Update 2: Kein Fortschritt in Washington +++ Sicherheitsmechanismen für die Ukraine ein echtes Putin-Angebot? +++ Das Putin-Trump-Treffen in Alaska – Analyse und Kommentar +++ Keine Waffenruhe

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Da wir das Trump-Putin-Treffen in Alaska ausführlich besprochen haben sowie den Vorlauf dazu, versteht es sich von selbst, dass wir auch die nächste Runde im Ukraine-Poker, das Treffen Trumps mit dem ukranischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und diversen europäischen Politikern in Washington für Sie aufbereiten. Dabei fassen wir auch das Wichtigste vom Trump-Putin-Treffen noch einmal zusammen, weil ohne diesen Aspekt das gestrige Meeting in Washington nicht eingeordnet werden kann.

Analyse

Trump-Zelensky-Treffen in Washington: Oberflächlicher diplomatischer Erfolg bei mangelnden substanziellen Fortschritten

Ein choreographierter Auftritt ohne echte Durchbrüche

Das Washingtoner Treffen zwischen Donald Trump und Wolodymyr Selenskyj am 18. August 2025 präsentierte sich als diplomatisches Theater mit wenig substanziellen Fortschritten. Nach dem als enttäuschend bewerteten Putin-Trump-Gipfel in Alaska orchestrierten sieben europäische Spitzenpolitiker – darunter Bundeskanzler Friedrich Merz, Emmanuel Macron und Keir Starmer – eine kurzfristig anberaumte Charmeoffensive im Weißen Haus, um Schaden zu begrenzen und Trump von einer russlandfreundlichen Linie abzubringen.wikipedia+2

Die dramatisch veränderte Atmosphäre gegenüber dem katastrophalen Februar-Treffen zwischen Trump und Selenskyj war unverkennbar. Wo zuvor öffentliche Demütigung und Konflikt herrschten, zeigte sich nun eine bewusst inszenierte Harmonie. Trump lobte sogar Selenskyjs Kleidung – ein bemerkenswerter Kontrast zu früheren Begegnungen.aljazeera+3

Europäische Schadensbegrenzung nach Alaska-Debakel

Das Alaska-Treffen vom 15. August hatte Putin einen diplomatischen Triumph beschert. Die warme Empfangszeremonie mit rotem Teppich und gemeinsamer Fahrt im „Beast“ signalisierte Putins Rückkehr aus der internationalen Isolation. Kritisch war jedoch: Trump verzichtete auf angekündigte „schwerwiegende Konsequenzen“ bei ausbleibender russischer Kompromissbereitschaft. Stattdessen übernahm er faktisch Putins Position, dass Friedensverhandlungen ohne Waffenstillstand möglich seien.tagesschau+6

Diese Wendung löste in den USA eine Welle scharfer Kritik aus. Das Wall Street Journal warf Trump vor, seine Drohungen aufgegeben zu haben, ohne von Russland Gegenleistungen zu erhalten. Selbst Trump-freundliche Medien wie die New York Post kritisierten, dass „Druck die einzige Sprache ist, die Putin versteht“. Der ehemalige Ukraine-Sondergesandte Kurt Volker zog sogar Parallelen zum Münchner Abkommen von 1938.eurointegration

Selenskyjs strategische Anpassung und europäische Unterstützung

Die europäischen Staats- und Regierungschefs erkannten die Gefahr einer einseitigen Einigung zu Russlands Gunsten. Ihr koordinierter Auftritt in Washington sollte Trump davon abhalten, Selenskyj zu territorialen Zugeständnissen zu drängen. NATO-Generalsekretär Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und andere wählten bewusst eine Strategie der Schmeichelei , um Trump für ihre Position zu gewinnen.time+3

Selenskyj selbst passte sich strategisch an. Im Gegensatz zu früheren Auftritten wählte er formellere Kleidung und bedankte sich mehrfach überschwänglich bei Trump. Diese „Yes, but“-Strategie , die Kompromissbereitschaft signalisiert, aber eigene Bedingungen formuliert, sollte Zeit gewinnen für europäische Gegenmaßnahmen.reuters+2

Sicherheitsgarantien: Vage Zusagen ohne konkrete Substanz

Der vermeintliche Haupterfolg des Treffens waren Trumps Aussagen zu Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Trump erklärte, die USA würden europäische Sicherheitsgarantien „koordinieren“, wobei Europa die „erste Verteidigungslinie“ darstelle. Bei genauerer Betrachtung bleiben diese Zusagen jedoch bewusst vage.ft+1

Trump spezifizierte weder die Art noch den Umfang amerikanischer Beteiligung. Die Formulierung „we’ll be involved“ lässt alle Optionen offen – von symbolischer Unterstützung bis hin zu tatsächlichen Truppen. Bundeskanzler Merz begrüßte zwar die amerikanische Bereitschaft zu Sicherheitsgarantien, doch konkrete Planungen durch Außenminister Rubio wurden lediglich angekündigt, nicht präsentiert.bbc+2

Selenskyj enthüllte einen 90-Milliarden-Dollar-Rüstungsdeal als Teil der Garantien, doch auch hier fehlen Details zu Finanzierung und Zeitrahmen. Kritische Beobachter bewerten diese Ankündigungen als „Triumph der leeren Versprechungen“, die keine substantiellen Veränderungen bewirken.nytimes+1

Putin-Selenskyj-Treffen: Russische Bedingungen dominieren

Trump kündigte ein bilaterales Treffen zwischen Putin und Selenskyj innerhalb von zwei Wochen an. Diese Initiative folgt jedoch russischen Präferenzen: Putin hatte bereits in Alaska ein direktes Treffen ohne westliche Vermittlung vorgeschlagen. Der Kreml lehnt trilaterale Gespräche ab und besteht auf bilateralen Verhandlungen, die russische Maximalforderungen durchsetzen sollen.zeit+3

Russische Offizielle feiern Trumps Positionswechsel bezüglich eines Waffenstillstands bereits als „großen Sieg“. Putins außenpolitischer Berater Uschakow sprach lediglich von Verhandlungen „auf höherer Ebene“, ohne ein Gipfeltreffen zu bestätigen – ein Zeichen russischer Zurückhaltung.deutschlandfunk+1

Die territoriale Dimension bleibt hochproblematisch. Putin fordert weiterhin die komplette Donbas-Region, die Russland bislang nur teilweise kontrolliert. Dafür soll die Ukraine möglicherweise Gebiet zurückerhalten, das u. a. in der Region Cherson besetzt wurde. Die Gebietsverluste wären jedoch auf jeden Fall erheblich. Merz‘ Vergleich mit einem hypothetischen amerikanischen Verzicht auf Florida verdeutlicht die Dimension dieser russischen Forderungen.tagesschau+1

Pressereaktionen: Kritische Bewertung diplomatischer Fortschritte

Die internationale Presse bewertete das Washington-Treffen überwiegend skeptisch. Experten des Atlantic Council warnten vor russischer Verweigerung echter Kompromisse und forderten verstärkten Druck auf Moskau. CNN-Analysten erkannten zwar Fortschritte in der amerikanisch-ukrainischen Beziehung, bezweifelten jedoch grundlegende Veränderungen in Trumps Russland-Politik.atlanticcouncil+1

Deutsche Medien betonten die „viel Zuversicht, aber wenig Substanz“ des Treffens. Die Financial Times kritisierte die anhaltende Unklarheit bezüglich amerikanischer Sicherheitsgarantien. Foreign Policy bewertete die Entwicklungen als strategischen Vorteil für Putin , da er Zeit für militärische Fortschritte gewinnt, während Verhandlungen ins Leere laufen.tagesschau+2

