Briefing Wirtschaft Klima+Umwelt, E-Autos, E-Auto-Prämie, Elektromobilität, Förderung der Elektromobilität
Liebe Lesende, es kommt etwas Neues, so ist es aktuell jedenfalls geplant. Und doch klingt es bekannt. Der Kauf von E-Autos soll wieder gefördert werden. Was halten Sie davon und davon, wie man es angehen will? Hier schon einmal der Link zur Umfrage, die Civey daraus gemacht hat:
Die Fragestellung ist durchaus überraschend, weil sie die Möglichkeit nicht vorsieht, sich grundsätzlich gegen eine E-Auto-Prämie auszusprechen.
Begleittext von Civey
Die Bundesregierung plant eine neue Prämie für Elektroautos, über deren genaue Ausgestaltung jedoch noch Unklarheit herrscht. Ersten Plänen zufolge soll die Förderung aber gezielt Haushalten mit niedrigem und mittlerem Einkommen zugutekommen. Dafür will die Bundesregierung bis zu drei Milliarden Euro zusätzlich bereitstellen. Im Gespräch sind laut Medien Prämien zwischen 3.000 und 4.000 Euro für Fahrzeuge mit einem Listenpreis von maximal 45.000 Euro. Unklar ist auch noch, ob die Prämie für Gebrauchtwagen gelten könnte. Bis 2023 gab es bereits eine E-Auto-Prämie, welche die Ampelregierung aufgrund des Haushaltslochs eingestellt hatte.
Ziel der geplanten Förderung ist es, den Umstieg auf klimaneutrale Mobilität breiter abzusichern. Umweltminister Carsten Schneider (SPD) bekennt sich insofern fest zum deutschen Klimaziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Er betonte, dass mit der Prämie Menschen erreicht werden sollen, die sich ein E-Auto bislang nicht leisten konnten. Gutverdienende bräuchten keine Förderung, zumal sie bereits von steuerlichen Vorteilen bei der Einkommenssteuer profitieren. Darüber hinaus könne die Maßnahme laut Schneider ein Anreiz für die Hersteller sein, mehr bezahlbare E-Auto-Modelle auf den Markt zu bringen. Der ADAC begrüßt die Pläne und nennt die Orientierung am Haushaltseinkommen „sachgerecht”.
Einige Fachleute sehen die geplante Prämie kritisch. Ferdinand Dudenhöffer vom Center of Automotive Research hält zusätzliche Subventionen für überflüssig, da seiner Einschätzung nach die Preise für E-Autos weiter sinken werden. Der Markt habe sich bereits etabliert, staatliche Zuschüsse seien daher nicht mehr notwendig. Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), unterstützt die Kaufprämie grundsätzlich, mahnt jedoch eine rasche Einigung über die Ausgestaltung an. Sie warnt vor Kaufzurückhaltung durch politische Unklarheit und fordert, stärker in Ladeinfrastruktur, Stromnetze und bezahlbares Laden zu investieren.
Zusatzinformation
Erinnern Sie sich noch, wie sich die vergangene Ampel-Koalition vehement für die Elektromobilität stark gemacht hatte … und plötzlich war alles anders, wie so vieles in diesen Zeiten erratischer Politik? Hier noch einmal die Fakten, inklusive der neuen Sachlage:
Die letzte staatliche Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland war der sogenannte Umweltbonus, dessen Antragsmöglichkeit am 17. Dezember 2023 abrupt eingestellt wurde. Seit diesem Zeitpunkt konnten keine neuen Anträge mehr gestellt werden; bis dahin eingereichte Anträge wurden jedoch noch bearbeitet und ausgezahlt.zeit+2
Der Umweltbonus bestand zuletzt aus einem Bundesanteil (bis zu 4.500 Euro für Fahrzeuge bis 40.000 Euro Nettolistenpreis) und einem Herstelleranteil (1.500 Euro).carbonify
Eine Neuauflage der Prämien ist für Deutschland derzeit in Planung: Ab 1. Januar 2026 soll wieder eine Kaufprämie gewährt werden, diesmal gezielt für Haushalte mit kleinen und mittleren Einkommen und mit strengeren Preis- und Einkommensobergrenzen. Vorgesehen sind nach aktuellem Stand maximal 4.000 Euro Prämie pro Fahrzeug, auch für Gebrauchtwagen.electrive+3
