Corona-Aufarbeitung notwendig? (Viele Infos und Leitkommentar) | Briefing 570 | PPP #Politik Personen Parteien Gesellschaft #Gesundheitspolitik #Covid19 #Pandemie

23 Minuten Lesezeit Briefing 570 PPP, Gesellschaft, Gesundheitspolitik, Covid 19, Corona-Pandemie

Haben Sie bei all dem Trubel dieser Zeit Lust, noch einmal über Corona zu sprechen? Wir sind heute auf etwas gestoßen, was wir gerne noch einmal darstellen würden, unabhängig von der Quelle, von der es stammt. Gleichzeitig erfahren Sie etwas mehr über unsere aktuelle Arbeitsweise, die sich im Wandel befindet, weil wir neue Möglichkeiten zwar immer kritisch beobachten und begleiten, sie aber auch als Chance begreifen, Ihnen schneller mehr Informationen zukommen zu lassen.

„Während die in der Maskenaffäre beschuldigten CSU-Politiker Sauter und Nüßlein ihre Millionenhonorare behalten und nicht wegen Bestechlichkeit bestraft werden durften, müssen die Steuerzahler für die verfehlte Politik des ehemaligen CDU-Gesundheitsministers Jens Spahn geradestehen. Für bislang nicht bezahlte FFP2-Masken droht der Ampel ein zusätzliches Finanzloch von 2,3 Milliarden Euro. Dieses Geld war Händlern und Lieferanten im Jahr 2020 in Form einer unbegrenzten Abnahme und zum völlig irrealen Preis von 4,50 Euro pro FFP-Maske zugesagt, aber nicht bezahlt worden. Wie kann es sein, dass die damalige Regierung Verträge abschloss mit denen Milliarden Euro Steuergeld privaten Maskenherstellern hinterhergeworfen wurde und immer noch werden muss? Und dies, obwohl das RKI bereits im Juli 2020 die Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung nicht empfohlen hat? Auch zur Aufklärung dieser dubiosen Masken-Deals braucht es endlich einen Corona-Untersuchungsausschuss!“[1]

Wissen Sie auch, warum wir diese Darstellung in erster Linie aufgreifen? Schon während der Hochphase der Corona-Politik haben wir die Maskendeals von Jens Spahn kritisiert. Es gibt aktuell keine Beweise dafür, dass er sich persönlich bereichert hat, aber die die Maskendeals von damals stehen sehr wohl in der Kritik und natürlich trägt auch der seinerzeitige Gesundheitsminister dafür eine Verantwortung. Außerdem ist er einer der schlimmsten Hetzer in der CDU gegen die Ärmeren im Land. Schon während der Endphase der Merkel-Ära waren seine Spins gleichzeitig ausnehmend antisozial, aber jetzt, in der Opposition, hat er natürlich mehr Zeit, sie zu pflegen. Für uns ist Spahn ein ganz typischer Vertreter einer eiskalten Generation von politischen Spaltern, von denen die Union mehr als jede andere Partei bevölkert wird und es trotzdem noch wagt, sich christlich zu nennen.

Zunächst zeigen wir Ihne nun, warum es wichtig ist, dass immer noch Menschen mit der KI interagieren, wenn sie ebenjene für die Faktenfindung einsetzen:

Basierend auf den verfügbaren Informationen lässt sich die Aussage wie folgt prüfen:

  1. Maskenaffäre und CSU-Politiker:

Es stimmt, dass die in der Maskenaffäre beschuldigten CSU-Politiker Alfred Sauter und Georg Nüßlein ihre Honorare behalten durften und nicht wegen Bestechlichkeit bestraft wurden. Sie wurden in Gerichtsverfahren freigesprochen, da ihr Vorgehen zum damaligen Zeitpunkt nicht durch den § 108e StGB erfasst und somit legal war.

  1. Kosten für FFP2-Masken:

Die Behauptung, dass der Ampel-Regierung ein zusätzliches Finanzloch von 2,3 Milliarden Euro für unbezahlte FFP2-Masken droht, lässt sich anhand der gegebenen Informationen nicht verifizieren. In den Suchergebnissen finden sich keine konkreten Angaben zu dieser Summe oder zu unbezahlten Maskenlieferungen in dieser Größenordnung.

  1. Zusage unbegrenzter Abnahme zu 4,50 Euro pro Maske:

Auch für diese spezifische Behauptung finden sich in den Suchergebnissen keine Belege. Es wird zwar erwähnt, dass das Bundesgesundheitsministerium für bestimmte Masken 5,58 Euro pro Stück ausgab, was mehr als doppelt so hoch war wie der Durchschnittspreis aller vom Ministerium gekauften Masken (2,31 Euro/Stück). Eine unbegrenzte Abnahmezusage zu 4,50 Euro wird jedoch nicht erwähnt.

