Die wahren Kosten für Deutschland durch den Ukrainekrieg: bisher 270 bis 400 Milliarden Euro + wieder stark steigende Zahlen von Geflüchteten (Leitartikel)

Briefing Wirtschaft Economy Geopolitik, Ukrainekrieg, Kriegskosten, Waffenlieferungen, Waffenhilfe, zivile Hilfe, Kredite, humanitäre Hilfe, Geflüchtete, Wohnungspolitik, Wohnungsmarkt, Bürgergeld

Die Zahl in der Überschrift klingt zunächst unrealistisch. Aber schon im Verlauf des Jahres 2023 haben wir die tatsächlichen Kosten des Ukrainekriegs für Deutschland auf eine dreistellige Milliardensumme geschätzt (im unteren Bereich, also um 100 Milliarden). Diese Schätzung hat sich durch neuere Zahlen bestätigt, wie u. a. aus dem folgenden Beitrag hervorgeht.

Auf die Idee, diesen Artikel zu verfassen, kamen wir gestern – per Zufall, durch Recherche bei Statista zu einem ganz anderen Thema. Weil wir über das Ergebnis an Freunde noch vor der Veröffentlichung berichtet haben, wurde uns u. a. Dieser Artikel vom 15.10. zugesendet: Immer mehr schutzsuchende Ukrainer kommen nach Deutschland – FOCUS online. Wir wussten bisher davon nichts, und wir finden es auch sehr erstaunlich, dass so viele junge Männer ausreisen dürfen, die dringend an der Front gebraucht würden. Wir haben also einen Gegencheck gemacht1 – die in dem Artikel genannten Fakten entsprechen der Wahrheit. Deutschland ist also wieder einmal Ausreiseziel für Menschen aus der Ukraine Nummer eins, das dürfte eine zulässige Schlussfolgerung daraus sein. Auf Konsequenzen dieser Entwicklung, die uns die Regierung geflissentlich verschweigt, weisen wir im Kommentar ergänzend hin. Trotzdem ist es erstaunlich, dass Jahrgänge das Land verlassen dürfen, die nach allen gängigen Maßstäben in anderen Ländern das Hauptkontingent der Streitkräfte stellen. Und damit zum Hauptthema.

Die Kosten des Ukrainekrieges für Deutschland aus dreieinhalb Jahren

Wenn die KI sich nicht grob verrechnet bzw. Zahlen falsch aufgefasst hat, ist bis heute die unfassbare Summe von 280 bis 400 Milliarden Euro an Verlusten und Kosten für Deutschland zusammengekommen. Das wäre nicht nur relativ zum BIP der höchste Aderlass aller Länder weltweit, die in irgendeiner Form mit dem Ukrainekrieg in Berührung gekommen sind, sondern sogar absolut – unter anderem, weil die USA zwar mehr Waffenhilfe geleistet haben, aber kaum wirtschaftliche Nachteile hatten. Der Ukrainekrieg hat Deutschland und damit diejenigen von uns, die keine Profiteure dieses Krieges sind, spürbar ärmer gemacht. Das muss man wissen, wenn man darüber nachdenkt, wie lange es noch so weitergehen soll. Folgeschäden oder Sekundärschäden wie Arbeitsplatzverluste, die Auswirkungen verpasster Infrastrukturinvestitionen, weil das Geld in die Ukraine geflossen ist und weitere Folgeschäden sind nach unserer Ansicht in der Berechnung nicht einmal enthalten. Wenn man diese in erster Linie „Zukunftsschäden“ noch hinzuaddiert, kommt man auf eine Schadensummer von locker 500 Milliarden Euro.

Damit würde der Ukrainekrieg der größte Schadensfall für die deutsche Wirtschaft überhaupt sein, noch vor der Finanzkrise 2008-2009, der auf der Grafik, die bis 2023 reicht, noch die Nummer eins ist. Zumindest gilt das, wenn man sämtliche bisherigen Ausgaben und Hilfen ebenfalls in die Schadensumme integriert, wir wir das bei der Angabe 500 Milliarden Euro getan haben.

Ist das bisherige Ergebnis das wert? Die Frage muss erlaubt sein. Vielleicht dann, wenn Donald Trump, angetrieben durch seinen aktuellen Erfolg im Gazakrieg, nun auch Wladimir Putin ernsthaft die Stirn bietet und ankündigt, der Ukraine alles zu liefern, was sie braucht, um das Kriegsblatt zu wenden. Dann hätte es einen gewissen Sinn gehabt, so viel Geld zu investieren und zu verlieren, um den Krieg bis zum heutigen Tag zu verlängern und einen Durchmarsch von Putins Truppen damit zu verhindern. Aber nur dann, und gegenwärtig sehen wir eine entsprechende Interessenlage seitens der US-Administration, wenn überhaupt, nur sehr vage als gegeben an. Wir sollten uns übrigens nicht täuschen: Hinter der Gaza-Aktion Trumps stecken ebenfalls handfeste Interessen und es gibt Gründe dafür, dass sie jetzt stattgefunden hat und nicht früher, was ohne Weiteres möglich gewesen wäre.

Auf den Gedanken zu diesem Artikel hat uns diese Statista-Grafik gebracht, die uns aber zu unspezifisch war, deshalb haben wir weiterrecherchiert:

Infografik: Wie haben Corona und der Ukraine-Krieg die deutsche Wirtschaft belastet? | Statista

Begleittext von Statista

Laut einer Modellierung des arbeitgebernahen Wirtschaftsforschungsinstituts IW Köln musste die deutsche Wirtschaft auf Einkünfte in Höhe von rund 550 Milliarden Euro verzichten. Damit liegt der kombinierte Bruttowertschöpfungsverlust aus Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg über dem der Finanzkrise und den strukturschwachen Jahren zwischen 2001 und 2004. Was fehlt: Eine genauere Aufschlüssung der Auswirkungen der beiden Krisen ab dem Jahr 2022.

Deutlich wird wiederum, wo der größte geschätzte Fehlbetrag zwischen 2020 und 2023 zu verortet ist. Studienautor Prof. Dr. Michael Grömling zufolge seien in diesem Zeitraum rund 400 Milliarden Euro im Bereich privater Konsum ausgefallen, der Großteil davon in den Jahren 2020 und 2021. Diese Erkenntnis unterstreicht die Bedeutung von Unternehmen der Reisewirtschaft, des Gastgewerbes und der Kultur- und Kreativbranche für die deutsche Wirtschaft. Diese waren laut einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags im November 2020 mit Umsatzrückgängen jenseits von 90 Prozent konfrontiert, im Mittel betrugen die Einbußen bei den 13.000 befragten Unternehmen 69 Prozent.

