Geopolitik, Iran, Israel, Atomprogramm, Geschichte des Irans, Schah, Mossadegh, Chomeni, Existenzrecht Israels, infame Befreiungsaufforderung, westliche Arroganz ohne Ende, Militärschlag, Operation Rising Lion, USA-Einsatz im Iran, Bomben gegen das Atomprogramm, Bunkerbrecher, Atomanlagen, historische Fails und ob man daraus lernt, Eretz Israel, Groß-USA, Trump, Netanjahu, Khamenei, Waffenruhe, Resultat des Krieges
Mit dem vorliegenden dreiteiligen Artikel ist es uns erstmals gelungen, einen Krieg von Anfang bis Ende zu beschreiben, obwohl wir derzeit erhebliche Zeitengpässe und technische Probleme zu bewältigen haben. Freilich war das nur möglich, weil dieser Krieg schon als „12-Tage-Krieg“ in die Geschichte einzugehen scheint, dessen heiße Phase wird also allgemein bereits als beendet angesehen. Er dauerte vom 13.06.2025, dem Beginn der israelischen Operation „Rising Lion“ bis zum 24.06.2025.
Das Vorbild für diese Benennung ist klar: Der für Israel höchst erfolgreiche Sechstagekrieg vom 5. bis 10. Juni 1967. Damit ist nicht nur eine historische Parallele gezogen, sondern eine Bewertung enthalten: Auch dieses Mal hat Israel wieder auf ganzer Linie gesiegt. Ist das wirklich so? Wir zeichnen im dritten Teil die Zeit vom 22. Juni bis heute nach und fahren die Kommentierung weiter zurück, wie schon in Teil 2 gegenüber Teil 1, wo wir auf die historischen Hintergründe des Dauerkonflikts zwischen dem Iran und Israel aufmerksam gemacht hatten.
Die folgende Analyse haben wir als Beschleunigungsverfahren in Stichpunkten verfassen lassen, damit Sie beim Lesen so effizient wie möglich informiert werden.
Chronologie des Israel-Iran-USA-Konflikts seit dem 22. Juni 2025
Der 12-Tage-Krieg zwischen Israel und dem Iran markiert eine historische Wende im Nahen Osten, die mit direktem US-amerikanischem Eingreifen und einer fragilen Waffenruhe endete123.
Vorgeschichte und Kriegsausbruch
Der offene Krieg begann am 13. Juni 2025 mit der israelischen Operation Rising Lion, einem präemptiven Großangriff auf iranische Atomanlagen und militärische Einrichtungen14. Diesem Angriff ging eine eskalierende Spannungslage voraus, nachdem die Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO) zwei Wochen zuvor gemeldet hatte, der Iran verfüge über 408 kg auf 60% angereichertes Uran – ausreichend für den Bau von neun Atombomben bei weiterer Anreicherung1.
Die entscheidenden Tage um den 22. Juni 2025
22. Juni 2025 (Samstag)
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In der Nacht führten die USA einen direkten Militärschlag gegen drei iranische Atomanlagen durch: Fordo, Natanz und Isfahan25
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US-Präsident Trump verkündete die „vollständige Zerstörung“ der iranischen Nuklearanlagen25
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Einsatz von 12 GBU-57 „Massive Ordnance Penetrator“ Bomben über der Atomanlage Fordo – jede 6 Meter lang und 13 Tonnen schwer6
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Trump drohte dem Iran: „Der Iran steht vor der Wahl zwischen Frieden und einer Tragödie“2
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Iranische Vergeltung: Der Iran feuerte mindestens 30-40 Raketen auf Israel ab7
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86 Verletzte in israelischen Krankenhäusern, vier Menschen in kritischem Zustand7
23. Juni 2025 (Sonntag)
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Iran greift US-Militärbasis Al-Udeid in Katar an – den größten US-Stützpunkt im Nahen Osten mit 10.000 Soldaten89
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Trump dankt dem Iran für die Vorwarnung – keine US-Verluste10
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Katars Luftabwehr fängt alle iranischen Raketen ab9
24. Juni 2025 (Montag)
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Überraschende Waffenruhe-Ankündigung durch Trump um Mitternacht Washington Zeit (6:00 MESZ)311
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Mechanismus: 12 Stunden Iran-Waffenruhe, dann 12 Stunden Israel-Waffenruhe, danach offizielles Kriegsende311
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Sofortige Verstöße: Kurz nach Inkrafttreten melden beide Seiten weitere Angriffe12
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Trump kritisiert beide Seiten scharf: „They don’t know what the fuck they’re doing“13
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Direkter Befehl an Israel: „Werft diese Bomben nicht ab. Bringt eure Piloten nach Hause, jetzt“12
Weitere Entwicklung bis 1. Juli 2025
25.-30. Juni 2025
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Die Waffenruhe stabilisiert sich trotz anfänglicher Verstöße1415
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Opferzahlen: Über 600 iranische und 28 israelische Todesopfer während des 12-tägigen Krieges1617
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Netanjahu erklärt alle Kriegsziele erreicht „und sogar weit darüber hinaus“311
1. Juli 2025
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Iran bestätigt schwere Schäden an den Atomanlagen Fordo, Isfahan und Natanz18
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Iran lehnt kurzfristige Atomverhandlungen mit den USA ab1920
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Geplantes Treffen zwischen Trump und Netanjahu für die kommende Woche21
a.) Bewertung der Zerstörung des iranischen Atomprogramms
Die Frage nach dem Erfolg der Mission zur Abwendung der iranischen Atombombe zeigt fundamentale Widersprüche zwischen offiziellen Darstellungen und Geheimdiensteinschätzungen:
Trumps Version (große Zerstörungswirkung):
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„Es wird über Jahre dauern, bis die da irgendwas wieder aufbauen können“23
Geheimdienst-Version (geringe Wirkung):
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US-Geheimdienstbericht: Iranisches Atomprogramm nur um wenige Monate verzögert222425
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Unterirdische Zentrifugen größtenteils unversehrt25
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Angereichertes Uran war vor den Angriffen ausgelagert worden2225
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Pentagon-Analyse: Vor allem oberirdische Strukturen zerstört25
Glaubwürdigkeitsbewertung:
Die Geheimdienst-Version erscheint glaubwürdiger aufgrund mehrerer Faktoren:
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Selbst israelische Militärsprecher äußern sich vorsichtiger als Trump2423
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IAEA-Chef Rafael Grossi warnt vor voreiligen Schlussfolgerungen bei unterirdischen Anlagen26
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Widersprüchliche Satellitenbild-Analysen zeigen nur oberflächliche Schäden27
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Trumps politische Motivation, einen großen Erfolg zu verkünden23
b.) Ende der heißen Kriegsphase?
Die heiße Phase des Krieges ist beendet, jedoch mit wichtigen Einschränkungen:
Positive Indikatoren:
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Waffenruhe hält seit dem 24. Juni 2025 trotz anfänglicher Verstöße1415
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Keine größeren militärischen Operationen seit der Waffenruhe14
Risikofaktoren:
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Keine strukturelle Konfliktlösung – nur militärische Erschöpfung14
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Iran lehnt Atomverhandlungen ab und fordert Sicherheitsgarantien1920
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Grundlegende Feindschaft zwischen Iran und Israel bleibt bestehen28
c.) Geopolitische Verschiebungen und Implikationen
Der Konflikt hat weitreichende geopolitische Neuordnungen im Nahen Osten ausgelöst:
Amerikanische Dominanz bestätigt
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Direkte US-Militärintervention demonstriert fortdauernde regionale Hegemonie29
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Trumps Alleingang düpiert europäische Vermittlungsversuche6
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USA als unumgänglicher Akteur für regionale Stabilität bestätigt29
Schwächung der „Achse des Widerstands“
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Iranisches Proxynetzwerk erheblich geschwächt: Hamas und Hisbollah „aus dem Spiel“30
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Isolation des Iran: Russland mit Ukraine beschäftigt, China distanziert sich3132
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Arabische Staaten zwischen Neutralität und verdeckter Unterstützung Israels1433
Regionale Machtverschiebungen
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Israelische Luftherrschaft im regionalen Kontext etabliert3430
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Golfstaaten verstärkt um Neutralität bemüht, fürchten Übergreifen des Konflikts33
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China-Iran-Beziehungen unter Druck: 90% von Irans Ölexporten gehen nach China3132
Langfristige Implikationen
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Möglicher Regimewechsel im Iran wird diskutiert – durch Militärputsch oder Bürgerkrieg2835
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Europäische Marginalisierung: EU erscheint als „Zaungast“ ohne nennenswerten Einfluss2829
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Neue Abschreckungsgleichgewichte zwischen nuklearen und konventionellen Bedrohungen30
Ungelöste Strukturprobleme
Trotz des militärischen „Erfolgs“ bleiben fundamentale Konfliktursachen ungelöst:
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Israelisch-palästinensischer Konflikt schwelt weiter29
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Regionale Ordnung weiterhin fragil und von Gewaltzyklen geprägt29
Der 12-Tage-Krieg markiert somit weniger eine dauerhafte Lösung als vielmehr eine gewaltsame Neukalibration der Machtverhältnisse im Nahen Osten, die ohne strukturelle diplomatische Lösungen erneute Eskalationen wahrscheinlich macht29.
Kommentar
Wir haben uns auch zur völkerrechtlichen Bewertung des Israel-Iran-Kriegs und zum Eingreifen der USA in diesen Konflikt mehrfach geäußert, zuletzt hier, als es um den gerade beendeten NATO-Gipfel in Den Haag ging. Den Vorgang selbst nur nach Maßstäben des Völkerrechts zu bewerten, bleibt für uns äußerst schwierig, da sind wir bei Israels anhaltenden Angriffen auf Gaza und die Vorgänge im Westjordanland zu eindeutigeren Ergebnissen gelangt.
Was aber bleibt, ist der Hinterrund, nämlich, dass der Westen durch sein Verhalten Konflikte im Nahen und Mittleren Osten seit vielen Jahrzehnten schürt, anstatt zu Ihrer Lösung beiträgt, manche davon sind sogar erst durch Agieren der USA entstanden, wie eben das Problem, das der Westen seit der Revolution von 1979 mit dem Iran hat. Das Stichjahr ist 1953, als der CIA die demokratisch gewählte Regierung des Iran gestürzt und den korrupten, dem Westen treu ergebenen Schah stattdessen als autokratischen Machthaber eingesetzt hat. Ob hingegen die aktuellen Angriffe auf den Iran gerechtfertigt waren, bestimmt sich für uns vor allem nach der tatsächlichen Aktualität der Bedrohung für Israel, die von dessen Atomprogramm ausging. Hierzu werden sicher findige Journalisten und Analysten noch einiges schreiben, wir warten also vor allem zwei Bewertungen ab: a.) War der Iran wirklich kurz vor der Bombe? und b.) Ist das jetzt durch die Angriffe wesentlich anders geworden?
Vor dem US-gesteuerten Regime Change von 1953 war der Iran in der gesamten Region die einzige Demokratie, wenn man Indien nicht zu dieser Region rechnet. Wir wünschen dem iranischen Volk, dass die Situation sich doch noch zum Guten wendet und vielleicht sogar eine neue Regierung nach dem Mullah-Regime möglich ist. Allerdings darf es sich dabei nicht um eine Marionettenregierung des Westens handeln, die mit allen möglichen Tricks an die Macht gebracht wurde und dadurch von Anfang an korrumpiert ist. Deswegen sehen wir auch die Bestrebungen von Teilen der Exil-Opposition, einen Machtwechsel herbeizuführen, durchaus kritisch, insbesondere, wenn damit wieder alte Dämonen wachgerufen werden, wie etwa, wenn der Sohn des 1979 gestürzten Schah wieder aktiv wird. Insbesondere im ersten Teil des Beitrags haben wir uns auch dazu ausführlicher geäußert.
Wir sind mit der obigen Analyse – leider – insofern einverstanden, dass wir nicht glauben, dass jetzt eine ruhigere Phase im Nahen und Mittleren Osten eintreten wird. Das iranische Regime wird vermutlich weitermachen und dabei vielleicht eine Variante nutzen, die wir schon im ersten Teil als hypothetisch in den Raum gestellt hatten: Sein Atomprogramm ineinen „sicheren“ Atomstatt verlagern. Allerdings sind die bisherigen Atomstaten relativ wenig an neuer Konkurrenz interessant, das könnte diese Variante erheblich erschweren. Die Autokraten trauen einander nicht so sehr, wie sie es gerne dem Westen gegenüber darstellen.
Auf der anderen Seite stehen die immer deutlicher vorgetragenen Ambitionen rechter isrealischer Politiker, jede sich bietende Situation zu nutzen, um das Land zu vergrößern. Wir glauben nicht, dass unter solchen Voraussetzungen ein dauerhafter und vor allem gerechter Frieden im Nahen Osten denkbar ist. Selbst ein ungerechter Frieden wird nur eintreten, die Machtverteilung so einseitig wird, dass die Gegner israelischer Dauerexpansion keinerlei Möglichkeiten mehr haben, diesen Vorgang aufzuhalten, der zwangsläufig mit erheblichen Menschenrechtsverletzungen verbunden ist.
