Filmfest 1143 Cinema
Hafen im Nebel (französisch: Le Quai des brumes) ist ein französischer Liebesfilm von Marcel Carné aus dem Jahr 1938. Er basiert auf dem gleichnamigen Roman von Pierre Mac Orlan.

Es versteht sich von selbst, dass wir mit der kurzen Anmerkung zu diesem Hauptwerk des französischen Poetischen Realismus dem Film nicht gerecht werden konnten, wir werden auf dem Filmfest auch im Rahmen weiterer französischer Chronologie-Runden eine neuere Rezension dazu vorstellen. Bis dahin ergänzen wir unsere kurze Beschreibung aus dem Filmfest Nr. 8 (1989) mit Angaben aus der Wikipedia:
Hafen im Nebel ist ein Paradebeispiel des poetischen Realismus im französischen Film jener Zeit. Grundstimmung, Struktur und Schluss erinnern an Pépé le Moko – Im Dunkel von Algier von Julien Duvivier. Beide Filme enden tragisch mit dem Tod der von Jean Gabin verkörperten Hauptfigur.
Der Film zählt zu den größten kommerziellen Erfolgen von Marcel Carné und ist einer von sieben Filmen, die er gemeinsam mit Jacques Prévert und Alexandre Trauner drehte.
Marcel Carnés Film erhielt 1939 den renommierten Louis-Delluc-Preis und wurde auf den Filmfestspielen von Venedig preisgekrönt. Ein Jahr später wurde Hafen im Nebel in den USA von der National Board of Review als Bester ausländischer Film ausgezeichnet.
„Eines der überzeugendsten Beispiele des poetischen Realismus des französischen Kinos jener Zeit. Es geht dem Film weniger um einen Kriminalfall als um den tragischen Konflikt zwischen einer niederträchtig korrupten Welt und dem Anspruch des einzelnen auf Glück. Ausschließlich in den Dekors von Alexandre Trauner gedreht, wird er von einem sehr stilisierten Fatalismus beherrscht, den die hervorragende Kamera durch konzentrierte Bewegungen noch unterstreicht. Das poetisch ins Bild gesetzte Le Havre spiegelt intensiv die inneren Stimmungen und Gefühle.“ – Lexikon des internationalen Films[1]
„Die hervorragende Fotografie arbeitet realistisch, doch scheint hinter der überzeugenden Atmosphäre eine tränenlos traurige Weltsicht durch. Ein künstlerisch interessantes Zeugnis eines Fatalismus, der vor einer düsteren Wirklichkeit nur kurz ein köstliches Glück aufleuchten läßt.“ – Evangelischer Filmbeobachter, Kritik Nr. 369/1955
„Carné und Prèvert ging es nicht um die Kriminalaffäre, die mit zahlreichen Zufällen und Unwahrscheinlichkeiten belastet ist, auch nicht um eine realistische Schilderung von Le Havre. Die Hafenstadt wird zur tristen Bühne, auf der das Scheitern menschlicher Bemühungen exemplarisch dargestellt wird. […] Es ist wohl bittere Ironie, daß nur ein Mensch in diesem Film seinen Traum vom Glück verwirklichen kann: Ein Tagedieb, der davon geträumt hat, einmal in einem weißbezogenen Bett zu schlafen.“ – Reclams Filmführer[2]
Leider fehlen uns noch immer wichtige Filme, die die Entwicklung des Poetischen Realismus in den 1930ern nachzeichnen, vor allem aus der Phase, als er noch nicht so düster war wie in „Hafen im Nebel“. Besonders die Filme der Jahre 1938 und 1939 waren so dunkel wie kaum ein Werk der amerikanischen Schwarzen Serie und müssen weit eher zum Kanon der „Films noirs“ gezählt werden als einige US-Filme der „Kernphase“ von 1941 bis 1958, inklusive der heutigen Tendenz, fast alle Krimis der Zeit in das Genre einzuordnen.
Kursiv , als Zitat und tabellarisch: Wikipedia
© 2024, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Regie | Marcel Carné |
|---|---|
| Drehbuch | Jacques Prévert, Marcel Carné, Pierre Dumarchais (literarische Vorlage) |
| Produktion | Gregor Rabinowitsch |
| Musik | Maurice Jaubert |
| Kamera | Eugen Schüfftan |
| Schnitt | René Le Hénaff |
| Besetzung | |
|
|
Entdecke mehr von DER WAHLBERLINER
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

