Berlin. Hier ist es auch nicht überall so flach, wie man denken könnte und nicht umsonst enden einige Stadtteilnamen mit „-berg“. Aber es wäre sicher ein tolles Erlebnis, eine Radfernreise zu machen. Nachdem an unserem jetzigen Rad für die größeren Strecken alle Kinderkrankheiten beseitigt und wir einigermaßen trainiert sind, trauen wir ihm und uns auch zu, solche Touren zu bewältigen, ohne dass es zu größeren Pannen kommt.

Bisher haben wir die Leistungen des ADFC nicht in Anspruch genommen. Der Rechtsschutz ist subsidiär gegenüber dem Verkehrsrechtsschutz, den wir im Rahmen unserer allgemeinen Rechtsschutzversicherung haben, Reparatur und Verschleiß zahlt theoretisch, neben Diebstahl, die Fahrradversicherung, aber das haben wir lieber noch nicht ausprobiert. Wir können uns bei dem Beitrag in Relation zu den Kosten, die wir vor allem im ersten Jahr an diesem Rad hatten, nicht vorstellen, dass man uns nicht gekündigt hätte. Selbst wenn wir die Beträge für die Aufwertung abziehen, die wohl nicht im Paket enthalten sind, es sei denn, man verwendet einen Schaden in diesem Sinne. Ob das funktioniert hätte?  Andererseits, wenn ein Rad geklaut wird, und das kommt in Berlin ja nicht so selten vor (u. a. unser früheres Treckingrad), sind die Kosten für die Versicherung noch einmal höher, solange noch auf Neuwert ersetzt wird.

Es würde uns aber schon interessieren, ober Pannenservice funktioniert, der dem von den „Gelben Engeln“ bei den Autofahrern nachgebildet ist. Käme wirklich, wenn uns irgendwo im Brandenburger Outback die Kette reißt, jemand vorbei und würde das Rad reparieren oder uns mit dem Rad nach Hause zurückbringen? Sogar in der Nacht, weil wir da aufgrund weniger Verkehrs am liebsten fahren, wenn es nur um ein bisschen Training geht, nicht um von A nach B zu kommen? Wir haben einen solchen Vorgang, anders als die ADAC-Pannenhilfe, noch nie wahrgenommen. Wenn man eine richtig lange Tour macht, muss man aber einkalkulieren, dass man auf diesen Service einmal angewiesen sein könnte. Und eines hat sich geändert. Anders als in unserer Jugend haben wir keine kleine Satteltasche mehr dabei, mit Flickzeug drin. Entweder sind die Unplattbar-Reifen unplattbar oder nicht. Und Schäden wie den erwähnten Kettenriss kann man sowieso nicht ohne Weiteres selbst während einer Tour reparieren, ohne ein Ersatzteillager mitzuschleppen. Man merkt diesem Text an, wir sind keine Radreiseprofis, sondern bisher Alltagsradfahrer mit Hang zu ein paar Extrarunden als Basis-Sport.

Trotzdem tragen wir zur Verkehrswende erheblich bei. Morgen haben wir wieder die Wahl, ob wir für einen weiter entfernten Termin den ÖPNV benutzen oder das Rad. Es wird wohl das Rad sein, obwohl wir nicht gerne quer durch Berlin-Mitte in den Osten fahren. Schlechte Radwege und chaotische Zustände mit haufenweise verrückten Verkehrsteilnehmenden aller Art in den zu passierenden Gegenden eher die Regel als die Ausnahme. Irre Radfahrer:innen und Fußgänger:innen ausdrücklich mitgemeint.

Aber mal eine richtige Reise mit dem Rad machen, eine Woche oder vierzehn Tage lang, das wäre doch was, ein Projekt für 2025? Selbst dieser Zeitraum wird nicht ausreichen, um einen in der Karte ausgewiesenen Radwanderweg inklusive der Auslandsstrecken abzufahren, aber man muss es ja nicht komplett tun, schon gar nicht beim ersten Mal. Wir würden vermutlich mit dem Ostsee-Küstenradweg beginnen. Klingt so schön flach, und dann das Meer, hoffentlich sieht man es vom Radweg aus immer. Allerdings, der Wind. Wir sind noch nie an der Küste mit dem Rad unterwegs gewesen. Sehr spannend.

TH

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