  1. Verträge und Steuergeldverschwendung:

Die Kritik an den Vergabepraktiken und den hohen Kosten für Masken während der Pandemie ist in den Quellen dokumentiert. Es gab tatsächlich Fälle, in denen deutlich überhöhte Preise für Masken gezahlt wurden, wie beispielsweise in Bayern (8,90 Euro pro Stück) und Nordrhein-Westfalen (9,90 Euro pro Stück).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass einige Aspekte der Aussage durch die verfügbaren Informationen gestützt werden, insbesondere was die Freisprüche in der Maskenaffäre und die teilweise überhöhten Preise für Masken betrifft. Die spezifischen Behauptungen über ein drohendes Finanzloch von 2,3 Milliarden Euro und die unbegrenzte Abnahmezusage zu 4,50 Euro pro Maske lassen sich jedoch anhand der gegebenen Informationen nicht verifizieren.

Zitate

[1] https://www.focus.de/finanzen/recht/verschaerfte-massnahmen-der-grosse-ueberblick-wann-und-wo-die-ffp2-masken-pflicht-bei-ihnen-gilt_id_12898148.html

[2] https://www.bayern.de/ffp2-maskenpflicht-ab-montag-beim-einkaufen-und-im-oeffentlichen-nahverkehr/

[3] https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/15786222/2021-01-14-bvm-maskenpflicht-ffp2/

[4] https://de.wikipedia.org/wiki/Maskenaff%C3%A4re

[5] https://kommunal.de/maskenpflicht-kabinett-verschaerft-corona-regeln

Diese Antwort hatte uns etwas erstaunt, deshalb haben wir den Bild-Artikel, den Sahra Wagenknecht verlinkt hatte, direkt an die KI weitergegeben:

Ich entschuldige mich für die Ungenauigkeit in meiner vorherigen Antwort. Nach erneuter Prüfung und unter Berücksichtigung Ihrer Frage muss ich meine Einschätzung korrigieren.

Die Aussage im Artikel scheint tatsächlich korrekt zu sein. Hier sind die wichtigsten Punkte:

  1. CSU-Politiker Sauter und Nüßlein:

Es stimmt, dass sie ihre Millionenhonorare behalten durften und nicht wegen Bestechlichkeit bestraft wurden, wie im Artikel angegeben.

  1. Drohende Kosten von 2,3 Milliarden Euro:

Diese Zahl wird tatsächlich in verschiedenen Medienberichten erwähnt. Es handelt sich um potenzielle Forderungen von Maskenlieferanten, die auf Verträge aus der Zeit der Pandemie zurückgehen.

  1. Zusage zum Preis von 4,50 Euro pro FFP-Maske:

Auch diese Information findet sich in mehreren Berichten. Das Gesundheitsministerium unter Jens Spahn hatte offenbar tatsächlich solche Zusagen gemacht.

  1. Unbegrenzte Abnahme:

Es gab offenbar Zusagen zur Abnahme großer Mengen von Masken, was zu den hohen potenziellen Kosten führte.

  1. Kritik an der Vergabepraxis:

Die Kritik an der damaligen Regierung für den Abschluss solcher Verträge ist in verschiedenen Quellen dokumentiert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Aussagen im Artikel weitgehend mit den verfügbaren Informationen übereinstimmen. Die Situation um die Maskenbeschaffung während der Pandemie und die daraus resultierenden finanziellen Verpflichtungen sind tatsächlich so problematisch, wie im Artikel dargestellt.

Ich danke Ihnen für den Hinweis und die Möglichkeit, meine vorherige Antwort zu korrigieren.

Es ist Ihnen vermutlich klar, was wir gerade exerziert haben: Nämlich, wie sich die Bevölkerung während Corona gefühlt hat, als sie sich selbst auf den Weg machen musste, um kritisch zu hinterfragen. Hierbei geht es um ein grundlegendes Problem der Informationsbeschaffung und dem Umgang mit Informationen und auch um kognitive Gegebenheiten, also um Bestandteile unserer Grundstruktur. Eines kann man von der oben zitierten Quelle nämlich nicht sagen: Dass sie mit Fake News um sich schmeißt. Sie baut lediglich auf vorhandenen Fakten ein Narrativ auf und lässt dabei gerne weitere Fakten weg, die das Ganze zu kompliziert und Gegenargumenten zugänglich machen könnten. Beispiel im aktuellen Newsletter: Die niedrigeren Gehälter im Osten, die wieder einmal mit exakter Zielrichtung auf die Landtagswahlen im Osten im September als Riesen-Ungerechtigkeit herausgestellt werden. Nicht erwähnt wird natürlich, dass auch die Lebenshaltungskosten dort viel geringer sind als in West-Metropolen, sodass teilweise sogar eine umgekehrte Situation entsteht, nämlich, dass Menschen im Osten nach Abzug der Fixkosten eine höhere Kaufkraft haben.

Auch wir sind nicht immer geübt genug, bestimmte Halbwahrheiten sofort als solche zu erkennen, aber auf dem Gebiet ist die KI wirklich eine große Hilfe, weil sie oft  ungefragt weiterforscht und in ihren Anworten Unvollständigkeiten und Fragwürdigkeiten andererseits oft schneller sichtbar werden als in den Aussagen von Politiker:innen, die natürlich ihre einseitigen Ansichten geschickt rhetorisch so verpacken, dass der Mangel an Differenzierung ein Plus in puncto „Finger in die Wunde legen“ zu sein scheint.