TH
Quellen zur Analyse / Teil 3
- https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisch-iranischer_Krieg
- https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/usa-angriff-atomanlagen-iran
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/waffenruhe-trump-israel-iran-100.html
- https://www.rosalux.de/news?tx_news_pi1%5Baction%5D=detail&tx_news_pi1%5Bcontroller%5D=News&tx_news_pi1%5Bnews%5D=53517&cHash=dc8db3cd0aaf9b1d16bbed6b733d4525
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/usa-angriff-iran-atomanlagen-100.html
- https://www.youtube.com/watch?v=FDR2R4O11ds
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/israel-iran-angriffe-114.html
- https://de.cibercuba.com/noticias/2025-06-23-u1-e208512-s27061-nid305646-eeuu-reporta-bajas-tras-ataque-iran-base-militar
- https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/iran-angriff-us-stuetzpunkte-nahost-usa-israel-krieg
- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-montag-264.html
- https://www.tagesspiegel.de/internationales/die-waffenruhe-ist-nun-in-kraft-trump-verkundet-feuerpause-zwischen-israel-und-dem-iran-13903315.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/waffenruhe-trump-israel-iran-104.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-israel-waffenruhe-entspannung-100.html
- https://www.dw.com/de/was-der-israel-iran-konflikt-f%C3%BCr-die-region-bedeutet/a-73034351
- https://www.dw.com/de/waffenruhe-israel-iran-usa-donald-trump-beerscheva-katar-friedrich-merz/a-73013327
- https://www.wsws.org/de/articles/2025/06/25/isra-j25.html
- https://www.watson.ch/international/israel/260058988-iran-trump-massregelt-netanyahu-und-erreicht-vorerst-eine-waffenruhe
- https://www.lessentiel.lu/de/story/nahostkonflikt-iran-raeumt-schwere-schaeden-an-atomanlagen-ein-439593570331
- https://www.onvista.de/news/2025/07-01-iran-keine-verhandlungen-mit-den-usa-geplant-0-10-26405635
- https://www.stern.de/politik/ausland/iran-israel-news–irans-aussenminister-schliesst-rasche-wiederaufnahme-von-gespraechen-mit-usa-aus-35804562.html
- https://www.zeit.de/news/2025-07/01/berichte-ueber-treffen-trump-netanjahu
- https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/zweifel-an-us-erfolg-irans-atomprogramm-wirklich-ausgeloescht,Up7dBIN
- https://www.focus.de/politik/ausland/pentagon-bericht-widerspricht-trump-atomanlagen-im-iran-bei-us-angriff-nicht-zerstoert_72685204-3c1b-46a6-bc82-89d0ed770d74.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-atomanlagen-angriffe-100.html
- https://www.ingenieur.de/technik/fachbereiche/energie/iran-schlag-pentagon-widerspricht-trump/
- https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/us-buerger-gefaehrdungslage-100.html
- https://www.fr.de/politik/nach-us-angriff-bilder-zeigen-die-schaeden-an-irans-atomanlagen-zr-93797711.html
- https://www.giga-hamburg.de/de/presse/zur-lage-in-israel-und-iran-das-wichtigste-in-kuerze
- https://www.freiheit.org/de/israel-und-palaestinensische-gebiete/schlagabtausch-zwischen-israel-und-iran-perspektiven-aus-der
- https://www.israelheute.com/erfahren/neue-geopolitische-realitaet-entsteht-israel-formt-den-nahen-osten-neu/
- https://www.telepolis.de/features/Russland-und-Chinas-Rolle-im-Iran-Krieg-Wie-der-Konflikt-Beijings-Plaene-durchkreuzt-10454172.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/china-iran-freundschaft-100.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/kuwait-angst-am-golf-100.html
- https://www.rosalux.de/news/id/53517/israel-und-iran-im-krieg
- https://www.freiheit.org/de/israel-und-palaestinensische-gebiete/israel-iran-krieg-steht-das-regime-teheran-vor-dem-fall
- https://www.dw.com/de/israels-iran-angriff-und-us-bomben-legitim-praeventiv-verteidigung-oder-voelkerrechtswidrig/a-72997958
- https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/angriffe-israel-iran-karte-grafik
- https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/israel-iran-krieg-nahost-liveblog
- https://www.dw.com/de/fordo-irans-geheime-atomanlage-im-fadenkreuz-krieg-iran-israel-atombombe-v4/a-72950043
- https://www.faz.net/aktuell/politik/krieg-in-nahost/liveticker-iran-israel-berichte-ueber-ein-treffen-trump-netanjahu-in-washington-19972506.html
- https://www.tagesspiegel.de/internationales/liveblog/eskalation-zwischen-israel-und-dem-iran-israel-meldet-angriff-auf-iranische-zentrifugen-und-waffenfabriken-10586281.html?liveblog._id=urn%3Anewsml%3Alocalhost%3A2025-06-15T22%3A14%3A36.928752%3Ac63680c7-20b2-4a10-995d-cdeb9e45cb4d__editorial
- https://de.euronews.com/2025/06/24/trump-krieg-usa-israel-iran-waffenruhe
- https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/geopolitik/israels-angriff-auf-iran-werden-russland-china-und-die-tuerkei-in-den-konflikt-eintreten-li.2333675
- https://de.wikipedia.org/wiki/Chronologie_des_Krieges_in_Nahost_seit_2023
- https://www.dw.com/de/usa-luftschlag-iran-bombardierung-atomanlagen-anschlag-weitere-eskalation-krieg-fragen-antworten/a-73000205
- https://de.wikipedia.org/wiki/Krieg_in_Israel_und_Gaza_seit_2023
- https://www.tagesspiegel.de/internationales/chronologie-der-jahrzehntelange-konflikt-zwischen-israel-und-dem-iran-13849828.html
- https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1417316/umfrage/opferzahlen-im-terrorkrieg-der-hamas-gegen-israel/
- https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-06/israel-angriff-iran-nahost-eskalation-atomprogramm
- https://www.spiegel.de/ausland/israel-iran-krieg-wer-sind-die-zivilen-opfer-in-iran-a-a028ea71-8151-41c2-b471-31388e5b979a
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/neue-angriffe-israel-iran-100.html
- https://www.tagesspiegel.de/internationales/liveblog/iran-startet-gegenschlag-teheran-feuert-mehr-als-hundert-raketen-ab–israel-meldet-mehrere-verletzte-10586281.html?liveblog._id=urn%3Anewsml%3Alocalhost%3A2024-07-02T21%3A52%3A05.343228%3A614d6ae8-5c92-49a1-89fd-d27317ed1b07__editorial
- https://www.merkur.de/politik/deutschland-im-iran-israel-konflikt-drohen-atomkrieg-flucht-und-energiekrise-zr-93783667.html
- https://www.deutschlandfunk.de/atomgespraeche-iran-usa-abkommen-100.html
- https://www.fr.de/politik/nahost-eskalation-so-gross-war-die-gefahr-fuer-israel-durch-irans-atombombe-eine-minute-vor-zwoelf-zr-93788832.html
- https://www.tachles.ch/krieg-gegen-israel
- https://www.dw.com/de/wie-gro%C3%9F-ist-die-zerst%C3%B6rung-von-irans-atomprogramm-wirklich/a-73093312
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-atomprogramm-israel-usa-100.html
- https://www.fr.de/politik/reihen-brisanter-geheimdienstbericht-zum-us-angriff-auf-iran-bringt-trump-in-bedraengnis-auch-in-den-eigenen-zr-93801917.html
- https://www.tagesschau.de/ausland/asien/iran-angriff-usa-details-100.html
- https://www.zdfheute.de/politik/ausland/waffenruhe-trump-iran-israel-nahost-100.html
- https://www.welt.de/politik/ausland/article256252672/operation-rising-lion-heiliges-israel-die-heimliche-freude-im-nahen-osten-ueber-die-schlaege-gegen-den-iran.html
- https://www.dw.com/de/nach-israel-iran-krieg-was-israelis-von-netanjahu-erwarten/a-73071822
- https://www.youtube.com/watch?v=YOlY6ZNSigw
Teil 2
Sieben Tage ist es her, dass wir den Beginn des Israel-Iran-Kriegs in einem ausführlichen Artikel beleuchtet haben – was vom 13.06.2025, dem Beginn von Israels Operation „Rising Lion“ bis zum 15.06. geschah. Wir haben auch über die Hintergründe geschrieben und natürlich unsere Ansicht zur Sache kundgetan und dabei innerhalb des Artikels etwas wie einen Weg beschritten. Von aktueller Selbstverteidigung hin zur Historie, die, wieder einmal, alles ein wenig anders aussehen lässt, als es auf den ersten Blick scheint.
Nun sind die USA mit ihren Schlägen gegen Atomanlagen des Iran ebenfalls in den Krieg eingetreten. Zu einem vermutlich sogar zwingenden Zeitpunkt. Das Update ist tatsächlich wieder genau so lang geworden wie der Ausgangsartikel zum Thema. Der Gesamtartikel wird jetzt mit einer Lesezeit von 60 Minuten ausgewiesen.
Nun fassen wir zunächst die letzten sieben Tage zusammen, dafür setzen wir eine KI ein, wir strukturieren das Geschehen und stellen einige gezielte Fragen, die Sie unterhalb der Analyse nachlesen können:
Operation Rising Lion: Chronologie und Analyse des Israel-Iran-USA-Konflikts
a.) Chronologische Entwicklung seit dem 15. Juni 2025
- Juni 2025
Israel setzte seine Luftangriffe gegen Iran für den dritten Tag fort und drohte mit noch größerer Gewalt, nachdem einige iranische Raketen die israelischen Abwehrsysteme durchbrochen hatten1. Die israelischen Streitkräfte führten weitere Angriffe auf Kommandoposten der iranischen Quds-Truppe durch, wobei zehn Standorte in Teheran getroffen wurden2. Diese Angriffe zielten auf Operateure ab, die terroristische Operationen gegen Israel über iranische Stellvertreter im Nahen Osten koordinierten2.
- Juni 2025
Israel veröffentlichte, dass es seit Kriegsbeginn über 600 Luftauftankungen durchgeführt hatte, was die massive Reichweite der Operation Rising Lion verdeutlichte3. Iranische Fernsehübertragungen wurden gehackt, wobei Protestvideos und Nachrichten ausgestrahlt wurden, die das iranische Volk zur Demonstration gegen das Regime ermutigten3.
Anmerkung 1: Das ist eine der vielen Unverschämtheiten, die man sich erlaubt, neben mindestens der Art der Kriegsführung. Ein Volk, das 2022 bereits von einem hochgradig repressiven Regime trotz massiver Proteste keinerlei Chance hatte, einen Regimewechsel herbeizuführen, so etwas in Kriegszeiten zu empfehlen, wo dieses Regime ganz sicher nicht mehr, sondern weniger Freiheit als bisher geben wird und wo dieses Volk gerade von außen angegriffen wird, muss es sich von den Angreifern belehren lassen, was es zu tun habe. Wir werden auch dieses Mal die zivilen Toten zählen, wie im Gazakrieg, wo die Zahl immer weiter anwächst.
- Juni 2025
Die israelischen Verteidigungskräfte schätzten, dass sie 40 Prozent der iranischen ballistischen Raketenabschussrampen zerstört hatten4. Die Kämpfe intensivierten sich weiter, wobei beide Seiten ihre Angriffe fortsetzten.
- Juni 2025
Israel führte abends Angriffe auf 20 militärische und nukleare Standorte in Teheran durch, darunter Zentrifugenproduktions- und Forschungseinrichtungen im Zusammenhang mit Irans Nuklearprogramm3. Zusätzlich wurden eine Panzerabwehrraketen-Produktionsanlage, die Waffen an die Hisbollah lieferte, sowie Boden-Boden-Raketen-Abschuss- und Lagerstandorte im Westen Irans angegriffen3.
- Juni 2025
Über Nacht zielte Israel auf verschiedene nukleare und militärische Waffenstandorte in ganz Iran ab3. In einer weiteren Angriffswelle, die 40 Kampfflugzeuge und über 100 Munitionseinheiten umfasste, griff die israelische Luftwaffe Raketenkomponenten-Produktionsstandorte, Raketenlager, Luftabwehr und Radarsysteme an3. Die IDF führte auch Luftangriffe gegen zwei wichtige iranische Nuklearstandorte durch: die Natanz-Anreicherungsanlage und den Arak-Schwerwasserreaktor3.
Europäische Minister hielten Nukleargespräche mit Iran in Genf ab, wobei die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens ihren iranischen Amtskollegen trafen5. Die Gespräche zielten darauf ab, Iran zu überzeugen, fest zu garantieren, dass es sein Nuklearprogramm ausschließlich für zivile Zwecke nutzen würde5.
Anmerkung 2: Scheindiplomatie ist vielleicht besser als keine Diplomatie. Oder doch nicht? Wenn der Iran vorhatte, sein Atomprogramm zu militärischen Zwecken zu nutzen, wird er das weiter tun, wenn nicht seine Fähigkeiten dazu komplett zerstört werden und würde daher Verhandlungen als Hinhaltemethode benutzen, und dann, plötzlich, wäre sie da, die Atomwaffe, und es wäre zu spät, umeine Bremse zu betätigen. Außerdem beendet diese Art von Europa-Diplomatie nie einen Krieg, wie wir vielfach erfahren mussten.
- Juni 2025
Iran startete insgesamt acht Angriffe gegen Israel: sechs Drohnenangriffe und zwei ballistische Raketensalven4. Eine Salve bestand aus einer Rakete, die die IDF aufgrund einer Systemstörung nicht abfangen konnte, während die zweite Salve aus 20-25 Raketen bestand, wobei zwei Einschläge in Haifa und Beersheba verzeichnet wurden4. Zum vierten Tag in Folge verursachten Irans Angriffe keine direkten Todesopfer, jedoch starb eine Frau an einem Herzinfarkt während der Angriffe, und 51 Menschen wurden verletzt4.
- Juni 2025
Die IDF führte eine neue Welle von Luftangriffen auf das Esfahan Nuclear Technology Center durch und traf zwei Zentrifugenproduktionsanlagen sowie zusätzliche militärische Ziele6. Die IDF berichtete, dass ihre Angriffe „erheblichen Schaden“ an den iranischen Zentrifugenproduktionskapazitäten verursachten6. Gleichzeitig tötete die IDF zwei hochrangige IRGC- und Quds-Truppen-Kommandeure, darunter IRGC-Einheit-190-Kommandeur Behnam Shahriari und IRGC-Quds-Truppen-Palästina-Korps-Kommandeur Saeed Izadi6.
- Juni 2025 (frühe Morgenstunden)
Präsident Donald Trump verkündete, dass die USA erfolgreich drei iranische Nuklearstandorte angegriffen hätten: Fordow, Natanz und Isfahan78. Die Operation verwendete B-2-Tarnkappenbomber und bunkerbrecher Bomben, um tief vergrabene Anlagen zu zerstören7. Zusätzlich feuerten US-U-Boote etwa 30 Tomahawk-Raketen ab7.
Iran bestätigte die Angriffe auf seine nuklearen Anlagen, bestand jedoch darauf, dass seine nuklearen Ambitionen nicht beeinträchtigt würden7. Die Internationale Atomenergie-Organisation berichtete, dass keine Erhöhung der Strahlenwerte außerhalb der Anlagen festgestellt wurde7.