Strukturelle Defizite der Trump’schen Diplomatie

Die fundamentalen Schwächen von Trumps Ukraine-Diplomatie bleiben bestehen. Seine naive Einschätzung Putins – „I think he wants to make a deal for me“ – ignoriert die russische Strategie systematischer Täuschung. Trumps Unterbrechung der europäischen Beratungen für ein Telefonat mit Putin bestätigte europäische Befürchtungen bezüglich seiner Verlässlichkeit.bbc+1

Die mangelnde Koordination zwischen amerikanischen und europäischen Positionen zeigt sich in widersprüchlichen Aussagen zu Waffenstillständen. Während Deutschland und Frankreich einen Waffenstillstand vor Verhandlungen fordern, folgt Trump weiterhin der russischen Linie, dass Gespräche während anhaltender Kampfhandlungen möglich seien.abcnews.go

Russische Strategie der kontrollierten Eskalation

Putin profitiert von der diplomatischen Unklarheit durch fortgesetzte militärische Operationen. Die russische „Salamitaktik“ – schrittweise Gebietseroberungen während endloser Verhandlungen – setzt sich ungehindert fort. Russische Offizielle nutzen die diplomatischen Gespräche zur Legitimation weiterer Forderungen, während sie gleichzeitig ukrainische Souveränität untergraben.cnn+1

Die systematische Desinformation über angebliche „Grundursachen“ des Konflikts zielt darauf ab, russische Aggression als defensive Reaktion darzustellen. Putins Forderung nach „Sicherheitsgarantien“ für Russland kehrt die Täter-Opfer-Rolle um und legitimiert territoriale Eroberungen.understandingwar

Bewertung: Oberflächlicher Erfolg bei strukturellem Versagen

Das Washington-Treffen erreichte sein unmittelbares Ziel: die Vermeidung einer weiteren öffentlichen Demütigung Selenskyjs und die Bewahrung des amerikanisch-europäischen Konsenses. Europäische Führungskräfte verhinderten erfolgreich einen einseitigen Deal zu russischen Bedingungen.nytimes

Substanzielle Fortschritte blieben jedoch aus. Die vagen Sicherheitsgarantien, das unklare Putin-Selenskyj-Treffen und die anhaltenden Meinungsunterschiede über Waffenstillstände zeigen die Grenzen diplomatischer Kosmetik auf. Trumps grundlegende Fehleinschätzung der russischen Intentionen und seine Bereitschaft, ukrainische Interessen zu opfern, bleiben unverändert.

Putin gewinnt Zeit für militärische Operationen, während diplomatische Gespräche Aktivität vortäuschen ohne reale Fortschritte. Die europäische Schadensbegrenzung kann bestenfalls katastrophale Fehlentscheidungen verhindern, aber keine nachhaltige Friedenslösung herbeiführen. Echte diplomatische Erfolge erfordern substantiellen Druck auf Russland – eine Strategie, die Trump bislang kategorisch ablehnt.

Die kritische Frage bleibt: Kann europäische Diplomatie amerikanische Unzuverlässigkeit kompensieren und russische Aggression eindämmen? Das Washington-Treffen liefert darauf keine überzeugende Antwort.

Kommentar

Wir fangen von der richtigen Seite her an: Die einzige echte Lösung wäre gewesen, dass Trump Putin erklärt, wenn er keinen Waffenstillstand mitträgt, wird die Sicherheitsgarantie, die bisher so vage ist, ganz konkret mit Leben gefüllt werden, indem sie auf „Artikel-5-ähnliche Basis gestellt wird“. Artikel 5 ist der sogenannte Nato-Beistandsparagraf, der im Übrigen nicht so klar definiert, was ein Beistand im Ernstfall wirklich ist, wie manche denken. Die EU ist im Grunde das besser definierte Militärbündnis, wenn es um Beistandspflichten geht. In diesem Fall wäre aber eine konkrete Sicherheitsgarantie, sofort Druck in Form rigider Sanktionen auszuüben – und mit einem NATO-Einmarsch in die Ukraine zu drohen und dafür auch konkrete Vorbereitungen zu treffen, die der russischen Seite ein klares Stopp-Zeichen gibt. Wir glauben nicht, dass auf andere Weise noch ein gerechter Frieden möglich ist.

Alles andere ist vermutlich Augenwischerei, und jeden Tag rücken russische Truppen weiter vor, mal etwas langsamer, im Moment etwas schneller. Dem kann die Ukraine auch mit massiver Waffenhilfe nicht mehr entgegentreten, weil ihr das kämpfende Personal ausgeht. Putin hingegen hat noch Mobilisierungsspielraum, lässt Söldner aus verschiedenen Ländern anheuern und wird technisch und personell graduell unterschiedlich, zuweilen direkt, von den härtesten asiatischen Diktaturen unterstützt. Wirtschaftlich können sich kriegführende Länder oft erstaunlich lange über Wasser halten, weil alle denkbaren Ressourcen für den Krieg eingesetzt  werden, oft zulasten der Bevölkerung.

Man muss festhalten, dass die Europäer nicht viel mehr machen können, als sie tun. Auch sie müssten, würde die NATO direkt eingreifen, Truppen in die Ukraine schicken, und das wäre u. a. hierzulande genauso wenig zu vermitteln wie in den USA. Deswegen halten wir auch Sicherheitsgarantien, die auf der Präsenz europäischer Truppen in der Ukraine fußen, für utopisch, solange nicht auch die USA mitziehen. Bundeskanzler Scholz hatte in etwa das getan, was vernünftigerweise möglich war, sein Nachfolger versucht, verbal mehr mitzumischen. Die Situation hat sich durch den Amtsantritt Donald Trumps allerdings auch verändert. Überall wird mehr geredet und mächtig Schaum geschlagen. Während zuvor zu wenig diplomatische Initiative kritisiert wurde, zeigt sich jetzt: die damalige Haltung der Europäer war pragmatisch und sachlogisch, während jetzt die Hochzeit der Symbolpolitik gekommen ist, die zu großen Enttäuschungen führt.

Nun wird es natürlich von jenen, die seinerzeit eine Art deutsche Eigen-Friedensinitiative verlangt haben, wohl wissend, dass sie zum Scheitern verurteilt gewesen wäre, heißen, die Europäer verhindern aktiv einen Friedensschluss. Wie falsch das ist, liegt auf der Hand, angesichts der für die Ukraine immer bedrohlicheren Lage. Der Aggressor ist es, der einen Friedensschluss verhindert.

Für uns sind auch die Zeiten vorbei, in denen wir lange nach den Argumenten gesucht haben, die die russische Position stützen könnten. Das Sicherheitsinteresse und die schon zurückliegende NATO-Expansion! Das ist faktisch kompletter Unsinn. Fragen Sie sich einfach mal folgendes: Glauben Sie, dass die Amerikaner und Europäer Russland tatsächlich von sich aus angreifen würden? Niemals, nach wie vor nicht, und das hat nichts mit der Höhe der Verteidigungsausgaben zu tun. In umgekehrter Richtung hingegen: Seit dem Ukrainekrieg kann man nichts mehr ausschließen. Das Vertrauen in eine halbwegs funktionierende Weltordnung, innerhalb derer Europas Grenzen nicht gewaltsam verschoben werden, ist weg.