Der Faktencheck ist obligatorisch und für uns wird er mit den neuen Möglichkeiten einfacher, sodass wir uns mehr auf die Ideen hinter den Artikeln konzentrieren und Ihnen außerdem noch mehr spannende Details zeigen können. Zum Beispiel die am Ende des obigen Zitats erwähnte RKI-Empfehlung bzw. Nicht-Empfehlung von FFP2-Masken aus dem Juli 2020:

Die Aussage ist korrekt. Das Robert Koch-Institut (RKI) hat tatsächlich bereits im Juli 2020 die Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung nicht empfohlen.

Laut den Corona-Protokollen des RKI, die in einem Artikel der Frankfurter Rundschau erwähnt werden, äußerte das Institut am 29. Juli 2020: „Die Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung wird dagegen nicht empfohlen.“[2]

Das RKI vertrat die Position, dass es keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz für den Nutzen von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes gab. Am 30. Oktober 2020 stellte das RKI fest: „Es gibt keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes, dies könnte für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.“[2]

Diese Haltung des RKI stand im Kontrast zu politischen Entscheidungen, wie beispielsweise der Einführung einer FFP2-Maskenpflicht in Bayern im Januar 2021. Das RKI betonte mehrfach, dass FFP2-Masken kein Allheilmittel seien und ihre Anwendung in der breiten Öffentlichkeit nicht auf einer fundierten wissenschaftlichen Grundlage basierte[2].

Zitate

[1] https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Arbeitsschutz_Tab.html

[2] https://www.fr.de/politik/robert-koch-institut-ffp2-maskenpflicht-covid-maske-bayern-markus-soeder-rki-corona-protokolle-92921564.html

[3] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ-Liste-COVID-19-Pandemie.html

[4] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ_Liste_Masken.htm

[5] https://www.thieme-connect.com/products/ejournals/html/10.1055/a-1174-6591?device=desktop&innerWidth=412&offsetWidth=412

Wir hatten diese Tatsache in unserer damaligen, intensiven Corona-Berichterstattung nicht in den Vordergrund gestellt, um es diplomatisch zu formulieren und auch selbst immer brav eine FFP2-Maske getragen, wenn es mehr oder weniger angeordnet war, auch im Arbeitsumfeld, und in der Öffentlichkeit, im ÖPNV etc. und uns natürlich auch impfen lassen. Ganz sicher wird auch zum Impfen noch etwas von der oben zitierten Quelle kommen. Angenehm war das Tragen der Masken nicht, und wir haben uns jedes Mal geärgert über die Abzocke in den Apotheken, wenn wir mal vergessen hatten, eine Maske mitzunehmen und schnell eine kaufen mussten. Mit Corona haben einige ganz schöne Geschäfte gemacht, dazu zählen auch Testzentren, besonders diejenigen, die Abrechnungen fingiert haben – der gesamte Komplex sollte nach unserer Ansicht in der Tat aufbereitet werden. Dass wir seinerzeit eine sehr linientreue Berichterstattung gefahren haben, hatte auch damit zu tun, dass wir uns schlicht nicht vorstellen konnten, wie mit Corona an uns allen herummanipuliert wurde. Dafür war das Thema doch eigentlich viel zu ernst. Spahn & Co. hat es nicht gekümmert, sie haben ihr Ding zum eigenen Vorteil damit gemacht. Spahns Millionen-Immobiliendeals sind wohl jedem bekannt und werfen ein seltsames Licht, auch wenn Spahn sich nicht persönlich an irgendetwas, was er als Minister ausgelöst hatte, bereichert haben sollte.

Nun verführen wir Sie aber auch dazu, weiter nachzudenken und das zu finden, was in Faktenchecks eben nicht drinsteht. Der Eigenschutz der Masken ist also dokumentiert. Ebenso werden wir ihn noch für die Impfungen festhalten. Aber wie sieht es mit dem von offizieller Seite behaupteten Fremdschutz aus? Sowohl korrekt getragenen, fehlerfreien FFP2-Masken als auch den Impfungen wird ein Fremdschutz nach wie vor zugerechnet, das ergab die Auswertung verschiedener Quellen, ohne dass wir darauf hier näher eingehen, denn es gibt auch Quellen, die gerne ausgelassen werden, wenn es um dieses kritische Thema geht. Das Gleiche gilt für Impfungen, zudem je nach Variante und Abstimmung des Impfstoffes auf die vorherrschende bzw. letztlich für die Infektion verantwortliche Variante des Covid19-Virus unterschiedlich.

Die Nichtempfehlung des RKI war demnach eine Abwägung zwischen besserem Schutz und praktischen Hindernissen bei der Handhabung und Distribution der FFP2-Masken und nicht eine Aussage dahingehend, dass diese technisch in der Tat nicht mehr bringen würden als einfache OP-Masken.

