Briefing Geopolitics Economy, Wirtschaft, USA, Arbeitslosenquote, Donald Trump, Joe Biden, ILO-Statistik, Statistik der Bundesanstalt für Arbeit, Fassadenpolitik, Systemkritik
Niedrige Arbeitslosigkeit in den USA sowohl unter Trump als auch unter Biden – mit einem großen Statistikproblem (Statista + Zusatzinfos + Kommentar)
Nur noch ein paar Tage bis zum Abschluss der US-Präsidentschaftswahlen. Viele Menschen und in Deutschland zittern schon, darunter viele Journalisten. Wird es doch wieder Trump? Wird in vier Jahren die Welt noch existieren? Wir werden uns noch mit den Positionen von Kamala Harris und Donald Trump befassen und sie gegenüberstellen, um diese reißerische und auf niedrigem Niveau angesiedelte Berichterstattung weiter Teile der deutschen der Presse etwas zu versachlichen.
- Unser vorhiger Artikel zur Wirtschaft der USA im Rahmen unserer Wahlberichterstattung: Mehr Investitionen in grüne Technologie unter Joe Biden.
In diesem Sinne befassen wir uns mit Fakten aus den USA und natürlich bekommen Sie Zusatzinfos von uns, die einen Mehrwert generieren sollen. In diesem Fall geht es um die Arbeitslosenquote und um ein großes Problem mit dieser Quote, doch der Reihe nach. Zunächst die Statista-Grafik, dann der Begleittext, dann die Zusatzinfos, dann unser Kommentar.
Arbeitslosenquote in den USA 2016 bis 2024

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.
Der ehemalige US-Präsident Donald Trump lobte sich vor Beginn der Corona-Pandemie zuweilen selbst für den niedrigen Stand der Arbeitslosenquote. Anfang 2020 hatte fast jeder Amerikaner einen Job. Die Arbeitslosenquote betrug lediglich 3,5 Prozent. Was Trump nicht erwähnte: Die Arbeitslosenquote lag schon zu Beginn seiner Amtszeit im Januar 2017 auf einem relativ niedrigen Niveau (4,7 Prozent). Trump hatte von seinem Vorgänger Obama eine weitgehend intakte Wirtschaft übernommen.
Zu Beginn der Corona-Pandemie ist die Quote schließlich sprunghaft angestiegen. Im Frühling 2020, als das Land in den Lockdown ging, verloren innerhalb weniger Monate 40 Millionen Menschen ihre Jobs. Die Quote stieg im April 2020 auf rund 15 Prozent. Danach ist sie allerdings noch unter Trump recht schnell wieder gesunken. Unter Präsident Joe Biden setzte sich der Rückgang fort und ist im Jahr 2023 schließlich sogar auf den niedrigsten Stand seit mehr als drei Jahrzehnten gefallen. Seit Mai 2024 ist sie wieder leicht über vier Prozent gestiegen und stagniert hier weitgehend.
Die nach dem Pandemie-Schock schnell einsetzende Erholungsphase unter Trump und die Fortführung und Stabilisierung dieses Trends unter Biden haben dazu beigetragen, dass sich die US-Wirtschaft schnell von den Verwerfungen durch die Pandemie und den Krieg gegen die Ukraine erholt hat. Dafür verantwortlich waren drei große, milliardenschwere Hilfspakete: der CARES Act (Trump), der American Rescue Plan (Biden) und schließlich der Inflation Reduction Act (Biden).
Wir haben uns besonders für die Art interessiert, wie Arbeitslosigkeit in den USA erfasst wird, und dazu folgende Frage an die KI gestellt:
Die USA verzeichnen schon seit langer Zeit (abgesehen von der Corona-Pandemie) eine sehr niedrige Arbeitslosigkeit. Ist diese Quote, die meist unter 4 Prozent liegt, manchmal auch unter 3 Prozent, die Quote, welche die ILO ausweist und die auch die Arbeitslosigkeit in Deutschland sehr niedrig erscheinen lässt, oder woher stammen diese Zahlen?
Die niedrigen Arbeitslosenzahlen in den USA, die häufig unter 4% und gelegentlich sogar unter 3% liegen, entsprechen tatsächlich der ILO-Definition (International Labour Organization) für Erwerbslosigkeit. Diese Definition wird in den USA für die offizielle Arbeitslosenstatistik verwendet und ist somit vergleichbar mit der ILO-Erwerbslosenquote für andere Länder, einschließlich Deutschland.