Geopolitisch sieht es anders aus, es wird mit Haken und Ösen um Einflusssphären gekämpft, und Russland will mit Ländern mithalten, die um ein Vielfaches potenter sind. Putins Persönlichkeit kommt erschwerend hinzu. Nun haben die Europäer auch noch mit Trumps Mentalität zu kämpfen und an der China-Wirtschaftsfront sind sie auch in der Defensive. Das wird in nächster Zeit erst einmal zu Niederlagen führen. Und dann muss es zu einem Umdenken führen. Ob dies wirklich schon im Gange ist und – wieder ein Symbol – durch den gemeinsamen Auftritt in Washington versinnbildlicht wird, wagen wir kritisch zu hinterfragen. Es ist nicht nichts, was sich im Moment tut, aber genug ist es auf keinen Fall, um Europa wieder ins Spiel zu bringen. Man kann die Versäumnisse von Jahrzehnten nicht in einer Krisensituation ad hoc ausgleichen. Diplomatie erfordert derzeit vor allem Macht. Auch, ob die richtigen Lehren aus der aktuellen Lage gezogen werden, können wir noch nicht einschätzen. Selbst, wenn man die aktuellen Begebnisse so interpretieren will: Der Ukraine werden sie erst einmal nicht helfen, denn die Europäer können nicht einmal einen möglichen weiteren Waffenlieferungsstopp der USA ausgleichen, geschweige denn ohne die Vereinigten Staaten hinreichend Druck auf Russland ausüben.

TH / Analyse durch KI, redigiert

Quellen zur Analyse

  1. https://en.wikipedia.org/wiki/2025_Russia%E2%80%93United_States_Summit
  2. https://www.nytimes.com/2025/08/15/us/politics/trump-putin-meeting-takeaways.html
  3. https://time.com/7310486/trump-zelensky-europe-praise-putin/
  4. https://www.aljazeera.com/news/2025/8/19/what-to-know-about-trumps-talks-with-zelenskyy-and-european-leaders
  5. https://www.reuters.com/world/europe/takeaways-well-mannered-white-house-welcome-ukraine-leaves-many-questions-2025-08-18/
  6. https://www.euronews.com/2025/08/19/dressed-for-diplomacy-zelenskyys-new-style-wins-praise-in-meeting-with-trump
  7. https://en.wikipedia.org/wiki/2025_Trump%E2%80%93Zelenskyy_Oval_Office_meeting
  8. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/faq-trump-ukraine-100.html
  9. https://www.eurointegration.com.ua/eng/news/2025/08/19/7218265/
  10. https://www.bbc.com/news/articles/c4gj9er0x0zo
  11. https://www.cnn.com/2025/08/16/europe/alaska-summit-trump-putin-ukraine-intl
  12. https://foreignpolicy.com/2025/08/18/trump-ukraine-diplomacy-zelensky-putin-russia/
  13. https://www.nytimes.com/2025/08/19/world/europe/ukraine-trump-meeting-europe-leaders-war.html
  14. https://www.nytimes.com/2025/08/18/us/european-allies-zelensky-white-house.html
  15. https://www.reuters.com/world/europe/europeans-back-zelenskiy-washington-trump-presses-ukraine-deal-2025-08-17/
  16. https://www.ft.com/content/1ddf31d2-2083-432e-aabc-a2daa562646a
  17. https://www.bbc.com/news/articles/c5yp4jggrj2o
  18. https://www.deutschlandfunk.de/ergebnisse-und-knackpunkte-so-liefen-die-ukraine-gespraeche-zwischen-trump-selenskyj-und-den-europae-100.html
  19. https://www.dw.com/en/putin-zelenskyy-to-meet-within-two-weeks-germanys-merz/a-73686476
  20. https://www.zeit.de/politik/ausland/2025-08/ukraine-gipfel-washington-donald-trump-treffen-putin-selenskyj
  21. https://www.cnn.com/politics/live-news/trump-ukraine-zelensky-russia-putin-08-18-25
  22. https://www.atlanticcouncil.org/content-series/fastthinking/was-trumps-summit-with-zelenskyy-and-european-leaders-a-turning-point-for-russias-war-in-ukraine/
  23. https://www.deutschlandfunk.de/trump-usa-bereiten-treffen-zwischen-putin-und-selenskyj-vor-100.html
  24. https://abcnews.go.com/International/bumpy-road-ahead-trilateral-summit-analysis/story?id=124760158
  25. https://www.cnn.com/2025/08/19/politics/trump-zelensky-meeting-oval-office-putin-war-analysis
  26. https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/usa-ukraine-selenskyj-trump-100.html
  27. https://www.understandingwar.org/backgrounder/ukraine-conflict-updates
  28. https://www1.wdr.de/nachrichten/faq-treffen-trump-selenskyj-100.html
  29. https://www.nytimes.com/live/2025/08/18/us/trump-zelensky-ukraine-putin
  30. https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-krieg-washington-treffen-trump-gipfel-putin-selenskyj-100.html
  31. https://www.bbc.com/news/live/cev28rvzlv1t
  32. https://www.cfr.org/article/major-takeaways-trumps-meeting-zelenskyy-and-european-leaders
  33. https://abcnews.go.com/Politics/key-takeaways-trump-zelenskyys-oval-office-meeting-discuss/story?id=124751645
  34. https://www.cnbc.com/2025/08/18/trump-zelenskyy-ukraine-putin-live-updates.html
  35. https://www.tagesschau.de/ausland/europa/trump-ukraine-142.html
  36. https://edition.cnn.com/2025/08/18/politics/takeaways-trump-zelensky-european-leader-meetings
  37. https://www.politico.com/news/2025/08/19/trump-white-house-reaction-zelenskyy-europe-ukraine-russia-00513927
  38. https://www.cbc.ca/news/world/trump-zelenskyy-white-house-talks-reaction-1.7472368
  39. https://www.internationalaffairs.org.au/australianoutlook/diplomacy-in-crisis-new-global-strategies-ukraine-needs-to-end-the-war/
  40. https://www.atlanticcouncil.org/blogs/new-atlanticist/experts-react/trump-and-putin-just-left-alaska-without-a-deal-russias-war-on-ukraine/
  41. https://www.politico.eu/article/donald-trump-white-house-clash-germany-volodymyr-zelenskyy-jd-vance-ukraine-war/
  42. https://complexdiscovery.com/maximalist-demands-and-diplomatic-theater-russias-calculated-stagnation-in-ukraine-peace-talks/
  43. https://www.bbc.com/news/articles/cz9n5jq42pdo
  44. https://www.bundesregierung.de/breg-en/news/chancellor-merz-ukraine-zelensky-2379954
  45. https://www.youtube.com/watch?v=Wp2d7PNECOc
  46. https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-august-18-2025
  47. https://www.techpolicy.press/how-us-officials-are-pressuring-europe-over-its-platform-regulations/
  48. https://www.bbc.com/news/articles/cm21j1ve817o
  49. https://www.reuters.com/world/europe/germanys-merz-says-putin-zelenskiy-meet-within-next-two-weeks-2025-08-18/
  50. https://www.dw.com/en/ukraine-updates-allies-consider-future-zelenskyputin-talks/live-73686920

18.08.2025

Vorgestern haben wir festgehalten, was zu diesem Zeitpunkt bekannt war: null konkrete Ergebnisse nach dem Treffen von Donald Trump und Wladimir Putin, lediglich ein Propaganda-Erdrutschsieg für den Kreml-Chef war zu vermelden. Heute aber hat uns diese Nachricht erreicht, die wir im Anschluss besprechen werden: 

Putin stimmte zu, „robuste“ Sicherheitsgarantien als Teil des Friedensabkommens zuzulassen, sagt Trumps Gesandter Witkoff gegenüber CNN

So lautet der kurze Text der zugehörigen Nachricht. Selbst, wenn die Ukraine nach dieser Vereinbarung Gebiete abgeben müsste, der Rest wäre für Europa zu schön, um wahr zu sein, oder? Wir haben eine kritische KI-Prüfung beantragt: Bitte referieren Sie diese Nachricht, ordnen Sie sie ein, überprüfen Sie sie anhand anderer Quellen und fragen Sie kritisch nach, ob a.) die Trump-Regierung wieder einmal zu viel behauptet und b.) ob Putin sich an eine solche Vereinbarung, die ihm Zeit zur weiteren Aufrüstung gibt, wirklich halten würde.