Wir müssen nicht Eulen nach Athen tragen: Dass wir diesem Punkt heute Beachtung schenken, heißt nicht, dass wir in allen Fragen einer Meinung mit SW oder ihrem BSW sind. Aber die Regierenden sind selbst schuld daran, wenn sich populistischen Kräften alle Türen und Tore öffnen denn ihr Verhalten reicht von dilettantisch bis ethisch fragwürdig. Und wir haben das Problem, dass wir seinerzeit zu wenig die Hintergründe analysieren konnten.

Selbstverständlich gab es die Pandemie wirklich, aber wie damit umgegangen wurde, das ist eine andere Sache. Nicht umsonst gab es in verschiedenen Ländern auch ganz verschiedene Handhabungen dazu. Dass Deutschland mehr oder weniger im Eimer ist, konnte man schon damals bemerken: Das Corona-Management war, egal, ob man es gerne strikter oder locker gehabt hätte, eine Katastrophe. Über 170.000 Tote sind zu viel. Selbstverständlich erinnern wir auch heute, weil es schon so lange her ist, dass darüber öffentlich diskutiert wurde, wieder die Tatsache, dass „wegen“ Corona und „mit“ Corona nicht differenziert werden konnte, wenn keine Obduktion vorlag, also fast nie.

Wir erinnern uns noch gut an das Jahr 2022, als bei relativ wenig Ansteckungen immer noch auffällig viele Todesfälle vorkamen, die bei uns je nach Stimmung Kopfschütteln oder Trauer verursacht haben. Wir hatten dafür in unseren Infektionsreporten umfangreiche grafische Darstellungen aus eigener Fertigung gezeigt. Auch diese Seltsamkeit des Pandemieverlaufs in Deutschland, die das Land im Vergleich zu anderen gerade zum Ende er Hauptphase der Pandemie hin immer schlechter aussehen ließ, wurde nie aufgearbeitet.

Zurück zu den Masken und dem RKI:

Das Robert Koch-Institut (RKI) hat im Juli 2020 aus mehreren Gründen von der Anwendung von FFP-Masken in der allgemeinen Bevölkerung abgeraten:

  1. Fehlende wissenschaftliche Evidenz: Das RKI betonte, dass es keine ausreichenden Belege für den Nutzen von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes gab[1][3].
  2. Komplexe Anwendung: FFP2-Masken erfordern eine korrekte Handhabung und Anpassung, die selbst bei geschultem medizinischem Personal oft fehlerhaft ist[3].
  3. Notwendigkeit individueller Anpassung: Jede FFP2-Maske muss individuell angepasst werden, um effektiv zu sein[3].
  4. Risiko der Fehlanwendung: Bei nicht korrekter Anwendung haben FFP2-Masken keinen Mehrwert gegenüber einfacheren Maskentypen[3].
  5. Gefahr der Vernachlässigung anderer Maßnahmen: Das RKI warnte davor, dass die Nutzung von FFP2-Masken dazu führen könnte, dass andere wichtige Maßnahmen wie Abstand halten und Lüften vernachlässigt werden[3].
  6. Begrenzte Verfügbarkeit: Zu diesem Zeitpunkt waren FFP2-Masken noch nicht in ausreichender Menge für die breite Bevölkerung verfügbar und sollten primär dem medizinischen Personal vorbehalten bleiben[4].

Das RKI empfahl stattdessen die Verwendung von einfacheren Mund-Nasen-Schutzmasken für die allgemeine Bevölkerung, da diese leichter anzuwenden sind und in Kombination mit anderen Hygienemaßnahmen als ausreichend angesehen wurden[1][3].

Zitate

[1] https://www.fr.de/politik/robert-koch-institut-ffp2-maskenpflicht-covid-maske-bayern-markus-soeder-rki-corona-protokolle-92921564.html

[2] https://www.kettner-edelmetalle.de/news/enthullung-der-rki-protokolle-maskenpflicht-von-soder-ohne-fachliche-grundlage-02-04-2024

[3] https://www.nordkurier.de/politik/rki-files-keine-fachliche-grundlage-zur-empfehlung-der-ffp2-maske-2378275

[4] https://dserver.bundestag.de/btd/19/217/1921798.pdf

[5] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/NCOV2019/FAQ-Liste-COVID-19-Pandemie.html

Mit den einfacheren Masken, die wir später auch bei der Arbeit verwenden durften, konnte man natürlich nicht solchermaßen gute Geschäfte machen wie mit der FFP2-Variante.

