Shoes (USA 1916) #Filmfest 1216

Filmfest 1215 Cinema

Der zerbrochene Spiegel

Shoes ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1916 von Lois Weber. Der Stummfilm wurde von Bluebird Photoplays produziert und basiert auf der gleichnamigen Kurzgeschichte von Stella Wynne Herron, die am 1. Januar 1916 im Magazin National Collier’s Weekly erschien, und dem 1912 veröffentlichten Buch A New Conscience and an Ancient Evil von Jane Addams.[1]

So, wie 1915 „Birth of a Nation” der berühmteste Film war, so gilt dies 1916 wiederum für ein Werk von David Wark Griffith: „Intolerance“, der heute als der wesentlich bessere Film gilt. Wir haben schon für 1915 anders optiert, wir wiederholen dies für das Folgejahr. Mitte der 1910er wurden in den USA schon viele interessante Filme von unteschiedlichen Regisseuren herausgebracht – und wir stellen erstmals ein Werk von Filmpionierin Lois Weber vor. Sie war nicht die erste Regisseurin, als solche gilt Alice Guy-Blaché, der wir uns im Jahr 1912 gewidmet haben, auf dem Weg der dritten US-Chronologie „ein Jahr, ein Film, von Beginn an“. Und nach „The Cleptomaniac“ (1906) ist „Shoes“ das zweite Sozialdrama, das wir besprechen – wenn man davon absieht, dass auch „Oliver Twist“ ein Sozialdrama ist, wir haben die allererste Verfilmung aus dem Jahr 1909 herausgegriffen, aber in erster Linie ist es eine Literaturverfilmung und ein Period Piece.  Seit den zuletzt genannten Filmen hat das Medium Kino erhebliche Fortschritt erzielt, darüber werden wir in der Rezension schreiben.

Handlung (1)

Die junge Eva Mayer arbeitet für fünf Dollar wöchentlich als Verkäuferin in einem Billigwarenhaus. Sie hat nur ein Paar alte ausgetretene Schuhe. Neue kann sie sich nicht leisten, da sie ihren Lohn ihrer Mutter abgeben muss, damit die beiden sowie der arbeitslose Vater und ihre drei Schwestern versorgt sind. Während ihre Mutter als Wäscherin arbeitet, verbringt der Vater seine Zeit mit Rauchen, Trinken und Lesen.

Eines Tages wird der Nachtclubsänger Charlie auf Eva aufmerksam. Ihre Kollegin Lil rät ihr, sich an ihn ranzumachen, doch Eva ist von dem Gedanken abgestoßen. Zu Hause verkündet die Mutter, dass der Metzger, bei dem sie verschuldet sind, erst dann wieder Fleisch für sie habe, wenn der Vater arbeiten geht. Unterdessen flickt Eva die Löcher in ihren Schuhen mit Pappe.

Eva wird von Charlie zu seinem Auftritt im Blue Goose Cabaret eingeladen. Eva schämt sich ihrer Schuhe, so dass nur Lil hingeht, die ihr später ihre neue Armbanduhr zeigt. Durch Regen bekommt Eva nasse Füße und erkältet sich. Am nächsten Zahltag bringt Eva wieder das Geld zu ihrer Mutter, in der Hoffnung, drei Dollar für neue Schuhe behalten zu können. Doch wie üblich bleibt von dem Geld nichts übrig. Voller Verzweiflung überwindet sich Eva und sucht Charlie auf. Später kommt Eva bedrückt nach Hause. Sie trägt neue Schuhe. Ihre Mutter vermutet, dass Eva dafür mit einem Mann hat schlafen müssen. Voller Schuldgefühle schickt sie ihre Tochter, ihr verheultes Gesicht zu waschen. Der Vater kommt heim und verkündet strahlend, dass er Arbeit gefunden habe. Mit schwerem Herzen hilft die Mutter der niedergeschlagenen Eva auf den Stuhl am Esstisch.

Rezension & Information

Gedreht wurde der Film im Frühling 1916 in den Universal-Studios in Universal City.

Der Film war ursprünglich als Zwei-Akter geplant. Doch laut Lois Weber rechtfertigten das Thema und die Leistung der von ihr selber entdecken Hauptdarstellerin Mary MacLaren die Verlängerung auf fünf Akte.

