Filmfest 1257 Cinema – Werkschau Buster Keaton (6) – Die große Rezension
Coney Island (auch bekannt als Fatty at Coney Island) ist eine US-amerikanische Stummfilmkomödie aus dem Jahr 1917 mit Roscoe „Fatty“ Arbuckle in der Hauptrolle, Drehbuch und Regie und Buster Keaton in einer weiteren Rolle.[1]
Wir haben den Film rezensiert, weil auch Buster Keaton in ihm mitspielt, denn ihm widmen wir gerade eine Werkschau, wie auch Charles Chaplin. Der Film unabhängig davon, wie er als Slapstick-Komödie gelungen ist, sehr wertvoll, weil er in dem berühmten Vergnügungspark von New York, also on Location, gedreht worden ist. Das unterscheidet ihn auch deutlich von den Arbuckle-Keaton-Filmen, die wir bisher rezensiert haben.
Handlung (1)
Fatty wurde von seiner Frau nach Coney Island geschleppt, die darauf besteht, dass sie ihre gemeinsame Zeit am Strand verbringen. Fatty lässt sich von einem Hund inspirieren, der ein Loch in den Sand gräbt, und lässt seine Frau im Stich, indem er sich im Sand vergräbt und dann auf der Suche nach ihm in den Vergnügungspark rennt. Fattys Frau nimmt die Hilfe eines alten Freundes (Al St. John, genannt als „Old Friend“) in Anspruch, der den Park betritt, um nach Fat zu suchen, doch als er drinnen ist, bemerkt er eine attraktive junge Dame (Alice Mann, genannt als „Pretty Girl“), die dort mit einem jungen Mann (Buster Keaton, genannt als „Rival“) verabredet ist und sie prompt dazu bringt, den Park mit ihm und nicht mit Rival zu betreten. Letzterer ist verzweifelt.
Als Rival feststellt, dass er kein Geld hat, verschafft er sich Zutritt zum Park, indem er sich in einem Fass versteckt und Pretty Girl und Old Friend durch den Park folgt. Einmal drinnen, versuchen Rival und Old Friend, Pretty Girl zu beeindrucken, Rival, indem sie versuchen, die hohe Stürmerin zu gewinnen, und Old Friend, indem sie ihr Eis kauft, aber Pretty Girl ist letztendlich unbeeindruckt von dem kindischen Verhalten der beiden Männer
Fatty taucht auf und ist ebenfalls in Pretty Girl verliebt und beginnt, ein höfliches Gespräch mit ihr zu führen. Als der alte Freund mit dem Eis zurückkehrt, tut Fatty so, als hätte er es für sie gekauft, um sie zu beeindrucken, was auch der Fall ist. Der alte Freund bedroht Fat wütend, aber Fatty tritt einem Polizisten in der Nähe in den Rücken und lässt ihn glauben, dass der alte Freund es getan hat, was dazu führt, dass dieser verhaftet wird.[2] (…)
In der ursprünglichen Ende des Films nähert sich Arbuckle einer gut gekleideten Frau auf der Straße. Sie dreht sich um und entpuppt sich als Schwarze Frau. Arbuckle greift in die Kamera und rennt in einer Parodie der Angst davon. Die meisten Schnitte des Films seit den 1920er Jahren haben diese Enthüllung gestrichen und enden den Film damit, dass Arbuckle sich der Frau von hinten nähert.
Rezension
Da hat der Film ja Glück gehabt, denn auch wir haben die Version gesehen, die mit der Annährung von Arbuckle von hinten an die Frau endet. Wir hatten zunächst über eine Bemerkung gerätselt, die es auch zugelassen hätte, dass das Ende, das heute üblicherweise zu sehen ist, bereits als rassistisch hätte gelten können – das ist es aber nicht, allerhöchstens frauenfeindlich. Aber nicht in dem Maße, dass wir dafür Abzüge bei der Bewertung vornehmen würden. Und auch nicht das erste Mal, dass in Arbuckles Filmen Frauen als Plagen dargestellt werden. Schon in „The Rough House“ hatte er als Mr. Rough einiges zu erdulden und immer wieder gibt es in den Filmen mit ihm solche Einsprünge. In „Coney Island“ ist dieser Haltung gleich der ganze erste Handlungsabschnitt gewidmet, wo sich „Fatty“ sogar, dem Verhalten eines Hundes folgend, im Strandsand verbuddelt, um seiner herrischen Frau zu entweichen. Wir haben dieses Element bereits in unserer Rezension zu „His Wedding Night“ besprochen, inklusive Vergleich mit Laurel und Hardy und den dominanten Ehefrauen, die sie in einigen ihrer Filme haben und soziologisch sauber herausgearbeitet, dass es Unterschiede schon in einem wichtigen Punkt sozusagen vorab gibt: 1917 waren die meisten Frauen noch nicht in der Lage, ihren Männern gegenüber so aufzutreten, weil viel zu abhängig, während zwischen dieser Zeit und den 1930ern, in denen Stan und Ollie ihre Mühe mit den Damen haben, die Selbstermächtigungsperiode der 1920er lag und man somit nicht das böse Ahnen, sondern die Realität, wie sie ist, filmte. Sie ahnen es, ein bisschen Ironie darf auch mal sein.