Leider stand uns damals noch keine KI zur Seite, wenn es darum ging, sich durch den Nachrichtenwust zu finden, und wer weiß, was sie damals geschrieben hätte, denn der Medien-Mainstream war sehr affin gegenüber den Maßnahmen der Union-SPD-Bundesregierung, während SPD-Politiker Karl Lauterbach teilweise weit über deren damalige Einschränkungspolitik hinausgehen wollte – und als Gesundheitsminister eine Bauchlandung nach der anderen erlebte, als es um seine Version des Schutzes der Bevölkerung ging, weil er von FDP-Justizminister Buschmann geradezu abgekocht wurde. Er war der erste Politiker der neuen Ampelregierung, der erkennen ließ, dass er nicht dafürsteht und von dem wir enttäuscht waren. Einen Erfolg, wenn man es so nennen will, erzielt er dann mit der Maskenpflicht im ÖPNV Ende 2022, an die sich in Berlin viele nicht mehr hielten, weil Lauterbach & Co. nicht mehr so richtig ernstgenommen wurden:

Die Einführung der FFP2-Maskenpflicht im Personenfernverkehr im Oktober 2022 wurde hauptsächlich aus folgenden Gründen beschlossen:

  1. **Erhöhte Schutzwirkung**: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach begründete die Maßnahme damit, dass FFP2-Masken wissenschaftlich erwiesen wirksamer gegen die hoch ansteckende Omikron-Variante des Coronavirus seien als medizinische Masken. Laut Lauterbach bieten FFP2-Masken einen besseren Schutz, insbesondere in Situationen, in denen viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, wie im Personenfernverkehr[2][5].
  2. **Politische Entscheidung**: Trotz der früheren Empfehlungen des Robert Koch-Instituts (RKI), die Anwendung von FFP2-Masken in der allgemeinen Bevölkerung nicht zu empfehlen, entschieden sich politische Entscheidungsträger für die Einführung der FFP2-Maskenpflicht. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Ausbreitung des Virus weiter einzudämmen und die Bevölkerung besser zu schützen[3][5].
  3. **Öffentlicher Druck und Medienunterstützung**: Es gab auch erheblichen Druck und Unterstützung aus den Medien für die Einführung der FFP2-Maskenpflicht. Verschiedene Medienberichte und Expertenmeinungen betonten die Notwendigkeit und den Nutzen von FFP2-Masken in Risikosituationen, was die politische Entscheidung zusätzlich beeinflusste[5].

Zusammengefasst wurde die FFP2-Maskenpflicht im Personenfernverkehr eingeführt, um einen höheren Schutz gegen die Omikron-Variante zu gewährleisten und die Ausbreitung des Virus in stark frequentierten Bereichen zu reduzieren.

Zitate

[1] https://koerperzeit-kiel.de/blog/ffp2-maskenpflicht

[2] https://dip.bundestag.de/vorgang/schutzwirkung-der-ffp2-maskenpflicht-im-fernverkehr-im-vergleich-zur-medizinischen-maskenpflicht/295034?ctx=d&f.deskriptor=Seuchenbek%C3%A4mpfung&pos=137&rows=25&start=125

[3] https://www.fr.de/politik/robert-koch-institut-ffp2-maskenpflicht-covid-maske-bayern-markus-soeder-rki-corona-protokolle-92921564.html

[4] https://www.ostalbmobil.de/ffp2-maskenpflicht/

[5] https://www.nordkurier.de/politik/rki-files-keine-fachliche-grundlage-zur-empfehlung-der-ffp2-maske-2378275

Unsere oben erwähnten, grafisch aufbereiteten Infektionsreporte befassten sich vor allem mit der Omikron-Variante, die als extrem ausbreitungsfreudig, dafür aber als weniger letal galt als vor allem die gefährlichste, die vorausgehende Variante von allen namens Delta, die den Winterlockdown 2021/22 ausgelöst hatte. Nicht ausgeschlossen, dass deshalb die „Umempfehlung“ unter diesen Umständen einen gewissen Sinn ergab. Obwohl wir zu dem Zeitpunkt schon beschlossen hatten, auf eine nicht an Omikron angepasste vierte Impfung zu verzichten, haben wir natürlich im ÖPNV wieder FFP2 getragen und uns geärgert über diejenigen, die es nicht gemacht haben.

Wir glauben kaum, dass angesichts der aktuellen Krisenlage noch ein Corona-Ausschuss einberufen werden wird, da haben gleich zwei Bundesregierungen wieder mehr Glück als Verstand. Die Verunsicherung in der Bevölkerung aber hat sich mittlerweile so festgefressen, dass auf jede neue Ansage der Regierung in jeder Krise aggressiv reagiert wird. Wir hatten seinerzeit auch über „Covidioten“ geschrieben, dabei ging es aber mehr um die Leugnung der Pandemie an sich und über Impfverweigerung, die seinerzeit nicht wissenschaftlich begründbar war, es hatte allerdings auch etwas gedauert, bis das Gegenteil durch Studien einigermaßen belegbar war:

Ja, es gibt wissenschaftliche Studien, die die Wirksamkeit von Impfungen gegenüber anderen Maßnahmen bewerten. Hier sind einige relevante Erkenntnisse:

  1. **Wirksamkeit der Impfstoffe**:

   – Studien haben gezeigt, dass Covid-19-Impfstoffe wirksam sind, um schwere Krankheitsverläufe zu verhindern. Beispielsweise zeigte eine Studie, dass Personen, die mindestens fünf Monate nach einer zweiten Dosis des BionTech-Impfstoffs eine Auffrischungsimpfung erhielten, eine um 90 % niedrigere Sterblichkeit aufgrund von Covid-19 hatten als diejenigen, die keine Auffrischungsimpfung erhielten[1].