Als Reaktion auf die US-Angriffe startete Iran zwei Salven von 27 Raketen gegen Israel, die auf den Ben-Gurion-Flughafen bei Tel Aviv sowie verschiedene Forschungseinrichtungen und militärische Kommandozentren zielten9. Mindestens 20 Menschen wurden in Israel verletzt9.
b.) Der Eintritt der USA in den Konflikt
Militärische Details der US-Operation
Die USA griffen drei zentrale iranische Nuklearstandorte mit beispielloser Feuerkraft an1011. Die Operation umfasste den Einsatz von B-2 Spirit-Tarnkappenbombern, die fünf bis sechs bunkerbrechende Bomben abwarfen, wobei jede Bombe ein Gewicht von 30.000 Pfund (13.500 Kilogramm) hatte1112. Die Hauptziele waren die unterirdische Uran-Anreicherungsanlage Fordow, das Zentrifugenproduktionszentrum Natanz und die kritische nukleare Infrastruktur in Isfahan10.
Zusätzlich zu den B-2-Bombern feuerten US-Kriegsschiffe 30 Tomahawk-Marschflugkörper aus einer Entfernung von etwa 640 Kilometern ab12. Trump erklärte auf Truth Social: „Wir haben unseren sehr erfolgreichen Angriff auf die drei Nuklearstandorte im Iran, einschließlich Fordow, Natanz und Esfahan, abgeschlossen. Eine volle Ladung BOMBEN wurde auf den Hauptstandort Fordow abgeworfen“11.
Politische Dimension und Trumps Erklärungen
In einer Ansprache aus dem Weißen Haus erklärte Trump, dass das Ziel der Angriffe darin bestand, „Irans nukleare Anreicherungskapazitäten zu demontieren und die nukleare Bedrohung durch den weltweit führenden staatlichen Sponsor des Terrorismus zu stoppen“8. Er warnte Iran vor weiteren Angriffen, falls das Land sich nicht für Frieden entscheide: „Iran muss jetzt Frieden suchen. Wenn sie das nicht tun, werden zukünftige Angriffe viel schwerwiegender sein“13.
Anmerkung 3: Wir werden uns dazu noch ausführlicher äußern – aber was immer zwischen 1953 und 1979 dem Volk der Iraner angetan wurde, auch durch die Zusammenarbeit des Mossad und dem berüchtigten Schah-Geheimdienst SAVAK, es rechtfertigt nicht, dass die Mullah-Regierung tatsächlich überall den Terrorismus fördert oder sich gar die Vernichtung Israels zum Ziel gesetzt hat, was wir im Ausgangsartikel als gesicherten, anhaltenden Tatbestand beschrieben haben.
Trump betonte auch die historische Dimension seiner Entscheidung: „Seit vier Jahrzehnten skandiert Iran ‚Tod Amerika‘, ‚Tod Israel‘. Sie waren verantwortlich für den Tod unserer Bürger, haben Menschen mit Straßenbomben verstümmelt. Wir haben über 1.000 Menschen verloren“8.
Anmerkung 4: Die USA vergessen vor allem nicht, dass sie durch die Geiselnahme ihrer Botschaftsangehörigen über einen Zeitraum von mehr als 400 Tagen wenige Jahre nach dem Vietnam-Desaster wieder gedemütigt wurden (quasi umgehend nach der iranischen Revolution von 1979).
Internationale Reaktionen
Die internationalen Reaktionen fielen gemischt aus14. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu lobte Trumps Entscheidung: „Bravo, Präsident Trump. Ihre mutige Wahl, Irans Nuklearstandorte mit der gewaltigen und gerechten Macht der Vereinigten Staaten anzugreifen, wird den Lauf der Geschichte verändern“14.
Der UN-Generalsekretär äußerte sich besorgt über die militärischen Aktionen und warnte vor einer „gefährlichen Eskalation in einer Region, die bereits am Rande steht“14. Deutschland, Frankreich und andere europäische Verbündete riefen zur Deeskalation auf.
Anmerkung 5: Netanjahus Äußerungen und die anderen rechter und rechtsextremer israelischer Politiker deuten auf einen schweren Fall von Hybris hin, der den Hass auf Israel weiter anheizen wird. Es sind nicht nur die Taten, sondern es ist auch die Wahl der Worte, die absichtlich Öl ins Feuer gießt. Donald Trump wird sich wundern, wofür er und seine großartige Streitmacht künftig noch werden herhalten müssen, wenn es im Nahen Osten so weitergeht. Trotzdem war seine Entscheidung, gerade jetzt einzugreifen, nicht unlogisch, wir kommen im Kommentar darauf noch einmal zurück.
c.) Hintergründe für den US-Eintritt
Gescheiterte Diplomatie
Die USA und Iran hatten seit April 2025 eine Serie von Verhandlungen geführt, die auf ein nukleares Friedensabkommen abzielten1516. Präsident Trump hatte Irans Obersten Führer Ali Khamenei einen Brief geschickt, der eine zweimonatige Frist (60 Tage) für eine Einigung setzte15. Die erste Runde hochrangiger Gespräche fand am 12. April 2025 in Oman statt, geführt von US-Sondergesandtem Steve Witkoff und dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi16.
Trotz anfänglich als „konstruktiv“ beschriebener Diskussionen scheiterten die Verhandlungen15. Nach Ablauf der Frist am 12. Juni 2025 griff Israel Iran an und entfachte damit einen umfassenden Krieg zwischen den beiden Ländern15.
Anmerkung 6: Diese Frist ist wichtig, weil sie in der öffentlichen Diskussion meist ausgeblendet wird. Wegen dieser Wahl des Angriffszeitpunktes glauben wir aber auch nicht, dass die USA nicht zumindest über diesen Zeitpunkt seitens Israels informiert waren, ebenso wie Verbündete in Europa sicher informiert wurden.
Gemeinsame militärische Planung
Die USA und Israel hatten etwa ein Jahr vor den Angriffen gemeinsam einen amerikanischen Angriff auf Iran geübt17. Es war die erste Übung, die einen offensiven Angriff auf Irans Nuklearprogramm simulierte17. Die Übung wurde während der Biden-Administration geplant und durchgeführt, obwohl „wir vor einem Jahr nicht dachten, dass dies jetzt passieren würde“17.
Im März hatte die israelische Luftwaffe eine gemeinsame Übung mit der US-Luftwaffe abgehalten, bei der B-2-Bomber, die später bei den Samstagsangriffen eingesetzt wurden, teilnahmen17. Die Piloten übten „operative Koordination zwischen den beiden Militärs, um ihre Fähigkeit zu verbessern, verschiedenen regionalen Bedrohungen zu begegnen“17.
Anmerkung 7: Hätte die Führung des Iran nicht merken müssen, dass es zu dem Zeitpunkt schon besser gewesen wäre, in Verhandlungen einzusteigen? Egal, ob die Verhandlungsbereitschaft echt oder simuliert gewesen wäre? Es war nicht der Iran, der das bisherige Atomabkommen aufgekündigt hat, es waren die USA. Doch kein Argument ohne erneute Drehung, wenn man nicht ins Absurde hinein verkürzen will: Der Hintergrund war vor allem, dass man in den Vereinigten Staaten den Verdacht hatte, dass er Iran sich nicht an das Abkommen hält. Die aktuellen Bestrebungen, eine Atomwaffe zu erlangen, die wir mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 90 Prozent ansetzen, müssen schon begonnen haben, als das Abkommen, das auch von Deutschland vermittelt wurde noch in Kraft war.
Dass hingegen das ganze Atomprogramm ein Fake ist, damit man den Iran angreifen und das verhasste Regime der Mullahs stürzen kann, halten wir für beinahe ausgeschlossen, denn dann wären auch die Beobachtungen der IAEA Teil dieser Fake News, die bestätigt hat, dass der Iran Urananreicherung auf eine Weise betreibt, wie sie für friedliche Zwecke keinesfalls notwendig ist.
Geheimdienstbewertungen
Trotz Israels Behauptung, dass Iran potenziell nur noch Wochen davon entfernt war, eine Nuklearwaffe zu produzieren, ergaben US-Geheimdienstbewertungen, dass die Islamische Republik nicht aktiv die Bombe verfolgte und noch Monate oder Jahre davon entfernt war, eine zu erhalten17. Das US Central Command präsentierte eine dringlichere Bewertung als zivile Geheimdienststellen und glaubte, Iran könne schneller eine Nuklearwaffe produzieren, wenn es sich entscheiden würde, darauf zuzueilen17.
Anmerkung 7: Es gibt viele Spekulationen darüber, warum der Iran „vorzeitig“ angegriffen wurde, u. a., weil Netanjahu vom Gazakrieg ablenken will. Wir glauben bei aktuellem Kenntnisstand, das ist zumindest nicht die alleinige Motivation gewesen. Vielleicht will man tatsächlich alles, was ansteht, einem Aufwasch erledigen, weil die Mobilisierung dazu ohnehin vorhanden ist. Und natürlich ist es einfacher, ein Programm zu zerstören, das nicht schon fast fertig ist und bei dem die Gefahr noch nicht so groß ist, dass radioaktive Strahlung freigesetzt wird, wie das in Monaten oder Jahren der Fall gewesen wäre.
Wenn man einen Präventivschlag völkerrechtlich verurteilt, muss man u. E. mitbedenken, dass Zuwarten es nicht besser gemacht hätte, auch hier gibt es eine Parallele: Die Appeasement-Politik gegenüber den Nazis vor dem Zweiten Weltkrieg, die alles viel schlimmer gemacht hat, als wenn man ihnen rechtzeitig entschlossen entgegengetreten wäre, also spätestens nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938, der noch ohne Waffengewalt stattfand, auch wenn er vom Völkerrecht bereits nicht mehr gedeckt war.
d.) Ausblick für Europa und die Diplomatie
Gescheiterte europäische Vermittlungsversuche
Die europäischen Bemühungen, Iran an den Verhandlungstisch zu bringen, sind offensichtlich gescheitert185. Die für den 20. Juni 2025 in Genf geplanten Gespräche zwischen den Außenministern Deutschlands, Frankreichs, Großbritanniens und dem iranischen Außenminister Abbas Araghchi konnten keine Lösung herbeiführen5. Iran lehnte es ab, über sein Nuklearprogramm zu verhandeln, während es unter Bedrohung stehe18.
Bundeskanzler Friedrich Merz hatte Israel unterstützt und Teheran diese Woche verärgert, indem er sagte, die Iraner sollten deeskalieren oder der Bedrohung noch größerer Zerstörung gegenüberstehen5. Der deutsche Außenminister Johann Wadephul appellierte an Irans Führung, an einer Lösung zu arbeiten, die Zusicherungen über ihr Nuklearprogramm beinhalten würde: „Es ist nie zu spät, an den Verhandlungstisch zu kommen“5.
Zukunft der Diplomatie
Die diplomatischen Optionen für Europa sind nach dem US-Eintritt in den Konflikt stark begrenzt18. Ein hochrangiger iranischer Beamter teilte Reuters mit, dass Iran offen dafür sei, Beschränkungen der Urananreicherung zu besprechen, aber jeden Vorschlag ablehnen würde, der es vollständig daran hindert, Uran anzureichern, insbesondere angesichts der anhaltenden Angriffe aus Israel18.
Trump äußerte Skepsis, dass Verhandlungsführer einen Waffenstillstand erreichen könnten: „Iran will nicht sprechen. Europa wird bei diesem nicht helfen können“18. Die Genfer Diskussionen zeigten minimale Anzeichen von Fortschritt18.
Anmerkung 8: Im Grunde hat der oben erwähnte iranische Politiker damit bestätigt, dass es das militärische Atomprogramm des Iran tatsächlich gibt.
Europäische Sicherheitsbedenken
Die Eskalation birgt erhebliche Risiken für die europäische Sicherheit. Ein breiterer regionaler Konflikt könnte Flüchtlingsströme auslösen und die Energieversorgung beeinträchtigen. Europäische Diplomaten arbeiten daran, Kanäle offen zu halten, stehen aber vor der Herausforderung, dass sowohl die USA als auch Iran derzeit militärische Lösungen bevorzugen.
e.) Kriegsziele der USA und Israels sowie Realismus eines Regimewechsels
Erklärte und verdeckte Kriegsziele
Israels erklärtes Ziel ist es, Irans Fähigkeit zur Entwicklung einer Nuklearwaffe zu eliminieren1920. Außenminister Gideon Sa’ar erklärte, Israel habe drei Kriegsziele im Iran: das Nuklearprogramm anzugreifen, die Raketenproduktion und hochrangige Beamte21. Er behauptete, die IDF habe Teherans Fähigkeit, nukleare Waffen zu erlangen, um mindestens zwei bis drei Jahre zurückgeworfen21.
Jedoch deutet das Angriffsmuster darauf hin, dass Israels Kampagne mindestens ebenso darauf ausgerichtet ist, iranische konventionelle militärische Fähigkeiten zu zerstören, insbesondere seine Luftabwehr und Raketenkräfte, Irans wirtschaftliche Fähigkeit zur Wiederherstellung dieser Kräfte zu degradieren, die Abschreckung nach den schrecklichen Iran-unterstützten Hamas-Angriffen vom 7. Oktober 2023 wiederherzustellen und das iranische Regime zu destabilisieren und möglicherweise zu verdrängen22.
Regimewechsel als Option
Bezüglich eines Regimewechsels erklärte Sa’ar: „Das Sicherheitskabinett hat Regimewechsel nicht als Ziel in diesem Krieg bezeichnet. Noch nicht, zumindest“21. Israelische Beamte, westliche und regionale Verbündete geben an, dass das Ziel darin besteht, die Grundlagen von Oberster Führer Ali Khameneis Herrschaft zu untergraben und sie an den Rand des Scheiterns zu bringen23.
Premierminister Netanyahu zielt darauf ab, Iran ausreichend zu schwächen, um es zu zwingen, bedeutende Zugeständnisse zu machen, wie die dauerhafte Einstellung seiner nuklearen Anreicherungsaktivitäten, die Demontage seines ballistischen Raketenprogramms und die Beendigung der Unterstützung für militante Gruppen in der gesamten Region23.
Historische Lehren über Regimewechsel
Die historische Erfahrung mit US-geführten Regimewechseln im Nahen Osten ist ernüchternd2425. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die USA durchschnittlich etwa einmal pro Jahrzehnt versucht, Regierungen im Nahen Osten zu stürzen, an so unterschiedlichen Orten wie Iran (1953), Afghanistan (zweimal), Irak, Ägypten, Libyen und Syrien25.
