Corona-Report 2025/1 mit vielen Fakten und Aspekten
Es ist schon recht lange her, dass wir den letzten Corona-Report verfasst haben. Später wurde er, angesichts möglicher neuer Epidemien, zum Infektionsreport. Aber auch diesen gibt es seit 2023 nicht mehr, und damit entfiel eine Beitragsrubrik oder ein Feature, das uns viele Leser:innen zugeführt hatte und für das wir umfangreiche Serien von eigenen Grafiken entwickelt hatten.
Nun scheint es an der Zeit zu sein, zumindest wieder einen Report fürs Jahr 2025 mit (nicht von uns erstellter) Grafik zum aktuellen Infektionsgeschehen zu veröffentlichen. Wir schauen auf aktuelle Daten, wir schauen zurück, denn wie immer, Sie sollen bei uns etwas bekommen, was Sie so anderswo nicht lesen können. Wir haben zum Beispiel zum Thema Impfen eine interessante Rechercheserie aufgelegt und treffen immer wieder auf ein bestimmtes Problem. Schauen Sie rein, nehmen Sie sich etwas Zeit, es ist interessant!
Infografik: Wie entwickeln sich Infektionen mit dem Corona-Virus in Deutschland? | Statista

Statista-Begleittext zur Grafik
Die Corona-Maßnahmen der Bundesregierung sind im Frühjahr 2023 ausgelaufen und das Virus bestimmt nicht mehr den Alltag in Deutschland – gleichwohl dominiert das Coronavirus hierzulande im Moment wieder das Infektionsgeschehen bei Atemwegserkrankungen. Das zeigt die Statista-Infografik mit Daten des Robert Koch-Instituts zur Viruslast im Abwasser. Demzufolge liegt die gemittelte SARS-CoV-2-Viruslast aller berichtenden Kläranlagen zuletzt bei 50.300 Genkopien pro Liter Abwasser. Dieser Wert ist in den vergangenen 4 Wochen gestiegen. Die gemessene Last an Influenza– und RSV-Viren liegt aktuell deutlich darunter, sie hat im Winter/Frühjahr 2025 einen Peak erreicht. Eine entsprechender Anstieg der Fälle dürfte somit im Winter/Frühjahr 2026 einsetzen.
Ab April 2023 traten die entsprechenden Regelungen des Corona-Infektionsschutzgesetzes in Deutschland außer Kraft. Zuletzt betrafen die Maßnahmen vor allem die Maskenpflicht in bestimmten Einrichtungen wie Krankenhäusern und Pflegeheimen. Mit dem Auslaufen der Bundesregelungen obliegt es seitdem den Bundesländern, eigene Schutzmaßnahmen zu erlassen, sofern sie dies für notwendig erachten.
Die Überwachung von Abwasser als Indikator für die Epidemiologie von COVID-19, Influenza, RSV-Infektionen und anderen viralen Atemwegsinfektionen ist ein neues Forschungsgebiet. Die Kläranlagen entnehmen hierfür regelmäßig Abwasserproben und senden diese an ein Labor. Dort werden die Proben mittels PCR-Test untersucht. Die Daten aus den Kläranlagen und den Laboren werden an das Umweltbundesamt übermittelt und durchlaufen dort eine Qualitätskontrolle. Das RKI erhält im Anschluss die Daten über einen Datenbankauszug. Die Daten erlauben nach heutigem Forschungsstand Trendanalysen der Infektionsdynamik. Die genaue Bestimmung von Inzidenzen (neu auftretenden Fällen) bzw. Prävalenzen (Häufigkeit in der Bevölkerung) und einer möglichen Untererfassung ist nach aktuellem Stand bei einer Gemeinde oder Stadt mit dynamischer Population laut RKI nicht möglich, da zu viele Parameter unbekannt sind. Weitere Informationen zur Abwassersurveillance finden Sie beim Robert Koch-Institut.
Erster Corona-Report des Jahres 2025
Aktuelle Zahlen (Stand 18. Okt. 2025)
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Kumulierte gemeldete COVID-Fälle insgesamt (bis heute): ~39.100.000 (39.099.761). (corona-in-zahlen.de)
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Kumulierte gemeldete COVID-Todesfälle insgesamt (bis heute): ~188.000 (188.053). (corona-in-zahlen.de)
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7-Tage-Inzidenz (Deutschland, geschätzt): aktuell deutlich gestiegen — im Bereich von ~400–600 Fällen pro 100.000; RKI/Infektionsradar-Berichte der letzten Wochen melden eine spürbare Zunahme (aktuelle Schätzwerte schwanken wöchentlich, die jüngsten Berichte nennen Werte um 400–600/100.000). (Süddeutsche.de)
Anmerkung: Die oben genannte Inzidenz ist nicht die Zahl, die während der Hochphase von Corona gängig war: Damals bedeutete 7-Tage-Inzidenz eine Erfassung auf Basis von PCR-Tests, heute gibt es gar keine verpflichtenden Testungen mehr, was eher auf eine Untererfassung deutet. Viele Menschen werden aufgrund der weniger schweren Verläufe gegenüber den ersten Corona-Varianten garl nicht wissen, dass sie infiziert sind oder die Infektion für eine normale Erkältung, allenfalls eine Grippe halten. Deswegen haben wir uns nach ersten Grippe-Symptomen am letzten Wochenende auch selbst getestet, um eine Corona-Infektion auszuschließen.