   – Ein systematischer Review und eine Meta-Analyse zeigten, dass geimpfte Personen ein geringeres Risiko für Long-COVID-Symptome hatten als ungeimpfte Personen. Dieser Effekt war abhängig von der Anzahl der erhaltenen Impfungen und dem Zeitabstand zwischen Impfung und Infektion[4].

  1. **Vergleich mit anderen Maßnahmen**:

   – Die Schutzwirkung der Impfung wurde auch im Vergleich zu anderen Maßnahmen wie Maskenpflicht und sozialer Distanzierung untersucht. Impfungen bieten einen direkten Schutz vor einer Infektion und schweren Verläufen, während Maßnahmen wie Maskenpflicht und soziale Distanzierung eher darauf abzielen, die Übertragung des Virus zu reduzieren.

   – Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) zeigte, dass die Wirksamkeit der Impfung gegen Long-COVID bei 40-50 % liegen könnte, was auf eine signifikante Schutzwirkung hinweist[3].

  1. **Sicherheit der Impfstoffe**:

   – Die Sicherheit der Impfstoffe wurde in zahlreichen Studien bestätigt. Eine Studie fand keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für die meisten unerwünschten Ereignisse nach der Impfung, obwohl ein geringes Risiko für Myokarditis festgestellt wurde, das jedoch deutlich geringer war als das Risiko nach einer SARS-CoV-2-Infektion[1].

   – Eine andere Analyse zeigte, dass die Risiken der Impfung die Vorteile nicht überwiegen, und die weit verbreitete Nutzung von mRNA-Impfstoffen hat zahlreiche Todesfälle und schwere Infektionen verhindert[5].

Zusammengefasst zeigen wissenschaftliche Studien, dass Covid-19-Impfungen eine hohe Wirksamkeit und Sicherheit bieten und im Vergleich zu anderen Maßnahmen einen direkten Schutz vor schweren Krankheitsverläufen und Long-COVID bieten.

Zitate

[1] https://www.helios-gesundheit.de/qualitaet/aktuelle-studien-zu-den-corona-impfungen/

[2] https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/wissen/covid-19-impfung/sicherheit-und-wirksamkeit-der-covid-19-impfung

[3] https://www.rki.de/SharedDocs/FAQ/COVID-Impfen/FAQ_Liste_Wirksamkeit.html

[4] https://www.infektionsschutz.de/coronavirus/fragen-und-antworten/wirksamkeit-der-corona-schutzimpfung/

[5] https://www.tagesschau.de/faktenfinder/studie-impfnebenwirkungen-corona-101.html

Einige dieser Beobachtungen konnte es noch gar nicht geben, als die Impfgegner schon mobil gemacht hatten, dazu waren Ergebnisse notwendig, die sich aus dem Verlauf der Pandemie selbst ergaben. Die Tatsache, dass die mRNA-Impfstoffe neuartig waren und kaum getestet wurden vor ihrem Einsatz, hatte zu einer Hysterie geführt, die heute von den Befürwortern einer Aufarbeitung gerne unter den Tisch gekehrt wird: Es gab nicht nur den Begriff „Covidioten“ sondern auch Diskiminierungen wie „Schlafschafe“ (Menschen, die nach Ansicht der Impfgegner  zu blöd sind, auf eigene Faust die besseren Wissenschaftler sein zu wollen) von der anderen Seite her an alle, die sich an die offiziellen Empfehlungen hielten, mithin auch an uns.

Gewisse alternative Medien haben die Impfnebenwirkungen anhand von Einzelfällen sehr stark aufgebauscht. Bis heute gibt es statisch keine Anhaltspunkte dafür, dass die Nebenwirkungen zahlreicher auftraten als bei anderen Schutzimpfungen. Dass es Fälle gab, ist bedauernswert und schade, aber eine hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich niemals, das sollte man auch nicht suggerieren.

Die aufgeheizte Debatte über Corona war bereits ein Vorgeschmack auf die heutige allgemeine Stimmung im Land und hat leider zu dieser Stimmung beigetragen. Dabei ist keine Seite unschuldig gewesen, auch die radikalen Gegner von jedweder Maßnahme selbstverständlich nicht. Wir erinnern uns noch gut an Artikel in „Alternativmedien“ aus dem Frühjahr 2020, die also während des ersten Lockdowns entstanden sind, in denen es hieß: „Die Pandemie ist beendet, wenn wir, das Volk, sie für beendet erklären.“ Irrationaler und mehr sich selbst überhöhend geht es nicht. Selbstverständlich haben uns solche Einlassungen nicht gerade verständnisvoll gegenüber den Corona-Leugnern und späteren Impfgegnern gestimmt, während anderswo in Europa sich die Särge türmten (und die gab es wirklich und waren keine Fakes, selbst solche Behauptungen standen damals im Raum) und es in Deutschland noch relativ ruhig war. Dass man angesichts der weitgehend unerschlossenen Herausforderung vorsichtig sein wollte, ist für uns auch heute noch kein Ausweis dafür, dass man mit Corona den „Great Reset“ testen wollte. Das aktuelle politische Chaos spricht auch sehr gegen solch eine weltweit einheitlich koordinierte Attacke gegen die Bevölkerung.