Hier ist eine Einordnung und kritische Bewertung der CNN-Nachricht (zu einer angeblichen Waffenstillstands-/Rüstungskontroll-Initiative zwischen Trump und Putin) anhand verifizierter internationaler Medien- und Expertenberichte (Stand 18.08.2025):

1. Inhalt der Nachricht & Kontext

Es gab am 16./17. August 2025 einen Gipfel in Alaska zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin. Medienberichten zufolge ging es dort um einen möglichen Waffenstillstand in der Ukraine und um Ansätze zu einem neuen Rüstungskontrollabkommen – im Zusammenhang mit dem 2026 auslaufenden NEW START Vertrag zum nuklearen Wettrüsten zwischen den USA und Russland. Trump stellte dabei einen „Durchbruch“ und Fortschritte in Richtung Frieden heraus, verwies aber auch darauf, dass ein sofortiger Waffenstillstand nicht zustande kam und es keine konkreten Sanktionen für Russland gibt, obwohl diese zuvor angedroht worden waren.nytimes+3

Putin wiederum sprach davon, dass die USA aufrichtig an einem Ende des Ukraine-Krieges interessiert seien, deutete aber an, dass Friedens- und Rüstungskontrollfortschritte nur im Rahmen „weiterer Gespräche“ möglich seien. Beide Seiten erklärten, dass man in Verbindungsfragen zur strategischen Waffenregulierung (z.B. Atomwaffen) zusammenarbeiten wolle – konkrete Vereinbarungen gibt es aber nicht, außer sehr vagen Ankündigungen.reuters+1

2. Überprüfung durch andere Quellen & Einordnung

  • Keine konkreten Durchbrüche: Analysen renommierter Medien und Expert:innen (New York Times, Reuters, TIME, Atlantic Council) sind sich nach dem Gipfel einig: Das Treffen brachte kaum substanzielle Fortschritte. Trump und Putin einigten sich ausdrücklich auf KEINE Details und KEINEN festen Plan – entgegen Trumps früheren Ankündigungen eines raschen Friedens oder schneller Sanktionen bei Nichteinhaltung. Der US-Sondergesandte Steve Witkoff betonte zwar, Russland habe „NATO-ähnliche Sicherheitsgarantien für die Ukraine“ zugestanden, doch sind Mechanismus und Durchsetzbarkeit unbekannt.bbc+1

  • Putins Kalkül: Putin konnte derweil zentrale Ziele erreichen: (a) Die Drohung mit Sanktionen ist vom Tisch, (b) es gibt keine feste Waffenstillstands-Deadline mehr und (c) er gewann Zeit für weitere eigene Maßnahmen – etwa bei der militärischen Aufrüstung oder zur Festigung der eigenen Position im Krieg. Westliche Analysten werten dies als taktischen Sieg für Putin und betonen, dass von einer echten Kompromissbereitschaft oder Deeskalation keine Rede sein kann.time+2

  • Trumps Narrative: Wie schon häufig betont Trump er einen angeblichen persönlichen Durchbruch, auch wenn greifbare Fortschritte fehlen. Viele internationale Beobachter (darunter ehem. US- und NATO-Offizielle) kritisieren diese Rhetorik als realitätsfern und warnen davor, dass Trump durch symbolische Gesten Putin de facto mehr Zeit verschafft, ohne echte Gegenleistungen zu erhalten.atlanticcouncil+2

3. Kritische Nachfrage zum Verhalten Russlands / Putins

  • Putin & Vereinbarungen: Die Geschichte der letzten Jahrzehnte zeigt, dass Russland bzw. Putin sich wiederholt nur so lange an internationale Vereinbarungen (z.B. INF-Vertrag, NEW START, Open Skies Treaty) gehalten hat, wie es dem eigenen Machtinteresse diente. Nach westlicher Lesart hat Russland wiederholt Abkommen verletzt (z.B. durch Entwicklung neuer Raketentypen, Einsatz in Syrien und Ukraine, hybride Kriegsführung, Verstoß gegen Rüstungskontrollregime), sobald dies strategisch nützlich erschien.wikipedia+1

  • Muster: Zeit gewinnen: Viele Analyst:innen sehen in den aktuellen Verhandlungen ein ähnliches Muster: Putin nimmt diplomatische Prozesse zum Anlass, Zeit zu gewinnen und internationale Sanktionen abzuwehren, investiert diese Zeit aber fast immer in weitere Aufrüstung und strategische Vorteilssicherung – nicht in die Umsetzung von Abrüstung oder echten Friedensschritten. Es gibt wenig Grund zu glauben, dass es diesmal anders wäre, solange kein international robust abgesicherter Kontrollmechanismus existiert.2017-2021.state+1

4. Fazit & Bewertung

  • Die Ankündigungen aus Alaska stehen auf wackeligem Grund: Bisher sind es vor allem Absichtserklärungen ohne konkrete Kontroll- oder Sanktionsmechanismen. Weder ist ein neuer Vertrag geschlossen, noch ein Waffenstillstand vereinbart worden.

  • Trumps Darstellung eines historischen Fortschritts lässt sich kaum mit der Faktenlage untermauern. Dass die Trump-Regierung erneut zu vollmundigen Selbstzuschreibungen ohne Substanz oder tiefere Kontrolle neigt, sehen viele internationale Analyst:innen bestätigt.

  • Putins Versprechen ist angesichts seiner Historie im Umgang mit internationalen Verträgen kritisch zu hinterfragen. Diplomatische Angebote dienen ihm primär zur strategischen Zeitgewinnung, sollten also mit größter Vorsicht betrachtet werden – insbesondere von den USA und dem Westen.

Zusammengefasst: Es handelt sich offenbar um ein PR-Manöver beider Seiten. Von einer verlässlichen, kontrollierten Vereinbarung ist laut aktuellem Stand nicht auszugehen – zu groß ist die Diskrepanz zwischen den öffentlichen Aussagen und dem tatsächlichen Verhalten vor allem Russlands, aber auch dem politischen Kalkül der Trump-Regierung.cnbc+6

Kommentar

Wenn es den oben analysierten Durchbruch wirklich gegeben hätte – hätte Trump ihn nicht selbst verkündet, anstatt jemanden vorzulassen, der nicht geradezu zu seinen Lieblingen im außenpolitischen Team zählt? Hinterher kann Trump nun jederzeit verkünden, er selbst habe das nie gesagt, außerdem kommt die Meldung so verspätet und beiläufig, dass man sie nicht überbewerten darf. 