## ILO-Definition und ihre Anwendung
Die ILO-Definition von Erwerbslosigkeit ist international standardisiert und wird wie folgt konkretisiert:
– Sie umfasst nicht erwerbstätige Personen im Alter von 15 bis 74 Jahren.
– Diese Personen müssen in den vier Wochen vor der Befragung aktiv nach einer Tätigkeit gesucht haben.
– Sie müssen in der Lage sein, eine Arbeit innerhalb von zwei Wochen aufzunehmen[2].
Wichtig ist, dass nach dieser Definition bereits eine Arbeit von mindestens einer Stunde pro Woche ausreicht, um nicht als erwerbslos zu gelten[1].
## Vergleich zwischen USA und Deutschland
- **USA**: Die niedrigen Arbeitslosenzahlen in den USA basieren auf dieser ILO-Definition und werden vom U.S. Bureau of Labor Statistics erhoben.
- **Deutschland**: Für Deutschland werden zwei verschiedene Quoten veröffentlicht:
– Die offizielle Arbeitslosenquote der Bundesagentur für Arbeit, die 2022 bei 5,3% lag.
– Die ILO-Erwerbslosenquote, die für Deutschland im selben Jahr nur 2,8% betrug[1].
## Gründe für die Unterschiede
- **Definitionsunterschiede**: Die deutsche offizielle Quote verwendet strengere Kriterien als die ILO-Definition. In Deutschland gilt man erst ab 15 Wochenarbeitsstunden als beschäftigt, während bei der ILO-Definition bereits eine Stunde ausreicht[1].
- **Erfassungsmethoden**: Die Bundesagentur für Arbeit nutzt Registerdaten, während die ILO-Quote auf Stichprobenbefragungen basiert[1].
- **Arbeitsmarktpolitik**: In Deutschland werden viele Personen durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen aus der offiziellen Statistik herausgerechnet, was bei der ILO-Definition nicht der Fall ist[1].
## Fazit
Die niedrigen Arbeitslosenzahlen in den USA entsprechen der ILO-Definition und sind somit mit der deutschen ILO-Erwerbslosenquote vergleichbar. Diese Quote lag 2022 in Deutschland bei 2,8%, was deutlich niedriger ist als die offizielle deutsche Arbeitslosenquote von 5,3%[1]. Dies erklärt, warum die Arbeitslosigkeit in Deutschland in internationalen Vergleichen oft niedriger erscheint als in der nationalen Berichterstattung.
Kommentar
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Quoten nicht die volle Komplexität des Arbeitsmarktes erfassen. Faktoren wie Unterbeschäftigung, Langzeitarbeitslosigkeit oder die Qualität der Beschäftigungsverhältnisse werden nicht berücksichtigt, was zu einer möglicherweise zu optimistischen Darstellung der Arbeitsmarktsituation führen kann.
Wir haben den letzten Absatz nicht ergänzt, die KI kam von selbst darauf. Man kann auf diesen Fakten gerade zu eine Pyramide aufbauen, die sichtbar macht, wie mit Statistiken getrickst wird. Jeder, der in Berlin unterwegs ist, weiß, dass die Arbeitslosenquote in Deutschland unmöglich nur 2,8 Prozent betragen kann. Aber auch die 5,3 Prozent der BA sind sehr niedrig gegriffen.
Es ist erstaunlich, dass die Abreitslosenquote in Deutschland, in dem wirtschaftlich richtig der Wurm drin ist und dessen Volkswirtschaft als einzige der großen Industrienationen es nicht einmal geschafft hat, das Vor-Corona-Niveau des BIP zu übertreffen, eine so niedrige Arbeitslosenquote nach ILO ausweist und damit regelmäßig in Grafiken, die zum Beispiel von der OECD herausgegeben werden, als mustergültiges Vollbeschäftigungsland darstellt. Bei ca. 45 Millionen Erwerbspersonen, die tatsächlich in Arbeit sind, wären also nur etwa 1,5 Millionen davon arbeitslos. Haben Sie aber nicht auch das Gefühl, dass allein in Berlin so viele Menschen keinen Job haben? Oder wenigstens keinen Vollzeitjob am ersten Arbeitsmarkt?