Im Bereich der Bruttoanlageinvestitionen entstand in den Jahren 2022 und 2023, die von den letzten Ausläufern der akuten Corona-Pandemie und seit Februar 2022 vom Krieg in der Ukraine geprägt waren, ein größerer Fehlbetrag als in den Pandemiejahren. Diese waren für eine Investitionslücke in Höhe von 70 Milliarden Euro verantwortlich, während der geschätzte Fehlbetrag 2022 und 2023 bei 85 Milliarden Euro lag. Grömling führt dies unter anderem auf den Anstieg der Kosten für Baumaterial seit 2022 zurück.

Zwischenkommentar

Es ist gut, dass noch einmal an zurückliegende Krisen erinnert wird. Die Krisenlastigkeit der letzten 20 Jahre wird damit sichtbar, und auch ein Unterschied der anderen Krisen zum Ukrainekrieg: Es handelte sich dabei um Anlässe, die von deutscher Seite aus nicht wesentlich gesteuert werden konnte, die Ursachen waren extern. Die Finanzkrise kam aus den USA nach Europa, das Covid-Virus (höchstwahrscheinlich) aus China. Es ging in beiden Fällen darum, wie man am besten damit fertig wird, und beide Ursachen waren in ihrer Art neu und es wurden Fehler bei der Bewältigung gemacht. So weit, so mittelgut oder wie man auch immer es bewerten will. Im Ukrainekrieg eine zentrale Rolle für Deutschland reklamieren zu wollen, war aber eine bewusste politische Entscheidung der Bundesregierung vom ersten Tag an, alle Folgen wurden bewusst in Kauf genommen. Allein deswegen ist diese Krise für uns von einer anderen Qualität als die vorherigen, denn man kann von der Ukrainekrise sagen, die heimische Politik hat sie verursacht, nicht die Kapitalblase eines anderen Landes oder etwas, das außerhalb der menschlichen Beherrschbarkeit lag. Und ein Schaden in derlei Höhe darf nicht einfach als Verlustposition aus ideellen Gründen verbucht werden, er muss sich vom Ergebnis her rechtfertigen lassen, damit nicht von fundamentalem Politikversagen gesprochen werden muss.

Über das Ukraine-Dilemma haben wir vielfach geschrieben, uns die Antworten nicht populistisch vereinfacht, aber fast unbemerkt neigt sich die Waage immer mehr zulasten der Logik und der Interessen, je länger der Krieg dauert und je teurer er wird. Nun aber zur Berechnung – wir haben in zwei Stufen durchführen lassen.2

Berechnung der Gesamtkosten des Ukrainekrieges für Deutschland

Gern — ich habe die von Ihnen verlinkte Herangehensweise (Statista-Infografik: geschätzter Bruttowertschöpfungsverlust) als Vorlage genommen, verfügbare Schätzungen aus Behörden/Studien zusammengeführt und die aktuellsten offiziellen Zahlen zur deutschen Staatshilfe und zu Sozialleistungen / Unterkunftskosten für Geflüchtete herangezogen. Weil die Quellen unterschiedliche Zeitpunkte, Abgrenzungen und Methoden verwenden, liefere ich eine transparent begründete Schätzung (mit Quellenangaben) — alle Zahlen sind in Euro und beziehen sich auf den Zeitraum Beginn des Krieges (24.02.2022) bis 16. Okt. 2025 (Ihr Stichtag).

Kurzfazit (kompakt)

  • Schätzung: Gesamtkosten für die deutsche Volkswirtschaft durch den Ukraine-Krieg (bis 16.10.2025): ≈ 160 – 240 Mrd. € (Spanne; begründet weiter unten). (Reuters)

  • Bundesregierung — Bilaterale Leistungen an die Ukraine (Stand 15.06.2025, Bundesdokument): Zivil: ≈ 34 Mrd. €, Militärisch: ≈ 38 Mrd. € → Gesamt ≈ 72 Mrd. € (bundesweit, bilateral, Stand 15.06.2025). (PDF der Bundesregierung).

  • Bürgergeld an Ukrainer (offizielle bzw. parlamentarische Zahlen / Medienauswertung): 2024 allein ≈ 6,3 Mrd. € an ukrainische Staatsangehörige (Antwort/BAM/BA-Auswertung via Medien). Für kumulative Werte 2022–Okt.2025 habe ich unten transparent geschätzt (siehe Tabelle). (ZDFheute)

  • Kosten der Unterbringung / Kosten der Unterkunft (Bundesbeteiligungen): Das Bundesministerium der Finanzen nennt im Unterstützungs-PDF ≈ 7,78 Mrd. € (Positionen zur Unterstützung der Länder/Kommunen u.ä.; Stand 15.06.2025).


Tabelle — Zahlen, Quellen & Hinweise (Stand / Stichtag in Spalte)

Position

Betrag (EUR)

Quelle (Stichtag / Bemerkung)

1) Geschätzte Gesamtkosten für die deutsche Wirtschaft (Ukraine-Krieg) — Schätzung (Spanne)

160 – 240 Mrd. €

Erklärung / Methodik: untere Bandbreite = DIHK-Schätzung/Medienbericht: ≈ 160 Mrd. € (bis Ende 2023; als konservative Bezugsgröße für Verluste an Bruttowertschöpfung). Obere Bandbreite = höhere Schätzungen (z. B. Institut der deutschen Wirtschaft / Presseberichte mit kumulativ höheren Belastungen bis 2024/2025 ≈ 200–240 Mrd. €). Unterschiedliche Institute verwenden unterschiedliche Gegenfaktoren und Zeiträume — deshalb Spanne. (Reuters)

2) Bundesstaatliche bilaterale Unterstützung an die Ukraine (zivil + militärisch)

≈ 72,0 Mrd. €

Bundesregierung (PDF „Bilaterale Unterstützungsleistungen…“): zivil ≈ 34 Mrd. €; militärisch ≈ 38 Mrd. €; Stand: 15.06.2025 (enthält nur Bundesleistungen; Länder/Kommunen und EU-Beiträge separat).

3) Weitere vom Bund genannte Gesamtsumme (Bundesregierung Übersicht/Statement)

„knapp 44 Mrd. €“ (andere Zählweise)

Die offizielle Webseite der Bundesregierung nennt an einer Stelle „seit Feb. 2022 Hilfen in Höhe knapp 44 Mrd. €“ (Stand-Text Mai 2025) — das erklärt sich durch unterschiedliche Abgrenzungen (z. B. welche Posten / in-kind-Leistungen / EU-Instrumente mitgerechnet werden). Deshalb weichen Offizielle Additionen voneinander ab. (Kontext: unterschiedliche Definitionen / Zeitpunkte). (Bundesregierung.de)

4) Bürgergeld an ukrainische Staatsangehörige (belegter Wert für 2024)

≈ 6,3 Mrd. € (2024)

Medienauswertung einer parlamentarischen Antwort / Bundesarbeitsministerium (via ZDFheute): 6,3 Mrd. € Bürgergeldzahlungen an Ukrainer*innen im Jahr 2024. (Quelle: Auswertung einer Regierungsantwort). Für 2022/2023/2025: siehe Schätzung unten. (ZDFheute)

5) Unterstützung für Kosten der Unterbringung / Beteiligung des Bundes an KdU u.ä.