Die Förderung ist gezielt für Haushalte mit geringem und mittlerem Einkommen vorgesehen; als Einkommensgrenze wird aktuell ein monatliches Bruttoeinkommen von unter 3.800 Euro diskutiert. Plug-in-Hybride sind nicht prämienfähig, gefördert werden ausschließlich batterieelektrische Fahrzeuge.auto-motor-und-sport+2
Der endgültige Förderbetrag sowie Details zu Antrag, Auszahlung und Anspruchsberechtigung werden derzeit noch politisch abgestimmt, die genannten Eckdaten gelten aber als äußerst wahrscheinlich.drivar+2
Zusammengefasst: Die letzte Prämie wurde am 17.12.2023 beendet. Der Neustart ist ab 2026 vorgesehen, die Details befinden sich jedoch noch in der Abstimmung.finanztip+3
Kommentar-Einleitung
Wenn schon eine sehr sachlich textende KI den Begriff „abrupt“ verwendet, dann war der Wegfall der letzten E-Auto-Prämie wohl auch abrupt. Ganz klar, E-Autos werden tendenziell mit größeren Stückzahlen günstiger werden. Und in China wird gezeigt, wie es geht, E-Autos auch günstiger als Verbrenner herzustellen. So weit aber ist das bei uns erst einmal Theorie. Wir haben noch einmal nachgefragt:
Ja, in Deutschland werden im Herbst 2025 mehrere neue Elektroautos (Neuwagen) mit Listenpreisen unter 30.000 Euro angeboten, einige sogar unter 25.000 Euro. Es handelt sich vor allem um kleinere Fahrzeuge, häufig von asiatischen oder preisorientierten europäischen Herstellern.carwow+3
Modelle unter 25.000 Euro (Listenpreis, ohne Rabatte/Förderung)
-
Dacia Spring: ab 12.290 Euro (Basismodell, meist nur sehr einfache Ausstattung und geringe Reichweite)finn+1
-
Citroën e-C3: ab rund 19.541 bis 19.990 Euromeinauto+1
-
Hyundai Inster: ab etwa 21.826 Eurocarwow+1
-
Fiat 500 Elektro: ab etwa 22.116 Eurocarwow
-
Jeep Avenger: ab 22.656 Eurocarwow
-
Fiat Grande Panda Elektro: ab 24.081 Eurocarwow
Modelle knapp unter 30.000 Euro (Listenpreis)
-
Renault 5 E-Tech: ab 24.984 Eurocarwow
-
Mazda MX-30: ab 26.623 Eurocarwow
-
Opel Corsa-e: ab 26.682 bis ca. 29.990 Euro (je nach Variante)meinauto+1
-
Kia EV3: ab 27.382 Eurocarwow
-
Mini Cooper Electric: ab etwa 27.200 Euromeinauto
-
Mini Aceman: ab etwa 29.700 Euromeinauto
Markttrend und Entwicklung
Die Zahl der Angebote wächst stetig, insbesondere durch neue Modelle asiatischer Hersteller und anpassungen europäischer Modelle. Die Preisspanne für die günstigsten E-Autos beginnt mittlerweile bei rund 15.000 bis 20.000 Euro, wobei die Reichweite und Ausstattung bei den niedrigsten Preisen meist eingeschränkt sind.mobile+2
Fazit: Wer im Jahr 2025 einen neuen reinen Elektro-Pkw in Deutschland sucht, findet mittlerweile einige Listenpreis-Angebote unter 30.000 Euro, vereinzelt auch unter 25.000 Euro. Der Einstieg in die Elektromobilität wird dadurch deutlich erschwinglicher als in den Vorjahren.go-e+4
Kommentar und weitere Infos
So, nun haben Sie von uns sogar eine Kaufberatung bekommen – und in der Tat, als die letzte Elektroförderung eingeführt wurde, war noch nicht abzusehen, dass es schon bald eine ganze Reihe alltagstauglicher E-Fahrzeuge unter 25.000 Euro geben würde. Deshalb ist das Argument von Herrn Dudenhöffer nicht ganz falsch. Andererseits sind 3.800 Euro brutto heute auch kein Knaller mehr, sondern unter dem Durchschnittseinkommen von in Vollzeit arbeitenden Erwerbstätigen in Deutschland. Das heißt, die Prämie wird wirklich nur an ärmere Haushalte vergeben, die bisher mit ineffizienten alten Verbrennern unterwegs sind, deren Ersatz durch ein neues E-Auto besonders viel Sinn ergibt. Ein bisschen klingt das neue Paket nach der Abwrackprämie, der die Regierung Merkel II nach der Bankenkrise den Absatz von Autos so rasch wie möglich anschieben wollte.