Die ILO-Definition von einer Stunde Arbeit pro Monat, und schon ist man raus aus der Statistik, ist natürlich sachfremd, viel zu weit gefasst und privilegiert damit eine Regierungspolitik in vielen Ländern, die es eben nicht schafft, fast alle Menschen in Arbeit zu bringen, indem sie die tatsächliche Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung weitgehend wegdefiniert. Hinzu kommt, dass Menschen in der Lage sein müssen, innerhalb von zwei Wochen einen Job aufzunehmen. Alle, die erkrankt sind, gleich ob kürzerfristig oder chronisch, die erst wieder auf Jobs vorbereitet werden müssen, die Beeinträchtigungen unterliegen, welcher Art auch immer, fallen so aus der Statistik.
Die Bundesanstalt für Arbeit ist etwas präzisier, aber auch ihre Statistik ist stark geschönt. Alle Menschen, die in irgendwelchen Reha- oder Vorbereitungsmaßnahmen stecken, die Geld kosten, anstatt Steuern zu erwirtschaften, sind in dieser Statistik nicht mehr enthalten, seit unter Gerhard Schröder und dann noch einmal unter Angela Merkel so lange an der Statistik gedreht wurde, bis sie passt, ebenso ältere Menschen, die Arbeit suchen; Vollzeitarbeit wird Teilzeitbeschäftigung gleichgestellt und so weiter. Wir haben schon 2011 einmal eine Artikelserie darüber geschrieben, wie die tatsächliche Unterbeschäftigung in Deutschland systematisch kleingerechnet wird. Sie liegt mindestens doppelt so hoch wie die offizielle Arbeitslosenquote der BA und damit vier Mal höher als die ILO-Quote für Deutschland.
Die ILO suggeriert mit ihrer Art der Erfassung die außerdem nur auf Stichproben beruht, dass dieses System noch vollumfänglich funktioniert. Das tut es aber nicht. Die offizielle Arbeitslosenquote der BA und noch mehr die ILO-Quote suggerieren außerdem, dass der Fachkräftemangel in Deutschland komplett logisch ist, der Arbeitsmarkt erscheint ja beinahe leergefegt. Ist er aber nicht. Das Potenzial, das vorhanden ist, wird nicht gehoben. Die Ampelkoalition hatte im Prinzip einen richtigen Ansatz, indem sie Qualifizierung wichtiger fand als die Leute in nicht nachhaltige Jobs mit wenig Geld zu stecken, aber in der rechten Hetze gegen das Bürgergeld geht dieser Ansatz natürlich unter. Und natürlich auch die Tatsache, dass die Arbeitslosigkeit in Wirklichkeit viel höher liegt und eben nicht auskömmliche Jobs in hinreichender Anzahl vorhanden sind, um alle damit zu versorgen, die arbeiten können. Ganz zu schweigen von einer überwiegend negativen, rückständigen Unternehmenskultur, die Integration von Menschen, die mal raus waren, nicht gerade erleichtert.
Wir haben in Deutschland in den letzten Jahrzehnten niemals auch nur eine einstellige reale Arbeitslosigkeitsquote gehabt. Und damit zurück zu den USA.
Es ist durchaus möglich und sogar wahrscheinlich, dass die reale Arbeitslosigkeit in den USA niedriger liegt als bei uns. Das rührt daher, weil der GAP zwischen ILO-Quote (aktuell 4,1 Prozent) und realer Arbeitslosigkeit nicht so groß sein dürfte wie bei uns. Die deutsche Arbeitslosenquote nach ILO, aber auch die der BA, dürfte eine der unehrlichsten der Welt sein, deshalb wirken andere Länder so desolat. Die Wahrheit ist, dass die Politik dort der Bevölkerung eher die Wahrheit sagt als bei uns dafür auch ihre Abwahl riskiert.
Aber es ist noch schlimmer. Bei uns verhindert die angeblich so niedrige Arbeitslosigkeit auch eine vernünftige strategische Wirtschaftspolitik, weil sie verdeckt, dass der Markt eben in weiten Teilen nicht richtig funktioniert. Die Qualität der Jobs, der gewaltige Frust im Job, der in Deutschland herrscht, ist dabei nach gar nicht als Negativfaktor eingerechnet. Ein einstmals führendes Industrieland baut mehr und mehr eine Fassadenkultur auf. Nicht nur in diesem Bereich, aber hier kann man sie leicht erkennen und deshalb als sinnbildlich markieren.