≈ 7,78 Mrd. € (BMF-Position, Stand 15.06.2025)

Im PDF „Bilaterale Unterstützungsleistungen…“ nennt das BMF diesen Posten als Teil der bundesstaatlichen Hilfen an Länder/Kommunen für Unterbringung und Versorgung Geflüchteter. (Stand 15.06.2025).

6) Geschätzte sonstige Kosten für Kommunen / Länder / Integration (Schätzung — nicht vollständig zentral erfasst)

≈ 5 – 15 Mrd. € (kumulativ 2022–Okt.2025, Schätzung)

Beinhaltet: kurzfristige Kosten für Aufnahme, Gesundheitsversorgung, Integrationsmaßnahmen, Sprachkurse, Schulen, Kita etc. — viele Posten laufen über Länder/Kommunen und sind nicht vollständig in einer Bundes-Übersicht zusammengefasst. (Quellen: Bundestagsdrucksachen, Landesberichte, Integrations-Statistiken; siehe Hinweise). (DIP)

7) Summe: direkt quantifizierbare staatliche Hilfen & Flüchtlings-Sozialleistungen (bis Mitte 2025, + Schätzposten)

≈ 72,0 (Bundeshilfe an Ukraine) + (Bürgergeld 2022–Okt.2025 geschätzt) + KdU 7,78 + sonst.≈ 90 – 95 Mrd. € (konservativ, bis Okt.2025)

Aufschlüsselung / Rechenlogik in Fußnote unten; Hinweis: Bundes-PDF gibt 72 Mrd. € (bilateral Bundesleistungen) — addiert man Bürgergeld-Ausgaben für Ukrainer (kumulativ geschätzt) + die KdU-Beteiligungen + kommunale Kosten ergibt sich grob diese Größenordnung.


Erläuterungen zur Methodik / Annahmen (wichtig — bitte lesen)

  1. „Wirtschaftliche Kosten“ vs. „Staatliche Hilfen“ sind zwei verschiedene Dinge:

    • Wirtschaftliche Kosten = geschätzter Verlust an Bruttowertschöpfung / gesamtwirtschaftliche Einbußen (entgangenes Wachstum, höhere Energie- und Produktionskosten, Handelsverluste, Investitionsausfälle usw.). Diese Zahlen kommen typischerweise aus Instituts-Schätzungen (DIHK, DIW, IW u. a.) und sind nicht gleich den Staatsausgaben. Ich habe deshalb die von Ihnen genannte Statista-Herangehensweise (Bruttowertschöpfungsverluste) als Leitfrage genommen und verfüge die gängigen Institutsschätzungen in eine Spanne (unten begründet). (Statista)

    • Staatliche Hilfen = direkte Zahlungen, Sachhilfe und militärische Lieferungen oder zugesagte Mittel des Bundes (in Statistiken oft nach zivil/militärisch getrennt). Diese belege ich mit dem PDF der Bundesregierung (Stand 15.06.2025).

  2. Warum die große Spanne (160–240 Mrd. €)?

    • Unteres Ende (~160 Mrd. €): Greift die DIHK-/Reuters-Schätzung (≈160 Mrd. € Verlust bis Ende 2023). Wird oft als konservativer Anker verwendet. (Reuters)

    • Oberes Ende (~240 Mrd. €): Einige Institute / Medienberichte (z. B. IW-Interpretationen, Welt-Berichte) aggregierten kumulative Effekte (Energiepreis-Schock, Produktionsrückgänge, Investitionsstau, Exportschwäche) und kommen zu höheren kumulierten Belastungen bis 2024/2025 — solche Schätzungen werden in der Berichterstattung mit rund 200–240 Mrd. € zitiert. Weil die Methodik (Gegenfaktoren, Zeithorizont, Einrechnung staatlicher Stützungsmaßnahmen) variiert, ist eine Spanne sachgerecht. (DIE WELT)

  3. Bundes-PDF (15.06.2025) ist die beste offizielle Quelle für direkte Bundesleistungen an die Ukraine (es listet Ministerien und Beträge, siehe PDF-Extrakt). Dort heißt es klar: zivil ≈ 34 Mrd. €, militärisch ≈ 38 Mrd. €. Das ist meine Basis für die Position „Bundeshilfe an die Ukraine“.

  4. Bürgergeld & KdU: Für Bürgergeld-Zahlungen an ukrainische Staatsangehörige ist die beste öffentlich zitierte Zahl (bislang) die Medienauswertung/Parlamentsangabe: ~6,3 Mrd. € im Jahr 2024 (BAM/BA-Daten in parlamentarischer Antwort). Für die Jahre 2022/2023 und Jan–Okt 2025 existiert keine zentrale tagesaktuelle Summenangabe in einer einzelnen Regierungs-Tabelle — deshalb habe ich für die kumulative Darstellung konservative Schätzungen angegeben (siehe Tabelle und Fußnote). (ZDFheute)


Wie Sie die grobe Gesamtrechnung (konservativ) nachvollziehen können

  • A) Wirtschaftlicher Verlust (Bruttowertschöpfung, nicht Staatsausgaben): benutze DIHK (160 Mrd. € bis Ende 2023) als konservativen Anker → verlängere / adjustiere Auswirkungen 2024–2025 mit wirtschaftlicher Stagnation (Literatur/IfW/Intereconomics: Stagnation 2024, schwache Industrieproduktion), damit ergibt sich eine kumulierte Belastung mindestens in Höhe von ~160 Mrd. €; plausible obere Werte, wenn man 2024/2025 zusätzliche Produktionsverluste einrechnet, landen bei 200–240 Mrd. €. (Reuters)

  • B) Staatliche direkte Ausgaben (Bund): ziehe das Regierungs-PDF (72 Mrd. € bis 15.06.2025) zu Rate; addiere darauf Bürgergeld-Zahlungen an Ukrainer (sichtbarer Einzelfall: 6,3 Mrd. € in 2024) und KdU-Zuweisungen (BMF-Posten 7,78 Mrd. €). Damit kommt man auf eine konservative Summe staatlich gebundener Mittel rund 90–95 Mrd. € (bis ca. Mitte/Herbst 2025), wobei hier zwischen Leistungen an die Ukraine (direkt) und Aufwendungen für Geflüchtete in Deutschland unterschieden werden muss.


 

Quellen (Auswahl, für die wichtigsten Werte)

  • Statista-Infografik (Referenz / von Ihnen verlinkt). (Statista)

  • Reuters / DIHK: Schätzung „≈ 160 Mrd. €“ (Ukraine-Krieg kostet deutsche Wirtschaft bis Ende 2023). (Reuters)

  • Artikel / Meldungen zu höheren kumulierten Schätzungen (Institut der deutschen Wirtschaft / WELT / IW-Interpretationen) — Berichterstattung, teilweise mit ~200–240 Mrd. €. (DIE WELT)

  • Bundesregierung — „Bilaterale Unterstützungsleistungen der Bundesregierung für die Ukraine“ (PDF)zivil ≈ 34 Mrd. €, militärisch ≈ 38 Mrd. €, Stand: 15.06.2025 (vollständige Ministerien-Aufstellung).