Alle diese Bemühungen „versagten unveränderlich dabei, ihre ultimativen Ziele zu erreichen, produzierten eine Reihe unbeabsichtigter – und oft katastrophaler – Konsequenzen, trugen außergewöhnliche finanzielle und menschliche Kosten und ließen in vielen Fällen sowohl das Zielland als auch die Vereinigten Staaten schlechter dastehen als zuvor“25.
Anmerkung 8: Jeder mittelmäßige Verschwörungstheoretiker weiß es besser: Die Destabilisierung des Nahen Ostens zugunsten US-amerikanischer und israelische Interessen war nicht unbeabsichtigt. Der Regimewechsel also gar nicht das unbedingte Ziel, sondern lediglich, im Rohstoff-Wunderland keine echten Gegner mehr zu haben.
Wohlgemerkt, das ist keine Aussage von uns, und inwieweit wir uns dieser Meinung anschließen, lassen wir hier offen. Eines ist jedenfalls sicher: Je mehr Staaten in der Region handlungsunfähig sind, desto einfacher sind sie aus dem geostrategischen Spiel herauszuhalten und je einfacher wird es für Israel, seine Expansion weiterzutreiben. Den Schaden durch Terroranschläge und die anspruchsvolle Aufgabe, Millionen von Geflüchteten z. B. aus dem Syrienkrieg aufzunehmen, hatten z. B. nach 9/11 vor allem die Europäer.
Derlei vergisst die US-Führung natürlich komplett, wenn es um die Aufrechnung und die Deals geht. Wie die Europäer immer häufiger die Scherben aufsammeln müssen, welche die USA geopolitisch verursachen.
Der Fall Iran 1953 und seine Langzeitfolgen
Der 1953 von der CIA angeführte Staatsstreich gegen Irans demokratisch gewählten Premierminister Mohammad Mossadegh ist besonders relevant26. Die USA und Großbritannien stürzten Mossadegh, weil er die Anglo-Iranian Oil Company verstaatlicht hatte26. Der Schah wurde mit US- und britischer Unterstützung wieder eingesetzt, regierte 26 Jahre lang als pro-westlicher Monarch und überwachte eine erhebliche wirtschaftliche Modernisierung bei gleichzeitiger schwerer politischer Unterdrückung26.
Der Staatsstreich von 1953 „pflanzte Samen dauerhaften Misstrauens gegenüber westlichen Absichten. Er speiste direkt in die anti-imperialistische Ideologie ein, die die Islamische Revolution von 1979 charakterisieren würde“26. Jeder Vorschlag amerikanisch-israelischer Pläne, die Islamische Republik zu stürzen, erinnert viele Iraner nicht nur an den Staatsstreich von 1953, sondern auch an die US-geführten Interventionen in Irak, Libyen und Afghanistan, die alle „mit Versprechungen der Befreiung begannen, aber keine endete in Frieden“26.
Anmerkung 9: Wir schreiben die Anmerkungen immer, bevor wir den nächsten Absatz lesen. Aber wie gut das gerade zusammenpasst. Und es sind keine Extremansichten, die hier vertreten werden, das belegen die Quellen (s. u.).
Realismus eines „herbeigebombten“ Regimewechsels
Die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Regimewechsels durch Bombardierung ist gering. Historische Präzedenzfälle zeigen, dass Luftmacht allein keine großen, verteilten Programme demontieren kann, geschweige denn gehärtete und vergrabene wie die iranischen19. Wie ein israelischer Beamter kürzlich anerkannte, haben nur Verhandlungen in der Vergangenheit Nuklearprogramme demontiert (siehe Südafrika und Libyen)19.
Das iranische Regime wird sich wahrscheinlich um die Bevölkerung sammeln, wenn es unter ausländischem Angriff steht, wie Sie richtig bemerken. Regimewechsel scheitert häufig aufgrund der entstehenden Sicherheitsvakua und der unvorhergesehenen Konsequenzen, die der rigorosen Analyse durch Politiker vor dem Handeln entgehen24. Ohne aktive innere Opposition und umfassende Bodenoperationen ist ein von außen auferlegter Regimewechsel praktisch unmöglich zu erreichen und noch schwerer zu stabilisieren.
Anmerkung 10: Dass die Analytiker so dumm sind, will den oben erwähnten Verschwörungstheoretikern nicht in den Kopf, und das kann man verstehen. Also wird der Fail zum Ziel definiert. Die USA verlieren durch diese Politik auf jeden Fall massiv an Ansehen, nicht erst seit Donald Trump. Es waren in den vergangenen Jahrzehnten bis auf den Golfkrieg und den Irakkrieg eher demokratische Politiker, die intervenieren ließen.
Die Kombination aus zivilen Opfern und ausländischen Angriffen könnte paradoxerweise das iranische Regime stärken, indem sie die nationalistische Stimmung anheizt und die Opposition zum Schweigen bringt – ein Muster, das in anderen Ländern unter ähnlichen Umständen beobachtet wurde.
Kommentar
So ausführlich wie vor einer Woche argumentieren wir heute nicht. Das müssen wir auch nicht, denn wir schreiben diesen Beitrag als Update, sodass Sie ungebremst zum Ursprungsartikel übergehen können, ähnlich, wie die Welt ungebremst von einem zum anderen Wahnsinn rast, nur umgekehrt: Sie werden dabei vielleicht etwas mehr informiert, jedenfalls nicht dümmer. Das kann man von den Machthabern dieser Welt nicht behaupten – jedenfalls von denen nicht, die ihre Kräfte überschätzen. Gegenwärtig sieht es so aus, als habe der Iran zu hoch gepokert, indem er kein Abkommen mit den USA geschlossen hat. Aber wer weiß, vielleicht hätte Israels Regierung sich auf die Umsetzung nicht verlassen und trotzdem angegriffen.
Einige der historischen Ursachen, auf die wir im Ausgangsartikel hingewiesen haben, hat die KI unter unserer Anleitung oben noch einmal erwähnt.
Eine Sache geht uns immer wieder durch den Kopf. Es ist ja nicht so, dass der Iran überhaupt keine Freunde auf der Welt hat. Was, wenn man einen Teil des Atomprogramms künftig in eine geschützte Zone verlegt, zum Beispiel nach Russland? Oder auch nach Pakistan, das mittlerweile ebenfalls Atommacht ist? Oder zu welchem interessierten geostrategischen Spieler auch immer, der keine Konkurrenz zu fürchten hat. Oder hat man es vielleicht schon getan und die IAEA ist sich deshalb nicht schlüssig darüber, wie weit der Iran genau ist mit dem Bau der Bombe? Dass sie eine Atomwaffe haben wollen, die Mullahs, ist für uns so gut wie sicher. Es passt ins geostrategische Bild. Israel ist übrigens bis heute nicht offiziell Atommacht. Wer nicht offiziell dabei ist, braucht auch keine Regeln einzuhalten. Auch das passt ins aktuelle Bild von einigen Machthabern, die uns noch viel Ärger bereiten können, mit ihrem rüden Durchbrechen jedweder Regel.
Es gibt ein Beispiel für geheime Aufrüstung mithilfe von (zwischenzeitlichen) Freunden, welches jeder deutsche Historiker kennt. Deutschland startete seine Wiederaufrüstung nach dem Versailler Vertrag zunächst „unter dem Radar“ in den Weiten der Sowjetunion, in den 1920er Jahren. Der Völkerbund, der damals existierte, hat sich spätestens seit dem Machtantritt der Nazis in Deutschland hingegen als nicht durchsetzungsfähig im Sinne des Völkerrechts erwiesen. Geschichte wiederholt sich nicht, aber Parallelen zu den gegenwärtigen Vorgängen gibt es. Nicht, dass das Völkerrecht nach dem Zweiten Weltkrieg nicht immer wieder gebrochen worden wäre, aber die gegenwärtige Häufung und auch, dass gar nicht mehr versucht wird, völkerrechtlich zu argumentieren und von „Drecksarbeit“ und dergleichen die Rede ist, stellt einen Paradigmenwechsel dar, der das historische Kapitel der Hoffnungszeit nach dem Ende des Kalten Krieges unwiderruflich und sozusagen mit vorläufiger Endgültigkeit schließt.
Das Beunruhigende ist, dass die Situation jetzt eher der vor den Großkriegen des 20. Jahrhunderts ähnelt als der des Kalten Krieges, in dem es eine gewisse Berechenbarkeit gab, zum Beispiel dahingehend, dass Stellvertreter sich nicht zu Weltkonflikten auswuchsen, weil das Gleichgewicht der atomaren Kräfte dies nicht zuließ. Damals haben auch viele das Gegenteil befürchtet, daran erinnern wir uns noch gut. Es gab sogar eine echte Friedensbewegung, die aus diesen Ängsten erwuchs. Wir haben bisher eben Glück gehabt. 80 Jahre Glück, wann gab es das schon einmal in der Menschheitsgeschichte und speziell in der deutschen Geschichte? Dafür sollten wir dankbar sein und diese Friedensordnung verteidigen, die uns unverhofft zugewachsen ist. Das heißt aber nicht immer, pazifistisch zu sein, wenn es gerade den richtigen (nicht zwischenzeitlichen, aber nicht nach ihrem aktuellen Handeln bewerteten) Freunden dient. Scheinpazifismus ist keine Lösung. Schon deshalb nicht, weil viele Machthaber, die gegenwärtig auf de Welt ihr Unwesen treiben, nur die Sprache der Stärke verstehen. Wir wissen, dass wir gerade Menschen zitiert haben, die uns nicht gerade sympathisch sind, aber derzeit wäre es ein sträflicher Leichtsinn, nicht an der eigenen Verteidigungsfähigkeit zu arbeiten. Es sei denn, man will die Demokratie abschaffen, dann ist man natürlich bei Putin & Co. richtig und hat Grund, einen Übergriff gut zu finden.
Warum aber haben die USA gerade jetzt eingegriffen? Nicht die USA bestimmen die Logik dieses Kriegs, sondern Israel ist der aktive Teil. Wenn man angefangen hat, muss man es, wo es geht, zu Ende bringen, das ist der gegenwärtige Stand. Nachdem also der Weg für die US-Tarnkappenbomber frei war und man mit den israelischen Waffen nicht mehr weiterkam, musste Trump entweder eingreifen oder er hätte von einflussreichen Gruppen in den USA erheblichen Druck bekommen. Wir glauben, dass ihm diese Entwicklung nicht wirklich recht ist, denn MAGA besteht auch aus Isolationismus und was geht uns all der Kram da draußen an. Und dann muss Trump doch wieder so handeln, wie es viele Präsidenten vor ihm getan haben, nämlich die großartigen US-Streitkräfte an echten Kriegen teilnehmen lassen. Einen Bodenkrieg wird er aber nicht riskieren, dazu sind die USA schon lange zu feige, weil sie am Boden jedes Mal scheitern, wenn sie nicht haushoch überlegen sind, und sie würden nach unserer Einschätzung auch zusammen mit Israel den Iran nicht erobern können.
Gerade wegen solcher Beobachtungen und Ergebnisse, wie sie oben erwähnt werden – in Afghanistan waren auch deutsche Soldaten unter jenen, die verjagt wurden, Sie erinnern sich gewiss
Wir bleiben kurz in Deutschland: Hier werden jetzt hoffentlich diejenigen die Klappe halten, die Trump zum Friedensfürsten hochstilisieren wollten. Hier ein ganz aktuelles Beispiel, das uns in die Hände gefallen ist, von einer Publikation, die genau in diese Richtung tendiert hat und wo man sich jetzt verwundert die Augen reibt – immerhin gibt man zu, dass man daneben lag. Aber bei einigen „Alternativmedien“ wird man sich schon wieder etwas zusammenschustern, was die Tatsachen verbiegt, wie schon beim russischen Überfall auf die Ukraine, damit das krampfhafte Selbstbestätigungsvehkel-Narrativ bestehen bleibt. Leute, die Antiimperialismus nicht allseitig verstehen, werden dieses verbogene Rückgrat immer haben und nie wirklich Politik gestalten, sondern immer nur destruktiv wirken können.
Er tut genau wie die anderen Präsidenten vor ihm das, was für die USA gerade opportun ist oder wo – nein, wir verwenden das Bild nicht – die USA von einem viel kleineren Land quasi in den Krieg hineingetrieben werden. Wenn Israel aktiv ist, wird das den USA immer wieder passieren, egal, wie der Präsident heißt. Auch Joe Biden hätte sich der aktuellen Kriegslogik gebeugt, davon sind wir so sehr überzeugt wie von der Existenz des iranischen Atomwaffenprogramms. Vielleicht werden die USA in anderen Weltgegenden defensiver werden, aber nicht im Nahen Osten, weil sie dort immer damit zu tun haben werden, dass es ein Land zu schützen gilt, dem man sich verpflichtet fühlt. Und dieses Land wird nach unserer Einschätzung weiterhin für Unruhe in der Region sorgen. Aber warum bloß? Es läuft doch alles gut für Israel. Nun ja, demokratisch nicht gerade, aber wirtschaftlich und geopolitisch, Hass der anderen hin oder her. Vielleicht müssen Sie „Eretz Israel“ kennen und verstehen, um bestimmte Hintergründe in den Blick nehmen zu können. Wir haben dazu recherchiert, legen dieses Mal aber die Fragestellung nicht offen, sie ergibt sich ohnehin aus der Antwort:
Gibt es eine Karte von Groß-Israel vor der römischen Besatzung?
Ja, es existieren zahlreiche historische und symbolische Karten, die das sogenannte „Groß-Israel“ oder „Eretz Israel“ vor der römischen Besatzung zeigen. Diese Karten orientieren sich meist an biblischen Quellen, insbesondere an den Beschreibungen der Grenzen im Alten Testament. Besonders häufig wird auf Genesis 15:18–21 Bezug genommen, wo das Land „vom Strom Ägyptens bis zum großen Strom, dem Euphrat“ versprochen wird. Solche Karten umfassen daher oft Gebiete, die heute zu Israel, den Palästinensischen Gebieten, Jordanien, Libanon, Syrien und Teilen des Irak und Ägyptens gehören1234.
Historisch gesehen war das tatsächliche Herrschaftsgebiet des antiken Israel – etwa unter David und Salomo – deutlich kleiner als diese idealisierten biblischen Grenzen; es reichte aber in seiner größten Ausdehnung bis an den Euphrat im Nordosten und bis zum „Strom Ägyptens“ im Südwesten12. Die genauen Grenzen waren jedoch immer umstritten und wurden je nach Quelle unterschiedlich interpretiert2.