Hätte der Film allerdings das „rassistische Ende“ gehabt, hätten wir eine Abwertung vorgenommen, wie schon in dem Film, in dem eine Afroamerikanerin Holzkohle angedreht bekommt, anstatt Parfüm zu erstehen. Im Zuge der dritten US-Chronologie (Ein Jahr, ein Film, von Beginn an), von der wir die Werkschauen für die beiden Starkomiker abgezweigt haben, kam es zu bereits zu mehreren Abwertungen wegen Rassismus. Wir halten es gerade jetzt, wo Rassismus wieder hoffähig wird, für wichtig, auch Komödien insofern ernstzunehmen. Wir lachen uns ja auch nicht über jeden albernen, antiquierten Gag schief, wie einige US-Rezensenten das in unseren Tagen bei solchen Slapstick-Komödien immer noch tun. Im Gegenteil. Wir haben während „Coney Island“ nicht ein einziges Mal gelacht. Sondern nur geschmunzelt. Dies allerdings recht ausdauernd, und die lange Handlungsangabe (der Film dauert nur 25 Minuten, offenbar war man in der Wikipedia darauf aus, jede einzelne Szene zu beschreiben) lässt bereits etwas erahnen: Es ist die Fülle, die etwas Erfrischendes und auch Innovatives hat. Der Ort gibt einiges vor, wie den „Hau-den-Lukas-oder-Fatty“-Gag oder das Fahren auf den Wellen oder das Über-Bord-gehen nach der Wasserrutsche im Boot, die sich in heutigen Vergnügungsparks immer noch findet.
Durch die logische, aber nicht unkomplizierte Wahl, einen Vergnügungspark zum Mittelpunkt eines Spaßfilms zu machen, hat „Coney Island“ eine vergleichsweise hohe Individualität und man muss sich nicht die halbe Zeit mit dem Schmeißen von Lebensmitteln befassen. Hier wird nur einmal mit Eis geaast, das geht noch an. Fasziniert habe ich festgestellt, dass es die Waffeln, in denen die Eiskugeln stecken, in der Form immer noch gibt. Das kann man von den Fahrgeschäften überwiegend nicht sagen, aber sie sind damals sicherlich sensationell gewesen und Coney Island war wohl einer der fortschrittlichsten Vergnügungsparks der Welt. Direkt vor den Toren der Millionenmetropole New York gelegen, also strategisch äußerst günstig.
Ich kann noch lachen, das hat sich gerade beim Anschauen des Marx-Brothers-Films „Horse Feathers“ gezeigt. Solche Tests mache ich immer wieder mal, seit das Sichten von Uralt-Komödien wie der hier beschriebenen dazu geführt hat, dass ich mir meiner Lachfähigkeit nicht mehr sicher bin. Nein, es ist einfach so: Die Gags sind zu schlicht, da überwiegt das historische Interesse an einem Film. Wenn ich es schaffe, emotional mitzugehen, gleich ob in Form von Berührung oder Bespaßung, dann hat der Film für mich auch den Test der Zeit bestanden. Und es ist eine Menge Zeit vergangen, kinohistorisch, seit „Coney Island“ oder die ersten Chaplin Filme gedreht wurden, die noch einmal drei Jahre älter sind. Wenn ich bei einem Arbuckle-Keaton-Film schreibe: ich habe gelacht!, dann stellen Sie sich das bitte vor wie bei „Ninotschka“ (1939), in dem Ernst Lubitsch Greta Garbo zum Lachen brachte. Es war eine Sensation. Diese blieb bei „Coney Island“ aus, aber trotzdem fand ich den Film ingesamt vergnüglich und ich bin sicher, es wird mir nicht gehen wie Buster Keaton, der alsbald als „Stoneface“ berühmt werden würde. Inklusive einer Badehaus-Szene, in der es zu einem Moment kommt, in dem Buster Keaton umkippt, weil Alice Mann in einem hautengen Outfit zu sehen ist, das unter der eigentlichen Badekleidung getragen wird, wie sie damals war, nämlich noch nicht mit viel Haut. Als Keaton, der gerade Rettungsschwimmer geworden ist, nach hinten kippte, konnte ich nachvollziehen, warum, die Szene ist in der Tat bemerkenswert.