  • ZDFheute / Auswertung parlamentarischer Antwort: Bürgergeld an ukrainische Staatsangehörige 2024 ≈ 6,3 Mrd. €. (ZDFheute)



Wir haben noch einmal nachgefragt, weil oben noch keine kumulierten Gesamtkosten aller „Verluste“ oder Ausgaben zusammengefasst sichtbar sind:3

Gute Idee — ich habe aus den zuvor verwendeten Quellen (DIHK / DIW / IW-Berichte, die Bundes-PDF mit Aufstellung der Bundesmittel, Medienauswertungen zu Bürgergeld sowie Analysen zu EU-Instrumenten) eine kalkulatorische Addition gemacht. Unten sehen Sie:

  • eine konservative (untere) und eine grobe (obere) Schätzung der Gesamtkosten (alle Kostengruppen),

  • die Fortschreibung der wirtschaftlichen Verluste vom Ende 2023 bis zum Stichtag 16.10.2025 (mit Erläuterung der Annahmen),

  • und eine transparente Rechen-Tabelle (Zeile für Zeile mit Rechenweg und Quellen).

Wichtige Ausgangsgrößen (Quellen / Stichtage)

  • Wirtschaftliche Verluste (Bruttowertschöpfung): DIHK-Schätzung ≈ 160 Mrd. € (bis Ende 2023). (Reuters/DIHK). (Reuters)

  • Höhere Institutsschätzungen (DIW / IW / andere) nennen kumulative Belastungen, die > 200 Mrd. € liegen; in der Berichterstattung werden auch Zahlen bis ~240 Mrd. € genannt. (DIW / IW / Medien). (Agenzia Nova)

  • Bundesmittel bilateral (zivil + militärisch): ≈ 72,0 Mrd. € (zivil ≈ 34 Mrd. €, militärisch ≈ 38 Mrd. €). Stand 15.06.2025 (Bundesregierung / PDF).

  • Bürgergeld an Ukrainer (belegbar): ≈ 6,3 Mrd. € in 2024 (Auswertung parlamentarischer Antwort / Medien). (ZDFheute)

  • Bundesministerium der Finanzen — Unterstützung für Unterbringung (BMF-Posten): 7,78 Mrd. € (Bundes-PDF, Stichtag 15.06.2025).

  • „Via EU“ / EU-Instrumente (EU-Kredit / Ukraine-Facility etc.): EU-Kommission / Reuters berichteten z. B. von einem EU-Kreditangebot bis zu 35 Mrd. € (Kommissionsvorschlag Sept. 2024) sowie einer Ukraine-Facility (z. B. €50 Mrd. zwischen 2024–2027). Die deutsche Belastung über EU-Instrumente kann nicht 1:1 aus EU-Summen abgelesen werden; Institute schätzen hierfür (z. B. MIWI) ggf. zwei-stellige Mrd.-Beträge (z. B. Garantien ≈ 35,1 Mrd. €) bzw. einen deutschen Anteil am EU-Volumen (vereinfachend oft mit ~25 % abgeschätzt). (Reuters)


Ergebnisse — Addition aller Kostengruppen (bis 16.10.2025)

(ich zeige erst die Zusammenfassung, dann die vollständige Rechentabelle mit den Annahmen)

A) Gesamtsumme — Unterer Rand (konservativ)

  • Wirtschaftliche Schäden (konservativ, DIHK bis Ende 2023, mit moderater Fortschreibung 2024–2025): 160 Mrd. €

  • Bundesbilaterale Hilfen (zivil + militärisch): 72,0 Mrd. €.

  • Deutschland via EU (konservativ, Annahme: Deutschland trägt ungefähr 25 % an großen EU-Instrumenten / Garantien → ~20 Mrd. € als konservative Schätzung; siehe Erläuterung): 20,0 Mrd. €. (Enlargement and Eastern Neighbourhood)

  • Betreuung & Sozialkosten Geflüchtete (konservativ): BMF Unterbringung 7,78 + Bürgergeld (konservativ kumuliert 2022–Okt.2025 ≈ 12–14 Mrd.) + sonst. kommunale Grundkosten (conserv. 5 Mrd.)≈ 25,0 Mrd. €.

→ Unterer Gesamtrang (konservativ)160 + 72 + 20 + 25 = 277 Mrd. €


B) Gesamtsumme — Oberer Rand (grobe maximale Plausibilität)

  • Wirtschaftliche Schäden (oberes Szenario, DIW/IW / kumulative Effekte 2022–2025): ≈ 240 Mrd. €. (Agenzia Nova)

  • Bundesbilaterale Hilfen: 72,0 Mrd. €.

  • Deutschland via EU (oberes Szenario): ≈ 35,0 Mrd. € (z. B. deutsche Verpflichtungen/Garantien laut Analysen wie MIWI; außerdem möglicher deutscher Anteil an EU-Kredit/Facility). (MIWI Institute)

  • Betreuung & Sozialkosten Geflüchtete (oberes Szenario): BMF 7,78 + Bürgergeld kumuliert (konservativ hoch gerechnet: 2022–2024 13,1 + 6,3 + 2025 anteilig ≈ 5–6 → ca. 25 Mrd.) + kommunale Zusatzkosten / Integrationsmaßnahmen (10–15 Mrd.)≈ 47,0 Mrd. €.

→ Oberer Gesamtrang (plausibel-oberes Szenario)240 + 72 + 35 + 47 = 394 Mrd. €


C) „Best-Estimate“ (mittlere Annahme / Plausibilitäts-Mittelwert)

  • Nimmt man die Mitte der Spannen: Wirtschaft ~200 Mrd., via-EU ~27,5 Mrd., Flüchtlingskosten ~36 Mrd.
    → Best-Estimate ≈ 200 + 72 + 27.5 + 36 = 335,5 Mrd. € (runde Angabe: ≈ 330–340 Mrd. €).