Dient diese Karte den Zionisten als Grundlage für die heutige Expansionsstrategie?
Die Vorstellung eines „Groß-Israel“ hat in der zionistischen Bewegung und im modernen Staat Israel eine komplexe, oft symbolische Bedeutung:
- Historische und religiöse Bedeutung: In der jüdischen Tradition und in religiösen Schriften wurde die Idee eines „Groß-Israel“ vor allem als Verheißung und spirituelles Ideal verstanden, nicht als konkrete politische Agenda34. Auch im Mittelalter wurde diese Vorstellung von Gelehrten wie Rashi oder Maimonides rein theologisch interpretiert3.
- Politische und ideologische Nutzung: In der zionistischen Bewegung wurden Karten von „Eretz Israel“ von verschiedenen Organisationen wie dem Jüdischen Nationalfonds und zionistischen Jugendbewegungen als Symbol verwendet, um die historische Verbindung zum Land zu betonen5. Diese Karten dienten jedoch eher der Identitätsstiftung als einer realen politischen Expansionsstrategie5.
- Aktuelle politische Debatten: In der heutigen israelischen Politik beziehen sich insbesondere rechtsgerichtete und religiös-zionistische Gruppen gelegentlich auf die biblischen Grenzen, um Ansprüche auf das gesamte Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan (und darüber hinaus) zu begründen. Die Mehrheit der israelischen Politik und Gesellschaft strebt jedoch keine Expansion bis zu den biblischen Grenzen an45. Die offiziellen Grenzen Israels basieren auf modernen politischen Vereinbarungen und nicht auf biblischen Karten34.
- Symbolischer Gebrauch: Die Karte von „Groß-Israel“ wird gelegentlich als politisches Symbol genutzt, insbesondere von Siedlerbewegungen und rechten Parteien, um gegen die Gründung eines palästinensischen Staates zu argumentieren oder Gebietsansprüche zu untermauern45. Sie ist jedoch kein offizielles Ziel der israelischen Regierung und wird von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt.
Fazit
Es gibt Karten von „Groß-Israel“ auf Basis biblischer Quellen und historischer Rekonstruktionen123. Diese Karten spielen in der religiösen und symbolischen Identität eine Rolle und werden von bestimmten politischen Gruppen als Argumentationshilfe genutzt. Sie sind jedoch keine allgemein akzeptierte oder offizielle Grundlage für die israelische Staatsgrenze oder eine staatliche Expansionsstrategie345. Die tatsächliche Politik Israels orientiert sich an aktuellen politischen Realitäten und internationalen Vereinbarungen.
Kommentar 2
Ganz zu Ende gedacht hat die KI hier wohl nicht. Das Land hat bereits eine rechte Regierung, die von der Mehrheit der Gesellschaft gewählt wurde und die auf Expansion setzt, wie man im Westjordanland sehen kann und in Gaza vermutlich bald sehen wird. Und dass Grenzen auf politischen Vereinbarungen basieren, ist, wie wir wissen, schon andernorts Schnee von gestern, wenn eine Partei sich stark genug fühlt, sich mit Gewalt Ländereien einzuverleiben. Kein anderes Land, an das Israel grenzt, hätte einem israelischen Angriff ernsthaft etwas entgegenzusetzen. Diese rechten Politiker denken nicht nur in Jahren, nicht nur bis zur nächsten Wahl. Wir werden es also möglicherweise nicht mehr erleben, dass „Eretz Israel“ in seiner vollen Größe wiederersteht, und natürlich ist die Bibel der Ratgeber, wenn es um die Größenbestimmung geht, was sonst? Aber dass an der geduldigen, schrittweisen Umsetzung von rechten Kräften gearbeitet wird, halten wir für ebenso sicher wie die beiden anderen bisherigen Festhaltungen in diesem Artikel.
Der zunehmende Militarismus, die Demokratie im Rückbau, das Darstellen einer ständigen enormen Bedrohung, das passt alles zu folgender Lösung: Es wird erst Ruhe sein, wenn all dieses große Land wieder zu Israel gehört. Außerdem hat Gott es versprochen, das darf man nicht vergessen.
nirgendwo auf der Welt gibt es heute noch größere Exzeptionalisten als im rechten Spektrum Israels, die auch tatsächlich tun, was sie ideologisch vertreten, nämlich an der Expansion arbeiten. Außer Trump, der die USA am liebsten innerhalb eines Jahres auf 230 Prozent ihrer jetzigen Größe erweitern würde. Wenn man die letzten Jahrzehnte betrachtet, liegt aber ein anderer bei der undemokratischen Expansion derzeit vorne: Wladimir Putin.
TH
Quellen zu „Eretz Israel“
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- https://www.encyclopedia.com/religion/encyclopedias-almanacs-transcripts-and-maps/land-israel-geographical-survey
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- https://mondoweiss.net/2024/12/inside-greater-israel-myths-and-truths-behind-the-long-time-zionist-fantasy/
- https://www.ingentaconnect.com/content/routledg/mes/2017/00000053/00000005/art00006;jsessionid=11ipcd1rqhhry.x-ic-live-02
- https://geostrategicmedia.com/2024/10/16/the-resurgence-of-greater-israel-religious-zionisms-threat-to-regional-stability/
- https://www.scribd.com/document/353833040/Greater-Israel-The-Yinon-Plan
- https://en.wikipedia.org/wiki/Greater_Israel
- https://theisraelbible.com/biblical-boundaries-land-israel/
- https://en.safa.news/post/3121/Israel-Falsifies-History-to-Justify-Regional-Expansion
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- https://www.reddit.com/r/MapPorn/comments/tu7up4/map_of_all_territories_ever_controlled_by_israel/
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- https://www.reddit.com/r/Maps/comments/wp2j05/an_infographic_i_made_showing_the_history_of/
- https://en.wikipedia.org/wiki/History_of_Israel
- https://en.wikibooks.org/wiki/File:Early-Historical-Israel-Dan-Beersheba-Judea.png
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- https://www.fairobserver.com/politics/the-greater-israel-plan-has-a-colossal-reach/
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- https://www.idf.il/en/mini-sites/operation-rising-lion/
- https://www.youtube.com/watch?v=3IvRiAVf1UY
- https://vajiramandravi.com/current-affairs/operation-rising-lion/
- https://www.csis.org/analysis/ungentlemanly-robots-israels-operation-rising-lion-and-new-way-war
- https://www.aljazeera.com/news/liveblog/2025/6/22/live-us-joins-israels-attacks-on-iran-bombs-three-nuclear-sites
- https://www.cnn.com/2025/06/22/world/video/iran-strikes-israel-after-us-attack-digvid
- https://www.nytimes.com/2025/06/21/us/politics/military-middle-east-wars.html
- https://www.aljazeera.com/news/2025/6/20/israel-iran-conflict-list-of-key-events-june-20-2025
- https://www.latimes.com/world-nation/story/2025-06-15/timeline-of-tensions-and-hostilities-between-israel-and-iran
- https://www.usatoday.com/story/graphics/2025/06/17/israel-iran-timeline-maps-graphics/84240285007/
- https://www.wired-gov.net/wg/news.nsf/articles/Operation+Rising+Lion+The+First+72+Hours+17062025112500?open
- https://www.cbsnews.com/news/maps-israel-attacks-iran-nuclear-program/?ftag=YHF4eb9d17
- https://en.wikipedia.org/wiki/Iran%E2%80%93Israel_war
- https://www.youtube.com/watch?v=8AmMme1uMqY
- https://www.aljazeera.com/news/2025/6/22/everlasting-consequences-world-reacts-to-us-attacks-on-iran
- https://www.armscontrol.org/act/2024-10/features/rethinking-us-nuclear-diplomacy-iran-2025
- https://ground.news/article/never-too-late-to-negotiate-german-minister-to-iran-on-nuclear-talks
- https://commonslibrary.parliament.uk/research-briefings/cbp-10284/
- https://www.aljazeera.com/news/2025/6/19/escalate-deescalate-what-options-iran-end-israel-war
- https://www.wamc.org/2025-06-13/iran-attacks-israel-in-retaliation-killing-at-least-3-and-injuring-dozens-of-others
- https://www.dailywire.com/news/trump-explains-what-unconditional-surrender-looks-like-for-iranian-regime
- https://www.gov.il/en/pages/operation-rising-lion-update
Die Fragestellung zur Analyse:
Bitte beschreiben Sie alles Wichtige chronologisch, was sich seit dem 15.06.2025 mit der Operation „Rising Lion“ entwickelt hat, auf beiden Seiten. Tag für Tag, wo es angebracht ist.
b.) Widmen Sie sich ausführlich dem Eintritt der USA in den Konflikt, der heute Nacht erfolgt ist. Beschreiben Sie bitte, was bisher geschah, mit absolut aktuellen Quellen (bis 22.06.2025, ca. 13:20 Uhr).
c.) Analysieren Sie die Hintergründe für den Eintritt der USA in den Krieg gerade jetzt. Sammeln Sie die besten Quellen und verwenden Sie sie.
d.) Geben Sie einen Ausblick auch für Europa. Die Bemühungen, den Iran an den Verhandlungstisch zu bekommen, sind offensichtlich gescheitert. Wie kann es für die Diplomatie jetzt weitergehen?
e.) Welche Kriegsziele haben die USA und Israel über die Zerstörung des mglw. militärischen Atomprogramms des Irans hinaus und ist zum Beispiel ein herbeigebombter Regimewechsel realistisch? Besonders, wenn auch die Zivilbevölkerung (wieder einmal) Verluste zu verzeichnen hat? Unser bisheriger Eindruck von solchen Vorgängen ist, wenn nicht aktiv eingegriffen wird, und zwar von innen, wie der CIA es 1953 auch im Iran schon gemacht hat, sammeln sich die Menschen eher hinter einem Regime, das eigentlich schon im Niedergang war.
Kuba überlebt mit seinem undemokratischen Einparteiensystem bisher jede Sanktion irgendwie, und das seit ca. 65 Jahren. Anmerkung: Die möglichen wirtschaftlichen Folgen für Europa und Deutschland aus dem Israel-Iran-USA-Krieg betrachten wir heute nicht, weil sie u. E noch nicht abzusehen sind (Anmerkung: Vieles wird einfach vom weiteren Kriegsverlauf abhängen, den man noch nicht einschätzen kann).
TH
Wir kommen nicht umhin, den Hauptartikel des heutigen Tages dem Israel-Iran-Krieg zu widmen, aber wir tun das auf eine Weise, die Ihnen tatsächlich eine Zusammenfassung wichtiger Informationen bringt. Zunächst die Offenlegung unserer Anfrage an die KI:
Heute habe ich eine wirklich interessante und schwierige Anfrage. Bitte zeichnen Sie den Verlauf der aktuellen Kriegssituation zwischen Israel und dem Iran nach, skizzieren Sie bitte die tatsächlichen Fähigkeiten der beiden Mächte, militärisch gesehen, den historischen Hintergrund des Konflikts, die Interessen Russlands und der USA und wie sie reagieren könnten, wie sich die iranische Exil-Opposition die Situation zunutze macht und wie Netanjahu diese Regime-Change-Pläne fördert, wie sich die arabische Welt in dieser Lage wiederfindet, was die Europäer sagen und welche wirtschaftlichen Folgen der Krieg weltweit und auch für Europa haben könnte.
Wir schreiben nun einmal aus Europa, das darf sich in der Anfrage auch ausdrücken. Selbstverständlich kommentieren wir im Anschluss an den Hauptartikel und recherchieren weiter.
Der Konflikt zwischen Israel und Iran: Aktuelle Eskalation und ihre globalen Auswirkungen
Aktueller Kriegsverlauf und militärische Entwicklungen
Operation „Rising Lion“ – Der israelische Großangriff
Am 13. Juni 2025 startete Israel die Operation „Rising Lion“ gegen den Iran, den größten militärischen Angriff auf das Land seit dem Ersten Golfkrieg1. Bei diesem koordinierten Angriff kamen über 200 israelische Kampfflugzeuge zum Einsatz, die dutzende Ziele im Iran attackierten21. Nach israelischen Angaben wurden dabei mindestens 20 hochrangige iranische Kommandeure getötet, darunter Mohammad Bagheri (Generalstabschef), Hussein Salami (Kommandeur der Revolutionsgarden) und Esmail Qaʾani (Kommandeur der Quds-Brigaden)1.
Die Angriffe richteten sich gezielt gegen Nuklearanlagen, militärische Einrichtungen und Privatwohnungen hochrangiger iranischer Personen1. Bei den Attacken wurden neun Atomwissenschaftler getötet, darunter der ehemalige Leiter des iranischen Atomprogramms, Fereidun Abbassi1. Israel rechtfertigte den Angriff damit, dass der Iran bei seinem Atomprogramm einem „point of no return“ nahegekommen sei3.
Iranische Vergeltungsmaßnahmen
Der Iran reagierte umgehend mit Gegenangriffen2. Das israelische Militär meldete den Abschuss von über 100 iranischen Drohnen sowie mehrere Raketenwellen auf israelisches Territorium24. Bei diesen Angriffen wurden in Israel mindestens 63 Menschen verletzt, zwei davon schwer, und mehrere Gebäude in Tel Aviv und Ramat Gan zerstört2. In der iranischen Hauptstadt Teheran wurden bei israelischen Angriffen rund 60 Menschen, darunter 20 Kinder, getötet5.
Update 15.06.2025, 11:00 Uhr
Nach dem aktuellsten Stand wurden bei den iranischen Gegenschlägen in der Nacht zum Sonntag in Israel mindestens acht bis zehn Menschen getötet, darunter auch mehrere Kinder. Die genaue Zahl schwankt je nach Quelle leicht, da weiterhin Rettungskräfte in den Trümmern zerstörter Gebäude nach Vermissten suchen und noch nicht alle Opfer geborgen wurden. Darüber hinaus gibt es rund 200 Verletzte und zahlreiche Vermisste, insbesondere in der Stadt Bat Yam südlich von Tel Aviv, wo ein Wohnhaus von einer Rakete getroffen wurde.
Der Nachtrag zeigt, dass man immer kritisch checken muss, was eine KI ausarbeitet, denn wir hatten schon vor dieser Ergänzung von Toten auch auf israelischer Seite gelesen – und von dem Schock, den die Tatsache auslöst, dass das mehrstufige Luftabwehrsystem, von dem im Anschlus die Rede sein wird, nicht perfekt ist bzw. Grenzen hat, wenn die Gegenschläge eine bestimmte Anzahl von Raketen oder Drohnen übersteigen.