Da wir schließlich den Film seinetwegen rezensieren, nun zu Keatons Auftritt. Dass er gut fallen kann, beweist er hier wieder einmal. Er ist schon ziemlich akrobatisch, aber er ist auch ein Mensch, der, wie schon im Vorgängerfilm „Oh Doctor!“ eine ausgesprochen intensive Mimik zeigt. Selbst diese Momente, in denen er mit einem weinerlichen Ausdruck quasi Stan Laurel vorwegzunehmen scheint, gibt es auch hier wieder, und er lacht auch viel. Der Keaton-Purist wird sagen: verschenkt, verschenkt, falsch eingesetzt! Arbuckle hatte kein Feeling für Keaton! In der Tat wirkt Keaton beinahe austauschbar. Auch das werde ich sicher noch lesen. Aber! Aber wie viel besser er doch ist als der zweite Sidekick, Al St. John. Dann werde ich mir den Film noch einmal und noch einmal anschauen und denken: Klar, hinterher weiß man immer alles besser, denn Keaton wurde zu einem der ganz Großen und den Namen Al St. John kennt zumindest hierzulande kaum jemand. Das trifft allerdings auch auf Fatty Arbuckle zu, der nicht so aufbereitet wurde wie die übrigen, und dessen Ausnahmestellung in den USA der 1910er man vielleicht auch nicht ohne Weiteres wird nachvollziehen können. Auch, wenn es möglicherweise nicht die Hauptmeinung ist: Keaton dominiert in seiner Haupt-Nebenrolle nicht so, wie es Chaplin quasi vom ersten Moment an in seinen Filmen getan hat – allerdings auch, weil Roscoe Arbuckle ebenfalls eine in jedem Sinne große Leinwandpräsenz hat, an der man schon aus Gründen der Körpermaße erst einmal vorbei musste, um sein eigenes Talent präsentieren zu können.
Nach dem, was wir bisher geschrieben haben, ist der folgende KI-Rechercheteil schon mehr oder weniger eine Zusammenfassung:
„Coney Island“ (1917): Ein Klassiker der Slapstick-Komödie
Der Kurzfilm Coney Island aus dem Jahr 1917, geschrieben, inszeniert und gespielt von Roscoe „Fatty“ Arbuckle, ist ein herausragendes Beispiel für die frühe amerikanische Slapstick-Komödie. Mit Buster Keaton und Al St. John in weiteren Hauptrollen zeigt der Film nicht nur die komödiantische Vielseitigkeit seiner Darsteller, sondern auch das lebendige Treiben des legendären Vergnügungsparks Coney Island in seiner Blütezeit.
Handlung
Die Handlung von Coney Island ist simpel, aber voller komischer Wendungen. Fatty Arbuckle spielt einen Ehemann, der sich von seiner dominanten Frau (Agnes Neilson) losreißt, um einen Tag im Vergnügungspark zu verbringen. Dort trifft er auf Buster Keaton und Al St. John, die beide um die Aufmerksamkeit einer jungen Frau (Alice Mann) buhlen. Der Film entfaltet sich in einer Reihe von chaotischen und slapstickartigen Szenen, die unter anderem Verfolgungsjagden, Verkleidungen und zahlreiche Missgeschicke auf den Fahrgeschäften beinhalten26.