Wir haben für „eindeutig nur für geringere Einkommen“ gestimmt, wobei wir 3.800 Euro brutto als Grenze sehr niedrig finden. Wir hätten ein Modell gewählt, das nach Nettoeinkommen gestaffelt ist, und zwar bis etwa 3.500 Euro netto. Gemeint ist, je niedriger das Einkommen, desto höher die Prämie. Dass keine Luxus-E-Autos gefördert werden, versteht sich hingegen von selbst und wird deutschen Anbietern, die auch hier wieder eher im Hochpreissegment tätig sind, nicht wirklich weh tun. Die meisten dieser Fahrzeuge sind ohnehin Firmenwagen Gutbetuchter, wie bei den Benzinern.
Auf einer anderen Ebene liegt etwas, das wir bereits mehrfach angesprochen haben: Sind E-Autos wirklich der Weisheit letzter Schluss oder sollte man endlich darüber nachdenken, dort, wo es möglich ist, den motorisierten Individualverkehr in vernünftige Bahnen zu lenken, ihn also zu minimieren? Im Grunde kann die deutsche Energiewirtschaft froh sein, dass es mit der Elektrifizierung des Verkehrs eher im Schneckentempo vorangeht – und die Politik auch. Denn nach unserer Ansicht und jenseits des hohen Rohstoffverbrauchs, den auch Elektroautos haben, ergibt die Elektrifizierung nur Sinn, wenn der Strom dafür aus Erneuerbaren Energieträgern hergestellt wird. Dabei hat sich die Ampelregierung immerhin angestrengt und man kann nur hoffen, dass die General-Lobbyisten der Merz-Administration nicht endgültig die Klimaneutralität ad acta legen. Die Klimaziele 2030 sind für Deutschland ohnehin nicht zu schaffen, weil der Gebäudesektor und eben der Vekehrssektor stark unter Plan liegen. Wir haben vor wenigen Jahren ausgerechnet, wie viele E-Autos verkauft werden müssten, damit der Verkehr seine Ziele erreichen wird. Es waren damals schon mehr, als in Deutschland überhaupt Neuwagen abgesetzt werden. Dieses Gap hat sich inzwischen vergrößert. So viel zum Realismus bei den Klimazielen.
Trotzdem, wenn es schon die E-Mobilität sein muss, dann bitte mit einer sozialen Komponente. Mit dem Hinweis, dass ärmere Haushalte auch ein E-Auto erst einmal betreiben müssen. Sie müssen Steuer, Versicherung, Kraftstoff, in diesem Fall eben Strom, zahlen, die Wartung sachgerecht durchführen lassen können. Der billige Autoklempner um die Ecke, den man schon lange kennt und der mal für einen Schwarz-Euro günstig was richtet, was sich auch Menschen mit niedrigem Einkommen leisten können, gehört bei E-Autos weitgehend der Vergangenheit an. Konzeptionell waren sie zunächst eher Oberklassefahrzeuge, zumindest fing es in Deutschland mit dem Tesla Modell S so an.
Es hat uns aber auch erstaunt, wie viele Autos für unter 25.000 Euro die KI gefunden hat, die Sie sofort anschaffen können und damit immerhin mehr fürs Klima tun als mit Ihrem alten Diesel.