Militärische Fähigkeiten im Vergleich
Israels militärische Überlegenheit
Israel verfügt über eine der technologisch fortschrittlichsten Armeen weltweit6. Die Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) umfassen etwa 170.000 aktive Soldaten plus 465.000 Reservisten6. Besonders hervorzuheben ist Israels mehrschichtiges Luftabwehrsystem, das als eines der wirksamsten der Welt gilt6.
Das Iron Dome-System kann herannahende Ziele in einem Umkreis von 100 km erkennen und deren Einschlagspunkt berechnen6. Pro Werfereinheit können bis zu 20 Abfangraketen eingesetzt werden, wobei das System eine Abfangquote von 95% erreicht6. Ergänzt wird dies durch die Systeme David’s Sling und Arrow für die Abwehr von Mittel- und Langstreckenraketen7.
Israel besitzt 240 Jagdflugzeuge/Abfangjäger und verfügt über schätzungsweise 90 Atomsprengköpfe8. Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben mittlerweile die Lufthoheit über den Iran erlangt4.
Irans militärische Kapazitäten
Der Iran verfügt über etwa 610.000 aktive Soldaten und 350.000 Reservisten9. Die Streitkräfte teilen sich in reguläre Truppen (etwa 600.000 Mann) und die paramilitärischen Revolutionsgarden (etwa 200.000 Mann)10. Iran besitzt mit über 3.000 ballistischen Raketen und Tausenden von Drohnen ein beträchtliches Raketenarsenal11.
Allerdings ist die iranische Ausrüstung größtenteils veraltet10. Mit schätzungsweise 350 veralteten Flugzeugen liegt das Land vor allem qualitativ weit hinter Israel zurück10. Irans Stärke liegt in der asymmetrischen Kriegsführung und seinem Netzwerk von Stellvertretergruppen, der sogenannten „Achse des Widerstands“9.
Historischer Hintergrund des Konflikts
Von Verbündeten zu Erzfeinden
Bis zur Islamischen Revolution 1979 waren Iran und Israel Verbündete1213. Iran war nach der Türkei das zweite muslimische Land, das Israel 1950 offiziell anerkannte12. Unter Schah Mohammad Reza Pahlavi arbeiteten beide Länder in Infrastruktur- und Landwirtschaftsprojekten zusammen12.
Die Wende von 1979
Die Islamische Revolution unter Ajatollah Ruhollah Chomeini markierte den Wendepunkt1213. Chomeini erklärte die USA und Israel zu Erzfeinden und machte den Kampf gegen Israel zur iranischen Staatsdoktrin1314. Die Ermordung des Präsidenten der Jüdischen Gesellschaft Teherans am 9. Mai 1979 gilt als Startsignal des Exodus der ursprünglich 65.000 jüdischen Iraner13.
Anmerkung: Die iranische Staatsdoktrin umfasst die Vernichtung Israels bis zum Jahr 2040, weswegen das iranische Atomprogramm besonders viel Anlass zur Sorge gibt, denn es hat vor allem dieses eine und konkrete Ziel. Ein Symbol für diesen Vernichtungswillen haben wir noch einmal gesondert recherchiert: Gibt es im Iran tatsächlich eine öffentlich aufgestellte Uhr, die die Zeit bis zur Vernichtung Israels im Jahr 2040 rückwärtslaufend anzeigt?
Ja, im Iran gibt es tatsächlich eine öffentlich aufgestellte Uhr, die rückwärtslaufend die Zeit bis zur von der iranischen Führung vorhergesagten „Vernichtung Israels“ im Jahr 2040 anzeigt. Diese sogenannte „Doomsday Clock“ wurde 2017 auf dem zentralen Palestine Square in Teheran enthüllt und zählt seitdem die Tage bis zum Jahr 2040 herunter, basierend auf einer Aussage von Irans Oberstem Führer Ali Khamenei, der 2015 prophezeite, dass es Israel in 25 Jahren nicht mehr geben werde123.
Die Uhr ist ein offizielles Propagandasymbol des iranischen Regimes und wurde im Rahmen einer großen Anti-Israel-Veranstaltung vorgestellt, bei der auch hohe Regierungsvertreter anwesend waren14. Sie ist mehrfach in internationalen Medien dokumentiert. Allerdings gab es Berichte, dass die Uhr zeitweise wegen Stromausfällen in Teheran nicht funktionierte, was aber nichts an ihrer Existenz und ihrem propagandistischen Zweck ändert56.
Aufbau der „Achse des Widerstands“
Seit 1982 baut Iran sein Netzwerk militanter Gruppen auf, beginnend mit der Gründung der Hisbollah im Libanon1415. Zu diesem Netzwerk gehören heute die Hamas im Gazastreifen, die Hisbollah im Libanon, die Huthi-Rebellen im Jemen und kleinere Milizen im Irak und in Syrien16.
USA und Russland: Geopolitische Interessen und Reaktionen
Trumps ambivalente Haltung
Präsident Donald Trump zeigt sich gespalten zwischen seinem Friedensversprechen und der Unterstützung Israels17. Während Trump die israelischen Angriffe als „sehr erfolgreich“ bezeichnete, warnte er den Iran, ein neues Atomabkommen zu schließen, „bevor nichts mehr übrig ist“1819.
Anmerkung: Ursprünglich hatte Trump sich entrüstet über den mit ihm möglicherweise nicht abgestimmten Angriff Israels gezeigt, sich aber wohl von seinen Fachleuten belehren lassen, dass dieser Angriff seiner Strategie, Druck auf den Iran auszuüben, nützlich sein könnte.
Trumps eigene Basis ist gespalten: Prominente konservative Stimmen wie Tucker Carlson warnen vor einer Verwicklung in einen Konflikt, der nicht den US-Interessen diene17. Etwa 45% der US-Bevölkerung befürworten den israelischen Militärschlag, während 35% ihn ablehnen20.
Die israelischen Angriffe durchkreuzten zudem die amerikanischen Bemühungen um ein neues Atomabkommen mit Iran19. Geplante Gespräche zwischen den USA und Iran wurden nach der Eskalation abgesagt19.
Russlands strategische Position
Russland verurteilte die israelischen Angriffe scharf und stellte sich an die Seite Teherans21. Moskau bezeichnete die Angriffe als „Gräueltaten“ und rief beide Seiten zur Zurückhaltung auf21.
Für Russland ist der Iran ein wichtiger Partner: Russland verkaufte dem Iran Flugzeuge und Luftabwehrsysteme, während Iran Russland Drohnen für den Ukraine-Krieg lieferte21. Ein Regime-Wechsel im Iran wäre für Russland problematisch, da es einen wichtigen Verbündeten verlieren würde21.
Hier haben wir wieder nachgefragt, denn ohne die strategische Partnerschaft mit Russland, die auch die Durchbrechung der westlichen Sanktionen beinhaltet (mittlerweile auf gegenseitiger Basis), hätte das iranische Regime es u. E. schwer, zu überleben und Russland verlöre einen strategischen Brückenkopf in Zentralasien: Hatte Wladimir Putin sich einmal zum iranischen militärischen Atomprogramm geäußert, das ja eine (weitere) Konkurrenz zur eigenen Atommacht zur Folge hätte?
Wladimir Putin hat sich mehrfach zum iranischen militärischen Atomprogramm geäußert, insbesondere im Kontext der aktuellen Eskalation. Putin und die russische Regierung betonen seit Jahren, dass Russland für eine diplomatische Lösung des Streits um das iranische Atomprogramm eintritt und lehnen militärische Optionen ab36. Nach den jüngsten israelischen Angriffen auf iranische Atomanlagen verurteilte Putin das Vorgehen Israels als Verstoß gegen die UN-Charta und das Völkerrecht und sprach sich erneut für Dialog und Verhandlungen aus36.
In Bezug auf die Gefahr einer nuklearen Aufrüstung des Iran hat Putin laut US-Präsident Trump in einem Telefonat am 4. Juni 2025 seine Ablehnung einer iranischen Atombewaffnung signalisiert: „Ich habe Präsident Putin gesagt, dass der Iran keine Atomwaffen haben darf, und ich glaube, dass wir uns in diesem Punkt einig waren“4. Putin zeigte sich zudem bereit, an Verhandlungen über das iranische Atomprogramm teilzunehmen und als Vermittler zu agieren456.
Russland betont dabei das Recht des Iran auf ein ziviles Atomprogramm, lehnt aber eine militärische Nuklearoption ab, da eine solche Entwicklung eine weitere Konkurrenz zur eigenen Atommacht und eine Destabilisierung der Region bedeuten würde56. Moskau sieht sich als strategischer Partner Teherans, verfolgt aber das Ziel, eine nukleare Bewaffnung Irans zu verhindern – auch im eigenen Interesse als Atommacht und regionaler Akteur56.
Iranische Exil-Opposition und Regime-Change-Pläne
Netanjahus Aufruf zum Aufstand
Unmittelbar nach Beginn der Angriffe rief der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu das iranische Volk zum Aufstand gegen die Führung in Teheran auf22. „Dies ist eure Gelegenheit, aufzustehen und eure Stimmen zu erheben“, erklärte Netanjahu in einer Video-Botschaft22. Die Führung in Teheran sei „niemals schwächer als jetzt“ gewesen22.
Fragmentierte Opposition
Die iranische Opposition ist jedoch stark fragmentiert23. Nach den Protesten von 2022, bekannt als „Woman Life Freedom“-Bewegung, versuchten verschiedene Oppositionsgruppen eine Koalition zu bilden, die jedoch schnell zerbrach23.
Anmerkung: Wir waren auf der Berliner Woman, Life, Freedom-Demonstration im Sommer 2022 und schildern unsere Eindrücke im Kommentar.
Mögliche Alternativen umfassen Reza Pahlavi, den ehemaligen Kronprinzen, der im Exil lebt und internationale Unterstützung sucht2324. Er spricht von einer „konstitutionellen Monarchie“ und behauptet, dass das aktuelle Regime von mindestens 80% der Bevölkerung abgelehnt werde24.
Die Mujahedin-e Khalq (MEK), eine weitere Exilorganisation, hat Verbindungen in die USA, bleibt aber aufgrund ihrer Allianz mit Saddam Hussein während des Iran-Irak-Krieges bei vielen Iranern unbeliebt23.
Internationale Unterstützung
Im Mai 2025 fand in Paris die „Second Free Iran 2025 Conference“ statt, bei der internationale Parlamentarier die Ziele des Nationalen Widerstandsrates Iran (NCRI) und Maryam Rajavis Zehn-Punkte-Plan für ein demokratisches Iran unterstützten25.
Reaktionen der arabischen Welt
Einhellige Verurteilung trotz Iran-Rivalität
Obwohl die arabischen Staaten Iran als Rivalen ansehen, überwiegt die Sorge vor einem regionalen Krieg26. Die Golfstaaten verurteilten die israelischen Angriffe einhellig als Verletzung des Völkerrechts2728.
Saudi-Arabien bezeichnete die Angriffe als „ruchlose Attacken“ und forderte die internationale Gemeinschaft auf, diese „Aggression umgehend zu stoppen“2728. Oman sprach von einer „gefährlichen und rücksichtslosen Eskalation“27, was besonders bedeutsam ist, da das Sultanat die Atomverhandlungen zwischen USA und Iran organisiert26.
Auch Katar, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten kritisierten Israel scharf2728. Die Sorge gilt vor allem der Stabilität der Region und möglichen Auswirkungen auf wichtige Seehandelswege26.
Strategische Überlegungen
Die arabischen Staaten fürchten eine Blockade der Straße von Hormus durch Iran, da diese für 20% der weltweiten Öltransporte entscheidend ist26. Gleichzeitig sind sie daran interessiert, dass Iran an der Entwicklung einer Atombombe gehindert wird, aber ohne einen regionalen Krieg zu riskieren26.
Europäische Reaktionen und Diplomatie
EU-Position: Diplomatie vor Militäraktion
Die Europäische Union äußerte „tiefste Besorgnis“ über die gefährliche Eskalation und rief alle Seiten zur Zurückhaltung auf29. Die EU betonte, dass „dauerhafte Sicherheit durch Diplomatie, nicht durch militärische Aktionen“ erreicht werde29.
Deutschland unter Bundeskanzler Friedrich Merz betonte Israels Recht auf Selbstverteidigung, warnte aber vor weiterer Eskalation28. Frankreich bekräftigte unter Präsident Macron Israels Sicherheitsrecht, machte aber deutlich, dass es sich nicht an „offensiven Operationen“ beteiligen werde30.
Großbritannien forderte unter Premierminister Keir Starmer „Zurückhaltung, Ruhe und eine Rückkehr zur Diplomatie“2830.
Europas begrenzte Einflussmöglichkeiten
Europa findet sich diplomatisch an der Seitenlinie wieder30. Die EU hat in der Region an Einfluss verloren und hat wenig Mitsprache bei der Diplomatie über die Zukunft des Nahen Ostens30. Die ambivalente Unterstützung Europas für Israels Angriffe bedeutete, dass europäische Regierungen nicht über Details vorab informiert wurden30.
Wirtschaftliche Folgen weltweit und für Europa
Drastischer Anstieg der Energiepreise
Die Eskalation führte zu einem dramatischen Anstieg der Rohstoffpreise3132. Der Ölpreis der Nordseesorte Brent stieg zeitweise um 12% auf 77,46 Dollar je Barrel – der stärkste Anstieg seit der Corona-Krise3133. Amerikanisches WTI-Öl verteuerte sich um bis zu 14,1% auf 77,62 Dollar31.
Auch Erdgaspreise stiegen erheblich: Der TTF-Terminkontrakt für europäisches Erdgas kletterte auf 38,57 Euro je Megawattstunde, ein Zuwachs von über 5%34.
Bedrohung der Straße von Hormus
Die größte Gefahr für die Weltwirtschaft liegt in einer möglichen Blockade der Straße von Hormus durch Iran3235. Durch diese Meerenge gehen etwa 20% der weltweiten Öltransporte (21 Millionen Barrel täglich) und 25% der LNG-Lieferungen3235. Eine Blockade könnte den Ölpreis auf 100 Dollar pro Barrel treiben3536.