Stil und Humor
Der Film ist ein Paradebeispiel für den anarchischen Humor der Stummfilmzeit. Arbuckles Fähigkeit, physische Komik mit Charme zu verbinden, wird besonders hervorgehoben. Eine ikonische Szene zeigt ihn, wie er die Kamera direkt anspricht, bevor er sich umzieht – ein früher Bruch der vierten Wand, der später von Keaton in One Week (1920) wieder aufgegriffen wurde5. Keaton selbst zeigt in diesem frühen Werk eine größere Bandbreite an Gesichtsausdrücken als in seinen späteren Filmen, was seine Entwicklung als Schauspieler verdeutlicht23.
Kritiken und Rezeption
Zeitgenössische und moderne Kritiken loben den Film für seine Leichtigkeit und den Spaßfaktor:
- Laut IMDb-Bewertungen wird Coney Island als „einfache und unterhaltsame“ Komödie beschrieben, die trotz ihrer simplen Handlung durch die Energie ihrer Darsteller überzeugt4.
- Der Blog Silent Volume hebt hervor, dass der Film Arbuckles Vielseitigkeit demonstriert und gleichzeitig als historisches Dokument des Vergnügungsparks Coney Island dient6.
- Kritiker schätzen auch die Dynamik zwischen den drei Hauptdarstellern – Arbuckle als schelmischer Draufgänger, St. John als hitzköpfiger Nebenbuhler und Keaton als stoischer Außenseiter46.
Historische Bedeutung
Neben seiner humoristischen Qualität bietet der Film einen faszinierenden Einblick in das Leben des frühen 20. Jahrhunderts. Die Szenen im Vergnügungspark zeigen Attraktionen wie „The Witching Waves“ und „Shoot-the-Chutes“, die heute nicht mehr existieren26. Darüber hinaus markiert der Film einen wichtigen Moment in der Karriere von Buster Keaton, der hier noch als Nebendarsteller agiert, bevor er zu einem der größten Stars des Stummfilms aufstieg35.
Kontroversen
Wie viele Filme seiner Zeit war auch Coney Island nicht frei von problematischen Elementen. Eine ursprünglich enthaltene rassistische Szene wurde bereits in den 1920er Jahren aus den meisten Versionen des Films entfernt2.
Fazit
Coney Island ist mehr als nur eine Sammlung von Gags – es ist ein lebendiges Zeugnis einer vergangenen Ära des Kinos und ein Meilenstein in den Karrieren seiner Darsteller. Trotz seines Alters bleibt der Film ein zeitloses Vergnügen für Liebhaber klassischer Komödien.[3]
Auch die Marx-Brothers galten ja als „Anarcho-Komiker“, um wieder auf meinen letzten Exkurs hin zur Komödie amerikanischer Prägung zu bestehen, aber ich meine, es gibt da einen Unterschied. Die frühen Slapstick-Komödien waren alle mehr oder weniger autoritätsfeindlich. Das ergibt sich aus der Logik, denn Autorität ist nicht witzig. Also ist es witzig, sich über sie lustig zu machen. Bei den Keystone-Studios, bei denen auch Chaplin und Arbuckle wichtige Karriereschritte gingen, gab es sogar eine berühmte Polizeitruppe, die Keystone-Cops, welche die Aufgabe hatten, die Polizei durch den Kakao zu ziehen. Man sieht in der Gefängnissequenz auch das Erbe der Arbuckle-Zeit bei Keystone.
Was bei den Marxens aber viel breiter angelegt war, war die Gesellschaftskritik. Man kann die Filme teilweise als antimilitaristisch und antikapitalistisch deuten, das wird man so in einem Keaton-, Chaplin- oder Arbuckle-Film nicht finden. Partei für die Underdogs hat Chaplin als Tramp auch immer wieder ergriffen und auch mal die Reichen illustriert, wie in „One A.M.“ und in „City Lights“, aber im Grunde waren alle diese Filme affirmativ, und besonders diejenigen, die wir hier sehen: Das Unbeschwerte dominiert vollkommen, während es in den großen, späteren Chaplin-Filmen auch Sorgen gab, manchmal eine Menge davon, und sie sind durchaus materieller Natur. Das ist auch nicht eklektisch, es sei denn, man sagt, wohlhabende Stars sollten generell nicht auf die soziale Tube drücken.