Selbst, wenn es überraschenderweise eine solche Vereinbarung oder eine feste Absicht (-seklärung) gäbe, die lediglich noch nicht ausformuliert ist, was wäre sie wert? Die obige Analyse ist etwas einseitig, auch wenn die westliche Lesart erwähnt wird. Aus wichtigen Abkommen sind die USA selbst ausgestiegen, mit welchen strategischen Hintergründen auch immer, das Minsk-II-Abkommen, die Ukraine betreffend, wurde nach verbreiteter Ansicht nicht nur von Russland, sondern auch von der Ukraine nicht eingehalten. Es gilt heute als eine der vielen diplomatischen Finten, die jeder der beiden Seiten Zeit zur Aufrüstung verschafft haben. Mit dem bekannten Ergebnis, dass der Atomstaat Russland schneller und stärker rüsten kann als die viel kleinere Ukraine, und sich dieser Umstand, der auch das größere Reservoir an Truppen einschließt, nicht durch die westliche Waffenhilfe für die Ukraine so ausgleichen ließ, dass die Ukraine eine reelle Siegchance gewonnen hätte.

Der Westen hat sich also verschätzt, das ist einmal mehr festzuhalten, und Putin ist nicht der einzige auf der Weltbühne, der das ausnutzt.

Wir haben uns nach dem Alaska-Treffen (Artikel vom 16.08., unten angehängt) bereits eindeutig dazu geäußert, was Trumps Außenpolitik gegenüber härteren Brocken in Russland, Isreal, China und in einigen anderen Ländern bisher bewirkt hat: faktisch gar nichts. Wir können uns kaum vorstellen, dass sich das jetzt, zwei Tage nach dem Ende des Alaska-Debakels, plötzlich geändert haben soll.

TH / Die Erstellung des Artikels wurde durch KI-Einsatz unterstützt (Analyseteil)

Quellen zur Analyse

  1. https://www.nytimes.com/live/2025/08/16/world/trump-putin-meeting-alaska
  2. https://www.cnbc.com/2025/08/15/trump-putin-direct-talks-over-ukraine-conclude-as-summit-stretches-on-.html
  3. https://time.com/7310132/trump-putin-summit-ukraine-alaska-2/
  4. https://edition.cnn.com/2025/08/14/europe/putin-trump-alaska-nuclear-meeting-intl
  5. https://www.reuters.com/world/europe/putin-trump-discuss-huge-economic-potential-well-ukraine-war-kremlin-says-2025-08-14/
  6. https://www.bbc.com/news/articles/crm4ln2ekg1o
  7. https://www.pbs.org/newshour/world/putin-agreed-to-let-u-s-europe-offer-ukraine-nato-like-security-protections-trump-envoy-says
  8. https://www.atlanticcouncil.org/blogs/new-atlanticist/experts-react/trump-and-putin-just-left-alaska-without-a-deal-russias-war-on-ukraine/
  9. https://en.wikipedia.org/wiki/Intermediate-Range_Nuclear_Forces_Treaty
  10. https://2017-2021.state.gov/Russian-Arms-Control-Compliance-and-the-Challenge-of-the-Next-Agreement/
  11. https://www.npr.org/2025/08/17/g-s1-83183/putin-trump-ceasefire
  12. https://www.reuters.com/world/europe/trump-told-zelenskiy-after-summit-that-putin-wants-more-ukraine-source-says-2025-08-16/

16.08.2025

Nun ist es also vorbei, die kurze Begegnung, die zum Staatsmänner-Treffen des Jahres hochgejubelt wurde.

Wir müssen Sie gleich vorwarnen: Die Analyse wird sich vor allem mit Einschätzungen und Reaktionen befassen, denn die Sachpunkte, die Resultate dieses Treffens sind, soweit zur Stunde bekannt – exakt null. Anders sieht es allerdings auf symbolischer und geopolitischer Ebene aus. Wir kommentieren im Anschluss deshalb umso deutlicher, auf welche Weise sich die negativen Erwartungen der Menschen, die wir im gestrigen Artikel beschrieben haben (unten anhängend), bestätigt haben.

Das gestrige Trump-Putin-Treffen in Alaska: Symbolik statt Substanz

Das mit großen Erwartungen beworbene Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Staatschef Wladimir Putin am 15. August 2025 in Anchorage, Alaska, endete nach knapp drei Stunden ohne konkretes Ergebnis. Obwohl beide Seiten das Gespräch als „produktiv“ bezeichneten, blieb eine Waffenruhe für die Ukraine ebenso aus wie substanzielle Fortschritte in Richtung einer Friedenslösung. Die wahre Bedeutung dieses Treffens lag weniger in dem, was erreicht wurde, als vielmehr in dem, was es symbolisierte und wem es letztendlich nutzte.wikipedia+2

Die Inszenierung als diplomatischer Triumph für Putin

Die Art und Weise, wie Trump seinen russischen Amtskollegen empfing, war von höchster Symbolkraft geprägt. Putin erhielt auf der Joint Base Elmendorf-Richardson einen roten Teppich, einen ausgiebigen Handschlag und anschließend eine gemeinsame Fahrt in der gepanzerten Präsidentenlimousine – eine im diplomatischen Protokoll ungewöhnliche Geste. Während amerikanische Soldaten den roten Teppich für Putin ausrollten und knieten, flogen F-22 Kampfjets und ein B-2 Tarnkappenbomber über die Szenerie.ndtv+2

Diese theatralische Inszenierung war ein enormer diplomatischer Sieg für Putin, der seit Beginn des Überfalls auf die Ukraine im Februar 2022 von westlichen Führern weitgehend isoliert war. Der ehemalige deutsche Diplomat Wolfgang Ischinger brachte es auf den Punkt: „Putin bekam seinen roten Teppich mit Trump, Trump dagegen nichts“. Die Bilder von Putin, wie er lächelnd und lachend neben Trump in dessen Limousine saß, gingen um die Welt und rehabilitierten den vom Internationalen Strafgerichtshof gesuchten Kriegsverbrecher auf der internationalen Bühne.kyivindependent+4

Besonders bemerkenswert war, dass Putin beim anschließenden Pressestatement das Protokoll brach und als Erster sprach – eine Aufgabe, die normalerweise dem Gastgeber zukommt. Er nutzte diese Gelegenheit für eine achtminütige Ansprache über die „nachbarschaftlichen“ Beziehungen zwischen den USA und Russland, in der er geschickt auf die historischen Verbindungen zu Alaska anspielte. Trump wirkte ungewöhnlich zurückhaltend und blass neben seinem russischen Gegenüber.cnn+5

Wer profitierte und wer verlor

Putin als klarer Gewinner

Putin konnte aus diesem Treffen als eindeutiger Sieger hervorgehen. Allein die Tatsache, dass er als erster russischer Präsident seit einem Jahrzehnt US-amerikanischen Boden betreten und mit dem US-Präsidenten auf Augenhöhe verhandeln konnte, war ein enormer Erfolg. Er durchbrach erfolgreich die westliche Isolationsstrategie und verschaffte sich jene staatsmännische Legitimität, die ihm Europa seit Jahren verweigert.aljazeera+3

Der frühere Trump-Berater John Bolton bewertete das Treffen eindeutig: „Putin hat klar gesiegt. Meiner Ansicht nach hat Putin erreicht, was ich stets als sein Hauptziel betrachtet habe – die Beziehungen zu normalisieren. Er hat den Sanktionen entkommen, es steht kein Waffenstillstand bevor, das nächste Treffen ist noch unklar“. Während der gesamten Dauer des Gipfels setzte Russland seine Angriffe auf die Ukraine fort, was Putins Unnachgiebigkeit unterstrich.fr+3