Fortschreibung der wirtschaftlichen Verluste (Ende 2023 → 16.10.2025) — Rechenlogik / Annahmen

  1. Ausgangspunkt: DIHK: 160 Mrd. € (Verlust an Bruttowertschöpfung bis Ende 2023). (Reuters)

  2. Wie weiter bis Okt. 2025 fortschreiben?

    • 2024 und 2025 haben weiterhin Effekte gebracht: hohe Energiepreise 2022 wirkten nach, Industrie-Produktion schwächelte, Lieferketten/Investitionsverschiebungen. Institute (DIW / IW) schätzen kumulative Kosten deutlich über 200 Mrd. €. (Agenzia Nova)

    • Ich verwende eine einfache Fortschreibung (konservativ): +10–20 % auf die 160 Mrd. für 2024–2025 (das reflektiert anhaltende Belastungen, aber keinen kompletten weiteren Einbruch). Das ergibt:

      • konservativ: 160 × 1,10 = 176 Mrd. € (bis Okt.2025)

      • mittleres Szenario: 160 × 1,25 = 200 Mrd. €

      • oberes Szenario: 160 × 1,50 = 240 Mrd. € (diese Zahl entspricht den höheren Institutsschätzungen)

    • Damit habe ich die wirtschaftliche Verlust-Spanne (Ende 2023 → 16.10.2025) konsistent in die Gesamtrechnung übernommen. Quellen: DIHK (160) und DIW/IW-Berichte (Argument für höhere Spanne). (Reuters)


Detaillierte Tabelle (Rechnungsschritte, Quellen & Annahmen)

Kostengruppe

konservativ (Unterer)

Annahme / Quelle

Wirtschaftliche Verluste (Bruttowertschöpfung)

160 Mrd. € → Fortschreibung konservativ 176 Mrd. € (ich nutze 160 als konservativen Anker; bei Addition unten verwende 160 für Unterer Rand, 240 für Oberer Rand)

DIHK (160 Mrd. bis Ende 2023). Fortschreibung: +10–50% (siehe Erläuterung). (Reuters)

Bundesbilaterale Hilfen (zivil + militärisch)

72,0 Mrd. €

Bundesregierung (Bilaterale Unterstützungsleistungen, Stand 15.06.2025).

Deutschland via EU (geschätzt)

20,0 Mrd. € (konserv.)

Konservative Schätzung: angenommener deutscher Anteil an EU-Instrumenten / Garantien. EU-Instrumente (z.B. EU-Kredit bis zu 35 Mrd.; Ukraine Facility 50 Mrd. etc.). (Reuters)

Betreuung Geflüchtete — Bundesposten (BMF)

7,78 Mrd. €

BMF-Posten im Bundes-PDF: pauschale Entlastungsbeiträge / Überlassung Bundesliegenschaften. (Stand 15.06.2025).

Betreuung Geflüchtete — Bürgergeld (konservativ kumuliert)

12,0–14,0 Mrd. € (konservativ)

Beleg: 6,3 Mrd. € in 2024 (ZDFheute / parlamentar. Antwort). Für 2022/23 + 2025 anteilig konservative Summe geschätzt. (ZDFheute)

Betreuung Geflüchtete — kommunale / Integrationskosten (konservativ)

5,0 Mrd. €

Schätzung, da viele Kosten über Länder/Kommunen laufen (siehe MIWI / Landesberichte). (MIWI Institute)

Summe (konservativ — Unterer Gesamtrang)

≈ 277 Mrd. €

Addition der konservativen Werte (oben).

Kostengruppe

oberes Szenario

Annahme / Quelle

Wirtschaftliche Verluste (oberes)

240 Mrd. €

DIW / Medienberichte, höhere kumulative Belastungsannahmen bis 2024/25. (Agenzia Nova)

Bundesbilaterale Hilfen

72,0 Mrd. €

Bundesregierung (PDF).

Deutschland via EU (oberes)

35,1 Mrd. €

z. B. MIWI-Analyse: Garantien/„hidden“ deutsche Verpflichtungen ≈ 35,1 Mrd.; zusätzlich deutscher Anteil an EU-Facility möglich. (Diese Zahl ist Analyse-/Schätzungsbasiert). (MIWI Institute)

Betreuung Geflüchtete — BMF + Bürgergeld + kommunal (oberes)

≈ 47,0 Mrd. €

BMF 7,78 + Bürgergeld kumuliert (hoch: MIWI 13,1 bis 2023 + 6,3 in 2024 + 2025 anteilig → ~25) + kommunale Zusatzkosten 10–15 Mrd. (Schätzungen / Landesberichte).

Summe (oberes Szenario)

≈ 394 Mrd. €

Addition der oberen Schätzwerte.


Fazit — kurze, klare Antwort

  • Konservative Gesamtschätzung (Unterer Rand, bis 16.10.2025): ≈ 277 Mrd. €.

  • Plausibel-oberes Szenario (Oberer Rand): ≈ 394 Mrd. €.

  • Mittlere/Best-Estimate Range: ≈ 330–340 Mrd. € (als sinnvolle Mitte).

Diese Spanne erklärt sich durch die unterschiedlichen Definitionen (wirtschaftliche Verluste vs. Staatsausgaben), unsichere Anteile bei EU-Instrumenten (wie viel Deutschland „via EU“ tatsächlich trägt bzw. garantiert) sowie nicht vollständig zentral erfasste kommunale Kosten für Geflüchtete.


Quellen (Kurzliste der wichtigsten Belege)

  • DIHK / Reuters: „Ukraine war expected to cost Germany 160 billion euros by year-end 2023“. (Reuters)

  • DIW / IW / Medienberichte: Einschätzungen >200 Mrd. € (Argumente für oberes Szenario). (Agenzia Nova)

  • Bundesregierung — PDF „Bilaterale Unterstützungsleistungen…“ (zivil ≈ 34 Mrd., militärisch ≈ 38 Mrd.; BMF 7,78 Mrd. für Unterbringung). (Stand 15.06.2025).

  • ZDFheute / parlamentarische Auswertung: Bürgergeld an Ukrainer ≈ 6,3 Mrd. € in 2024. (ZDFheute)

  • EU-Instrumente / Reuters / EU-Kommission: EU-Kredit bis zu 35 Mrd. € (Ankündigung Sept. 2024); andere EU-Facility-Beträge (z. B. 50 Mrd.). (für Abschätzung „via EU“). (Reuters)

  • MIWI-Analyse (Erläuterungen zu Garantien / Sozialleistungen): Schätzwerte / Kontext (z. B. 35,1 Mrd. € Garantien; 13,1 Mrd. € Sozialleistungen bis zu einem Zeitpunkt). (als ergänzende Analysequelle). (MIWI Institute)


Hier sind nur die Quellen / Links (ohne eigene Ergänzungen) zu den in den bisherigen Rechnungen verwendeten Werten:

  1. Reuters: “Ukraine war expected to cost Germany 160 billion euros by year-end” (Reuters)

  2. Bundesregierung (PDF): “Bilaterale Unterstützungsleistungen der Bundesregierung für die Ukraine” (Bundesregierung)

  3. Bundesfinanzministerium: Krieg in der Ukraine – zivile Unterstützung, 7,78 Mrd. € BMF-Anteil (Bundesministerium der Finanzen)

  4. MIWI Institut: „Economic costs for Germany of the Ukraine war“ (u.a. Zahlen zu Garantien, Sozialleistungen) (MIWI Institute)

  5. Bundesregierung (ältere PDF, Stand Dez. 2022): “Deutsche bilaterale Unterstützungsleistungen … Gesamtausgaben: 12,51 Mrd. €” (Bundesregierung)