Wie viele Fälle / Tote im Jahr 2025 bisher?
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Viele offizielle Seiten liefern kumulierte Zahlen (gesamt) und stellen die Rohdaten als Open Data bereit (RKI Open Data / Infektionsradar). Einen zentral veröffentlichten, vorformatierten Wert „Fälle in 2025 bis heute“ findet man oft nicht als einzelne Zahl in Presse-Texten — man berechnet ihn aus den kumulierten Gesamtzahlen (aktuell) minus dem Stand 31.12.2024 aus den RKI-Daten. Die am 18.10.2025 verfügbaren kumulierten Werte (siehe oben) ergeben für 2025 bisher nur eine verhältnismäßig kleine Zahl zusätzlicher Todesfälle (näheres unten). (robert-koch-institut.github.io)
Konkreter:
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Corona-Tote 2025 (bis 18.10.2025) — grobe Größenordnung: ≈ 1.000 bis 1.800.
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Begründung / Vorsicht: Das Ergebnis ergibt sich, wenn man die heutige kumulierte Totenzahl (~188.053) von dem kumulierten Wert Ende 2024 abzieht. Verschiedene Quellen/Tabellen (RKI-OpenData / Infektionsradar / Datenaggregatoren) zeigen Kumulativa, und wegen Nachmeldungen/Korrekturen schwankt der exakt berechenbare Wert um einige hundert Fälle. Wenn Sie möchten, kann ich die RKI-OpenData-CSV direkt auswerten und Ihnen die exakte Zahl (per Berichtsdatum 31.12.2024 vs. heute) angeben. (robert-koch-institut.github.io)
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(Ihre Erinnerung an ≈177.000 Tote bis Ende 2024 liegt offenbar zu niedrig — die veröffentlichten kumulierten Zahlen Ende 2024 / Anfang 2025 liegen eher im Bereich ~186–188.000 insgesamt; das erklärt den Unterschied.) (Our World in Data)
Varianten: wie gefährlich sind sie jetzt?
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Dominierende Linien 2025 (Beispiele): Omikron-Nachfolger wie Linien aus der JN.1/LP.8.1/xFG/XFG-Familie (Bezeichnungen und relative Anteile ändern sich laufend). WHO klassifiziert XFG z. B. als Variant under monitoring (VUM) und sieht bislang kein erhöhtes Schweregrad-Risiko gegenüber vorherigen Omicron-Lineagen. Insgesamt sind die aktuellen Linien ansteckender (höhere Übertragbarkeit), führen aber nicht offensichtlich zu deutlich schwereren Verläufen für die Gesamtbevölkerung — schwere Verläufe bleiben vor allem ein Problem für ältere oder vorerkrankte Menschen. (Weltgesundheitsorganisation)
Gibt es exakt auf die aktuellen Varianten abgestimmte Impfstoffe?
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Ja — aktualisierte Impfstoffe sind empfohlen und (teilweise) zugelassen.
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Regulatoren (EMA/ETF) haben im Frühjahr/Sommer 2025 eine Empfehlung zur Änderung der antigenen Zusammensetzung für die Saison 2025/26 ausgegeben (Ziel: LP.8.1 / verwandte Omicron-Sublineages). Hersteller (z. B. Moderna, Pfizer/BioNTech) haben angepasste Präparate entwickelt und wurden bzw. werden in der EU geprüft bzw. zugelassen; Länder planen/rollen Auffrischungs-Kampagnen für Risiko-Gruppen. Kurz: es gibt angepasste Booster, die auf die zuletzt empfohlenen Linien zielen. (European Medicines Agency (EMA))
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Wichtig zu wissen:
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Weil das Virus sich weiterhin verändert, zielen die Impfstoffe auf die aktuell empfohlenen/prevailing Sublineages (z. B. LP.8.1). Sie sind besser geeignet, schweren Verlauf und Hospitalisierung bei den meisten Menschen zu verhindern als Impfstoffe ohne Anpassung — vollständige Sterilverhinderung ist aber nicht garantiert (kein Vakzin ist 100 %).
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Die Behörden (WHO / EMA) prüfen regelmäßig die Zusammensetzung für die nächste Saison; Anpassungen folgen dem Muster bei der Grippe-Impfstoffauswahl (jährliche Empfehlung). (European Medicines Agency (EMA))
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Kurze praktische Empfehlung / Einordnung
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Für Privatpersonen: wer älter ist oder Risikofaktoren hat (Immunsuppression, chronische Erkrankungen), sollte Auffrischungen in Erwägung ziehen, sobald die angepassten Booster für die jeweilige Gruppe empfohlen/verfügbar sind. Für jüngere, gesunde Personen ist die akute Gefahr für schwere Verläufe deutlich geringer, trotzdem erhöht jede neue Infektion das Long-Covid-Risiko. (DIE WELT)
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Für alle gilt: gute Lüftung, Masken in engen Innenräumen bei hoher Inzidenz und Impfschutz für vulnerable Kontaktpersonen bleiben sinnvoll.