Die Inneneinrichtung eines Billigwarenhauses, in den USA als Five-and-Dime-Shop bezeichnet, wurde ins Studio gebracht. Die Mayer-Wohnung wurde mit Möbeln ausgestattet, die bei Familien gekauft wurden, die in gleichen Umständen lebten. Das Essen der Mayers, bestehend aus Corned Beef und Kohl, wurde während der Szenen auf einem funktionierenden Ofen gekocht.

2014 wurde der Film in die National Film Registry aufgenommen.[1]

Charles G. Clarke arbeitete als Kameraassistent. Lina Basquette spielte, im Abspann unerwähnt, eine der Schwestern.

Anders als Hauptdarstellerin Mary McLaren hat Lina Basquette einen deutschen Wikipedia-Eintrag, ein Five-and-Dime-Shop ist in Deutschland der Ein-Euro-Shop, in dem aber auch nichts mehr nur einen Euro kostet. Trotz der für eine Sechzehnjährige beeindruckenden schauspielerischen Leistung von McLaren wollen wir aber die Regisseurin Lois Weber als Persönlichkeit dieses Films herausgreifen.

Florence Lois Weber (* 13. Juni 1879 in New York City; † 13. November 1939 ebenda) war eine US-amerikanische Stummfilmregisseurin, Drehbuchautorin, Produzentin und Schauspielerin. In einigen historischen Referenzen wird sie als eine der „wichtigsten und produktivsten Filmregisseurinnen im Zeitalter des Stummfilms“ bezeichnet. [1][2] Auch der Filmhistoriker Anthony Slide behauptete: „Neben D. W. Griffith war Weber der erste echte Autorenfilmer des amerikanischen Kinos, eine Filmemacherin, die in alle Aspekte der Produktion involviert war und den Film nutzte, um ihre eigenen Ideen und Philosophien zu vermitteln.“ [3]

Weber produzierte ein Werk, das sowohl in Quantität als auch in Qualität mit dem von Griffith verglichen wurde[4], und brachte ihr Anliegen um Menschlichkeit und soziale Gerechtigkeit in schätzungsweise 200 bis 400 Filmen[1][5] auf die Leinwand, von denen nur zwanzig erhalten geblieben sind. [6] [7] IMDb hat bei 135 Filmen Regie geführt, 114 geschrieben und in 100 mitgespielt. [8] Weber war „einer der ersten Regisseure, der in den Anfangsjahren Hollywoods auf die Zensur aufmerksam wurde“. [9]/[2]

Dies ist nur die Einleitung zu Webers amerikanischsprachiger Wikigrafie. Wenn Sie die Zeit erübrigen können, lesen Sie bitte die gesamte Karriere dieser ungewöhnlichen Frau nach, die gerade in diesen Zeiten den verbliebenen Progressiven in der Welt etwas bedeuten sollte. Sie ist auch ein Beleg dafür, dass die düsteren Zeitalter nicht ewig währen, auch wenn gerade wieder eines beginnt, und dass in den USA schon in den frühen Filmjahren sozial progressiver gefilmt wurde als möglicherweise jemals danach und insgesamt mehr Freiheit bestand als, sagen wir, bis Ende der 1950er ebenfalls ein Wind des Fortschritts durchs zuvor ziemlich muffige Kino zu wehen begann.

Allerdings heißt es in Bezug auf Weber auch, dass sie in vielen Punkten konservativ war und daher in den 1920ern aus der Mode kam, als der Hedonismus die USA in den Griff nahm, was wiederum durch die Great Depression ein Ende fand.

„Shoes“ zeigt nach meiner Ansicht beide Seiten von Weber perfekt. Ein Aufschrei gegen den Kapitalismus-Konsumismus geht mit einem viktorianischen Weltbild einher, das in den 1910ern noch vorherrschend war, und so muss man auch verstehen, warum das Leben der jungen Eva komplett aus den Fugen gerät, weil sie sich für eine Nacht mit einem Mann von diesem ein paar neue Schuhe schenken lässt. Die ökonomische Lage und Ausbeutung von Frauen geht einher damit, dass Zwänge ihre Dramatik dadurch erhalten, dass durch einen einzigen solchen Akt die moralische Statur der jungen Frau zerstört ist. Sie glaubt das nicht nur, es wird auch nichts gezeigt, bis zum Schluss, was auf eine Relativierung hindeutet.

