Briefing 607 Wirtschaft, Autobahnnetz, Straßenbau, Straßenverkehr, Individualverkehr, Bayern, Baden-Württemberg, Ausbau Ost, Thüringen, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Hamburg, Verkehrswende
Innerhalb der letzten 20 Jahre hat das bundesdeutsche Autobahnnetz ein Wachstum von 1.135 Kilometern zu verzeichnen – mit starken regionalen Unterschieden, wie die untenstehende Karte zeigt:
Infografik: Wie lang ist das deutsche Autobahnnetz? | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.
Die Bundesautobahnen sind gewissermaßen die Arterien des motorisierten Individualverkehrs in Deutschland. Und genau wie ihre menschlichen Gegenstücke können diese auch mal verstopfen. Das zeigt beispielsweise die Staubilanz 2023 des ADAC. Entsprechend gibt es auch politische Kräfte, die sich für einen Ausbau einsetzen. Dass das ein eher mühsames Geschäft ist, zeigen Daten des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr. Denen zufolge ist das Autobahnnetz in den letzten zwei Jahrzehnten netto um 1.135 Kilometer gewachsen. Davon entfallen 249 Kilometer auf Bayern und jeweils 169 Kilometer auf Thüringen und Sachsen-Anhalt. Außerdem knacken noch Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen die 100-Kilometer-Marke, wie der Blick auf die Statista-Grafik zeigt. Dagegen wurden im Westen vergleichsweise wenige Autobahn-Kilometer zugebaut – in Baden-Württemberg und Hamburg ist das Netz sogar leicht geschrumpft.
Wenn man die Grafik so lesen mag, ist das grün regierte Baden-Württemberg der Vorreiter in Sachen Verkehrswende; ebenso könnte man das von Hamburg behaupten, das relativ zu seiner Fläche noch mehr Autobahn-Kilometer verloren hat. In Berlin hingegen, das können wir bestätigen, war jeder Meter der gewonnenen vier Kilometer hart umkämpft und das wird auch so bleiben, im Fall einer Verlängerung der A 100. Das Jahr 2003, das darf man nicht vergessen, war nur 13 Jahre nach der Wiedervereinigung, sodass der starke Ausbau im Osten auch eine Investition in den Anschluss bisher weniger erschlossener Regionen war. Interessant ist aber schon, dass Bayern die Liste der Bundesländer mit dem stärksten Ausbau anführt – es ist auch das größte Flächenland. Relativ zu seiner Größe hat Thüringen den stärksten Autobahn-Ausbau erfahren, gefolgt von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
Anhand der nachfolgenden Daten kann man selbst ausrechnen, wie der Autobahn-Ausbau in Relation zur Fläche in den Bundesländern ausschaut, wobei die Stadtstaaten, wie in einigen anderen Belangen, eine Sonderstellung einnehmen. In ihnen ist die Fläche für den Straßenverkehr im Verhältnis zur Gesamtfläche wesentlich größer als in den sogenannten Flächenländern, die Autobahnen sind aber in der Regel dort schon recht vollständig ausgebaut.
- Bayern: 70.541,57 km²
- Niedersachsen: 47.709,80 km²
- Baden-Württemberg: 35.747,83 km²
- Nordrhein-Westfalen: 34.112,44 km²
- Brandenburg: 29.654,43 km²
- Mecklenburg-Vorpommern: 23.295,22 km²
- Hessen: 21.115,64 km²
- Sachsen-Anhalt: 20.456,51 km²
- Rheinland-Pfalz: 19.858,00 km²
- Sachsen: 18.449,93 km²
- Thüringen: 16.202,35 km²
- Schleswig-Holstein: 15.800,54 km²
- Saarland: 2.571,11 km²
- Berlin: 891,12 km²
- Hamburg: 755,09 km²
- Bremen: 419,37 km².
TH
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