Einleitungskommentar
„Relativ klein“, so kann man 1.000 bis 1.800 Corona-Tote in Deutschland im Jahr 2025 natürlich im Vergleich zu den Vorjahren nennen, damit ist Corona trotzdem die Infektionskrankheit, die gegenwärtig die meisten Todesfälle verursacht, erst an zweiter Stelle, mit bisher wesentlich geringerer Zahl an letalen Verläufen, steht die Influenza.
Ob Sie sich impfen lassen, müssen Sie selbst entscheiden, wir sprechen diesbezüglich auch, anders als in den Corona-Berichten 2021 ff. keine Empfehlungen mehr aus. Die Politik hat es geschafft, auch unser Vertrauen zu erschüttern, was das Corona-Management im Ganzen angeht. Man sollte aber eines nicht tun: davon ausgehen, dass heute noch nicht evaluiert ist, ob die Corona-Impfstoffe wirklich „gefährlich“ sind. Wenn das so wäre, dann wären die mRNA-Impfstoffe nicht mehr auf dem Markt. Wie viele Anpassungen dergestellt vorgenommen wurden, dass auch die Sicherheit sich verbessert hat, ist schon eher ein wissenschaftliches Thema, das wir hier nicht besprechen. Wir haben aber zum gesamten Impfkomplex noch einmal nachgefragt:
Kurzantwort
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Statistisch ja, die gemeldeten Verdachtsfälle (und in einigen Kategorien die gemessenen Risiken) waren für COVID-19-Impfstoffe höher als für viele Routineimpfstoffe (z. B. saisonale Influenza) — vor allem wegen sehr seltener, aber beobachteter Ereignisse wie Myokarditis (bei mRNA-Impfstoffen, v. a. junge Männer) und VITT (bei Adenovirus-Vektorimpfstoffen). (Paul-Ehrlich-Institut)
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Das heißt aber nicht, dass die COVID-Impfstoffe „von Beginn an unsicher“ waren. Klinische Studien zeigten gute Sicherheitsprofile für die üblichen, häufigen Nebenwirkungen; gewisse sehr seltene Ereignisse wurden erst in der breiten Anwendung (Millionen Dosen) entdeckt — deshalb gibt es laufende Überwachung, Label-Updates und gezielte Empfehlungen (z. B. Abstand zwischen Dosen, Warnhinweise). (PMC)
Wichtige Details und Zahlen (mit Kontext)
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Meldungen / Reporting-Rates (Deutschland):
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Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtet für den Beobachtungszeitraum bis Ende 2024 eine Melde-Rate aller Verdachtsfälle von etwa 1,78 Meldungen pro 1.000 Dosen und 0,32 schweren Meldungen pro 1.000 Dosen für COVID-19-Impfstoffe (Deutschland). Das ist quantitativ deutlich über dem, was in typischen Jahresberichten zu einigen anderen Impfprogrammen berichtet wird — teils weil sehr viele Dosen verabreicht wurden und die Aufmerksamkeit/ Meldemotivation außergewöhnlich hoch war. (Paul-Ehrlich-Institut)
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Myokarditis / Perikarditis (mRNA):
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Es besteht ein nachgewiesener erhöhtes, aber sehr seltenes Risiko für Myokarditis/Perikarditis nach mRNA-Impfdosen, vor allem bei männlichen Jugendlichen und jungen Erwachsenen in den Tagen bis Wochen nach der Impfung. Studien und Übersichten geben alters-/geschlechtsspezifische Raten — bei jungen Männern können das einige Dutzend bis wenige hundert Fälle pro Million Impfungen sein, je nach Altersgruppe und Dosisinterval. Gleichzeitig ist das Risiko einer Myokarditis nach einer SARS-CoV-2-Infektion in vielen Studien höher als nach Impfung. (PMC)
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VITT (vaccine-induced thrombotic thrombocytopenia):
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Sehr seltene, aber schwere Thrombose-Mit-Thrombozytopenie-Fälle wurden v. a. mit bestimmten Adenovirus-Vektorimpfstoffen beobachtet (Einzelfälle pro hunderttausende bis Millionen Dosen). Nachdem Signal erkannt wurde, haben Aufsichtsbehörden Maßnahmen ergriffen (Einschränkungen, Warnhinweise). (PMC)
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Vergleich zu Influenza / anderen Impfstoffen:
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Analysen aus Meldesystemen (z. B. VAERS-Analysen, Vergleichsstudien) zeigen höhere Raten gemeldeter schwerer Ereignisse nach COVID-Impfung im Vergleich zur saisonalen Influenza-Impfung — aber diese Vergleiche sind anfällig für Verzerrungen (Stichwort: „stimulated reporting“ durch intensive Medien-/Politikaufmerksamkeit, unterschiedliche Meldepflichten und Datengrundlagen). Studien, die aktiv klinische Daten verwenden, zeigen oft kleinere Unterschiede oder bestätigen, dass schwere Ereignisse insgesamt sehr selten bleiben. (Frontiers)
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Regulatorische Reaktion & laufende Sicherheitsüberwachung:
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Behörden (PEI, EMA, CDC, FDA) haben permanent überwacht, Warnhinweise aktualisiert, Produktinformationen angepasst und Empfehlungen (z. B. längere Intervalle für junge Männer, spezielle Altersgrenzen für bestimmte Präparate) ausgesprochen. Das ist genau das erwartbare Vorgehen bei groß angelegter Impfstoff-Anwendung: seltene Risiken identifizieren und die Praxis entsprechend anpassen. (CDC)
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Was bedeutet das praktisch?