Das Anarchische ist nach meiner Auffassung aber, wenn man es vollständig definiert, auch mindestens mit einem Hinterfragen der Gesellschaftsordnung verbunden, denn aus deren Zerbröselung erwächst die Anarchie, bevor etwas Besseres kommt. Die Komik in den Arbuckle-Keaton-Filmen hat, sonst hätte sie gar nichts mit Über- und Unterordnung zu tun, diesen antiautoritären Effekt, der aber doch ein bisschen mehr als Schabernack daherkommt und nie die Ordnung wirklich aufs Korn nimmt. Erst den Monty Pythons kann man wieder eine ähnliche Ausrichtung wie den Marx Brothers attestieren.
Finale
Da der Film (siehe Handlungsangabe!) sehr füllig ist für einen 25-Minuten-Two-Reeler, haben wir auch eine vergleichsweise füllige Rezension dazu verfasst, inklusive Wiedergabe der fülligen Handlungsangabe und einer KI-Recherche, die allein aufgrund der vielen Quellenangaben recht füllig daherkommt. Wieso verfallen wir bei den Keaton-Filmen immer wieder auf „füllig“? Ah ja. Weil der Hauptdarsteller immer noch „Fatty“ Arbuckle ist. Wir nennen ihn normalerweise mit seinem richtigen Namen Roscoe Arbuckle. Darf man heute noch „Fatty“ sagen, wenn er sogar auf Filmplakaten zu den Filmen so benannt wird und seine Körper…lichkeit einen nicht unwesentlichen Teil zu seiner Bildschirmdominanz beisteuert? Was wir auf keinen Fall tun: Oliver Hardy und Stan Laurel als Dick und Doof bezeichnen, was früher immerhin deren offizielle Bezeichnung in Deutschland war. Sie entstand spätestens während der NS-Zeit, weil ihre Filme zu jenen gehörten, die noch Jahre nach der „Machtergreifung“ (bis 1938) importiert wurden.
Dieses Rundliche hat übrigens besonders dann seinen Charme, wenn es sich weiblich zeigt. Schon zum zweiten Mal im erst sechsten Film der Arbuckle-Keaton-Kooperation, wovon einer Keaton gar nicht zeigt, zeigt sich Arbuckle „in Drag“, wie es heute so schön heißt, nämlich in Frauenkleidern. Ich finde, die Badeanzugschönheit ist nicht so charmant wie das Mädchen, das er in „The Butcher Boy“ spielt (zweiter Teil des Films, im Mädchenpensionat), denn dort tanzt Arbuckle auch und stellt seine körperlichen Fähigkeit damit heraus, dass er dabei anziehender wirkt als echte Mädchen, die aber auch nicht tanzen dürfen. Oder nicht so wie er. Die Mimik und die Blicke von Arbuckle haben aber generell etwas Feminines, das macht es viel stimmiger, wenn er in Frauenkleider schlüpft, als wenn etwa Keaton das in „His Wedding Night“ tut. Vermutlich hat Arbuckle diese Quasi-Natürlichkeit in vielen Filmen genutzt, die ich nicht kenne und vermutlich auch nicht kennenlernen werde, weil er in ihnen nicht mit einer der Größen zusammengearbeitet hat, die wir außerhalb der standardmäßigen laufenden Chronologien gesondert betrachten. Aber langsam gewöhnen wir uns an ihn – auch, weil die Filme etwas vielseitiger werden und seine Komik nicht mehr so stark auf geradezu unappetitlichen Elementen aufbaut. Dadurch kommt seine eigenwillige Aura, die tatsächlich irgendwo zwischen großer, manchmal auch böser, runder Junge und Mädchen angesiedelt ist, besser zum Tragen.
Die IMDb-Nutzer:innen gehen bei dem Film immerhin in die 60er (6,3/10), einen Kritiker-Aggregator zu dem Film haben wir nicht gefunden, die Nutzer von Rotten Tomatoes werden mit 38 Prozent Zustimmung angegeben, was sicher kein herausragendes Ergebnis ist. Wir finden die IMDb-Bewertung ziemlich orientierungswürdig:
61/100
2025 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Regie | Roscoe Arbuckle |
|---|---|
| Drehbuch | Roscoe Arbuckle |
| Produzent | Joseph M. Schenck |
| Besetzung |
|
[1] Coney Island (Film aus dem Jahr 1917) – Wikipedia
[2] Coney Island (Film aus dem Jahr 1917) – Wikipedia, die weitere Handlung: Als nächstes machen Fatty und Pretty Girl eine Fahrt auf den Wildwasserbahnen, aber die Wucht des Aufpralls beim Aufprall auf das Wasser lässt beide in den umliegenden Pool fliegen. Rival rettet Pretty Girl und Fett, wird aber sofort versehentlich von Fatty in den Pool gestoßen, der sieht, dass Rival schwimmen kann und nicht ertrinken wird, und wieder mit Pretty Girl davonläuft. Als Fatty seine Frau auf der Suche nach ihm sieht, nimmt er Pretty Girl mit in ein nahegelegenes Bootshaus und die beiden verkleiden sich (Fatty als Frau und Pretty Girl in einem neuen Kleid und einer langen Perücke), um nicht entdeckt zu werden, bevor sie zum Strand gehen.
