Filmfest 1102 Cinema
Unter den Dächern von Paris ist ein 1929 gedrehter, von einer deutschen Produktionsfirma hergestellter, französischer Film von René Clair. Er war seine erste Tonfilmregie.
Wiewohl diese Epoche doch vergangen ist. 59 Jahre war der Film alt, als ich diese kleine Rezension getippt hatte. Seit der Erstellung des Filmverzeichnisses, dessen französische Sektion heute Premiere feiert, sind auch wieder 35 Jahre vergangen. Und seit der Sichtung des Films 37 Jahre. Fing mit diesem Klassiker der französische Poetische Realismus an? Poetisch ist dieser Film sicherlich, der Realismus hingegen lässt sich auch als Poesie des Alltags der kleinen Leute inszenieren, das hat René Clair hier getan.
Der erste französische Film der „ersten Chronologie“ für Frankreich ist sogar eine Koproduktion mit Deutschland, die es auch ermöglichte, dass der Film mit Ton gedreht wurde. Verwendet wurde das damals in Kontinentaleuropa gerade eingeführte Tobis-Klangfilmverfahren, das 1930 Gegenstand eines Duopols mit weltweiter Marktaufteilung mit dem amerikanischen Western-Electric-System wurde.
Seit dem Beginn meiner Rezensionstätigkeit habe ich diesen Film nicht noch einmal gesehen, daher wird es zumindest vorerst dazu keine aktuellere Rezension geben.
Bis auf die Filme, die vor der Einführung des heutigen Chronologieschemas gezeigt wurden, starten wir als mit Frankreich schon im Tonfilm. Mittlerweile kenne ich auch einige französische Stummfilme, aber die großen Werke, wie Abel Gances „Napoléon“ oder Carl Theodor Dreyers „Die Passion der Jeanne d’Arc“ habe ich noch nicht gesehen (für Letzteren gibt es bereits eine Empfehlungsrezension).
Das Lexikon des Internationalen Films schreibt: „René Clairs erster Tonfilm, der mit Chansons und Geräuschen sehr poetisch den platten Realismus vermeidet, war in Paris kein Erfolg und verdankt seine Karriere den Aufführungen in Berlin, New York und London. Berühmt wurde die Kamerafahrt des Anfangs durch die außergewöhnlichen Dekors von Meerson und die Schlägerei, die tonlos durch eine Kneipentür gefilmt ist.“[7]
Die Anfangsszene wirkt, als sei sie durchgängig von den Dächern, dem Himmel, den Schornsteinen aus herunter auf die Straße gedreht, bis sie dort an der neben einer Tür stehenden Pola Illéry zur Ruhe kommt.
© 2024, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
Kursiv und tabellarisch: Wikipedia
Regie | René Clair |
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Drehbuch | René Clair |
Produktion | Frank Clifford für die Films Sonores Tobis |
Musik | André Gailhard |
Kamera | Georges Périnal |
Schnitt | René Le Hénaff |
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