Die Einstellung, in der sie sich selbst in einem Spiegel mit Sprung im Glas betrachtet hat eine hohe Ikonizität. Hier wird klar, dass sie sich selbst nicht mehr als unbeschadete Persönlichkeit sich selbst gegenübertreten kann und eine dunkle Doppelgängerin sieht, die gesündigt hat. Vermutlich ist dies nicht der erste Film, der mit einem zerbrochenen Spiegel als Symbol arbeitet, weil es so naheliegt und weil das Motiv des „anderen“ Doppelgängers, den man im Spiegel anschaut, generell im Stummfilm in Mode war, auch in Deutschland. 

Gerade dadurch erhalten das Anliegen von Weber aber erst die volle Bedeutsamkeit, die Darstellung der Zwickmühle von Eva ihre volle Wirksamkeit, die soziale Botschaft ihre Unmissverständlichkeit.

Die Geschlossenheit des Films ist beeindruckend, wobei man, wenn man es weiß, an einigen Ideen festmachen kann, wie er von geplanten ca. 30 auf 60 Minuten verlängert wurde, von denen 50 erhalten sind, darunter einige, die erkennbar aus einer miserabel konservierten Quelle stammen und aus anderen Verleihkopien offensichtlich entfernt wurden. Die Anklage gegen die Männer, festgemacht an Evas eigenem faulem Vater, ist durch diese eingefügten Fragmente deutlich hervorgehoben, man merkts also, in welchem Sinne der Film einst gekürzt worden war, nämlich um die negative Rolle des patriarchalischen Familienoberhaupts nicht so deutlich zutage treten zu lassen.

Auch die angeschaute Fassung ist wohl 10 Minuten kürzer als das Original, aber da aktuell niemand Zugang zu mehr Material hat und der Film flüssig inszeniert wirkt, bin ich mit dieser Fassung zufrieden gewesen. Wenn man bedenkt, wie viele US-Spielfilme der frühen Jahre ganz verschollen sind, ist die überwiegend vernünftig erhaltene Fassung von „Shoes“ ein großes Plus, weil der Film so wichtig ist. Dass er „gelängt“ wurde, sieht man nach meiner Ansicht unter anderem and den Traumsequenzen, die auch didaktisch angelegt sind: Es müsste nicht der große Reichtum sein, ein bescheidener Wohlstand würde auch genügen, damit die knochigen Griffel der Armut sie nicht um den Schlaf bringen. Man muss um die Erweiteurng des Films aber auch wissen,  um diese Szenen als Show für die junge Hauptdarstellerin zu verstehen.

„Shoes“ gehört zu den frühesten bisher rezensierten Werken, die mich auch berührt haben, vielleicht sogar am meisten von allen bisher im Verlauf der 3. US-Chronologie.

Die konzentrierte, sparsame, aber intensive Darstellung dieses 16-jährigen Talents Mary McLaren trägt dazu erheblich bei, und natürlich auch die Dramatisierung, nämlich, dass die kaputten Schuhe zur Schicksalsfrage werden: Entweder Eva besorgt sich endlich irgendwoher Ersatz oder sie wird an einer Lungenentzündung sterben, weil sie durch ihre nassen und unterkühlten Füße ständig erkältet ist, jedoch arbeiten muss, weil sonst selbst der schmale Lohn, den sie verdient ausbleibt.