Auswirkungen auf Deutschland und Europa
Der ADAC rechnet mit schnell steigenden Spritpreisen in Deutschland32. Die Heizölpreise stiegen bereits von 88 auf 95 Cent pro Liter in München36. Da Deutschland immer noch 30% seiner Energie aus Erdöl bezieht, hätten anhaltend hohe Ölpreise erhebliche Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft36.
Globale Inflationsrisiken
Ökonomen warnen vor einer globalen Stagflation – einer Mischung aus stagnierender Weltwirtschaft und hoher Inflation35. Dies würde die Geldpolitik der Zentralbanken erschweren und könnte die bereits fragile Weltwirtschaft weiter belasten35.
Börsenreaktionen
Die Aktienmärkte reagierten nervös: Der DAX verlor zeitweise 1,3%, besonders Reise- und Luftfahrtunternehmen wie TUI und Lufthansa waren betroffen3736. Der Goldpreis stieg um knapp 2% auf 3.444 Dollar je Feinunze33.
Fazit und Ausblick
Der Konflikt zwischen Israel und Iran hat eine neue, gefährliche Eskalationsstufe erreicht. Während Israel militärisch überlegen ist, verfügt Iran über asymmetrische Fähigkeiten und regionale Stellvertreter, die eine weitere Eskalation wahrscheinlich machen. Die fragmentierte iranische Opposition bietet keine klare Alternative zum aktuellen Regime, während die internationale Gemeinschaft zwischen Diplomatie und der Notwendigkeit, Irans Nuklearprogramm zu stoppen, gefangen ist.
Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind bereits spürbar und könnten sich bei einer weiteren Eskalation dramatisch verschärfen. Europa findet sich in der schwierigen Position wieder, zwischen der Unterstützung Israels und der Sorge vor einem regionalen Flächenbrand zu navigieren, während seine diplomatischen Einflussmöglichkeiten begrenzt sind.
Kommentar
Stellen Sie sich vor, Sie würden in einem Land leben, das einen Gegner hat, welcher gezielt Waffen entwickelt, um das Land, in dem Sie leben, zu vernichten und für den Zeitpuntk bis dahin sogar an einem zentralen Ort des Landes öffentlich eine Uhr aufstellt? Was würden Sie tun, wenn Sie die militärischen Möglichkeiten hätten, diesen Vernichtungskrieg rechtzeitig zu verhindern? „Pazifistisch“ denken, wie so viele Heuchler auch im Ukrainekrieg, und den eigenen Untergang abwarten oder es doch mit einer präventiven Verteidigung versuchen?
Wir haben das bewusst so formuliert, ohne die historischen Hintergründe, die ja immer gerne für alles Mögliche herhalten müssen, auch in Israel und wenn sie 2000 Jahr zurückliegen, voranzustellen. Denn hier geht es um eine immer stärkere Bedrohung, es geht um ein Wettrüsten, das viele Menschen in Deutschland nicht so auf dem Schirm haben wie das neue Wettrüsten zwischen der Nato und Russland. Israel ist darauf angewiesen, sich schützen zu können, daran besteht kein Zweifel. Und der Iran unterstützt seit 1979 militante Feinde Israels wie die Hamas.
Dies wiederum ändert nichts daran, dass die Hamas erst durch die Behandlung der Palästinenser im Gazastreifen durch Israel so wirksam werden konnte, wie sie ist. Wir haben es insgesamt mit einer verstrickten Situation zu tun, in der jeder der Beteiligten behaupten kann, die andere Seite habe in Wirklichkeit die Eskalation herbeigeführt. Trotzdem steht über allem das Selbstverteidigungsrecht. Wenn wir es für die Ukraine bejahen, können wir es gerade für Israel nicht verneinen, auch wenn wir keine Freunde der ausufernden „Staatsräson“ sind, die de facto eine Unterstützung jedweder israelischer Expansion fordert.
Wiederum ist der Wunsch der isrealischen Regierung nach einem Regime Change im Iran verständlich, denn um wie Vieles leichter wäre die weitere Entwicklung im Nahen Osten mit einer prowestlichen iranischen Regierung zu managen?
Wir sind gegen diese Einflussnahme. Nicht, weil wir das Mullah-Regime schätzen, das eines der grausamsten der Welt ist, sondern, weil wie befürchten, dass ihm wieder keine Demokratie nachfolgen würde. Vor allem lehnen wir die Aktivitäten des Schah-Sohns ab. Sein Vater hatte im Iran die Unterstützung des Volkes wegen seiner Unterdrückungsmethoden verloren und die iranische „Revolution“ erst ermöglicht. Viele Iraner wollten damals tatsächlich etwas anderes als diese Form von Technofaschismus. Was sie bekamen, war für alle fortschrittlichen Menschen im Land schlimmer, aber das ändert nichts daran, dass auch das Schah-Regime eine Terrorstaat war.
Einer nach westlichem Gusto. Man darf dabei nicht vergessen, dass der Westen 1953 die gewählte Regierung Mossadegh mit Hilfe des Schahs gestürzt hat, vor allem, weil sie die Ölreserven des Landes verstaatlichen, sie der totalen westlichen Kontrolle entziehen und somit grundsätzlich dem Volk mehr zugänglich machen wollte. Wir haben auch dieses historische Ereignis für Sie recherchiert, das in Deutschland kaum noch bekannt ist, aber ein Auslöser der deutschen 1968er-Bewegung war, die sich erstmals deutlich bei einem Schah-Besuch in Berlin im Jahr 1967 zeigte:
Wann und warum wurde im Iran die Regierung Mohammed Mossadeghs gestürzt?
Die Regierung von Mohammad Mossadegh wurde am 19. August 1953 durch einen Putsch gestürzt, der maßgeblich von den Geheimdiensten der USA (CIA) und Großbritanniens (MI6) organisiert wurde (Operation Ajax)1457.
Hintergrund und Gründe:
- Mossadegh war demokratisch gewählt und setzte sich für die Verstaatlichung der iranischen Ölindustrie ein, die bis dahin von der britischen Anglo-Iranian Oil Company (später BP) kontrolliert wurde. Dies führte zu massiven wirtschaftlichen und politischen Konflikten mit Großbritannien5.
- Die britische Regierung und später auch die USA fürchteten den Verlust ihrer wirtschaftlichen Interessen und Einflussmöglichkeiten im Nahen Osten. Sie sahen zudem die Gefahr, dass der Iran sich der Sowjetunion annähern könnte145.
- Im Sommer 1953 organisierten CIA und MI6 mit Hilfe bestochener Politiker, Militärs, Geistlicher und Krimineller eine Kampagne gegen Mossadegh. Der Schah wurde überredet, Mossadegh per Dekret zu entlassen, was schließlich in gewaltsamen Straßenkämpfen und dem Sturz der Regierung mündete1456.
Folgen:
- Nach dem Putsch wurde der Schah Mohammad Reza Pahlavi wieder als autoritärer Herrscher eingesetzt, während Mossadegh verhaftet, vor Gericht gestellt und zu Hausarrest verurteilt wurde14.
- Der Sturz Mossadeghs gilt als einschneidendes Ereignis in der iranischen Geschichte und als Blaupause für spätere verdeckte Operationen westlicher Geheimdienste. Die Demütigung von 1953 trug wesentlich zur späteren Anti-West-Haltung und zur Islamischen Revolution von 1979 bei45.
Kommentar Teil 2
Zumindest in linken Kreisen heute noch geläufiger ist der Sturz mit anschließender Ermordung des gewählten chilenischen Präsidenten Salvador Allende im Jahr 1973, den der Westen nach dem gleichen Muster inszeniert hat.
Der Westen hat sich das, was im Iran seit 1979 geschieht, auch selbst zuzuschreiben, und damit auch das Atomprogramm, das wirkt, als sei es vor allem dazu da, Israel zu vernichten. Ob das wirklich stimmt und ob der Iran diese Option umsetzen würde – wir wagen es zu bezweifeln, Israel ist schließlich auch ein Atomstaat. Am Ende der Betrachtung glauben wir eher, dass der Iran damit seine Stellung unter den mittleren Großmächten, speziell jenen des Nahen und Mittleren Ostens und in der muslimischen Welt stärken will. Daher unterstützt er u. E. auch als schiitische Regierung die sunnitischen Palästinenser und die Hamas, während die Hisbollah wiederum eine schiitische Organisation ist.
Wenn man so will, hat der Westen als Israel in Gefahr gebracht, weil er mit seinem Verhalten das Mullah-Regime in letzter Konsequenz mit ermöglicht hat. Also muss er Israel in dieser Sache helfen oder sich zumindest neutral verhalten. Für uns ist dies eine andere Konstellation als das Schicksal der Palästinenser, auch wenn über die Jahre untrennbare Verstrickungen dieser politischen Tatbestände entstanden sind, weil auch der Iran in Palästina und den umliegenden arabischen Staaten zulasten Israels mitmischt.
Ist dadurch der aktuelle Angriff Israels auf den Iran gerechtfertigt? Auch hier ist es schwierig, eine Trennung vorzunehmen zwischen diesem und dem, was im Gazastreifen und im Westjordanland vor sich geht, und wir kennen die Ansicht, dass die Regierung Netanjahu bereit ist, jede Eskalation in Kauf zu nehmen oder zu organisieren, die von eigenen Verfehlungen und inneren Konflikten ablenken soll. Trotzdem müssen wir eine faktische Trennung vornehmen, die wieder zu einer Vereinigung führt: Die Hamas wie auch der Iran haben nie davon abgelassen, Israels Vernichtung zu fordern oder sogar zu planen. Dieses Ideologie darf nicht dazu herhalten, den Gazastreifen „leerzuräumen“ und einen Vernichtungskrieg gegen die palästinensische Zivilbevölkerung zu führen, aber in der „militärischen Spezialoperation“ gegen den Iran, wie Putin diesen Angriff nennen würde, ist bisher noch keine solche Eskalationsstufe erreicht.
Selbstverständlich finden wir es beeindruckend, wie zielsicher Mossad und Militärtechnik zusammenwirken, um gezielt die größten Feinde Israels zu töten, und solange die Zivilbevölkerung nicht zu arg in Mitleidenschaft gezogen wird, fällt es uns schwer, das falsch zu finden – angesichts der „Doomsday Uhr“ und vieler, vieler Äußerungen iranischer Politiker, die zur Vernichtung Israels aufgerufen haben. Und wir glauben auch nicht, dass das iranische Atomprogramm nur friedlichen Zwecken dient. Die IAEA, die in den letzten Jahren einen Prüfauftrag im Iran wahrgenommen hat, hat sich dazu eindeutig geäußert, dazu haben wir wiederum recherchiert: Ist die IAEA gemäß ihren eigenen Beobachtungen im Iran der Ansicht, dass das iranische Atomprogramm nur friedlichen Zwecken dient?
Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) ist nach ihren eigenen aktuellen Beobachtungen nicht der Ansicht, dass das iranische Atomprogramm ausschließlich friedlichen Zwecken dient. In einer kürzlich verabschiedeten Resolution stellt die IAEA ausdrücklich fest, dass sie „keine Garantie für den ausschließlich friedlichen Charakter des iranischen Atomprogramms abgeben kann“23.
Die IAEA begründet diese Einschätzung damit, dass der Iran gegen seine Verpflichtungen zur Offenlegung des gesamten Atomprogramms verstoßen hat, Inspektionen nicht ausreichend zulässt und an bislang nicht bekannten Standorten Spuren von Uran gefunden wurden, zu denen die iranische Führung unglaubwürdige Erklärungen abgegeben hat1236.
IAEA-Chef Rafael Grossi äußerte zudem „große Sorge“ über den raschen Anstieg von nahezu waffentauglichem Uran im Iran und betonte, dass der Iran das einzige Land ohne eigene Atomwaffen sei, das solches Material produziere5. Die Behörde fordert vom Iran vollständige Kooperation und Transparenz, sieht diese aber aktuell nicht gegeben.
Zusammengefasst: Die IAEA kann nach eigenen Angaben keine Garantie für die ausschließlich friedliche Nutzung des iranischen Atomprogramms geben und sieht darin eine ernste Gefährdung des Weltfriedens235.
Wie aber hat sich die IAEA nach dem Start der Operation „Rising Lion“ verhalten? Hat sie Israel dafür verurteilt?
Ja, die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat das Vorgehen Israels in den letzten Tagen verurteilt. IAEA-Chef Rafael Grossi erklärte, Angriffe auf Nuklearanlagen seien „äußerst besorgniserregend“ und könnten sowohl Menschen als auch der Umwelt Schaden zufügen. Er wies darauf hin, dass verschiedene internationale Rechtsnormen Angriffe auf zivile Nuklearanlagen ausdrücklich verbieten1. Auch der IAEA-Gouverneursrat wurde zur Bühne internationaler Verurteilung der israelischen Angriffe auf iranische Nuklearanlagen2. Grossi betonte nach den Angriffen erneut, Atomanlagen dürften „niemals angegriffen werden“5.
Die IAEA bleibt trotz ihrer Kritik am iranischen Atomprogramm bei ihrer ablehnenden Haltung gegenüber militärischen Angriffen auf Nuklearanlagen.
Kommentar Teil 3
Hierzulande machen sich bereits Menschen oder Medien Sorgen darüber, ob die Angriffe Israels auf iranische Atomanlagen zu einer nuklear verstrahlten Wolke führen könnte, die auch Deutschland berühren könnte. Das halten wir eher für ausgeschlossen, aber es ändert nichts daran, dass Millionen, wenn nicht Milliarden von Menschen gefährdet wären, wenn es tatsächlich zu einem gezielt herbeigeführten Schaden an atomaren Anlagen käme. Dieser Aspekt wird noch nicht hinreichend diskutiert, aber wir wollen ihn trotz unserer oben geäußerten Haltung nicht verschweigen. Sollte es zu einer Freisetzung radioaktiver Stoffe kommen, wäre es auch müßig, die Schuldfrage zu diskutieren, angesichts des gewaltigen Schadens, der dadurch angerichtet würde. Deswegen entschließen wir uns schweren Herzens, diese Frage aus unseren Überlegungen mehr oder weniger auszuklammern und gerade deswegen bleibt die Frage, ob ein Land seit Jahrzehnten mit Vernichtung bedroht wird und nicht mit den aktuellen Mitteln darauf antworten darf. Wir verlassen uns vielmehr darauf, dass Israel sicherstellen wird, dass es nicht zu einem solchen Ereignis mit beinahe globalen Auswirkungen kommen wird.