In den USA und anderen Ländern, auch jenen, die angeblich so viel schlechter dastehen als Deutschland, darf man hingegen davon ausgehen, dass den Problemen mehr ins Auge geschaut wird und sie daher auch beherzter angegangen werden können. Wenn zum Beispiel in Südeuropa die Jugendarbeitslosigkeit hoch ist, dann ist sie eben hoch, während bei uns niemand arbeitslos ist, der irgendein Modul nutzt, mit dem man sich parken kann, während man nicht am ersten Arbeitsmarkt tätig ist und damit aus der Statistik fällt. Das ist nicht gegen junge Leute gerichtet, aber gegen eine Fassadenpolitik, die so typisch für die Merkel-Ära war und schon vorher begann. Auch Kanzler Schröder hätte sich nicht mit seinen Erfolgen am Arbeitsmarkt brüsten können, wenn nur nachhaltige, auskömmliche Jobs als Nicht-Arbeitslosigkeit in die Statistik eingeflossen wären.
Die letzten halbwegs ehrlichen Arbeitslosenzahlen in Deutschland gab es in den Zeiten der Regierung von Helmut Kohl, und diese Zahlen haben dazu beigetragen, dass er abgewählt wurde. Das haben sich die nachfolgenden Kanzler:innen natürlich gemerkt und Aktionismus in Sachen Statistik und Dekonstruktion des Sozialsystems anstatt nachhaltige Wirtschafts- und Innovationspolitik betrieben.
In den USA ist das gar nicht möglich, weil man nicht so viele Menschen vor der Statistik verstecken kann, wie das hierzulande der Fall ist. Die Demokratie mag in den USA angekratzt sein, aber eines muss man doch hervorheben: Die Menschen dort regen sich auf, wenn sie etwas wittern, über das man sich aufregen kann. Bei uns wird sich über Dinge aufgeregt, die in Wirklichkeit zweitrangig sind, weil die tatsächlichen Probleme erst dann hochpoppen, wenn die Lage schon so verfahren ist, wie jetzt in Sachen Ökonomie. Wenn in Deutschland die offiziellen Arbeitslosenzahlen über 3 Millionen gehen, dürfen wir davon ausgehen, dass in Wirklichkeit 6 bis 8 Millionen Menschen keine selbsttragende Arbeit mehr haben. Wenn das überhaupt ausreicht, denn durch die starke Immigration ist der Gap zwischen Statistik und Realität noch größer geworden. Auch Menschen, die im Kurssystem der Eingliederung stecken, gelten ja nicht als arbeitslos.
Halten Sie mal bitte kurz innen und denken Sie nach, warum diese Aussage stimmen muss. Ganz einfach: In Deutschland arbeiten nur ca. 20 Prozent der Geflüchteten aus der Ukraine offiziell, das heißt, über eine Million haben keine Arbeit, davon dürfte mehr als die Hälfte zur Erwerbsbevölkerung zählen. Die Arbeitslosenzahl hätte, wenn diese auch entsprechend in die Statistik eingehen würde, schon seit 2022 erheblich steigen müssen, das hat sie aber nicht getan.
In den USA gibt es eher ein anderes Phänomen, dass bei viel weniger Bürokratie auch wieder logisch ist: Viele Menschen, die llegal eingewandert sind, sind nun auch illegal beschäftigt. Weil sie sich über nichts beschweren können, weder über ihre Arbeitsbedingungen, noch, wenn sie gar nicht oder unterhalb des im jeweiligen Bundesstaat geltenden Mindetlohns beschäftigt werden, haben die USA viel mehr Jobs, als offiziell ausgewiesen sind, so, wie sie eine größere Bevölkerung haben müssen, als es die Statistik ausweist. Auch deshalb steigt dort das BIP: Denn am Ende, bei den Konsumausgaben und den Unternehmensgewinnen, fließt das, was diese Menschen einnehmen und wieder ausgeben, eben doch in die Wirtschaftsleistung ein, während es bei uns genau umgekehrt läuft. Es gibt zwar auch hierzulande Menschen, die illegal eingewandert sind, aber da diese nur selten arbeiten (können und es auch gar nicht dürfen) und zudem viele legal im Land befindliche Menschen nicht am ersten Arbeitsmarkt unterzubringen sind, ist das System defizitär.
