Filmfest 1386 Cinema
Liebe, Tod und Teufel (Originaltitel: The Adventures of Quentin Durward) ist ein britischer Abenteuerfilm aus dem Jahr 1955 von Regisseur Richard Thorpe. Er basiert auf dem Roman Quentin Durward von Walter Scott aus dem Jahr 1823.

Es war nicht so, dass Robert Taylor nur Ritterfilme gemacht hätte, Anfang der 1950er Jahre. Aber sie waren prägend für sein Image und zunächst große Kassenerfolge, wie „Ivanhoe“ (1952), danach kam „Die Ritter der Tafelrunde“ (“Knights of the Round Table“, 1953) – und 1955 wich man bei seinem Studio MGM dann dorthin aus, wo die Filme spielten, nämlich nach England, sodass der Film als britisch gilt. Doch etwas hatte sich verändert, obwohl junge Schauspieler noch 1954 in ähnlichen Stoffen mit allerdings mehr märchenhafter Allüre ihre Karrieren starten konnten, wie etwa Robert Wagner oder Tony Curtis. 1955 war der mediävistische Film in einer ernsthaft-romantischen, maßvoll humorvollen Spielart zu Ende.
Das Ende wurde sozusagen kommentiert von „Der Hofnarr“ („The Court Jester“), einer der besten Historien-Satiren überhaupt, obwohl auch dieser seinerzeit kein großer Erfolg war, heute ist er dafür ein Genre-Klassiker. Im selben Jahr noch einen Film wie „Quentin Durward“ zu drehen, war im Grunde schon aus der Zeit gefallen. Aber so war MGM insgesamt, man merkte nicht so recht, wohin der Publikumsgeschmacks-Hase lief oder wollte es nicht wahrhaben, deswegen war unter anderem das Recyceln alter Stoffe, jetzt in Farbe, so beliebt (wie etwa die auf demselben Drehbuch wie die 1937er-Version basierende 1952er-Fassung von „The Prisoner of Zenda“). Einmal funktionierte es ja auch, mit „Ben-Hur“ (1959), aber vor dem Hintergrund, dass Bibelstoffe oder Filme aus der Zeit, die auch den Kern der Testamente umfasst, gerade wieder im Kommen waren. 1951 hatte Robert Taylor sich auch in diesem Genre der noch weiter zurückliegenden (meist fiktionalen) Historie hervorgetan, dem klassischen Osterfilm „Quo Vadis“ (1951).
Die IMDb-Nutzer:innen sehen die drei oben erwähnten Ritterfilme mit Taylor als mittelprächtig an, 6,5/10 (der noch erfolgreiche „Ivanhoe“, 6,2/10 „Ritter der Tafelrunde“ und 6,3/10 für „Liebe, Tod und Teufel“ bilden ein enges Spektrum, das auch typisch für die Regiearbeiten des Routiniers Richard Thorpe ist. Dieser hatte seine Karriere übrigens nicht mit Tarzan-Filmen begonnen, sondern war einer der vielen On-the-Job-Lernenden-Routiniers in Hollywood, die in der Stummfilmzeit mit ihrer Arbeit anfingen, hatte allerdings tatsächlich bei vier Tarzan-Filmen mit Johny Weissmüller in den Jahren 1936 bis 1942 Regie geführt und wurde u. a. durch diese Arbeiten bekannt. Sein bester Film gemäß IMDb war aber seine einmalige Arbeit an einer ikonischen weiteren Reihe von MGM-Kinofilmen: „Der dünne Mann kehrt heim“ (1945, 7,3/10).
Auch wenn wir immer wieder darauf hinweisen, dass unser Schema damit nur bedingt zu vergleichen ist, hatten wir also in einer Zeit, als es die IMDb und ähnliche Aggregatoren noch nicht gab, die heutige Rezeption der Fans mit unserer persönlichen Meinung in etwa getroffen.
2025, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
Kursiv, tabellarisch: Wikipedia
| Regie | Richard Thorpe |
|---|---|
| Drehbuch | Robert Ardrey, George Froeschel |
| Produktion | Pandro S. Berman |
| Musik | Bronisław Kaper |
| Kamera | Christopher Challis |
| Schnitt | Ernest Walter |
| Quentin Durward | Robert Taylor |
| Isabelle, Gräfin von Marcroy | Kay Kendall |
| Ludwig XI. | Robert Morley |
| Hayraddin | George Cole |
| Karl der Kühne, Herzog von Burgund | Alec Clunes |
| Wilhelm von der Mark | Duncan Lamont |
| Gypsy-Tänzerin | Laya Raki |
| Philipp von Créville | Marius Goring |
Entdecke mehr von DER WAHLBERLINER
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