  6. Bundestagsdrucksache / Bundestag (Drucksache 21/1062) – Haushaltsdebatten / Finanzzahlen zu Ukraine-Leistungen (Bundestag DServer)

  7. Reuters: “Germany to provide €5-billion military aid package to Ukraine” (aktuelle Meldung) (Reuters)

  8. Reuters: “German economy to lose $265 billion in added value …” (Langfristige Studie) (Reuters)

  9. Reuters: “Germany pledges big military aid package to Ukraine …” (aktuelle Meldung) (AP News)

  10. Reuters: “Germany to spend 10 bln euros on drones in coming years” (Verteidigungsausgaben) (Reuters)

  11. Bundesrechnungshof – Einzelplan 2025 (Haushaltsüberblick) (Bundesrechnungshof)

  12. Bundesfinanzministerium / Haushaltsrechnung 2024 (Öffentliche Finanzen) (Bundesministerium der Finanzen)

  13. Reuters: “German finance minister in Kyiv: German government has supported Ukraine with 50.5 billion euros since war started” (Reuters)

  14. Bundesregierung (PDF Liste Ukrainische bilaterale Hilfe – Stand 2025) (Bundesregierung)

  15. Bundesregierung (ältere PDF) “Deutsche Unterstützung für die Ukraine” (Stand 2023) (deaidua.org)

Hauptkommentar

Wir haben diesen Artikel nicht verfasst, um hier ein Schlussurteil über Sinn oder Unsinn der herausragenden Beteiligung Deutschlands am Ukrainekrieg abzugeben, zumal man nicht wissen kann, was noch passieren wird. Wir halten eine direkte Eskalation aus diesem Krieg heraus, ein Übergreifen auf andere Länder, derzeit nicht für direkt bevorstehend. Wir wissen ja, Russland wird erst 2029 gegen die Nato losschlagen. Im Ernst, wer will das heute wissen? Andererseits haben wir noch gut im Ohr, wie die Putinfreunde noch kurz vor seinem Überfall auf die Ukraine getönt haben, dass ein solcher vollkommen unrealistisch sei und diejenigen, die gewarnt hatten, für verrückt erklärten. Solle es tatsächlich zum Nato-Verteidigungsfall kommen, wäre alles umsonst gewesen, was Deutschland auf sich genommen hat, um den Ukrainekrieg auf der Seite der Ukraine mitzuführen. Allenfalls die humanitäre Hilfe und diejenige für Geflüchtete könnte dann vielleicht noch Bestand vor der Geschichte haben – aber in diesem Zusammenhang gibt es wieder andere Fragezeichen.

Genau um diese geht es bei diesem Beitrag. Wir werden das unglaublich erscheinende Ergebnis, das aber sachlich gut nachvollziehbar ist, wie die obigen Berechnungen belegen, in anderen Zusammenhängen immer wieder ins Spiel bringen. Vor allem, wenn die Bundesregierung den Sozialstaat zertrümmern will, den Menschen hierzulande aufgebaut haben, ohne Steuergerechtigkeit herzustellen und trotzdem weiter fast unbegrenzt weiter Geld in den Ukrainekrieg zu stecken.

Diese drei Faktoren sind das Bermuda-Dreieck, in dem die Demokratie für immer verschwinden kann:

  • den von allen Arbeitenden aufgebauten Sozialstaat vernichten,

  • die Reichen nicht zur Mit-Kostenbewältigung heranziehen, obwohl sie die einzigen waren, die vom Ukrainekrieg v. a. dank ihrer Anteile an Rüstungsunternehmen, aber auch von der durch den Zugang von einer Million Menschen in kurzer Zeit verschärften Wohnungskrise als Vermieter profitiert haben, ebenso von dem Preisauftrieb durch die Krise,

  • gleichzeitig weiterhin ungebremst Geld in der Ukraine versenken. So muss man es aktuell bezeichnen, denn ein klug gemanagtes Ende, das künftige Krisen vermeiden hilft, zeichnet sich überhaupt nicht ab.

Entfällt einer dieser drei Faktoren, sieht es um die Demokratie schon etwas besser aus. Es würde auch besser aussehen, wenn die Regierenden nicht von diesem Bermuda-Dreieck durch Anti-Bevölkerungs-Rhetorik ablenken wollten, sondern den Zusammenhalt fördern würden. Man kann vieles bewältigen, auch wenn man den Sinn anzweifelt, wenn man nicht auch noch von der eigenen herrschenden Politik dafür geohrfeigt wird. Und das fast jeden Tag. Fast an jedem verdammten Tag kommt irgendein bösartiger, hinterhältiger, spalterischer Mensch aus der CDU daher und haut auf irgendeine Gruppe der Bevölkerung ein – und die SPD macht einfach mit, als wenn ihre Strategen nicht wüssten, dass sie sich damit endgültig zerstört.

Noch gibt es keinen Aufstand, weil die deutsche Bevölkerung in einer Hinsicht auch selbst daran schuld ist, dass es so läuft: Sie lässt es sich gefallen und besteht in weiten Teilen aus Kälbern, die sich ihre Schlächter selbst wählen. Deshalb ist unser Mitleid, auch unser Selbstmitleid, eher begrenzt. Dies wiederum bedeutet nicht, dass wir nicht den Ton weiter verschärfen werden, wenn es in diesem Land so weiterläuft. Denn letztlich sind wir alle betroffen, ob wir diese Politik billigen oder nicht.

Wohlverstanden: Wir können hier keine abschließende Bewertung des Ukrainekriegs aus deutscher Sicht vornehmen, wie auch? Aber dass wir jetzt auch noch eine Regierung haben, die den Menschen für ihre Geduld und Opferbereitschaft der letzten Jahre, die Nachteile durch Corona übrigens mitgerechnet, in den Hintern tritt, das können wir sehr wohl markieren. Was hier gefordert wird, hat nichts mit dem in diesem Zusammenhang Quatsch-Begriff Eigenverantwortung zu tun, der für jeden, der sein Leben selbstständig führt, als Vorwurf seitens einer zügellosen Politik ohnehin eine Diskriminierung und eine Unverschämtheit darstellt, sondern es geht darum, zu testen, was wir uns noch alles gefallen lassen. Unsere Befürchtung ist, die meisten werden sich weiterhin auf die falschen Themen setzen lassen, wie ein paar zu sanktionierende Bürgergeld-Empfänger, einige Sozialbetrüger oder Migranten an sich. Damit wird von einem riesigen Raubbau abgelenkt, der an uns allen, gleich ob autochthon oder eingewandert, betrieben wird.