Arbuckles Frau hat gehört, dass Old Friend verhaftet wurde und lässt ihn gegen Kaution aus dem Gefängnis entlassen, und die beiden gehen an den Strand, um einen neuen Plan zu schmieden, bei dem sie auf Fatty und Pretty Girl in ihren Verkleidungen treffen. Der alte Freund fühlt sich zu Fatty hingezogen, der als Frau verkleidet ist, und flirtet mit ihm, bevor Rival auf der Bildfläche erscheint und enthüllt, dass die Frau in Wirklichkeit Fat ist. Wütend jagt der alte Freund Fatty bis zum Meer, wo sie zu kämpfen beginnen. Pretty Girl erkennt, dass Old Friend ein schmieriger Frauenheld ist und Fatty eine Frau, und beschließt, zu Rival zurückzukehren, und die beiden rennen zusammen den Strand hinunter. Fattys Frau ruft die Polizei, um den Streit zu beenden, und drei Polizisten (The Keystone Cops) kommen an den Strand, um beide Männer zu verhaften. Sie werden ins Gefängnis gebracht, aber bevor sie eingesperrt werden können, überwältigen sie alle Polizisten und werfen sie in die Gefängniszelle. Bevor Fatty gehen kann, wird er von seiner Frau so wütend zurechtgewiesen, dass er nicht mehr kann und sie ebenfalls in die Gefängniszelle wirft.
In den letzten Momenten des Films stehen Fatty und Old Friend auf den Stufen der Polizei und sind sich einig, dass die Verfolgung von Frauen der Grund für all ihr heutiges Unglück war, und beide schwören den Frauen für immer ab. Doch kurz nachdem sie diesen Pakt geschlossen haben, gehen zwei attraktive Frauen an ihnen vorbei und die beiden nehmen fröhlich die Verfolgung auf.
In der ursprünglichen Ende des Films nähert sich Arbuckle einer gut gekleideten Frau auf der Straße. Sie dreht sich um und entpuppt sich als Schwarze Frau. Arbuckle greift in die Kamera und rennt in einer Parodie der Angst davon. Die meisten Schnitte des Films seit den 1920er Jahren haben diese Enthüllung gestrichen und enden den Film damit, dass Arbuckle sich der Frau von hinten nähert.
[3] KI-Analyse
- http://www.whatwouldbusterkeatondo.com/2017/10/coney-island-1917.html
- https://en.wikipedia.org/wiki/Coney_Island_(1917_film)
- https://www.classicflix.com/blog/2014/07/17/silent-cinema-buster-keaton-part-one-the-roscoe-arbuckle-years-1917-1920
- https://www.imdb.com/title/tt0007819/reviews/
- https://www.filmcomment.com/blog/fatty-arbuckle/
- http://silent-volume.blogspot.com/2009/04/coney-island-1917.html
- https://silentology.wordpress.com/2017/07/13/thoughts-on-coney-island-and-a-shout-out-to-a-country-hero/
- https://letterboxd.com/film/coney-island/
- https://www.imdb.com/title/tt0007819/
- https://worldofbusterkeaton.com/coney-island-1917/
- https://archive.org/details/1917ConeyIslandBusterKeaton
- https://silentlocations.com/tag/coney-island/
- https://archive.org/details/ConeyIsland1917
- https://www.planetchocko.com/?p=5903
- https://mythicalmonkey.blogspot.com/2011/10/silent-oscars-1917part-four.html
- https://www.rottentomatoes.com/m/coney_island_1917
- https://thelostlaugh.com/2020/12/13/arbuckle-without-keaton/
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