Ist Ihnen etwas an der Liste aufgefallen? In der Sektion „unter 25.000 Euro“ ist kein einziges deutsches Auto dabei. So viel zum Prinzip Volkswagen, auch das Unternehmen Volkswagen selbst betreffend. Und man mag es kaum glauben, VW ist auch nicht bei den Autos bis 30.000 Euro dabei. Nicht einmal mit Skoda. Das hat uns doch etwas verwundert, aber das Ergebnis ist ebenso eindeutig, wie es oben unvollständig war:
Es gibt tatsächlich mindestens ein Elektroauto des VW-Konzerns mit Listenpreis unter 30.000 Euro: Der Volkswagen ID.3 Pure wird seit Herbst 2024 offiziell für 29.830 Euro (Listenpreis, ohne Sonderaktionen oder Rabatte) angeboten. Auch für das Jahr 2025 bleibt dieses Angebot bestehen, sodass der ID.3 Pure das erste reine Elektroauto der Kernmarke Volkswagen ist, das die 30.000-Euro-Marke ohne weitere Einmalaktionen unterschreitet.go-e+3
Zusätzlich ist für 2025/2026 ein weiteres günstigeres Modell – der ID.2all – angekündigt, das im Polo-Format einen Listenpreis von etwa 25.000 Euro bieten soll. Die Markteinführung wird jedoch frühestens 2026 erwartet.ndr+2
Für 2025 gilt somit:
-
Ja, der VW ID.3 Pure als Neuwagen liegt im Listenpreis knapp unter 30.000 Euro.
-
Günstigere Modelle (um 25.000 Euro) kommen im Konzern frühestens ab 2026 auf den deutschen Markt.
Andere Konzernmarken (z. B. Skoda, Seat/Cupra, Audi) bieten derzeit kein reines E-Auto unterhalb dieser Schwelle im Listenpreis an.adac+2
Es gibt also beispielsweie keinen E-Polo, der die logische Alternative zum E-Opel Corsa wäre. Dieser wiederum findet sich in einer anderen Sektion als der Citroen C3 wieder, der in derselben Klasse fährt, aber baugleich sind die Fahrzeuge nicht, der Opel bietet schon etwas mehr für einiges mehr an Geld. Immerhin ist er das einzige deutsche Fahrzeug in der Liste, das wenigstens nicht die 30.000-Euro-Grenze sprengt. Nebst dem VW ID.3 Pure, den wir nachrecherchiert haben.
So, nun wissen Sie Bescheid, auch unsere Meinung haben wir kundgetan. Uns hätte ja mehr interessiert, wie viele Menschen generell gegen eine E-Auto-Prämie sind, aber man kann nicht alles haben und Nachdenken und Recherchieren über den Stand der Dinge lohnt auf jeden Fall. Wir machen dies für unsere Leser:innen nutzbar und gehen über die Begleittexte von Civey-Umfragen oder Statista-Grafiken mittlerweile immer weiter hinaus – weil es auch wesentlich schneller geht als noch vor wenigen Jahren.
TH / Infoblöcke durch Rechercheaufträge an KI erstellt
E-Autos aus dem VW-Konzern für unter 30.000 Euro
-
https://www.mobile.de/magazin/artikel/elektromobilitaet/guenstige-e-autos
-
https://www.shop4ev.com/blogs/news/vw-senkt-preis-fuer-vw-id3
-
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/marken-modelle/vw/vw-id-cross/
-
https://www.volkswagen.de/de/elektrofahrzeuge/elektro-und-hybridfahrzeuge.html
Recherche Automodelle unter 30.000 bzw. unter 25.000 Euro mit reinem E-Antrieb
-
https://www.mobile.de/magazin/artikel/elektromobilitaet/guenstige-e-autos
-
https://www.carwow.de/ratgeber/elektroauto/guenstige-elektroautos-e-autos-zum-kleinen-preis
-
https://go-e.com/de-de/magazin/werden-wir-uns-elektroautos-leisten-koennen
-
https://www.elektroauto-news.net/news/7-deutsche-eautos-preis-reichweite
-
https://www.polarstern-energie.de/magazin/artikel/2025-elektroauto-wann-kaufen-abwarten/
-
https://www.finn.com/de-DE/auto/bestenliste/guenstigstes-e-auto
-
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/autokatalog/autotest/beste-elektroautos/
-
https://go-e.com/de-de/magazin/guenstigsten-e-autos-unter-20000-euro
Zur E-Auto-Förderung 2023/2026
-
https://www.zeit.de/news/2023-12/16/umweltbonus-fuer-elektroautos-endet-am-sonntag-um-mitternacht
-
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/elektromobilitaet/elektroauto/foerderung-elektroautos/
-
https://www.leasingmarkt.de/magazin/elektro/e-auto-foerderung-2025
Entdecke mehr von DER WAHLBERLINER
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