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Für die Bevölkerung insgesamt: die absoluten Risiken schwerer Impfkomplikationen sind sehr klein; der Schutz vor schwerer COVID-Erkrankung, Hospitalisierung und Tod blieb — gerade für ältere und Risikogruppen — ein klarer Nutzen. Viele Studien zeigen, dass die Risiken durch eine SARS-CoV-2-Infektion (z. B. Myokarditis, Long-Covid, Tod) oft höher sind als das durch Impfung bedingte Risiko. (mayoclinicproceedings.org)
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Für bestimmte Gruppen (z. B. junge Männer): gab und gibt es differenzierte Empfehlungen (z. B. Impfstoffauswahl, längere Abstände), weil dort das relative Myokarditis-Signal am stärksten war. (CDC)
Auf die Frage, ob mRNA-Impfstoffe „von Anfang an“ sicher waren
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Korrektur der Schlussfolgerung: klinische Studien vor Zulassung zeigten ein gutes Sicherheitsprofil für die häufigsten Nebenwirkungen und keine Signale für die extrem seltenen Komplikationen (weil die Studienpopulationen dafür zu klein sind). Nachdem Millionen bis Hunderte Millionen Dosen verabreicht wurden, konnten sehr seltene Effekte erkannt und quantifiziert werden. Das spricht nicht dafür, dass die Impfstoffe „von Anfang an unsicher“ waren — sondern für ein wirksames, weltweit arbeitendes Pharmakovigilanz-System, das seltene Ereignisse erkennt und Gegenmaßnahmen ermöglicht. (PMC)
Quellen (Auswahl)
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Paul-Ehrlich-Institut — Pharmakovigilanz-Berichte zu COVID-19-Impfstoffen (Sicherheitsberichte). (Paul-Ehrlich-Institut)
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PEI: Kurzinfo zu Myokarditis und COVID-19-mRNA-Impfstoffen. (Paul-Ehrlich-Institut)
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CDC / ACIP & FDA — Sicherheitsüberwachung, VAERS, Empfehlungen (2024–2025). (CDC)
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Systematische Übersichten und Fachartikel zu Myokarditis nach Impfung; klinische Risikoabschätzungen. (PMC)
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Vergleichsstudien von Meldesystemdaten (höhere gemeldete Raten für COVID-Impfung vs. andere Impfungen, mit methodischen Einschränkungen). (Frontiers)
Kommentar 1
Wie man sieht, tut sich auch die KI nicht so leicht mit einer Einordnung, vor allem der Satz „Risiko durch Infektion oft höher als durch Impfung“ ist natürlich nicht angängig, entweder ist das eine zutreffend oder das andere, Daten, um diese zu ermitteln, gibt es ja genug. Wir gehen nach allem, was wir wissen (Todesfälle durch Impfung vs. Todesfälle durch oder mit Infektion) davon aus, dass Letztere sehr weit überwiegen. Das schließt nicht aus, dass jemand durch eine Impfung verstorben ist, der an der Infektion nicht verstorben wäre. Diese Betrachtungsweise kann aber logischerweise nicht Grundlage der Überlegungen ein, weil eine hypothetische Annahme enthalten ist, die sich nicht verifizieren lässt. Leider gibt es keine Gesamtzahl der Todesfälle, die kausal durch eine Impfung verursacht wurden, deshalb können einige Teilnehmer an der Diskussion auch vermutlich weit überhöhte Zahlen in den Raum stellen, hierzu wieder eine Recherche:
Kurzantwort vorneweg — dann Erläuterung:
Offiziell ausgewiesene Zahl (PEI):
Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) führt in seiner Pharmakovigilanz-Auswertung 3.717 Verdachtsfallmeldungen mit tödlichem Ausgang in zeitlichem Zusammenhang mit COVID-19-Impfungen bis zum 31.12.2024 auf. (Das ist Anzahl der Meldungen, nicht die Zahl von bewiesenen impfbedingten Todesfällen). (Paul-Ehrlich-Institut)
Wichtig — was diese Zahl wirklich bedeutet
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„Verdachtsfall mit tödlichem Ausgang“ heißt: jemand ist innerhalb eines beobachteten Zeitraums nach einer Impfung verstorben und wurde als Verdachtsfall gemeldet. Das PEI sammelt solche Meldungen zur Signal-Erkennung; die Meldung stellt keinen automatischen Beleg für einen ursächlichen Zusammenhang dar. (Paul-Ehrlich-Institut)
