„Bei ihnen läuft es: Zahl der Dollar-Millionäre weltweit wächst weiter“ (Besprechung + Recherche-Infos)

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Es war dieser Artikel, der uns zur Recherche aufgefordert hat: Bei ihnen läuft es: Zahl der Dollar-Millionäre weltweit wächst weiter | WEB.DE. Ausnahmsweise von uns ein statistisch unterlegter Artikel ohne Statista-Grafik. Dann ließen wir den Entwurf eine Zeitlang liegen, es ist ja immer Krise, innen wie außen (-politisch). Heute hat uns ein Twitter-Post mit einer grafischen Darstellung motiviert, den Beitrag endlich fertigzuschreiben.

18 Billionen Euro besitzen die Deutschen privat. Auf die ärmeren 50% entfallen darauf nur 2%. Die reichsten 10 Prozent dagegen halten zusammen 67% des Vermögens. Das reichste Prozent der Bevölkerung besitzt 33% und die reichsten 0,1%, das sind nur 80.000 Menschen, die halten bis zu 20% des Vermögens. Auch international betrachtet eine sehr ungleiche Verteilung.“ https://x.com/NurderK/status/1846093648191951355

Die Einleitung des Entwurfs sah so aus:

„Der Boom an vielen Aktienmärkten hat im vergangenen Jahr die Vermögen der Reichen beflügelt und für mehr Mitglieder im Club der Dollar-Millionäre gesorgt. Nach einer Studie des Beratungsunternehmens Capgemini stieg die Zahl der Menschen, die über ein anlagefähiges Vermögen von mindestens einer Million Dollar verfügen, weltweit um 5,1 Prozent auf geschätzt 22,8 Millionen.“

Gemeint sind also nicht Menschen, die ein Haus haben, das in den letzten Jahren aufgrund einer verfehlten Geldpolitik wertmäßig explodiert ist, sondern die tatsächlich eine Million Dollar anlegen können (etwa 930.000 Euro, gemäß aktuellem Kurs). Wir können uns schon vorstellen, dass man sich eine Million Dollar oder Euro auch erarbeiten kann. Wie wenige das können, das sieht man aber auch. 22,8 Millionen von 8,1 Milliarden Menschen auf der Erde, das sind gerade einmal 2,8 Promille (nicht Prozent). Die meisten Menschen sind arm, in Deutschland besonders. Zumindest, soweit es offizielle Vermögenswerte betrifft, unter der Oberfläche wachsen die Vermögen vermutlich derzeit am schnellsten, fließen aber nicht in die Statistiken ein.

Aber wie sieht es mit den Milliardären aus? Wir mussten schmunzeln, als wir gelesen haben, in China haben sich die meisten Milliardäre ihr Vermögen selbst erarbeitet. Auch eine KI ist „biased“, ganz klar, aber die Zahlen dürften stimmen. Gemeint ist, die Vermögen sind nicht ererbt, sondern auf dem Rücken von Menschen aufgebaut, die gerade in China quasi ohne Arbeitnehmer:innenrechte schuften müssen. Deswegen finden wir es regelrecht krank, wenn Kommunisten im Westen dieses System super finden, nur, weil sie den Westen unendlich hassen. Bis hin zur völligen Verblendung kann das gehen. Aber zunächst der Infoblock:

Länder mit den meisten Milliardären

  1. USA:
    • Die USA führen die Liste der Länder mit den meisten Milliardären an. Im Jahr 2022 lebten dort 955 Milliardäre.
    • Insgesamt beherbergen die USA 840 der weltweit 2781 Milliardäre.
  2. China:
    • China liegt auf dem zweiten Platz mit 561 Milliardären, was etwa 30 Prozent weniger ist als vor zwei Jahren.
    • Es gibt 428 Milliardäre in China, wobei die meisten von ihnen ihr Vermögen selbst erarbeitet haben.
  3. Indien:
    • Indien belegt den dritten Platz mit 191 Milliardären.
  4. Deutschland:
    • Deutschland hat 120 Milliardäre, wobei der Reichtum in drei Viertel der Fälle vererbt wurde.
  5. Schweiz:
    • Die Schweiz hat 86 Milliardäre, was im Verhältnis zur Bevölkerung eine hohe Dichte darstellt.