Die moralische Zuspitzung ist stark, wohingegen die einzigen Kleider, die sie anscheinend hat und die sie immer im Job trägt, unverwüstlich zu sein scheinen. Es geht aber nun einmal um die Schuhe, in denen wir durchs Leben laufen. Wenn etwas mit dem Schuhwerk nicht passt, dann wird es auch im Leben schwierig, und dazu habe ich mittlerweile einen persönlichen Bezug. Nun wird nichts davon erzählt, dass Eva Mayer nicht ganz normale Füße hätte, für die sich leicht ein schicker Überzug finden ließe, für zwei bis drei Dollar. Stattdessen muss sie jeden Cent abgeben, damit ihre Mutter die Familie durchbringen kann. Diese kann natürlich nicht arbeiten, weil sie neben der fast erwachsenen Eva drei weitere Töchter zu versorgen hat, während Eva die einzige Ernährerin der gesamten Familie ist. Das Rückwärtsdenken ist ja immer interessant: Falls die dargestellte Person so alt ist wie die Darstellerin, muss der Vater seinen Lotterduktus ja erst vor Kurzem aufgenommen haben, als sie endlich alt genug war, um die Familie mit ihrem Job als Verkäufern über Wasser halten zu können, zuvor musste er ja wohl wenigstens so gearbeitet haben wie Eva jetzt, einkommensseitig betrachtet.

Der Vater liest aber zum Zeitpunkt der Handlung die ganze Zeit Comics oder Schundromane, anstatt sich ernsthaft um Arbeit zu bemühen. Sein Egoismus bringt die Familie in Nöte, auch dies ein Thema von Weber: Wie Eigensucht Familien und die Gesellschaft ruiniert. Sehr aktuell heute wieder, aber Weber ist keine Klassenkämpferin. Jeder führt seinen eigenen Kampf und verliert gegen die Macht des Geldes .In diesem Falle die Unschuld und damit die moralische Integrität.

Der Filmkritiken-Aggregator Rotten Tomatoes hat in einer Auswertung von 9 Kritiken eine Zustimmungsrate von 89 Prozent errechnet. Das Publikumsergebnis hat sich bei 80 Prozent positiver Bewertungen eingependelt.[2]

Das Lexikon des internationalen Films schrieb: „Präzises Stummfilm-Melodram der Regie-Pionierin Lois Weber, die trotz einige überzeichneter Mittel ein für die Entstehungszeit außergewöhnlich realistisch anmutendes Abbild ökonomischen Elends und der sexuellen Ausbeutung der Frauen zeichnet.“[3]

Grace Kingley von der Los Angeles Times bezeichnete den Film als bewegenden Appell. Lob gebühre der perfekten Darstellung sowie der Tatsache, dass jedes Detail dieses fein gezeichneten Dramas aus den Herzen, den Leben und den Motiven realer Menschen herauswachse. Nicht genug loben könne man, dass eine starke Geschichte über Armut so aufrichtig und ergreifend sei, ohne jeden billigen Trick.[4]

Die Variety bezeichnete das Werk als einen Blick auf das Leben, der auf Theatralisches verzichte. Mary MacLaren gebe eine ausgesprochen gute Darstellung als hilflose Kreatur.[5]

R. Jones schrieb 2017 im
Chicago Reader, der Film sei ein vergessenes Meisterwerk der Stummfilmära, authentisch inszeniert.[6]

Vergessen ist der Film nach seiner Restaurierung nun nicht mehr, schon 2014 wurde er ins nationale Filmarchiv aufgenommen.

Während wir im Wege der Rezension unserer Auswahl des Jahres 1915, Cecil B. DeMilles „Carmen“, geschrieben haben, wir fühlten uns schon wie in einem Film der 1920er, müssen wir hier einen kleinen Schritt zurück gehen. Webers Arbeit ist nicht so prall und stilistisch vom großen Bogen gekennzeichnet wie einige Werke von DeMille oder von Griffith, nicht so extrem die Möglichkeiten des Films ausnutzend, zumindest nicht in „Shoes“, der dafür aber vielleicht auch vom Thema nicht gut geeignet ist, aber dafür hat er eine präzise emotionale und ethisch eindeutige Ausrichtung:

Der Vater kommt am Ende mit einem Job für genau eine Woche nach Hause und will sich dafür feiern lassen. Das ist wie ein ironischer Kommentar dazu, dass Eva quasi ihr Leben, in Form ihrer Ehre, hingeben musste, weil sie keinen anderen Ausweg sah, um die Familie durchzubringen.