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Das PEI bewertet diese Meldungen weiter (z. B. durch Anforderung von Klinikunterlagen, Obduktionen, O/E-Analysen). In der detaillierten Auswertung (Bulletin 31.12.2024 / März 2025) heißt es, viele der eingehenden Meldungen seien als „inkonsistent“ oder „nicht klassifizierbar“ eingestuft worden und insgesamt sei kein neues Risikosignal für ein bislang unbekanntes, impfstoffbedingtes Todesrisiko erkennbar. (Paul-Ehrlich-Institut)
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Behörden und Wissenschaftler unterscheiden also klar zwischen: (a) gemeldete Todesfälle nach Impfung (temporal) und (b) Todesfälle, für die ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung nachgewiesen oder plausibel ist. Für letztere gibt es nur sehr wenige Fälle (z. B. tödliche Verläufe seltener, aber anerkannter Komplikationen wie schwere VITT-Fälle in der Anfangszeit bei Vektorimpfstoffen) — genaue, verbindliche Gesamtzahlen explizit als „kausal bestätigt“ sind in den PEI-Publikationen nicht als einzelne kumulative Zahl ausgewiesen. (Paul-Ehrlich-Institut)
Methodische Einschränkungen (warum man die 3.717 nicht einfach „Impftote“ nennen darf)
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Spontanmeldesysteme (wie beim PEI) erfassen alle Verdachtsfälle; sie sind nützlich zur Signalerkennung, aber nicht zur Häufigkeitsbestimmung ohne weitergehende Studien.
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Es gibt Under- und Over-Reporting (z. B. besonders hohe Meldefreudigkeit während der Pandemie; gleichzeitig werden nicht alle Ereignisse gemeldet).
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Viele gemeldete Verstorbenen waren hochbetagt oder hatten schwere Vorerkrankungen — oft lassen sich Todesursachen unabhängig von der Impfung erklären. PEI führt deshalb zusätzliche Prüfungen durch (z. B. Obduktionen, O/E-Analysen). (Paul-Ehrlich-Institut)
Was sagen andere Quellen / EU-Ebenen?
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Die EMA/PRAC/CHMP und nationale Behörden haben einzelne sehr seltene kausale Risiken (z. B. VITT nach bestimmten Vektorimpfstoffen, Myokarditis nach mRNA-Dosen in jungen Männern) erkannt und in Produktinformationen/Warnhinweisen berücksichtigt. Dennoch sahen die Aufsichtsbehörden kein Signal für eine hohe Zahl impfbedingter Todesfälle insgesamt. (Paul-Ehrlich-Institut)
Fazit
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Ja — es gibt eine ausgewiesene Zahl von gemeldeten Todesfällen nach COVID-19-Impfung: 3.717 Meldungen mit tödlichem Ausgang (Stand 31.12.2024, PEI).
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Nein — diese Zahl ist nicht gleichbedeutend mit 3.717 „Impftoten“ in dem Sinn, dass jeweils ein kausaler Zusammenhang nachgewiesen wäre. Zahlreiche Fälle werden nach Prüfung als nicht kausal, inkonsistent oder nicht beurteilbar eingestuft; nur sehr wenige Todesfälle wurden als plausibel impfbedingt anerkannt (Einzelfälle, z. B. tödliche VITT). (Paul-Ehrlich-Institut)
Kommentar 2
Natürlich sind 3.717 Tote eine hohe Zahl, und bei den 188.000 Corona-Toten müssen wir zum Schluss an etwas erinnern, was von Beginn an klar war: Mitgezählt wurden dabei auch Fälle, in denen jemand verstorben ist, der eine Corona-Infektion hatte, aber es war in vielen dieser Fälle eben nicht sicher, ob die Corona-Infektion ursächlich war. Selbst eine Obduktion aller Verdachtsfälle hatte keine absolute Sicherheit erbracht (zu dem Thema unten mehr). Wäre dieser Mensch genau zum selben Zeitpunkt auch ohne die Infektion verstorben, muss man das verneinen, in allen anderen Fällen, wenn etwa das Covid-Virus den Organismus eines Menschen geschwächt und dies seinen Tod beschleunigt hat, muss man sie bejahen. Das heißt, wir haben es mit einer Grauzone zu tun, die anhand allgemein zugänglicher Daten nicht beseitigt werden kann. Mit dieser Unsicherheit müssen wir leben. Aber wenn wir ehrlich sind und nicht quer denken, wo geradeaus denken angesagt ist: Alle erhältlichen Zahlen weisen klar auf eine weitaus höhere Zahl von Corona-Toten als von Impftoten hin.
