UPDATE / BREAKING: Die Urbanstraße 67 bleibt! Vorkauf erfolgreich! Bericht der IG HAB @HeimatNeue und von uns über die Hausübergabe von Rocket Internet an die Mieter*innen am 03.07. folgt in Kürze / @u67bleibt @KKonnektors @GloReiche36 @Krossener36 @schoeneweider20 @derjochen @Box32B @F_Schmidt_BB @Forster112 @DoebertSteffen @Syndikat44 @HeimatNeue / #RocketInternet #Berlin #b0307 #DIESEeG #Dachgenossenschaft #Kommunalisierung #Mietenwahnsinn #wirbleibenalle #Friedrichshain #Xhain #Kreuzberg #Verdrängung #Neukölln #PlanReComXhain

2019-05-17 Mieter kämpft um diese Stadt Häuserkampf

Heute überschlagen sich die Ereignisse – Mietenwahnsinn!

Ein neuer Verdrängungsfall , wieder in Xhain und fast gleichzeitig ist die Urbanstraße 67 gerettet!

Jetzt wissen wir also, was vor zwei Tagen gemeint war, als die Urbanstraße zur Hausübergabe von Rocket Internet gebeten hatte. Wir freuen uns riesig, beglückwünschen die Mieter*innen, die einen großartigen Kampf geliefert haben und alle unterstützenden Initiativen zu ihrem Sieg über die Rakete, die über dem Berliner Abendhimmel sang- und klanglos verpufft ist.

Die städtische Wohnungsbaugesellschaft Gewobag hat das Haus bzw. die Häuser Urbanstraße 67 für ca. 11 Millionen Euro gekauft und dafür Zuschüsse vom Finanzsenat und erstmals vom grün geführten Wirtschaftssenat erhalten, so Florian Schmidt, der Baustadtrat von Friedrichshain-Kreuzberg auf Twitter. Dieser Vorkauf war ein Projekt, für das alle maximalen Einsatz gebracht haben. Die ganze Stadt arbeitet mit, um Mieter*innen zu retten. So muss das!

Wir danken daher Baustadtrat Florian Schmidt und allen Beteiligten an diesem Kauf, der ganz offensichtlich nicht einfach zu stemmen war. Für uns klingt es, als sei der Vorkauf schon einspruchsfrei. Hier ist der Belegtweet von der Urbanstraße 67:

Und hier Details, gepostet von Florian Schmidt:

Ein Gruß auch an die GloReiche, die dies getwittert hat:

Und an die Krossener Straße 36, die sich auch bereits den neuen Mi(e)tstreiterinnen aus der Holteistraße 19, 19a angenommen hat und sie berät:

TH

Vorausgehender Beitrag vom 1. Juli 2019:

Bereits vor einigen Tagen hatte die Hausinitiative der Urbanstraße 67 angekündigt, dass sie gedenkt, ihren Investor Rocket Internet SE persönlich zu besuchen.

Immerhin geht das ausnahmsweise, denn der Investor sitzt – in Kreuzberg, nicht in der Karibik oder mit einem Briefkasten in Zossen. Dieses Mal hat er seine Zentrale in dem wehrhaften Stadtteil von Berlin, an dessen westlichem Ende sich auch die Urbanstraße 67 befindet. Wir haben mehrfach über den Kampf der Urban67 berichtet, zuletzt hier, der Beitrag ist aber auch unten angehängt. Die Urbanstraßen-Bewohner*innen schrieben in einer Twittergruppe aber auch, es käme noch was Offizielles.

Das Offizielle haben wir am heutigen Nachmittag via Kiezkonnektors (@KKonnektors) erhalten:

Pressemitteilung Urban 67

„Wir haben mehr Ideen als Kapital!“

Die Hausgemeinschaft der Urbanstraße 67 fordert Großinvestor ROCKET INTERNET SE zur Übergabe des Hauses an seine Bewohner*innen auf 

Kundgebung am Mittwoch, den 3.7.2019, 17:00 -18:00 Uhr vor der Zentrale von ROCKET INTERNET SE im GSW-Hochhaus, Charlottenstraße 4, 10969 Berlin

Anbei finden Sie die Pressemitteilung und Pressemappe der Urban 67.