Länder mit den meisten Millionären

  1. USA:
    • Die USA führen auch die Liste der Länder mit den meisten Millionären an. Im Jahr 2019 lebten dort 7,431 Millionen Millionäre.
  2. Japan:
    • Japan folgt mit 3,777 Millionen Millionären.
  3. Deutschland:
    • Deutschland hat 1,646 Millionen Millionäre, was einen Zuwachs von 34.000 im Vergleich zum Vorjahr darstellt.
  4. China:
    • In China gibt es 1,5 Millionen Millionäre.
  5. Schweiz:
    • In der Schweiz lebten zur Jahresmitte 2019 etwa 910.000 Millionäre, was etwa zwei Prozent der weltweiten Millionäre ausmacht.

Migration von Millionären

  • Australien:
    • Australien ist das beliebteste Ziel für Millionäre, die auswandern. Im Jahr 2023 zogen etwa 5.200 Millionäre nach Australien.
  • Vereinigte Arabische Emirate (VAE):
    • Die VAE sind ein weiterer beliebter Zielort für Millionäre, die aufgrund der stabilen wirtschaftlichen Bedingungen und des Wohlstandszentrums im Nahen Osten anziehen.
  • USA:
    • Die USA bleiben ein bedeutendes Ziel für Millionäre, insbesondere durch Programme wie das EB-5 Investor Visa Program.
  • Schweiz:
    • Die Schweiz zieht aufgrund ihrer finanziellen und politischen Stabilität viele Millionäre an.

Diese Zusammenfassung zeigt, dass die USA sowohl bei Milliardären als auch bei Millionären führend sind, gefolgt von China und anderen Ländern wie Indien und Deutschland. Die Schweiz hat eine bemerkenswerte Dichte an Superreichen im Verhältnis zur Bevölkerung.

In Deutschland sind immerhin fast 2 Prozent aller Menschen Millionäre, das ist etwa das gleiche Verhältnis zur Gesamtbevölkerung wie in den USA. Bei den Milliardären fällt auf, dass Deutschland im Verhältnis zu den USA weitaus weniger davon hat (1/9 an Milliardär:innen, aber ¼ der Bevölkerung). Außerdem leben in den Vereinigten Staaten  auch die Allerreichsten, jedenfalls die meisten von ihnen, die Vermögen von mehr als 100 Milliarden Dollar oder knapp darunter besitzen.

Die jeweiligen Quoten liegen etwas höher, wenn man Altersklassen ausgrenzt, deren Angehörige in der Regel noch kein eigenes Vermögen haben. Dann müsste man allerdings wieder ausforschen, wo schon besonders viele Kinder ein von anderen verwaltetes eigenes Vermögen besitzen und ob das dort formal möglich ist oder nur faktisch so gehandhabt wird, mit Personen, die dieses Vermögen offiziell innehaben, bis die Erben alt genug sind, um selbst darüber verfügen zu können.

Krass ist das Verhältnis natürlich in der Schweiz, die Milliardäre betreffend. So ist das, wenn Länder sich am Fluchtkapital aus aller Welt mästen, ohne dass die Weltgemeinschaft irgendwann einmal Einhalt gebietet, obwohl Staaten wie dieser vielen anderen massiven Schaden zufügen und damit auch Demokratien destabilisieren helfen. Wir erinnern uns: Die Schweiz hat mit dafür gesorgt, dass dem Nazi-Staat nicht so schnell das Geld ausging, weil viele devisenbringende Geschäfte, auch das Verhökern von Raubkunst, über dieses „neutrale“ (= rein an Kapitalinteressen orientierte) Land abgewickelt werden konnten. Es gab eine Zeit, da wurden in der Schweiz selbst Satiren darüber verfertigt.