Finale

Es gibt in dem Film nur zwei Männer von Relevanz, den nichtsnutzigen Vater und den Typ, der Eva abschleppen will und es aufgrund ihrer Notsituation letztlich auch schafft. Männer, ob sie etwas tun oder sich durch Nichtstun auszeichnen, haben die Macht, und Frauen haben dadurch unzählige Probleme am Hals. Demnach ist für mich „Shoes“ auch ein feministischer Film, ein Frauenfilm auf jeden Fall, in dem Frauen in einem 5-oder-10-Cent-Shop arbeiten, weil dieses ständige Umsortieren von Angeboten auf Ramschniveau ihrer gesellschaftlichen Reputation entspricht, wenn sie nicht aus wohlhabenden Häusern kommen. Und dafür muss man sich ein eine Zeit versetzen, die mit der allgemeinen Form des Überlebenskampfes, die wir hier sehen, hoffentlich nicht zurückkehren wird. Unverkennbar ist der Kampf um die Restauration in vollem Gange, der nach der Beeinträchtigung der Frauenrechte in den USA auch negative Auswirkungen auf ihren ökonomischen und sozialen Status haben wird, wenn alles, was sich abzeichnet, so eintritt, wie zu befürchten ist.

Mit dem nach wie vor viel bekannteren „Intolerance“ hat David W. Griffith sich zu einer moralischen Aussage aufgeschwungen, aber den bedrückenden und betroffen machenden Ton der weiblichen Perspektive, wie ihn Lois Weber in „Shoes“ trifft, den können insbesondere weiße, hier wieder besonders WASP-männliche Regisseure nicht so leicht herstellen, weil sie nicht die Betroffenen von geschlechterspezifischer, rassistisch-nationalistischer Diskriminierung sind. Gleichwohl hat es in Hollywood natürlich auch männliche Regisseure gegeben, die einen scharfen Blick auf soziale Tatbestände geworfen und auch den amerikanischen Traum, dass mit viel Geld eh alles gut wird, hinterfragt. Das soll auch Lois Weber in vielen ihrer Filme getan haben, sicherlich zentraler als in „Shoes“, wo Geld ein sehr weit weg angesiedelter amerikanischer Traum ist, und wo auf durchaus didaktische Weise die Abwesenheit von sozialer Sicherheit vor allem für Frauen als zerstörerisch benannt wird.

Um dies noch einmal klarzustellen. Natürlich war ein paar Jahre später eine allgemeine Werteverschiebung zu beobachten, aber ob Hollywood und das geheime Leben in der Prohibition uns da nicht aus Gründen der Effekthascherei etwas vorgespielt haben? Ging wirklich die Mehrzahl der Mädchen in Amerika den Weg der Flapper oder blieb in Wirklichkeit das Herz, das an seiner Ehre hing, eine Mehrheitserscheinung, besonders in den ländlichen USA? Man muss da zwischen Mode und Minderheiten und einem tiefergehenden  Trend unterscheiden, wie ihn der Westen in den 1960ern erlebte. Gerade dadurch kommt man besser zur Wahrheit: Eine Frau  hat das Recht, auch heute noch, zu sagen, ihr ist ihre Ehre wichtig und eine ökonomisch erzwungene Entehrung ist ein Einschnitt in ein Ich, das nicht druch materielle Güter verwöhnt wird, sondern nur diese Ehre hat, der kaum größer sein könnte.  Der Erfolg von Webers Filmen war zwar auch zeitgebunden, aber sie brachte ganz offensichtlich etwas zum Klingen.

Der Film hat in der IMDb eine Bewertung von 6,9/10, das ist für ein Werk dieser Zeit anständig, und kommt heute in Kritiken- und Nutzermeinungs-Aggregationen gut weg, u. a. mit einer Bewertung von 91 Prozent der Rezensionen als positiv auf „Rotten Tomatoes.“ Ich finde, er ist einer der besten, die wir in der „3. US-Chronologie“ bisher gesichtet haben.

76/100

© 2024 Der Wahlberliner, Thomas Hocke  

Regie Lois Weber
Drehbuch Lois Weber
Produktion Phillips Smalley
Lois Weber
Kamera King D. Gray
Stephen S. Norton
Allen G. Siegler
Besetzung

[1] Shoes (Film) – Wikipedia

[2] Lois Weber – Wikipedia


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