Trump unter Druck

Für Trump hingegen war das Treffen ein Rückschlag für sein Image als „Deal-Maker“ und Friedensstifter. Der Präsident, der im Wahlkampf großspurig verkündet hatte, den Ukraine-Krieg binnen 24 Stunden beenden zu können, musste eingestehen: „Es gibt keinen Deal, bis es einen Deal gibt“. Seine Ankündigung „schwerwiegender Konsequenzen“ für den Fall, dass Putin keine Konzessionen machen würde, blieb folgenlos.reuters+4

Selbst konservative US-Medien kritisierten Trumps Auftritt. Eine Fox News-Reporterin kommentierte, es scheine, als sei Putin „hereingerollt“ und habe „alles gesagt, was er sagen wollte“, sich dann „neben dem Präsidenten fotografieren lassen und sei gegangen“. Trump bewertete das Treffen dennoch mit der Note „10 von 10″ und verschob die Entscheidung über neue Sanktionen um „zwei bis drei Wochen“.stern+2

Die Ukraine als Verlierer

Die Ukraine blieb von dem Gipfel ausgeschlossen, obwohl über ihr Schicksal verhandelt wurde. Ukrainische Politiker äußerten sich entsprechend enttäuscht. Oleksandr Mereschko, Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses im ukrainischen Parlament, bezeichnete das Treffen als „PR-Sieg für Putin“, der „den Informationskrieg gewonnen“ habe. Putin habe Trump „benutzt, um zu zeigen, dass er nicht isoliert ist“.bluewin+3

Besonders schmerzlich für die Ukrainer waren die Bilder amerikanischer Soldaten, die den roten Teppich für Putin ausrollten, während der ukrainische Präsident Selenskyj wenige Wochen zuvor einen deutlich kühleren Empfang im Weißen Haus erhalten hatte. Die sozialen Medien in der Ukraine waren voller Wut und Enttäuschung über diese Geste.news.sky+1

Reaktionen in den USA und Europa

Gespaltene Reaktionen im US-Kongress

Die Reaktionen im US-Kongress spiegelten die üblichen Parteilinien wider. Republikaner lobten größtenteils Trumps „durchsetzungsfähige Haltung“, wobei Abgeordneter Andy Ogles sogar ankündigte, Trump für den Friedensnobelpreis nominieren zu wollen. Senator Lindsey Graham zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass der Krieg „weit vor Weihnachten“ enden könne, falls ein Dreier-Treffen mit Selenskyj zustande komme.foxnews

Demokraten hingegen kritisierten Trumps vermeintliche Nähe zu Putin scharf. Abgeordneter Eric Swalwell bezeichnete den Gipfel als Situation, in der Trump Putin „wie bei einer Lifetime Achievement Award-Verleihung“ gefeiert habe. Der Demokratische Abgeordnete Eugene Vindman warnte, dass bereits die Tatsache, Putin auf amerikanischem Boden zu empfangen, „ein riesiger Gewinn für ihn“ sei.foxnews

Enttäuschung in Deutschland und Europa

Die deutschen Reaktionen fielen durchweg ernüchtert aus. Wolfgang Ischinger, ehemaliger Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, fasste seine Enttäuschung in den Worten zusammen: „Kein wirklicher Fortschritt – ganz klar 1:0 für Putin – keine neuen Sanktionen. Für die Ukrainer: nichts. Für Europa: tiefst enttäuschend“.t-online+1

Der CDU-Außenexperte Roderich Kiesewetter bezeichnete das Treffen als „schwarzen Freitag“ und kritisierte, dass Putin „keinen Waffenstillstand“ zugestimmt habe, aber trotzdem einen Auftritt auf der internationalen Bühne „auf Augenhöhe“ erhalten habe. Die Bundesregierung zeigte sich zunächst abwartend, Kanzler Merz werde „fortlaufend über die Entwicklungen“ informiert.merkur+1

Auch in anderen europäischen Hauptstädten herrschte Enttäuschung. Der litauische Verteidigungsminister Dovilė Šakalienė bezeichnete Putins Äußerungen als „Gaslighting und verschleierte Drohungen“. Der tschechische Außenminister Jan Lipavský warnte vor dem Eingehen auf Kreml-Propaganda und betonte: „Das Problem ist der russische Imperialismus, nicht der Wunsch der Ukraine, frei zu leben“.kyivindependent

Die Symbolik von Alaska

Die Wahl Alaskas als Veranstaltungsort war keineswegs zufällig. Für Putin hatte dieser Ort eine besondere Bedeutung – geografisch nah an Russland, historisch aufgeladen durch den Verkauf an die USA im Jahr 1867. In russischen Staatsmedien wurde diese Episode als Beleg dafür angeführt, dass Grenzen sich verschieben können. Putins erste Worte bei der Ankunft – „Guten Tag, lieber Nachbar“ – unterstrichen diese symbolische Bedeutung.krone+3

Zudem war Alaska strategisch günstig gewählt: Putin musste auf seinem Flug keine „feindlichen“ Staaten überfliegen, und die USA erkennen den Internationalen Strafgerichtshof nicht an, wodurch der gegen Putin bestehende Haftbefehl nicht vollstreckt werden musste. Das gemeinsame Statement fand bezeichnenderweise vor dem in großen Buchstaben gedruckten Slogan „Pursuing Peace“ statt – „Frieden anstreben“ in dem Krieg, den Putin selbst angezettelt hatte.tagesschau+2

Was im Ukraine-Krieg und in der Diplomatie zu erwarten ist

Keine substanziellen Veränderungen absehbar

Das Scheitern des Alaska-Gipfels lässt keine grundlegende Wende im Ukraine-Krieg erwarten. Putin blieb bei seiner harten Linie und beharrte darauf, die „Grundursachen“ des Konflikts beseitigen zu müssen – ein Euphemismus für seine maximalistische Forderung nach Ukraines Kapitulation. Seine Forderungen umfassen weiterhin den Abzug ukrainischer Truppen aus den Regionen Donezk, Luhansk, Saporischschja und Cherson, die Anerkennung der annektierten Gebiete sowie die Neutralität und Entmilitarisierung der Ukraine.tagesschau+2

Experten sehen Putins Strategie darin, Zeit zu gewinnen. Philippe Dickinson vom Atlantic Council konstatierte: „Putins Taktik ist es, zu verzögern und noch mehr zu verzögern“. Die militärische Lage begünstigt momentan eher Russland, das in Ostukraine weitere Gebietsgewinne verzeichnet, was Putin in seiner Unnachgiebigkeit bestärkt.atlanticcouncil+1

Dreier-Gipfel als nächster Schritt?

Trump deutete an, dass ein Dreier-Treffen mit Selenskyj organisiert werden könnte. Allerdings legte er die Verantwortung für weitere Schritte weitgehend in die Hände des ukrainischen Präsidenten: „Jetzt liegt es wirklich an Präsident Selenskyj, es zu schaffen“. Putin seinerseits lud Trump zu einem Gegenbesuch nach Moskau ein – ein Angebot, das Trump nicht rundweg ablehnte.bbc+4

Die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Durchbruchs ist gering. John Herbst vom Atlantic Council warnte: „Wenn Putin keine echten Zugeständnisse angeboten hat, dann sollte Trumps Reaktion schnell und umfassend sein“ – inklusive massiver Sanktionen gegen Russland und eines großen US-Waffenpakets für die Ukraine.atlanticcouncil

Europas verstärkte Rolle

Das Scheitern des bilateralen Ansatzes könnte Europa dazu zwingen, eine aktivere Rolle zu übernehmen. Experten fordern die EU auf, ihren Einfluss durch die Verwendung eingefrorener russischer Vermögen, verstärkte Militärhilfe für die Ukraine und den Ausbau der Verteidigungsproduktion zu verstärken. Nur so könne Europa verhindern, dass über europäische Sicherheit ohne europäische Beteiligung entschieden wird.ecfr+1

Fortsetzung des Krieges wahrscheinlich

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass der Krieg vorerst weitergehen wird. Russland setzte seine Angriffe selbst während des Gipfels fort, und Putin zeigte keinerlei Bereitschaft zu echten Kompromissen. Brian Whitmore vom Atlantic Council fasste die Lage zusammen: „Russlands Ziele bleiben maximalistisch und eliminatorisch. Dieser Krieg wird auf dem Schlachtfeld entschieden“.time+3

Fazit: Ein vorläufiger Sieg für Putin

Das Trump-Putin-Treffen in Alaska offenbarte die Grenzen der Diplomatie ohne Druckmittel. Während Putin einen klaren Image-Gewinn verbuchen und seine internationale Isolation durchbrechen konnte, gelang es Trump nicht, konkrete Fortschritte in Richtung Frieden zu erzielen. Die Ukraine blieb ausgeschlossen, Europa enttäuscht, und der Krieg geht weiter.