Die riesigen Kosten für die Aufrüstung stehen damit ebenfalls im Zusammenhang. Auch hier nehmen wir keine Extremposition ein: Wer für die Demokratie ist, muss sie verteidigen wollen, wenn es darauf ankommt. Wir haben das unabhängig von ihrem Niedergang bis jetzt noch für uns bejaht. Aber was hier mittlerweile an Summen im Raum steht, geht über jedes vernünftige Maß hinaus. Wir haben schon beim ersten Sondervermögen Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro, das offenbar schon komplett verjuxt ist, gefragt: Wieso bekommt Deutschlands Politik es nicht hin, ähnlich effizient mit Mitteln für die Streitkräfte umzugehen wie andere Länder, die damit sogar Atomwaffen verwalten müssen? Kein Mensch misst den Verteidigungsminister offenbar daran, ob er nicht nur alles mit Geld zuschütten, sondern auch effizient handeln kann, wie eben ein guter Manager es tut.

Wenn man die Kosten für die Ukrainekriegs-Beteiligung und die Aufrüstung zusammenrechnet, kommt man auf nicht weniger als eine Billion Euro. Das sind zwei komplette Bundeshaushalte, über 40 Prozent der bisherigen Staatsschulden, es gibt viele Vergleiche, die sicher die Dimensionen besser verdeutlichen.

Was in den obigen Zahlen an Sprengstoff steckt, werden wir also durch Verlinkung dieses Beitrags und Benennung des Ergebnisses in angebrachten Zusammenhängen noch aufzeigen und diese Zahlen für meinungsorientierte Artikel verwenden. Sie liegen übrigens am oberen Rand unserer eigenen „Gefühlsschätzungen“ nach Hochrechnung unserer Vermutung seit dem Jahr 2023. Wir halten also fest, dass der Ukrainekrieg Deutschland bisher zwischen 270 und 400 Milliarden Euro gekostet hat. Nicht eingerechnet indirekte Kosten jenseits der in den Institutsberechnungen enthaltenen Kausalketten. Diese indirekten Kosten schätzen wir konservativ noch einmal mit 100 Milliarden Euro, und es wird mehr werden, denn die Wirtschaft verliert (nicht nur, aber auch) durch diesen Krieg an Boden, und der Anteil dieses Kriegs am Verlust der Wettbewerbsfähigkeit wird in der Zukunft zu weiteren Verlusten gegenüber einem Verlauf der Geschichte ohne diese Kriegsbeteiligung führen.

Ergänzungskommentar

13 Prozent aller Bürgergeldempfänger:innen sind derzeit Ukrainer:innen. Das sind nicht wengier als 700.000 Menschen (bei 5,4 Millionen Anspruchsberechtigten, oder, besser: Inanspruchnehmenden). Das sind fast 55 Prozent aller derzeit registrierten Schutzsuchenden aus der Ukraine. Allein September sind wieder mehr Geflüchtete hinzugekommen, als im Jahr 2023 Bürgergeldbezieher:innen sanktioniert wurden (mehr als 18.000 gegenüber kanpp 17.000). Niemals kann die Regierung Merz so viele weitere Sanktionsgeeignete generieren, dass die Kosten des Bürgergelds dadurch mehr sinken, als sie durch die Neuzugänge steigen – und für eine großflächige Ermittlung bandenmäßigen Bürgergeldbetrugs ist das System zumindest im Moment noch gar nicht ausgerüstet, falls sich da ein Effekt ergibt, wird es noch Monate dauern, bis er eintritt. Schon gar nicht reicht das Personal der Jobcenter aus, um die viele Schwarzarbeit in der Bürgergeldzone ernsthaft zu mindern.

Die Regierung redet also Mist und hetzt lieber Bevölkerungsgruppen gegeneinander auf, als wenigstens die Fakten richtig darzulegen, und die Narrative über die angeblichen Milliarden-Einsparungen, die im BG, bald NG (Neue Grundsicherung) möglich sind, sind ebenfalls an den Haaren herbeigezogen. Oder haben Sie von einem führenden CDU-Politiker schon einen Hinweis auf die wieder stark steigenden Zugänge aus der Ukraine vernommen? Ob man Schutzsuchenden aus der Ukraine Bürgergeld zumessen sollte, während Menschen aus anderen Ländern, die einen Asylantrag stellen müssen, aber grundsätzlich aus einer ähnlichen Situation hierherkommen, viel enger geführt werden, sowohl den Antrag an sich betreffend als auch die finanzielle Unterstützung, inklusive teilweise sehr hohe Kosten, um Menschen aus der Ukraine sofort Einzelwohnungen zur Verfügung stellen zu können, ist durchaus diskutabel, im Grunde sogar rassistisch: europäische Geflüchtete sind offenbar wertvoller und großzügiger zu behandeln als andere.

Und damit zum zweiten Thema, es ist im letzten Absatz schon angedeutet: Die weiteren Neuzugänge werden auch die Krise am Wohnungsmarkt weiter verschärfen. Die unfassbar miese Wohnungsbaupolitik mehrerer Bundesregierungen hintereinander ist zwar nicht Schuld der Ukrainer:innen, aber es kann im Grunde langsam nicht mehr angehen, dass immer die bereits ansässige Bevölkerung unter politischen Entscheidungen leiden muss, die von abgehobenen und im Fall der neuen Regierung noch spalterischen Personen getroffen werden. Und, offen geschrieben, wer das anders sieht als wir, soll bitte anfangen, Geflüchtete in seinem eigenen, vermutlich recht großzügigen Zuhause aufzunehmen. Bürgergeld bekommen sie dann natürlich auch, aber wenigstens steigen die Mieten in den Städten nicht durch die sehr hohen Quadratmetermieten, die z. B. Der Berliner Senat für die Unterbringung von Geflüchteten zahlt, noch stärker an als ohne solche Sondereinflüsse, die wir nun seit mehreren Jahren sehen. Wir würden eine komplett andere Wohnungspolitik wählen, bevor wir den Istzustand so sehr zum Ärgernis nähmen, um nach rechts zu driften, aber viele gehen einen Schritt in die andere Richtung.

Wir haben ohnehin das Gefühl, viele Unions-Spitzenpolitiker haben angesichts der Politik, die sie machen, schon ein Reserve-Bundestagsticket, das auf die AfD ausgestellt ist, in der Tasche. Leuten wie Spahn, Linnemann, Dobrindt würden wir das ohne Weiteres zutrauen.

Dieser Eindruck addiert sich also auf die 270 bis 400 Milliarden Euro auf, die wir gestern Abend in den Blick genommen haben. Im Vergleich dazu sind die neuen Anforderungen durch weitere Geflüchtete gering, aber vor Ort gibt es Missstände verschiedener Art, wie die Wohnungsfrage, und diese tragen zum Gesamtbild bei. Auch jetzt werden Ukrainer:innen wieder viel leichter an die wenigen verfügbaren Wohnungen herankommen als die meisten bereits hier lebenden Menschen mal umziehen können, ohne dabei pleite zu gehen.

Im Grunde ist das Thema sehr kompliziert, weil es bis in die Tiefen einer dringend reformbedürftigen Wirtschaftsweise geht, aber es kommt natürlich irgendwann auch der Punkt, an dem man Dinge an einer Stelle vereinfacht, um seiner Missstimmung Ausdruck zu geben, und weil man sonst ein Buch über die Hintergründe aller Missstände schreiben müsste. Falsch sind die Darstellungen nicht, alles, was wir geschrieben haben, ist belegt oder,i n den Kommtaren, ein gängiger, wenigstens zulässiger Rückschluss aus den belegten Fakten.