Eine weitere Frage ist, ob der Iran ohne einen großflächigen Feldzug inklusive Regimesturz auf Dauer daran zu hindern sein wird, Atomwaffen zu entwickeln? Was, wenn man Teile der Forschung in andere Länder verlegt, die ein eigenes Atomprogramm haben und die Bombe schon besitzen, wie etwa Pakistan? Wir können uns nicht vorstellen, dass Israel dort gleichermaßen einen Angriff wagen würde wie im Iran, zumal das Land noch weiter entfernt liegt. Oder doch? Das Problem an der Netanjahu-Regierung ist, dass man nicht wissen kann, wo ihre Grenzen liegen und ob es überhaupt noch welche gibt.
Die Super-Lösung für den Westen wäre also ein prowestlicher Regime Change im Iran. Und da kommen unsere Beobachtungen aus dem Sommer 2022 ins Spiel. Es war eher Zufall, dass wir die Demo „Frau, Frieden, Freiheit“ beobachtet haben.
Wie kam es zu diesen Protesten?
Die Demonstrationen unter dem Slogan „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran im Jahr 2022 wurden durch den Tod der 22-jährigen Kurdin Jina Mahsa Amini ausgelöst. Sie war am 13. September 2022 von der iranischen Sittenpolizei in Teheran festgenommen worden, weil sie angeblich gegen die strengen Vorschriften für das Tragen des Hidschāb (Kopftuch) verstoßen hatte. Wenige Tage später, am 16. September 2022, starb sie in Polizeigewahrsam – mutmaßlich infolge von Misshandlungen durch die Polizei23467.
Ihr Tod führte zunächst in Teheran und in ihrer kurdischen Heimatregion zu Protesten, die sich rasch auf das ganze Land ausbreiteten. Die Demonstrierenden forderten Aufklärung über Aminis Tod und protestierten gegen jahrzehntelange Unterdrückung, geschlechtsspezifische Diskriminierung und die repressive Kleiderordnung für Frauen im Iran123457. Die Bewegung wurde zu einem Symbol für den Widerstand gegen das autoritäre, patriarchale Regime und für die Forderung nach grundlegenden Menschen- und Frauenrechten.
Kommentar Teil 4
Es wird nicht unkomplizierter, wenn man dieses Thema vertieft. So richtig und wichtig und auch sehr mutig diese Proteste waren, in Deutschland zeigte sich uns ein zwiespältiges Bild davon. Wir waren noch nie auf einer so lauten, machtvollen, hervorragend organisierten und choreografierten Demo. Da hätten sich deutsche Demoprofis einiges abschauen können, ohne gewalttätig werden zu müssen.
Nach unserer Ansicht war diese Art von Protest nur möglich, weil durch ein Ereignis spontan Ausdruck fand, was sich seit vielen Jahren an iranischer Exilopposition in den westlichen Ländern herausgebildet hat. Unser Aha-Erlebnis waren dabei die vielen iranischen Flaggen in der Version, wie sie unter dem Schah-Regime offiziell war. Natürlich: Die meisten Menschen aus dem Iran, die in Deutschland leben, sind keine Anhänger der Mullahs, viele flohen als Befürworter des vorherigen Regimes, aber auch als Oppositionsangehörige in den Westen. Das macht sich bei heutigen Protesten deutlich bemerkbar. Sie sind gut ausgebildet, überwiegend unauffällig integriert, aber sie haben zu Tausenden zu Hause die Flagge des Schah-Iran im Schrank.
Sind sie also Demokraten oder wurden die Proteste in Teilen auch okkupiert von Menschen, die gerne ein autoritäres Regime gegen ein anderes austauschen würden, wenn auch eines, das Frauen vielleicht wieder mehr Rechte gewährt? Während der Veranstaltung, je mehr wir die Details und Unterschiede zwischen den beteiligten Menschen wahrnahmen, desto nachdenklicher wurden wir. Einige hatten zum Beispiel durchaus ein Gepräge religiöser Kleidung, die Mehrzahl war eindeutig westlich assimiliert.
Wenn man also die israelischen Angriffe auf den Iran befürwortet, weil man den Menschen im Iran etwas Gutes tun will, indem sie endlich nach über 70 Jahren wieder eine Demokratie bekommen, muss man bedenken, dass der Westen nicht vorrangig daran interessiert ist, sondern daran, seinen Einfluss zu erweitern oder zurückzugewinnen. Die Rechte der Menschen werden dabei höchstens vorgeschoben, und die Demonstranten in Berlin repräsentierten nach unserer Ansicht überwiegend nicht „Die Menschen“, sondern eine Schicht, die schon unter dem Schah privilegiert war und im Westen aufgrund ihres hohen Bildungsstandes und ihres ausgeprägten, anpassungsfähigen Laizismus problemlos Fuß fassen konnte. Selbstverständlich würden die Angehörigen dieser Klasse gerne wieder im Iran dominieren, am liebsten mit dem Schah-Sohn, mindestens als Symbol für die Rückkehr zu früheren Zeiten, einige sicher auch mit ihm als Herrscher ohne Demokratie.
Wir betonen, dass dieser Teil der Opposition gegen das Mullah-Regime nicht für alle steht, die dagegen arbeiten und vielleicht auch bereit sind, dagegen zu kämpfen, wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Das ist er aber wohl nicht. Bleiben wir deshalb noch beim Jahr 2022.
Damals ist nach obiger Recherche der Widerstand, der sich durch „Frau, Frieden, Freiheit“ gebildet hatte, auch an der Uneinigkeit der Opposition gescheitert. Aber nur daran? Wir haben wieder recherchiert:
Ist der Widerstand von „Frau, Frieden, Freiheit“ nur an der Uneinigkeit der Opposition gescheitert oder wurden die Proteste auch gewaltsam niedergeschlagen?
Der Widerstand der Bewegung „Frau, Leben, Freiheit“ im Iran ist nicht nur an der Uneinigkeit der Opposition gescheitert, sondern wurde vor allem durch massive und systematische Gewalt des Regimes niedergeschlagen.
Die iranischen Behörden reagierten auf die landesweiten Proteste seit September 2022 mit extremer Brutalität: Demonstrierende wurden mit Gewalt von den Straßen vertrieben, verfolgt, willkürlich inhaftiert, gefoltert und teilweise gezielt durch Schüsse schwer verletzt oder getötet. Über 500 Menschen kamen ums Leben, mehr als 20.000 wurden verhaftet, und zahlreiche wurden zum Tode verurteilt oder hingerichtet1236. Auch Minderjährige und Frauen waren gezielt von Gewalt und Repression betroffen.
Internationale Organisationen wie die UN und Amnesty International sprechen von schweren Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen das Völkerrecht127. Die staatliche Gewalt zielte darauf ab, den Protest zu brechen und jede Form von Widerstand im Keim zu ersticken.
Die Uneinigkeit und Zersplitterung der Opposition im Exil erschwerte zwar eine nachhaltige politische Alternative, doch der entscheidende Grund für das Scheitern der Protestbewegung war die gewaltsame und systematische Niederschlagung durch das Regime126.
Kommentar Teil 6
Wir fassen noch einmal zusammen: Im Jahr 1953 hat der Westen die Demokratie im Iran zerstört, einen unbeliebten Popanz von einem Schah zum Alleinherrscher gemacht, die Opposition wuchs, die „Revolution“ wurde 1979 tatsächlich von vielen begrüßt, doch diejenigen, die mehr Freiheit wollten, wurden enttäuscht, wie es in dem herausragenden Trickfilm „Persepolis“ (2007) eindrucksvoll dargestellt wird, das Regime ist nicht nur autoritär, sondern nach unserer Ansicht in Teilen totalitär, die letzten Proteste endeten für hunderte von Menschen tödlich. In letzter Konsequenz trägt der Westen eine erhebliche Mitschuld an alldem.
Und jetzt stellen sich Politiker wie Netanjahu hin und verkünden in etwa folgendes: Entledigt euch doch einfach der Fesseln durch das Mullah-Regime, dann werden wir auch auch nicht mehr bombardieren. Das gleiche Argumentationsmuster wie im Gazastreifen. Mit einem wichtigen Unterschied: Die iranische Bevölkerung hat dieses Unterdrückungsregime nie gewählt, es gibt keinen Beweis dafür, dass sie es mehrheitlich unterstützt. Sehr klar ist hingegen, dass es nicht einfach abtreten, sondern auch jetzt jede Opposition blutig niederschlagen würde.
Es ist diese unfassbare Arroganz des Westens, in Israel gerade angereichert durch überschießende Gewalt im Gazastreifen, erst die Welt unfriedlicher zu machen und dann diejenigen, die davon betroffen sind, auch noch vor die Alternative Revolte ohne Aussicht und vielleicht tödlichen Konsequenzen oder Angriffe von außen mit vielleicht tödlichen Konsequenzen zu stellen.
Das Selbstverteidigungsrecht Israels ist eine Sache, aber diese Einmischungen von außen, diese geradezu infamen Aufforderungen an eine Bevölkerung, die schwersten Repressionen ausgesetzt wäre, würde sie die „Graswurzelrevolution“ wagen, genau dies zu tun, triggern uns wirklich. Es ist noch keine drei Jahre her, da zeigte sich, was Protest im Iran bedeuten kann. Und dass das Regime nach außen nur bedingt abwehrfähig ist, bedeute nicht, dass es nicht nach innen die volle Kontrolle aufrechterhalten kann. Trotzdem stellt sich ein in jeder Hinsicht korrupter Politiker hin und weiß im Grunde genau, was er tut, nämlich diejenigen als nunmehr mitschuldig darstellen, die nicht in der Lage sind, ein solchermaßen repressives Regime einfach abzuschütteln wie ein wenig Straßenstaub.
Das ist es auch, diese Art von Rhetorik, die verhindert, dass wir dem sachlich Notwendigen auch eine moralische Unterstützung gewähren. Klar, niemand darf vernichtet werden, schon gar nicht der Staat Israel.
Aber seine Politiker schrecken wirklich vor keiner verdeckt oder offen inhumanen Ansage mit verdrehtem Spin zurück, gleich ob Gaza betreffend oder nun in Sachen Militäreinsatz gegen den Iran, das wird auch im Westen nicht ohne Folgen bleiben. Und im Iran? Möglicherweise werden sich gerade wegen solcher Einmischungen die Menschen wieder mehr um das Regime scharen, wie meistens, wenn im Zusammenhang damit Angriffe von außen erfolgen, unabhängig davon, ob jenes Regime sie provoziert hat oder nicht. Das ist eine natürliche Reaktion, und wir können uns nicht vorstellen, dass die Vertreter dieser arroganten westlichen, in dem Fall speziell israelischen Haltung nicht wissen, was sie da tun.
Die Alternative zu den Mullahs wäre vermutlich auch nicht die heißersehnte Demokratie, sondern aufgrund der Fragmentierung der Opposition möglicherweise ein weiterer vom Westen gezeugter Failed State nach dem Irak, Syrien, Libyen, der nicht ruhiger und berechenbarer wäre als das, was der Iran jetzt darstellt. Aber er wäre noch einmal auf eine andere Art machtlos und damit, so hoffen westliche Politiker, deren Spielball.
Wir hingegen können nur hoffen, dass nicht auch in Deutschland sich Politiker zu diesem Spin versteigen, deren Väter und Großväter 1967 dem Schah zugejubelt haben, dieser Marionette westlicher Interessen, die gegen die Bevölkerung des Landes Iran gerichtet waren. Apropos. „Jubelperser“, Schah-Anhänger und damit Anhänger eines autoritären Regimes, gab es damals in Deutschland auch schon.
Im Westen lebend, kann man eigentlich nur noch für eines beten, damit die Welt friedlicher wird: Dass die Politiker hier endlich einmal ihre große, scheinheilige Klappe halten und nicht immer weiter andere Völker mit ihrer Doppelmoral beleidigen. Die Wirkung solcher Gebete dürfte gering sein, denn Hetzen, Spalten, Gefahren schaffen, ob mit oder ohne Waffen, nach innen, nach außen, das ist der politische Stil dieser Zeit. Die Lehren aus dem letzten Krieg, ein bisschen mehr Menschlichkeit, sind längst vergessen.
Nur das atomare Abschreckungspotenzial hat einen neuen Großkrieg bislang verhindert. Und wenn man es als die ganze Wahrheit ansehen will, geht es ja jetzt auch genau darum, wenn der Iran und Israel sich bekriegen.
TH
Die nachfolgenden Quellen sind teilweise zitiert, teilweise zur Vertiefung empfohlen
Quellen Hauptrecherche
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- https://www.tagesschau.de/newsticker/liveblog-nahost-samstag-264.html
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- https://de.irna.ir/news/85862923/IAEA-Gouverneursrat-wird-zur-B%C3%BChne-internationaler-Verurteilung
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- https://www.fr.de/politik/dem-irak-atomgespraeche-mit-iran-usa-evakuieren-diplomaten-aus-93780758.html
Quellen zu „Frau, Frieden, Freiheit“
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- https://www.kas.de/de/web/die-politische-meinung/artikel/detail/-/content/frau-leben-freiheit
- https://www.fr.de/frankfurt/zum-gedenken-an-jina-mahsa-amini-93301514.html
- https://frauenrechte.de/aktuelles/detail/jin-jiyan-azadidas-unrechtsregime-islamische-republik-iran-zahlen-daten-fakten
- https://medicamondiale.org/gewalt-gegen-frauen/aktuelles/iran-feministische-solidaritaet-ueber-grenzen-hinweg
Quellen Widerstand „Frau, Frieden, Freiheit“ und dessen Zerschlagung
- https://www.auswaertiges-amt.de/de/newsroom/fact-finding-mission-iran-2649176
- https://www.amnesty.de/pressemitteilung/iran-frau-leben-freiheit-proteste-zwei-jahre-brutale-niederschlagung-repression
- https://schwarzkopf-stiftung.de/aktuelles/veranstaltungen/frau-leben-freiheit-protestbewegung-im-iran/
- https://iranjournal.org/politik/chronologie-eines-aufstands-frau-leben-freiheit
- https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2022/pk1183
- https://www.1wf.de/zan-zendegi-azadi-frau-leben-freiheit/
- https://www.amnesty.de/allgemein/kampagnen/iran-jina-mahsa-amini-proteste-niederschlagung-gewalt-stoppen
- https://www.nationalgeographic.de/geschichte-und-kultur/2022/10/frau-leben-freiheit-proteste-iran-geschichte-frauenrechte
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