Die wahre Tragik liegt darin, dass die großartige Inszenierung und die symbolträchtige Kulisse von Alaska nicht darüber hinwegtäuschen konnten, dass substanzielle Friedensverhandlungen ohne die direkte Beteiligung der Ukraine und ohne glaubwürdige Drohungen gegenüber Russland zum Scheitern verurteilt sind. Putin hat bewiesen, dass er Zeit und internationale Anerkennung gewinnen kann, ohne dafür echte Zugeständnisse machen zu müssen – ein gefährlicher Präzedenzfall für künftige diplomatische Bemühungen.

Kommentar

Es bleibt dabei, was wir von Beginn an geschrieben haben, nachdem Donald Trump erneut US-Präsident wurde. Er ist gut darin, kleinere Länder oder eine fragmentierte EU in Angst und Schrecken zu versetzen und ihnen furchtbare Zugeständnisse abzupressen – aber wenn es um die harten Brocken geht, versagt er komplett. Um jene Machtmenschen an der Spitze großer und / oder besonders aggressiver Staaten, gegen die er die Rolle des Stärkeren nicht hemmungslos ausspielen kann.

Putin wird also weiter die Ukraine niederbomben und niederkämpfen können. Der Gazakrieg eskaliert immer weiter, ein Friedensabkommen ist auch hier nicht in Sicht. Und China war das einzige Land in der letzten Zollrunde, das sich nicht gebeugt, sondern seine eigene wirtschaftliche Macht zugunsten eines echten Deals eingesetzt hat. Vielleicht haben es jetzt auch die letzten Politiker in Europa verstanden: Wer sich auf Trump als Anführer der „Freien Welt“ verlässt, ist verlassen.

Wenn man es so sieht, kann man schon froh sein, dass Trump die Ukraine nicht gleich ganz an Putin verschenkt hat, indem er den Europäern droht, dass sie mehr Zölle zahlen müssen, wenn sie der Ukraine weiterhin Waffen liefern. Zuzutrauen ist ihm ein solcher Schritt, bei entsprechender Interessenlage. Dafür würde er dann vermutlich den Friedensnobelpreis bekommen, denn einen Frieden gäbe es dann natürlich. Allerdings einen Frieden, der neue Kriege herausfordern würde.

Schreiben wir das jetzt zum fünfzigsten oder zum fünfhundertsten Mal? Die Europäer müssen sich zusammenschließen, auch wenn es unter ihnen viele unangenehme Gestalten gibt, die das europäische Projekt und die Demokratien in ihren eigenen Ländern beschädigen. Aber die neue Bundesregierung ist in der Hinsicht ja auch fleißiger als beim Lösen echter. Außenpolitisch kann man sie dafür nicht einmal schelten, denn dies sind die Zeiten reiner Machtpolitik, und Deutschland hat keine Macht. Es ist aber auch kein gutes Vorbild, an dem man sich ausrichten könnte, wenn es darum geht, die Situation der Bevölkerung zu verbessern.

In den USA kann man beobachten, was passieren kann, wenn ein Imperium blankzieht. Innenpolitisch wird das Land immer instabiler und autokratische Tendenzen sieht man allüberall, außenpolitisch greift es fern jedes ethischen Anspruchs zu Erpressung, wo es geht und erreicht nichts, wo es auf diesem Weg nicht geht. Trump ist die übelste Platzpatrone, die dieses Imperium anführt – ausgerechnet in einem Moment, in dem es sich selbst neu erfinden und etwas bescheidener werden müsste, angesichts sich verschiebender Machtverhältnisse in der Welt, wird eine riesige Show abgezogen, aber das ist eben typisch für Staatsgebilde, deren Führer den Schuss noch nicht gehört haben, weil das eigene Getöse zu laut ist.

Schon möglich, dass die USA wirtschaftlich noch eine Weile funktionieren werden, es gibt genug Länder, die sie mit kurzsichtigen, einseitigen „Deals“ überziehen können. Langfristig verstärkt all dies die Tendenzen zu geopolitischen Niederlagen des Westens. Wenn das die unzähligen Strategen in diversen Thinktanks der USA nicht sehen, und wenn sie nicht sehen, dass die USA alleine und mit schwachen Führern langfristig nicht mehr viel zu melden haben werden, und wenn sie noch so viel Geld für Rüstung ausgeben, dann sind sie jedenfalls ihr Geld nicht wert. Natürlich kann ein so großes Land unter fast allen Bedingungen ziemlich eigenständig überleben, aber eine Führungsmacht ist es dann nicht mehr, und eine solche wollen die USA doch weiterhin sein. Diese Doktrin wurde seit dem Zweiten Weltkrieg noch nicht revidiert.

Putin ist aber nicht der Starke, der kommende Mann der Weltpolitik. Diese Personen sitzen in Riesenländern, die wirtschaftlich nicht nur dem Westen, sondern auch Russland immer mehr davonziehen. Putins Erfolge spiegeln lediglich die Schwäche des Westens und seine eigene Ruchlosigkeit beim Einsatz von Menschen für seine Zwecke. Wenn man genau hinschaut, sind die Schwächen des Westens, aber auch Russlands, neu, denn militärische und diplomatische Erfolge für die Europäer und Amerikaner gibt es schon lange nicht mehr zu vermelden. Vielmehr sitzen in den USA Angsthasen, die nur dann zu Felde ziehen, wenn der Sieg aufgrund der Kräfteverhältnisse von vornherein feststeht oder sie Schaden anrichten können, ohne dass dadurch das eigene Land sehr in Mitleidenschaft gezogen würde. Auch Russland macht geostrategisch nur billige Punkte. Das Land ist bei all seiner territorialen Größe schlicht zu schwach, um auf Augenhöhe mit aktuellen und künftigen Supermächten agieren zu können. Zumal dann, wenn diese ebenfalls Atommächte sind, wie Indien.

Es ist aber ein anderes Land, auf das im Moment alles zuläuft: Putins barbarische Form von Hartnäckigkeit, Trumps Hohlheit, die Probleme der Europäer beim Finden einer starken Position. Gemeint ist natürlich China. Für dessen Führung ist der gestrige Gipfel wie gemalt gewesen. Der vorerst strategisch Verbündete Russland konnte einen Zwischensieg erringen, Trump hat einmal mehr gezeigt, dass er es nicht kann, von Russland weiß man, dass es aufgrund seiner mangelnden Potenz außerhalb des Rohstoffsektors eine neue Weltordnung nicht anführen kann – und wer bleibt dann, sofern die anderen aufstrebenden Staaten mitmachen?