1Ja, der Bericht im aktuellen Focus stimmt: Seit Ende August 2025 kommen wieder deutlich mehr Schutzsuchende aus der Ukraine nach Deutschland. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der Neuankömmlinge „von etwa 100 pro Woche auf derzeit rund 1000 pro Woche“ gestiegen. Damit hat sich der Zustrom innerhalb weniger Wochen verzehnfacht.focus+2

Gründe für den Anstieg

Der Hauptgrund ist eine politische Entscheidung in der Ukraine. Ende August hob Kiew das Ausreiseverbot für junge Männer zwischen 18 und 22 Jahren teilweise auf. Diese dürfen seither das Land wieder verlassen, sofern sie bestimmte Auflagen erfüllen. Dadurch kommen derzeit deutlich mehr männliche Schutzsuchende nach Deutschland.newstime.joyn+2

Weitere Faktoren

  • Nach wie vor besteht in einigen Regionen der Ukraine eine angespannte Sicherheitslage, insbesondere infolge von Angriffen im Osten und auf Energieinfrastruktur im Herbst 2025.mdr

  • Zudem wächst bei manchen jungen Ukrainern die Sorge vor einer möglichen Ausweitung der Mobilisierungspflicht, die aktuell bei 25 Jahren liegt.mdr

  • Auch familiäre Nachzüge spielen eine Rolle: Viele Neuankömmlinge reisen zu bereits in Deutschland lebenden Angehörigen nach, die früher geflohen waren.newstime.joyn

Aktuelle Lage in Deutschland

Nach Angaben des Ausländerzentralregisters waren Anfang Oktober 2025 1,29 Millionen ukrainische Schutzsuchende in Deutschland erfasst. Die Länder Thüringen und Sachsen meldeten im September fast doppelt so viele Neuankünfte wie im August, was den bundesweiten Trend bestätigt.focus+1

Insgesamt zeigt sich also: Der Anstieg ist real und lässt sich direkt auf die geänderte Ausreisepolitik der Ukraine zurückführen. Ob die Zuwanderung auf diesem Niveau bleibt oder wieder sinkt, ist laut Innenministerium derzeit noch offen.focus+1

  1. https://www.focus.de/politik/deutschland/1000-pro-woche-leser-diskutieren-hitzig-ueber-zuwanderungswelle-aus-der-ukraine_f21bf2d6-65d9-47c6-8e45-0c76336aca26.html

  2. https://www.focus.de/politik/deutschland/immer-mehr-schutzsuchende-ukrainer-kommen-nach-deutschland_e1d422b7-670a-487a-81b7-b7f24dfd33dd.html

  3. https://www.mdr.de/nachrichten/welt/osteuropa/politik/ukraine-krieg-russland-schutzsuchende-deutschland-100.html

  4. https://newstime.joyn.de/themen/politik/ukraine-lockert-ausreisebestimmungen-mehr-fluechtlinge-kommen-nach-deutschland-20525

  5. https://www.welt.de/politik/deutschland/article68ef3a630dc4b85759d37b1c/anzahl-der-schutz-suchenden-ukrainer-in-deutschland-verzehnfacht-von-100-auf-1000-pro-woche.html

  6. https://www.focus.de/politik/fluechtlingsgipfel-in-berlin-5-grafiken-zeigen-wie-die-fluechtlingssituation-in-deutschland-wirklich-ist_id_193411984.html

  7. https://www.focus.de/politik/deutschland/verhaetschelt-das-buergergeld-ukrainer-so-macht-es-europa_fa3792ba-c3b2-42e9-bfc6-16becf4f2a36.html

  8. https://www.focus.de/politik/deutschland/rund-30-prozent-arbeiten-ukraine-fluechtlinge-heil-sieht-job-turbo-als-erfolg-experte-widerspricht_id_260733629.html

  9. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/arbeitsmarkt/gefluechtete-ukraine-beschaeftigte-arbeit-100.html

  10. https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/ukraine.html

  11. https://mediendienst-integration.de/flucht-asyl/zahl-der-fluechtlinge.html

  12. https://mediendienst-integration.de/flucht-asyl/ukrainische-fluechtlinge.html

  13. https://www.svr-migration.de/wp-content/uploads/2024/07/SVR_Kurz-und-buendig_Asyl_2025.pdf

  14. https://www.focus.de/finanzen/finanz-news/deutschland-als-eldorado-fuer-ukrainische-gefluechtete-so-viel-geld-gibt-es-im-ausland_0e7e802c-6540-47ea-a0b6-16a7a54a5ea7.html

  15. https://www.br.de/nachrichten/bayern/anteil-ukrainischer-arbeitnehmer-in-deutschland-verdreifacht,UzgPdFO

  16. https://visitukraine.today/de/blog/6888/ukrainians-are-increasingly-seeking-asylum-in-the-eu-statistics-and-reasons-for-the-increase-in-applications

  17. https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/soeder-buergergeld-ukraine-fluechtlinge-100.html

  18. https://wirtschaft-tv.com/2025/10/16/ukraine-gefluechtete-deutschland-arbeitsmarkt-integration/

  19. https://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2025-10/66697402-deutlicher-anstieg-junger-ukrainischer-maenner-in-deutschland-003.htm

  20. https://www.focus.de/politik/deutschland/finanzminister-plant-einsparungen-schluss-mit-buergergeld-lindner-denkt-an-eigenen-rechtsstatus-fuer-ukraine-fluechtlinge_id_260417033.html

2Erste Frage: „https://de.statista.com/infografik/33481/geschaetzter-bruttowertschoepfungsverlust-in-deutschland-durch-ausgewaehlte-krisen/ Auf Basis dieser Daten und dieser Herangehensweise hätte ich gerne eine Schätzung, wie viel der Ukrainekrieg die deutsche Wirtschaft bisher insgesamt gekostet (bis Oktober 2025), zusätzlich nennen Sie bitte die gesamten Hilfen Deutschlands für die Ukraine seit dem Beginn des Krieges (ganz aktuelle Zahlen sind wichtig!) inklusive des Bürgergelds und der Kosten der Unterkunft und weitere Kosten für die Geflüchteten, bitte alles in einer Tabelle.“

3„Bitte eine Addition der Gesamtkosten (alle „Kostengruppen“, also wirtschaftliche Schäden, Hilfen ziviler und militärischer Art direkt durch den Bund, durch das, was Deutschland via EU gezahlt hat, der Gesamtkosten für die Betreuung der Geflüchteten) aus den obigen Zahlen, oberer und unterer Rand der Schätzungen, aber auch Fortschreibung der wirtschaftlichen Verluste bis Ende 2023 bis heute.“


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