Trotzdem wollen wir uns auch mit dieser schärfsten Kritik an Corona bzw. Hinterlegung der Pandemie ein wenig befassen:

Die Argumente, dass Corona ein Test für den „Great Reset“ gewesen sei, basieren auf verschiedenen Verschwörungstheorien und Interpretationen der Initiative des Weltwirtschaftsforums (WEF). Hier sind die Hauptargumente zusammengefasst:

  1. **Wirtschaftliche Transformation**:

   – Befürworter der „Great Reset“-Theorie behaupten, dass die Corona-Pandemie absichtlich genutzt wurde, um eine umfassende wirtschaftliche Transformation zu initiieren. Diese Transformation soll weg von der Profitmaximierung hin zu mehr Nachhaltigkeit, Umweltschutz und sozialer Gerechtigkeit führen[1][3][5].

  1. **Abschaffung des Privateigentums**:

   – Einige Verschwörungstheoretiker behaupten, dass der „Great Reset“ darauf abzielt, das Privateigentum abzuschaffen und einen weltweiten Sozialismus einzuführen. Diese Theorie wird oft mit der Vorstellung verbunden, dass die Pandemie als Vorwand genutzt wurde, um diese radikalen Veränderungen durchzusetzen[1][3].

  1. **Machtübernahme durch Eliten**:

   – Es wird argumentiert, dass die Pandemie genutzt wurde, um die Macht und den Einfluss der globalen Eliten zu stärken. Kritiker behaupten, dass der „Great Reset“ dazu dient, die Reichen noch reicher zu machen und die Massen zu enteignen[1][3].

  1. **Kontrolle und Überwachung**:

   – Einige Theorien besagen, dass der „Great Reset“ eine neue Ära der Kontrolle und Überwachung einleiten soll. Dies schließt die Einführung von Technologien zur Überwachung und Kontrolle der Bevölkerung ein, die während der Pandemie getestet wurden[1][3].

  1. **Klimawandel und Umverteilung**:

   – Klaus Schwab und das WEF haben betont, dass die Pandemie eine Gelegenheit bietet, um auch andere globale Herausforderungen wie den Klimawandel und die soziale Ungleichheit anzugehen. Kritiker sehen dies als Versuch, eine massive Umverteilung von Reichtum und Ressourcen zu rechtfertigen[5].

Diese Argumente sind jedoch stark umstritten und werden von vielen als Verschwörungstheorien betrachtet. Die offizielle Position des WEF und von Klaus Schwab ist, dass der „Great Reset“ eine Chance für einen verantwortungsvolleren Kapitalismus und eine nachhaltigere Zukunft darstellt, ohne die radikalen und dystopischen Elemente, die von Verschwörungstheoretikern behauptet werden[1][5].

Zitate

[1] https://futurezone.at/meinung/the-great-reset-verschwoerungstheorie-florian-aigner-kolumne/402820408

[2] https://www.amazon.de/COVID-19-Great-Reset-Klaus-Schwab/dp/2940631123

[3] https://www.rnd.de/politik/great-reset-was-die-verschworungserzahlung-so-gefahrlich-macht-VQ44NE735VF7DPGUPGS7JIOIDY.html

[4] https://www.youtube.com/watch?v=4FasAP_Xf3M

[5] https://www.handelszeitung.ch/panorama/the-great-reset-was-steht-da-wirklich-drin

Wir mussten schmunzeln, als wir die Recherche gelesen hatten. Einfach deshalb, weil das, was darin niedergelegt so inkohärent ist und damit auch die menschliche Natur gut beleuchtet. Lassen wir mal die stärkere Überwachung beiseite, die schon länger ein Thema ist und sich mit ganz vielen politischen Ereignissen begründen lässt, die leider auch genau dafür genutzt werden. Jahrelang war es die Terrorismusgefahr, dann war es Corona, jetzt sind es die Kriege und die Infiltrationen seitens der bösen Mächte dieser Erde. Wir könnten, theoretisch alle für sie arbeiten, um die Demokratie zu schädigen. Wir finden, Spahn & Co. schädigen die Demokratie mehr als alle russischen Bots es bisher vermocht haben. Die Europawahl 2024 war nicht erfreulich, aber deren Ergebnisse sicherlich kein Beweis für die Wirksamkeit antidemokratischer Spins von außen. Da machen es sich die herrschenden Politiker zu einfach und begehen eine massive Schuldverschiebung. Ja, ein bisschen Ironie darf schon sein.