Der Westen hätte Putin in der Ukraine aufhalten können, dann wäre alles anders gekommen. Dann hätte die Geopolitik weltweit eine andere Wendung genommen. Doch es sind und rechtsextreme, expansionistische Politiker kleinerer Länder, nicht die „Freie Welt“, die sich auf Trump verlassen können. Ob er die eigenen Verbündeten angreift und sie ausgerechnet aus den USA Demokratiedefizite vorgeworfen bekommen oder ob er bei Gegnern der Freiheit keinen Stich macht, es läuft letztlich auf das Gleiche hinaus: Auf ein Ende der Weltordnung, wie wir sie kennen, in die die meisten von uns hineingeboren wurden. Dagegen können wir einzeln nichts ausrichten, diesen Trend können auch Zivilgesellschaften ein einzelnen Ländern nicht umkehren. Dazu müsste es einen Ruck geben, der durch Europa geht und eine Gemeinschaftlichkeit hervorbringt, die es in der neuzeitlichen Geschichte dieses Kontinents nie zuvor gegeben hat. Dass diese ausgerechnet jetzt, unter dem Druck der Verhältnisse, entsteht, wäre geradezu ein Wunder. Vielleicht hilft doch  Beten.

TH

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  60. https://www.cnbc.com/2025/08/15/trump-putin-direct-talks-over-ukraine-conclude-as-summit-stretches-on-.html
  61. https://www.euronews.com/2025/08/15/trump-putin-alaska-summit-high-stakes-at-historic-meeting-live-updates
  62. https://www.youtube.com/watch?v=A-l1-tocHZc
  63. https://abcnews.go.com/US/wireStory/takeaways-trump-putin-meeting-agreement-questions-lots-pomp-124701601

15.08.2025

Niemand weiß zu dieser Stunde, was bei den Gesprächen von US-Präsident Donald Trump und dem russischen Regierungschef Wladimir Putin herauskommen wird. Ein gerechter Frieden für die Ukraine? Ein Deal, in dem Europa und die Ukraine die Verlierer sind? Wenigstens eine Perspektive zum Weiterverhandeln? Gar nichts, nicht einmal ein Waffenstillstand? Nur eines ist sicher: Alles ist möglich. Die Menchen in Deutschland sind nicht sehr optimistisch, und damit steigen wir in unsere Gipfel-Berichterstattung ein:

Kann Trump eine Waffenruhe vermitteln?

Begleittext von Statista

Vor seinem mit Spannung erwarteten Gipfel mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin zum Ukraine-Krieg hat US-Präsident Donald Trump die Erwartungen gedämpft und auf die Möglichkeit eines Scheiterns der Gespräche verwiesen. Mit einem Scheitern rechnet auch die deutliche Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland: Laut einer Umfrage des ZDF Politbarometers haben 84 Prozent der Befragten angegeben, dass sie nicht denken, dass Trump im Treffen mit Putin eine dauerhafte Waffenruhe vermitteln kann. Zudem denken 82 Prozent der Befragten, dass Putin kein Interesse an einer solchen Waffenruhe hat.

Trump und Putin wollen sich am heutigen Freitag auf dem US-Militärstützpunkt Elmendorf-Richardson in Anchorage im US-Bundesstaat Alaska treffen. Nach Angaben des Weißen Hauses soll der Gipfel um 11 Uhr Ortszeit (21 Uhr MESZ) beginnen. Trump hatte zuvor erklärt, er sei nicht sicher, ob es nach dem Treffen eine gemeinsame Pressekonferenz mit Putin geben werde. Er selbst werde auf jeden Fall anschließend vor Journalisten sprechen, sagte er dem Sender Fox News.

Kommentar

Dreieinhalb Jahre lang dauert der Russland-Ukraine-Krieg nun und nähert sich damit den Zeitspannen, in denen die großen Kriege des 20. Jahrhunderts angesiedelt waren. Viel haben wir berichtet, mit zugegebenermaßen abnehmender Tendenz angesichts des immer gleichen Bildes: Russlands Truppen rücken langsam vor, die Ukrainer:innen wehren sich tapfer und verzweifelt, der Westen liefert Waffen, aber nicht genug, um die russische Militärmaschinerie aufzuhalten, diplomatisch tut sich nichts, was einer genaueren Analyse wert wäre.  Wird das heute anders sein?

Auch wir sind skeptisch, wie die meisten Menschen, die an der oben erwähnten Umfrage teilgenommen haben, aber wir halten es nicht für ausgeschlossen, dass Bewegung entsteht. Leider wird das vor allem dann der Fall sein, wenn Trump seinem Verhandlungspartner Putin weit entgegenkommt. Weil er Deals machen will, die den USA vor allem nützen. Unabhängig davon, ob diese Deals der Ukraine und Europa schaden und unabhängig von den geopolitischen Schäden, die auch die USA zu tragen haben werden.

Dann könnte auch ein Waffenstillstand organisiert werden, der für Putin eine Leichtigkeit darstellt, weil er ihn nutzen kann, um Kräfte neu zu bündeln. Es wäre schon ein sehr großer Erfolg, wenn Trump den Status quo festschreiben und für die Ukraine Sicherheitsgarantien erzielen könnte, auf eine Rückgabe eroberter ukrainischer Gebiete jedoch wird das heutige Gespräch auf keinen Fall hinauslaufen. Dazu müsste Trump Putin etwas anbieten können, was dieser nur haben kann, wenn er auf weitere Erfolge in der Ukraine verzichtet, und wir sehen nicht, was das sein soll. Es müsste stärker sein als das Narrativ vom unbesiegbaren Russland, das, historisch gesehen, Unsinn ist, aber von Putin hingebungsvoll gegenüber Schwächeren ausgespielt wird. In der Hinsicht sind Trump und Putin einander sehr ähnlich: Sie erpressen diejenigen oder gehen, im Fall Putin, gewaltsam gegen jene vor, die sich nicht oder nicht auf Gleich wehren können. 

Fehlt in dieser Runde der Machtpolitiker noch Herr Xi Jinping. Er ist aber immer dabei, solange China Putin stützt, anstatt eine Friedenslösung anzustreben. Ohne die chinesische Wirtschaftskraft könnte Putin diesen Krieg nicht auf Dauer führen. Xis Abwesenheit ist daher ebenso ein Problem wie die des ukrainischen Präsidenten und der Europäer, die summarisch viel mehr für die Ukraine tun als die USA.  Und die USA haben nicht vor allem ein Interesse an einem europäischen Frieden, sondern an Deals, wie oben angemerkt. Allenfalls Trumps Eitelkeit könnte ihn dazu verleiten, etwas zu tun, was nach seiner Ansicht nicht ganz optimal im Sinne eines Deals ist, weil er sich dafür den Friedensnobelpreis erhofft.

Als sie aufkam, hielten wir diese Idee für grotesk. Das ist sie auch, sachlich gesehen, aber sie könnte dazu beitragen, dass die Ukraine einen Diktatfrieden aufgezwungen bekommt, den sie als angegriffenes Land nicht verdient hat. Bei Trump darf man den Aspekt der Show und der Überhöhung der eigenen Persönlichkeit nie außer Acht lassen, diese Eigenschaften tragen wiederum zu seiner Unberechenbarkeit bei. Obwohl Putin strukturell ähnlich und imperialistisch tickt, weiß man bei ihm genau, woran man ist: Es wird alles ausgereizt, was irgendwie möglich ist, aber bisher nie über die Grenzen des Möglichen hinaus. 

TH


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