Um auf unseren Artikel zurückzukommen, in dem wir uns über das Grundgesetz Gedanken gemacht und dabei auch die Schweiz erwähnt haben: Klar funktioniert in einem Parasitenstaat auch die Demokratie super, es gibt ja kaum echte Probleme. Ein Irrsinn mit Methode in einem verlotterten System, die gigantischen Gerechtigkeitslücken sind – siehe oben – Gift für die Demokratien, die sich  nicht auf Kosten anderer fett machen können oder wollen. Es gibt nur noch wenige Länder, die nicht auf Kosten anderer leben und in denen die Demokratie noch beunruhigungsfrei vor sich hin funktioniert. In Europa fallen uns ein ganzes Dutzend Länder ein, die nur deshalb so besonders stabil sind, weil sie den Rahm vom kapitalistischen System abschöpfen können. Wir listen jetzt nicht die Ausnahmen auf, sonst fällt uns bei denen auch noch etwas auf, was nichts mit Leistungsgerechtigkeit zu tun hat. Mit diesen Ländern meinen wir ausdrücklich auch jene, über die wir mittlerweile einen Beitrag zu deren Steueroasen veröffentlicht haben. Dabei ganz vorne: Das Vereinigten Königreich mit seinen Inselchen, die wohl eher dem Klimawandel zum Opfer fallen werden als einem gerechteren Welt-Steuersystem. 

Was dort an Vermögen versteckt wird, fließt aber wohl nicht in die offiziellen Statistiken. Die Reichen sind in Wirklichkeit noch viel reicher und die Ungleichheit ist noch größer, als zum Beispiel die Zahlen in den bezogenen Quellen es ausweisen. 

Nicht zum ersten Mal schauen wir uns in diesem Zusammenhang den Vermögens-Gini-Index an, der die Ungleichheit auf der Welt misst. Um es gleich zu schreiben: Es wird nicht besser. Er liegt seit vielen Jahren zwischen 88 und 92 Prozent, obwohl in vielen Ländern, zum Beispiel in Südostasien, immer mehr Menschen zu dem zählen, was man bei uns Mittelschicht (nicht Mittelstand) nennt, vor allem in China, aber auch in Indien und in weiteren südostasiatischen Staaten. Auch der Gini-Index weist auf die großen Unwuchten im Kapitalismus hin, mit erstaunlichen Erkenntnissen. Einschränkend muss erwähnt werden, dass die Datenquelle möglicherweise gewechselt hat, die Ergebnisse für die letzten Jahre wurden aus dem World Data Book entnommen.