Aber nun zum Kapitalismus. Haben Sie dein Eindruck, man könnte den Great Reset positiv so auslegen, dass er im Wege der neuen Corona-Solidarität zu mehr Gleichheit führen sollte? Die Argumente des WEF bzw. WWF stehen nicht zu Unrecht in der Kritik und nach unserer Ansicht besteht die Tendenz wirklich, Staaten zu entmachten, damit die Menschen noch mehr von Großkonzernen abhängig werden. Diese Politikvorstellung wird in Deutschland vor allem von der FDP, aber auch von weiten Teilen der Union vertreten und auch exekutiert. Auch die Ampel folgt bisher diesem Ansatz weitgehend, indem sie die immer größere Ungleichheit nicht verhindert und indem sie es zulässt, dass, jetzt mit dem Verteidigungsargument, die zivile Infrastruktur immer mehr in die Brüche geht. Das ist genau das Gegenteil eines verantwortungsvollen Kapitalismus. Wenn man hingegen den Great Reset so interpretiert, dass die Menschen immer schutzloser dem Kapital ausgeliefert sein sollen, dann finden sich dafür leider zahlreiche Argumente, die von Fakten, von Realitäten unserer Tage klar unterstütz werden. „Great Reset“ bedeutet ja nicht, dass man eine Sekunde oder fünf Sekunden lang einen Reset-Knopf drückt und danach wird alles neu geordnet, sondern er ist ein Prozess. Niemand kann aktuell widerlegen, dass wir gerade in diesem Prozess stecken, der die Mehrheit der Menschen ärmer und die Reichen in atemberaubendem Tempo reicher macht.

Corona war eine Art Katalysator, der Ansichten, die zuvor eher in kleinen Kreisen zirkuliert sind, mehr in die Öffentlichkeit treibt. Wirklich verstanden hat die Öffentlichkeit sie aber nicht, weil dazu etwas Grundwissen Geschichte und Ökonomie gehört.

Man darf nicht vergessen, dass manche der harten Impfkritiker und Coronaleugner schon lange vor der Pandemie auch systemkritisch waren. Einige Artikel von solchen Menschen haben wir bis 2019 auch im Wahlberliner besprochen, weil es damals noch nicht die etwas aus dem Ruder gelaufene  ideologische Koppelung zwischen Corona-Leugnung und Systemkritik gab. Nicht nur für die Reaktionsfähigkeit der Zivilgesellschaft auf soziale Missstände hatte Corona erhebliche negative Auswirkungen, sondern auch auf unsere Möglichkeiten, frei mit Meinungen umzugehen, denen wir zustimmen. Wir müssen mittlerweile immer nachschauen, was Personen zu Corona geschrieben haben und was sie zu Russland, der Ukraine, Israel, Gaza und zu allen möglichen Stolpersteinen äußern.

Dennoch haben wir heute entschieden, uns von Sahra Wagenknecht inspirieren zu lassen, um noch einmal über Corona nachzudenken. Sie war nun einmal in besseren Zeiten der Partei Die Linke die Person, die die Partei am meisten nach vorne gebracht hatte. Wir würden uns wünschen, wir wären näher an ihrem politischen Profil, dazu müsste dieses Profil aber jenseits der Sozialpolitik ein anderes und, das wird vielleicht überraschen, auch sozialpolitisch mehr geschärft sein. Also keine Bange, in dem Newsletter, aus dem wir das Zitat sozusagen entführt haben, stehen auch wieder Ansichten zu anderen Themen, mit denen wir uns nicht identifizieren.

Oder sollte man doch der Gesellschaft ihren Frieden lassen und Corona, das ohnehin noch nicht ganz vorbei ist, nun nicht auch noch zu einem neuerlichen Aufreger machen? Da wir seinerzeit nicht zu den Angegriffenen zählten, können wir auch nicht für sie sprechen. Wir würden es aber auch aushalten, wenn weitere für die Regierung(en) unangenehme Details ans Licht kämen. Uns kann man nicht mehr so leicht enttäuschen. Außerdem ist die Gesellschaft ohnehin in Aufruhr, vielleicht wäre jetzt genau deshalb der richtige Zeitpunkt, auch in Sachen Corona alles auf den Tisch zu legen. Das könnte der Ampel sogar helfen, denn die ganz wichtigen Entscheidungen wurden in Sachen Pandemie nicht von ihr, sondern von der Vorgängerregierung getroffen.

Was hat die KI-Auswertung in unserem Tenor verändert? Wir hatten uns bezüglich Jens Spahn ursprünglich viel deftiger geäußert, aber wir haben uns insofern zurückpfeifen lassen, als wir nicht Behauptungen aufstellen wollten, die weder in dem zitierten Newsletter-Ausschnitt von Sahra Wagenknecht aufgestellt werden, noch von irgendeiner seriösen Seite als erwiesen angesehen werden. Die politische Bewertung hat sich dadurch allerdings nicht verändert.

[1] Sahra Wagenknecht, Newsletter vom 27.06.2024.


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