Jetzt unterschreiben für ein bundesweites Böllerverbot (Petition + Kurzkommentar)

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Liebe Leser:innen, das Jahr geht zu Ende und jetzt wird es wirklich ernst. Seit Jahren engagieren wir uns für ein Böllerverbot, und heute möchten wir (auch nicht zum ersten Mal) darum bitten, dass Sie eine Petition unterzeichnen. Wir haben das auch gerade getan. Unterhalb der Petition kommentieren wir noch einmal.

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Bundesweites Böllerverbot, JETZT!

Hallo Thomas,

Silvester ist für viele Einsatzkräfte kein Fest, sondern ein Ausnahmezustand. Jedes Jahr werden unsere Kolleg*innen von Polizei, Feuerwehr und den Rettungsdiensten gezielt beschossen. Böller, Raketen und Batterien werden als Waffen gegen sie eingesetzt!

Die Feuerwerkskörper von heute sind gefährlicher als noch vor 10, 20 Jahren. Dazu kommen selbst gebaute Sprengsätze und Kugelbomben!

An einem bundesweiten Böllerverbot führt deshalb kein Weg mehr vorbei! Die Eskalation der letzten Jahre sprengt jeden Rahmen. Das sinnlose Böllern hat mit Tradition nichts mehr zu tun und muss endlich aufhören!

✍️ Jetzt unterschreiben!

Unsere Antwort ist klar: Wir fordern ein umfassendes Böllerverbot im Privatbereich, so wie es das in vielen Ländern bereits gibt. Dazu gehört auch ein entsprechendes Verkaufsverbot an all jene, die damit nicht beruflich zu tun haben. Statt völligem Chaos auf unseren Straßen bedarf es organisierter Veranstaltungen.

Jetzt geht es um alles! Thomas, unterschreibst auch du die größte Petition Deutschlands, damit Innenminister Alexander Dobrindt uns nicht mehr ignorieren kann? Wir planen, die Petition Anfang Januar an Dobrindt zu übergeben.

✍️ Ja, jetzt die 2,5 Mio. Unterschriften knacken!

Danke für deine Unterstützung!

Benjamin Jendro
Gewerkschaft der Polizei Berlin

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Kommentar

Herr Jendro ist der Vorsitzende der GdP (Gewerkschaft der Polizei) in Berlin. Wir sind politisch in unterschiedlichen Lagern verortet, wir haben die Polizei hier vielfach kritisiert, vor allem für ihr Verhalten bei sozialen Protesten und den auffälligen Unterschied zum Verhalten bei rechten Aufmärschen. Aber in diesem Fall haben wir ein gemeinsames Interesse – und wir wollten bewusst eine andere Perspektive einnehmen, die uns persönlich nicht betrifft: die der Einsatzkräfte in der Nacht des Wahnsinns. Nicht nur die Einsatzkräfte der Polizei, sondern auch der Feuerwehr, die Notärzte und Krankenwagenbesatzungen. Sie alle werden in Berlin Opfer des an Silvester randalierenden Pöbels.

Außerdem ist diese Petition die größte zum Thema, die wir finden konnten, und drückt eine sehr breite Unterstützung aus (aktuell ca. 2,5 Millionen Unterschriften). Die Mehrheit im Land ist gegen diese Böllerei, das sagen Umfragen eindeutig aus.

Und es nützt etwas, solche Petitionen zu unterzeichnen, das ist vielleicht das Erfreulichste daran.

Bei uns ist es derzeit so ruhig wie noch nie, seit wir mitten in Berlin leben. Weil eine Böllerverbotszone, die vor ein paar Jahren ein paar Straßenzüge von unserem Wohnort entfernt ihren Anfang nahm, mittlerweile so ausgedehnt wurde, dass wir endlich auch geschützt sind. Die Kommunen sind schon einsichtig, sie müssen ja den riesigen Dreck beseitigen.  

Aber es braucht eine allgemeine Regelung für Deutschland, und dafür müssen wir weiter kämpfen. Mit der Polizei, mit der Zivilgesellschaft, den Einsatzkräften aller Berufszweige, den Menschen, die den Schutz der Umwelt betonen, die Haustiere haben oder gesundheitlich angeschlagen sind und diesen Lärm schlicht nicht aushalten. Neuerdings auch mit Hausbesitzern, wie der Kugelbombenfall Ecke Vorbergstraße / Hauptstraße in Schöneberg im vergangenen Jahr zeigt, der bundesweit für Schlagzeilen gesorgt hat. Bei diesem Thema entstehen Koalitionen, die verbindender sind als fast alles andere derzeit.

Es ist eine Koalition der Vernunft. Sie ist nicht an Milieus oder Weltanschauungen gebunden, sondern rein daran orientiert, dass hier ein gesellschaftlicher Tatbestand komplett aus dem Ruder gelaufen ist. Warum das so ist? Dieses Thema können wir hier nicht diskutieren, obwohl wir dazu selbstverständlich eine Ansicht haben. Jetzt geht es um Lösungen. Um Einsichten, aus denen Regeln erwachsen müssen, um die Mehrheit zu schützen.

Hier noch einmal der Link zur Unterschrift: Jetzt unterschreiben!

Wir haben schon viele Artikel zum Thema geschrieben, zuletzt vor wenigen Tagen: Die Stadt, der Knall und der Tod. Willkommen, 2026! (Statista + Kommentar). Lesen Sie rein! Es geht in diesem Fall nicht nur ums Böllern, sondern um die gesamte Silvesterkultur in Deutschland.

TH


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