Liste der Länder nach Vermögensverteilung – Wikipedia

  • Zu den Ländern mit dem weltweit höchsten Gini-Index (der größten Ungleichheit) zählt Brasilien, seit 2000 wuchs der Gini dort um ganze zehn Punkte an. Das ist ein dramatischer Unterschied, und dies trotz der während der Zeit überwiegend „sozialistischen“ Regierungen (89,2 im Jahr 2021, 78,4 im Jahr 2000).
  • In Afrika sticht Südafrika heraus, mit einem Gini von 88,6 (2000: 76,3). Die großen Vermögen dürften immer noch in der Hand der Weißen sein, außerdem weist diese Ungleichheit auf ein Problem hin, das wir leider auch beobachten: Das Land verliert an ökonomischer Potenz und die neuen Eliten dürften sich in diesem Szenario erheblich bereichern.
  • Schweden hat in Europa einen der höchsten Vermögens-Gini-Indizes (88,6 im Jahr 2021). Warum das Land trotzdem als ausgeglichen und relativ gleich gilt? Weil in Schweden auch sehr wenige Milliardäre sich vom Rest des Landes erheblich absetzen, aber die Sozialstandards so hoch sind, dass niemand als arm gilt, nur, weil er kein großes Vermögen vorweisen kann.
  • Weit vorne liegen natürlich die USA mit einem Vermögens-Gini von 85 (2000: 78,2). Durchschnittsamerikaner haben trotz des hohen Pro-Kopf-Einkommens nicht viel Vermögen, sondern eher Schulden (die natürlich das Durchschnittsvermögen drücken). Trotzdem kommt kein anderes Land nach wie vor an das gesamte Volksvermögen der USA heran (ca. 150 Billionen Dollar, China ca. 85 Billionen, bei einer viermal größeren Bevölkerung). Das ist auch einer der Gründe, warum die Schuldenwirtschaft der USA noch funktioniert: Ihr steht ein um ein vielfach höheres Volksvermögen gegenüber. Das Verhältnis ist auch besser als in Deutschland. Dass es ungleich verteilt ist, führt auch in den USA zu wachsender Unzufriedenheit, die sich aber, wie bei uns, in fehlerhaftem Wahlverhalten niederschlägt.
  • Russland hat seit 2000 eine noch steilere Entwicklung durchgemacht als alle anderen wichtigen Länder: von 69,9 stieg der Gini-Index auf drastische 88, und auch hier gilt: Wer dieses Putin-Regime toll findet, findet es auch klasse, dass es eines der ungleichsten weltweit ist, getragen von ein paar regierungstreuen Oligarchen und einem nach wie vor armen riesigen Rest. Es ist ein erzkapitalistisches System, das nicht einmal noch durch eine formale Demokratie verziert wird, sondern altaristokratisch durch Gunst und Beziehungen erworben wird, manchmal geht es dann durch Ungunst wieder verloren.
  • Je mehr der Kapitalismus in Indien in die Gänge kommt, desto ungleicher wird das Land auch. 66,9 im Jahr 2000 stehen 82,3 im Jahr 2021 gegenüber. Wir sagen voraus, dass die Unruhen in diesem ohnehin unruhigen Land zunehmen werden, es sei denn, man führt es totalitär, und dass viele Menschen aufgrund des starren sozialen Systems trotz des Aufstiegs des Landes, das, je nach Darstellung, Deutschland überholt hat oder bald überholen wird, auf immer bitter arm bleiben werden und daher in diesem Land auch keine echte Teilhabe-Demokratie möglich ist.
  • Für die vielen türkischstämmigen Menschen in Deutschland sicher auch interessant: In der Türkei wuchs die Ungleichheit zwischen 2000 und 2021 um nicht weniger als 9,2 Punkte (71,8 / 81,0).
  • Mit einer sehr großen Ungleichheit von 78,6 liegt Deutschland tatsächlich im Mittelfeld, je nach Datenquelle ist sie seit dem Jahr 2000 von 66,7 oder 76 auf diesen Wert gestiegen. Das ist zwar kein so großer Zuwachs wie in anderen Ländern, aber es gilt auch noch, das Medianvermögen zu beachten, dazu kommen wir im Anschluss, denn dieses liegt im europäischen Vergleich sehr niedrig, auch bedingt durch die geringen Vermögensbestände in Ostdeutschland.
  • Hochinteressant: In der bereits negativ erwähnten Schweiz sank der Gini, das ist eine große Ausnahme, von 80,3 im Jahr 2000 auf jetzt 77,2. Das heißt, die Schweiz stabilisiert ihre Demokratie auch dadurch, dass von dem großen Kapitalzufluss etwas an die Bevölkerung weitergegeben wird. Das Problem im Außenverhältnis wird dadurch nicht geringer, aber für die Menschen, die dort leben, funktioniert das System recht gut. Die sehr hohen Lebenshaltungskosten sind zwar berüchtigt, aber die Löhne liegen noch einmal höher (sie betragen etwa das Doppelte wie in Deutschland, während die Lebenshaltungskosten „nur“ um 2/3 höher sind). Besonders schick ist das natürlich für Pendler, die in Deutschland wohnen und einkaufen, aber in der Schweiz arbeiten. Das sind aber kleine Privilegien innerhalb der Arbeiterklasse, nicht vergleichbar mit den Privilegien für die Reichen, die wir kürzlich besprochen haben. Dabei haben wir festgestellt, dass in Deutschland kleine Einkommen und die Mittelschicht mehr Steuerabzüge haben als Einkommensmillionäre.
  • Für Luxemburg, das wir wegen der Schweiz erwähnen, lässt sich sagen: Ein ähnliches System funktioniert auch innerhalb der EU, obwohl es das dort erst recht nicht geben dürfte, und ein ohnehin relativ niedriger Gini von 65 im Jahr 2000 hat sich bis 2021 kaum erhöht (66,3). Dort ist mittlerweile auch der ÖPNV kostenfrei, weil das Land im Geld aus anderen Ländern schwimmt. In Deutschland nur ein Traum.
  • In Dänemark ist der Gini von 2000 aus sogar gesunken, in Frankreich ebenfalls leicht, beide Länder sind Ausnahmen in einer zunehmend ungleichen Welt und die Privilegierung der Superreichen durch die Regierung Macron hat in Frankreich noch nicht zu einer erheblichen Zunahme des Gini-Indexes geführt, obwohl sie dafür gesorgt hat, dass plötzlich auch Franzosen unter den weltweit reichsten Menschen auftauchen. Vor allem das LVMH-Imperium geriet dabei in die Schlagzeilen.
  • Und wie sieht es in China aus? Im Jahr 2000 war der Gini mit 55,0 noch geradezu niedlich, aber die sehr rasche Entwicklung des Kapitals in den letzten Jahren hat natürlich auch dort für einen erheblichen Anstieg auf 70,2 gesorgt. Das ist klar weniger als in wichtigen westlichen Ländern, aber die Tendenz ist sehr eindeutig und sehr stark in Richtung Ungleichheit ausgerichtet. Wir sagen der chinesischen Regierung voraus, dass sie entweder die Kontrolle über das von ihr freigesetzte Kapital verlieren oder so stark eingreifen muss, dass dadurch das Wirtschaftswachstum erheblich gebremst wird und die Aufstiegs-Story ins Wanken kommt, die die Leute ihre Unfreiheit akzeptieren lässt.