Was damit wiederum nicht besprochen ist: Die Schutzfunktion. Wie viele Tote hätte es gegeben, wäre nicht großflächig geimpft worden? Dazu die nächste Recherche:
Kurzantwort:
Es gibt keine einfache, von allen akzeptierte „exakte“ Zahl für Deutschland allein. Je nach Modell-Ansatz und Bezugsraum liegen plausible Schätzungen dafür, wie viele COVID-Todesfälle durch Impfungen in Deutschland verhindert wurden, groß in einer Bandbreite von einigen Zehntausend bis >100.000. Die Bandbreite entsteht, weil verschiedene Studien unterschiedliche Zeiträume, Altersstrukturen, Impfquoten und Wirkungsannahmen verwenden. (JAMA Network)
Warum es keine einzige „definitive“ Zahl gibt
Studien, die „deaths averted“ (verhinderte Todesfälle) schätzen, verwenden modellbasierte Gegenfaktenszenarien: sie rechnen aus, wie viele Todesfälle zu erwarten gewesen wären, wenn es keine Impfkampagne gegeben hätte, und vergleichen das mit den tatsächlich beobachteten Todesfällen. Kleine Unterschiede in Annahmen (z. B. Impfstoff-Wirksamkeit gegen Tod über die Zeit, Verteilung der Impfungen nach Alter, Verhalten/Non-pharma-Maßnahmen, wie stark Infektionen ohne Impfung verbreitet hätten) führen zu großen Unterschieden in den Ergebnissen. Deshalb liefern verschiedene Gruppen unterschiedliche Schätzungen — alle aber zeigen einen großen, positiven Effekt zugunsten der Impfungen. (PMC)
Was die großen, aktuellen Studien sagen (konkret, zur Einordnung)
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WHO / WHO-Region Europa (Medienmitteilung, Jan 2024): Impfungen haben >1,4 Mio. Leben in der WHO-Region Europa gerettet (Untersuchungszeitraum seit Einführung der Impfungen). Wenn man die Zahl proportional zur Bevölkerung überträgt, würde das für Deutschland einen zweistelligen- bis niedrigen sechsstelligen Bereich ergeben — das ist aber nur eine sehr grobe Näherung. (Weltgesundheitsorganisation)
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Meslé et al., Lancet Respiratory Medicine (2024): Modellrechnung über 34 Länder: ≈1.56 Mio. Leben gerettet (für die betrachteten Länder, Dez 2020–März 2023). In den Supplementdaten dieser Arbeiten sind oft länderspezifische Zahlen oder Tabellen verfügbar — damit ließen sich genauere nationale Schätzungen ableiten, falls man diese Tabellen auswertet. (The Lancet)
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Ioannidis et al. (2024/2025) – globale Modellschätzung: Hauptanalyse schätzt ≈2.5 Mio. weltweit (2020–2024) verhinderte Todesfälle (Sensitivitätsbereich 1.4–4.0 Mio.). Hochgerechnet auf Deutschlands Anteil an der Weltbevölkerung liefert das grob einige Zehntausend verhinderter Todesfälle (eine sehr grobe Abschätzung, weil Wirkungs- und Verteilungsmuster national stark variieren). (JAMA Network)
Man sieht: je nachdem, ob man eine regional-/Europa-Analyse, eine 34-Länder-Analyse oder eine globale Analyse zugrunde legt, kommt man auf sehr unterschiedliche Länderanteile.
Konkrete, grobe Rechenbeispiele (zur Veranschaulichung — nicht als exakter Wert)
(Annahmen: Deutschland ≈84,5 Mio Einwohner; Welt ≈8,0–8,1 Mrd; Europa/WHO-Region ≈900–920 Mio.)
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Übertragen von Ioannidis (2,5 Mio weltweit) proportional zur Bevölkerung → 2.500.000 × (84.5 / 8.050) ≈ ≈26.000 verhinderte Todesfälle in Deutschland (grob). (JAMA Network)
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Übertragen von WHO Europa (1,4 Mio für WHO-Europa) proportional zur Bevölkerung → 1.400.000 × (84.5 / 920) ≈ ≈129.000 verhinderte Todesfälle. (Weltgesundheitsorganisation)
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Meslé (1,56 Mio in 34 Ländern): wenn Deutschland zu diesen 34 Ländern gehört (und man nach Bevölkerungsanteil verteilt), käme man auf eine Zahl irgendwo zwischen diesen beiden Extremwerten — typischerweise mehrere Zehntausend. (The Lancet)
Diese zwei Beispiele zeigen, warum Studien- und Bezugsraumwahl die Schätzung so stark beeinflusst. Die wahre, modellbasierte Bandbreite für Deutschland liegt plausibel irgendwo zwischen ≈25.000 und ≈130.000 verhinderter Todesfälle (je nach Studie und Methodik). Das ist eine große Spanne — aber alle Modelle sind sich darin einig, dass Zehntausende Leben gerettet wurden; das Ergebnis ist robust qualitativ, unsicher quantitativ. (Weltgesundheitsorganisation)
Wie man zu einer präziseren, deutschland-spezifischen Zahl kommt
Man kann das relativ einfach exakt(er) machen, wenn man will: dazu braucht man
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wöchliche/monatliche COVID-Todesfall-Zeitreihen (RKI / Destatis),
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Impfstoff-Abdeckung nach Alter und Zeit (RKI), und
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Annahmen/Parameter: alters-spezifische Wirksamkeit von Impfungen gegen Tod über die Zeit (aus Studien/Metaanalysen).