Aus diesem Grund ist auch die Trump-Hetze gegen die illegale Immigration aus wirtschaftlicher Sicht lächerlich. Die Menschen, die dort einwandern ohne Aufenthaltstitel, müssen arbeiten, weil sie keinerlei Ansprüche haben, und stärken damit ein System, das auf Ungleichheit und Diskriminierung beruht, mithin eines, das Trump gerne noch verschärfen würde. Eigentlich braucht er dazu die in Wirklichkeit arbeitsamen illegalen Immigranten als Feindbild, deswegen sollte er sich das mit dem Weiterbau seiner DDR-ähnlichen Mauer auf der Grenze nach Mexiko noch einmal überlegen, falls er die Wahl am 5. November gewinnt.
Bei uns hingegen gibt die Wirtschaft eine großangelegte Integration gar nicht mehr her, weil bestimmte Regeln, den Arbeitsmarkt betreffend, zu Recht enger gefasst sind, aber auch, weil die Unternehmen gerne die gebratenen Tauben hätten anstatt sich einer gewissen Mühe zu unterziehen, die es immer bedeutet, jemanden zu integrieren, der in einem ganz anderen Lebensumfeld groß geworden ist, als es hierzulande herrscht. Hier hat niemand mehr die Geduld, langfristig zu investieren, weder die Politik noch viele Unternehmen.
Aber die Arbeitslosenquote ist ja immer noch niedrig, alles so weit okay. Eben nicht. Es hakt hinten und vorne, während das US-System zwar rau, manchmal auch roh ist, aber man muss ja nicht auf die Art wie dort wieder in die Gänge kommen, sondern sich alter Stärken besinnen: Jeder Mensch ist kostbar und die meisten sind auch integrierbar, wenn man entsprechend strategische Wirtschaftspolitik macht und für neue Zukunftschancen sorgt. Sich ständig etwas vorzumachen, hilft dabei gar nicht. Leider muss jetzt die Ampel es aushalten, dass die Menschen langsam wach werden und die Probleme erkennen, obwohl sie dafür nach drei Jahren höchstens zu einem Drittel verantwortlich ist, die übrigen Probleme wurden lange vorher nicht gelöst.
Wir arbeiten wirklich gerne mit Statistiken und nicht immer können wir sie so gut durchschauen, wie das bei der Arbeitslosenstatistik der Fall ist, manche dieser Statistiken sind ohnehin nicht wirklich repräsentativ. Aber man muss auch wissen, wie man mit diesem Material umgeht und wie man dadurch Blödsinn enttarnen kann, wie zum Beispiel, dass immer noch die Ansicht herrscht, Kanzler Schröder habe das Land wieder fitgemacht. Eben nicht. Die Kernmarke des Volkswagen-Konzerns war schon zu seiner Zeit ertragsschwach, und das ließ er als Aufsichtsrat des zweitgrößten Aktionärs einfach weiterlaufen, erfreute sich an seiner angeblichen Wirtschaftsankurbelung, die in Wirklichkeit nur für Millionen von Existenzen gesorgt hat, die nie wieder einen Fuß in die Tür bekommen werden, wohingegen Angela Merkel Wachstum durch Niedrigzinsen nutzen konnte, um das Land gut darzustellen, das aber nicht für mehr Innovation, sondern für die Aufblähung des Kapital- und Immobilienmarktes gesorgt hat.
Diese Liste könnte man weiterschreiben, differenzieren, vertiefen, und am Ende feststellen: Was immer man Negatives über die USA sagt, es liegt viel offener zutage, das System zeigt seine Schwachstellen und seine Stärken, deswegen können wir es auch besser beurteilen, als man in den USA ein so kryptisches System wie unseres richtig analysieren kann, in dem vieles mittlerweile komplett verbogen, verzogen und aus ideologischen Gründen hinter einer Fassade versteckt wird.
Wer hat ein Interesse an dieser Fassade? Genau die Parteien, die jetzt behaupten, alles besser machen zu können, aber während ihrer langen Regierungszeit komplett versagt haben, erweitert um die Blockadepartei in der Ampelkoalition.
TH
Citations:
[1] https://www.tagesschau.de/wirtschaft/konjunktur/hg-arbeitslosenzahlen-101.html
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/17332/umfrage/arbeitslosenquote-in-den-usa/
[6] https://finanzmarktwelt.de/die-tatsaechliche-arbeitslosenquote-den-usa-8443/
[7] https://de.wikipedia.org/wiki/Arbeitslosenzahl
[8] https://www.diw.de/sixcms/detail.php?id=40508
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