Im Finanzen-Fairness-Index, den wir in unserem Steueroasen-Beitrag verlinkt haben, findet sich Deutschland auch nicht gerade auf dem ersten Platz, aber es gehört nicht zu den Kapitalsammelstellen. Bemerkenswert: Dass die USA besser abschneiden. Die Steuern für die Reichen sind zwar dort viel zu niedrig, aber der Staat agiert weniger butterweich und kapitalhörig als bei uns, wenn es darum geht, diese wenigstens einzutreiben. Wenn man so will, ist Deutschland auch eine Steueroase, weil es  unzählige legale und illegale Möglichkeiten gibt, sich vor Steuern zu drücken. Wer das eine ausnutzt und das andere mit den hiesigen Möglichkeiten geschickt spielt, der wird reich, ohne dass das in einer Statistik erst einmal auftaucht. Die Vertreter der gesamten ausufernden Organisierten Kriminalität werden dieser Ausführung zustimmen und auch nicken, wenn wir schreiben, dort wachsen die Vermögen vermutlich sogar am schnellsten, mehr als bei den sogenannten Superreichen. 

Wenn man das im Zusammenhang sieht, weiß man, dass die nächste Bundesregierung, die wir vermutlich bekommen werden, die Demokratie weiter schädigen wird, weil sie unter anderem all diese Trends noch verstärken will. Von Leistungsgerechtigkeit keine Spur, und es ist wirklich lächerlich, zu sagen, eine Ungleichheit in dieser gigantischen Dimension muss sein, damit die Leute sich mehr anstrengen. Was impliziert, dass jeder so reich werden kann, der sich anstrengt. Wer das immer noch glaubt, der ist ein Opfer neoliberaler Bildungsmisere, die genau das bezweckt. Gestern hatten wir dazu eine schöne Kariktatur gesehen, in der Sprechblase stand sinngemäß: Wir müssen an der Bildung sparen, damit die kommende Generation so blöd ist, uns (wieder) zu wählen. Die absurden Wahlergebnisse der letzten Zeit gerade bei Jüngeren zeigen, diese Zeichnung und der Satz sind gar keine Karikatur.

TH


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