Mit diesen Daten kann man ein Gegenfaktenszenario („keine Impfungen“) modellieren und dann die Differenz in Todesfällen berechnen. Einige veröffentlichte Arbeiten liefern schon Länderdaten in Supplements — wenn Sie möchten, kann ich jetzt sofort (mit den öffentlich verfügbaren RKI- und Studiendaten) eine kurze, reproduzierbare Modell-Berechnung für Deutschland durchführen und Ihnen eine engere Schätzung + Unsicherheitsbereich liefern (inkl. Quellen und Annahmen). Sollen wir das so machen? (Robert Koch-Institut)
Fazit (kurz)
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Ja — Impfungen haben in Deutschland sehr viele Todesfälle verhindert.
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Eine einzelne, eindeutig „ausgewiesene“ Zahl für Deutschland gibt es nicht, weil Modellmethoden, Zeiträume und Bezugsräume variieren. Plausible Bandbreite: einige Zehntausend bis über 100.000 verhinderte Todesfälle — mit hoher Wahrscheinlichkeit im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich, wenn man konservativ rechnet, und im hohen fünfstelligen bis niedrigen sechsstelligen Bereich bei regionalen Hochrechnungen. (Weltgesundheitsorganisation)
Kommentar 3
Hat sich also der gigantische Aufwand für die Impfungen gelohnt? Nun bitte auch so fair sind und nur sichere Corona-Tote gegenrechnen, nicht diejenigen, bei denen man nicht genau weiß, wie weit die Corona-Ursächlichkeit bestand – also weniger als 188.000. Denken Sie einmal darüber nach, welcher Aufwand seit Jahrzehnten betrieben wird, um die Verkehrssicherheit zu verbessern. Wir meinen: jedes Leben zählt. Ganz klar, es gab in Deutschland mehr Todesfälle mit und an Corona, als durch Impfungen verhindert wurden, aber wenn man die vermutliche Zahl von Toten durch Corona (nicht mit) den höheren Schätzungen an verhinderten Fällen gegenüberstellt, liegen diese recht nah beieinander. Imfgegner verwenden natürlich generell die ungünstigsten Angaben nach oben und nach unten und denen misstrauen Sie auch noch. So kann man aber an eine realistische, so weit wie möglich auf Fakten basierende Einschätzung nicht herangehen. Apropos Fakten. Zum Schluss noch einmal zum Todeszoll der Pandemie weltweit:
Kurzfassung — Stand 18. Okt. 2025:
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Offiziell gemeldete (bestätigte) COVID-19-Todesfälle weltweit: ≈ 7,0–7,2 Millionen (WHO / Our World in Data / JHU liefern kumulative bestätigte Totenzahlen in diesem Bereich). (Our World in Data)
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Wichtig: die offiziellen bestätigten Todeszahlen sind sehr wahrscheinlich unterschätzt. Modellbasierte Exzess-Sterblichkeits-Schätzungen (die direkte und indirekte Todesfälle durch die Pandemie erfassen) kommen für den Zeitraum 2020–2021 auf ≈ 14,9 Millionen (WHO-Schätzung) — andere Studien schätzen sogar bis zu ~18 Mio. für denselben Zeitraum. Diese Werte zeigen, dass die wahre Pandemie-Sterblichkeit deutlich über den bestätigten Totenzahlen liegen kann. (Our World in Data)
Kommentar 4
Auch hier gibt es also Unschärfen – kann man diese aber eingrenzen, indem man Obduktionsdaten auswertet? Ja, das ist möglich, auch wenn es keine letzten Sicherheiten gibt:
Kurz: Ja — in vielen Ländern wurden Obduktionen an SARS-CoV-2-Infizierten oder -Verdachtsfällen durchgeführt, um festzustellen, ob die Infektion kausal zum Tod beigetragen hat. Autopsien lieferten wichtige Beweise (z. B. diffuse Alveolarschädigung, Lungenmikrothrombosen, Multiorganbefall) und halfen, zwischen „mit“ und „an“ COVID-19 Verstorbenden zu unterscheiden. (PubMed)
Wichtige Punkte und Belege
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Deutschland: Das deutsche Autopsieregister DeRegCOVID / National Autopsy Registry sammelte systematisch Obduktionsdaten. In der Auswertung von >1.000 Fällen (erste Reporte) wurde SARS-CoV-2 in ~86 % der Autopsiefälle als unterliegende Todesursache eingestuft (in ~14 % war die Infektion nur Begleiterkrankung). Autopsien zeigten häufig diffuse Alveolarschädigung, Thrombosen und Multiorganbeteiligung. (PubMed)
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Italien / Norditalien: Große Serien von Obduktionen (früh in der Pandemie) bestätigten, dass viele Todesfälle direkt durch schwere Lungenverletzung und vaskuläre Schäden verursacht wurden; diese Studien gehörten zu den ersten, die Pathomechanismen belegten. (The Lancet)
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UK / England & Wales: Royal College of Pathologists richtete ein Post-mortem-Portal ein und Pathologen berichteten systematisch Befunde; mehrere Publikationen aus UK beschrieben Herz- und Lungenbefunde nach Obduktion. (rcpath.org)
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USA / CDC: CDC veröffentlichte Leitlinien zur Entnahme postmortaler Proben und mehrere Autopsie-Serien und Übersichten kamen aus US-Zentren. (CDC Archive)
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WHO & Sicherheitsleitlinien: WHO, CDC und andere Institutionen gaben früh Leitlinien zur sicheren Durchführung von Obduktionen (PPE, Probenhandhabung), wodurch viele Institute überhaupt erst autoptisch forschen konnten. (Weltgesundheitsorganisation)
Was Autopsien leisten — und ihre Grenzen
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Leistung: Autopsien liefern histologische, virologische und makroskopische Belege, die helfen, Kausalität zu bewerten (z. B. ob eine diffuse alveoläre Schädigung vorlag, ob Virusnachweis im betroffenen Organ vorhanden ist). Sie sind damit das Goldstandard-Werkzeug zur Klärung von Todesursachen. (PMC)
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Limitierung / Selektionsbias: Autopsien werden häufig bei unklaren, ungewöhnlichen oder juristisch relevanten Todesfällen durchgeführt — die untersuchte Stichprobe ist also nicht repräsentativ für alle COVID-Todesfälle. Ein Autopsie-Befund sagt viel über den jeweiligen Fall, aber man kann daraus nicht automatisch direkt hochrechnen, wie viele der gemeldeten Todesfälle national „wirklich“ von COVID verursacht wurden, ohne weitere systematische Analysen. (PubMed)
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Kombination mit anderen Daten: Zur Einordnung auf Bevölkerungsniveau kombiniert man Autopsiebefunde mit klinischen Daten, Labor- und Obduktionsbefunden, Seuchenstatistiken und Todesursachenstatistik (ICD-Codierung). Nur so lassen sich „an COVID“ vs. „mit COVID“ in größeren Datensätzen seriös schätzen. (PubMed)
Kurzes Fazit
Autopsien wurden weltweit durchgeführt und haben in vielen Fällen bestätigt, dass SARS-CoV-2 die unmittelbar ursächliche Ursache des Todes war (z. B. durch schwere Lungen-/Gefäßschäden). Sie sind ein entscheidendes Instrument zur Klärung kausaler Zusammenhänge — aber ihre Ergebnisse müssen im Kontext der Auswahl der Fälle und ergänzender epidemiologischer Daten interpretiert werden. (PubMed)
Schlusskommentar
Es gibt also in Sachen Corona, Impfen, und damit auch bezüglich der Notwendigkeit und des Erfolgs anderer Corona-Maßnahmen (Lockdowns, Maskenpflicht) keine absolute Sicherheit, dass die Maßnahmen mehr genützt als geschadet haben. Wer behauptet, das besser zu wissen, muss über Datenquellen verfügen, die uns nicht zur Verfügung stehen.
Und damit auch eine erstmalige Äußerung von uns zu der Enquète-Kommission, die gerade tagt, um die Maßnahmen der Bundesregierung zu untersuchen. Von offensichtlichem Politikversagen wie Jens Spahns Maskendeals abgesehen, wird es schwierig werden, die Notwendigkeit von Maßnahmen klar als gegeben zu definieren oder nicht, zumal die Schäden, wie etwa bei der Entwicklung junger Menschen durch die Lockdowns, noch weniger klar zu quantifizieren sind als alles, was wir oben besprochen haben. So, wie wir manche Diskussionsteilnehmer einschätzen, sind sie aber nicht wirklich am Kindeswohl interessiert, sondern vor allem daran, partout recht haben zu wollen, auch wenn man dafür noch so oft auf unsicherem Terrain argumentiert. Wir haben oben geschrieben, dass wir der Bundesregierung nicht mehr vertrauen, es gab auch schon sehr früh erste Anzeichen von Fehlstellungen in der Corona-Politik von einer zu sehr politisierten Handhabung der Krise insgesamt. In der Situation selbst, daran erinnern wir uns noch sehr gut, konnten wir aber diese Fehlstellungen nicht in den Vordergrund rücken, weil uns das Infektionsgeschehen buchstäblich in Atem gehalten hat. Wenn man so will, war Corona schon ein Fall von „Flooding with Shit“, auch wenn der Shit nach allem, was man doch einigermaßen sicher sagen kann, nicht künstlich erzeugt wurde, um zu testen, was man mit der Bevölkerung alles machen kann.
Nun ja, wenn man sich die heutige Politik anschaut: Was wir uns alles gefallen lassen, dem müsste jetzt entgegengetreten werden, nicht während einer Pandemie, die alle Kräfte notwendigeweise auf deren Abwehr bündelt.
TH
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