Weitergeleitet von:
Elena PoeschlKiezKonnektors
Trautenaustr. 5
10717 Berlin

Hier haben wir die Pressemitteilung hochgeladen, wir zeigen aber den Textteil im Anschluss auch in vollständiger Länge und im Anschluss einige Bilder:

ORIGINALAUSZUG PRESSEMITTEILUNG:

Die drei Häuser in der Urbanstraße 67 sind Anfang Mai von dem langjährigen Besitzer und zugleich Hausverwalter Kai-N. Mrosek, der den persönlichen Kontakt zu seinen Mieter*innen jahrelang pflegte, an Start-up-Risikokapitalgeber GRC Germany 1 GmbH der Brüder Samwer für satte 10,2 Millionen € verkauft worden. Insgesamt 41 Mietparteien – 24 Wohnungen und weiteren Wohn- und Gewerbeflächen droht nun die Verdrängung aus dem Kiez.

Neben 29 Wohnungen gehören ein Spätkauf, eine Autowerkstatt, Landschaftsarchitektur-, Umweltschutz- und Designbüros, Künstlerinnen-Ateliers und Co-Working-Spaces, Tanz-, Musik-und Yogastudio sowie sogar ein Spielkasino zur bunten Infrastruktur der Urbanstraße 67. Seit vielen Jahrzehnten wohnen und arbeiten hier unterschiedliche Generationen mit diversen kulturellen und sozialen Hintergründen und unterschiedlichsten Lebensarten und –Konzepten zusammen. Verständnis, Rücksichtnahme und Kommunikation zeichnen unsere Nachbarschaft
aus und ermöglichen unsere funktionierende Kreuzberger Mischung. Viele wohnen schon länger als 30 Jahre in ihren Wohnungen und haben diese mit Eigeninitiative zu ihrem Zuhause und Lebensmittelpunkt gemacht.

Für viele Bewohner*innen stellt der Verkauf an einen Investor eine existentielle Bedrohung dar. In der Urbanstraße 67 wird nicht nur seit Jahrzehnten gewohnt. In vielen Fällen wird Wohnund Arbeitsraum kombiniert – sich diesen nicht mehr leisten zu können, bedeutet entsprechend für viele Mieter*innen das Ende nicht nur der Wohn-, sondern auch der Arbeitsverhältnisse. Das letztere gilt insbesondere für die Werkstätten, Seminarräume, Workshop-Klassen und Büros, da ihre Kundschaft und dadurch Existenzsicherung mit dem Standort zusammenhängt.

Die Urbanstraße liegt im Milieuschutzgebiet „Erhaltungsgebiet Graefestraße“. Die Stadt Berlin hat damit Anspruch auf das s.g. Vorkaufsrecht. Wird dieser geltend gemacht, können die Wohnungen von einer stadteigenen Wohnungsbaugesellschaft oder einer Genossenschaft
gekauft werden. Für die Mieter*innen würde sich die Gefahr der extremen Mieterhöhungen dadurch deutlich reduzieren und ihre Mietverhältnisse wären auf lange Sicht gesichert. Die Kreuzberger Mischung würde erhalten bleiben. Doch trotz des politischen Willens sind die Ressourcen der Stadt in den Zeiten des Immobilienausverkaufs knapp.

Obwohl der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg die Gründung einer Dachgenossenschaft unterstützte, um durch die Ausübung des Vorkaufsrechts die Mieter*innen vor explodierenden Mietpreisen und Verdrängung zu schützen, kann nicht garantiert werden, dass dies auch gelingt. Die Wohnungsbaugesellschaften scheinen wenig Interesse an vielen der betroffenen Häuser zu haben, und für einen Kauf durch die Dachgenossenschaft müssten die Mieter*innen mindestens 20% des Kaufpreises aufbringen – im Falle der Urbanstraße 67 sind es knapp zweieinhalb Millionen Euro!

Wir kämpfen seit der Hiobsbotschaft Hand in Hand dafür, dass die Häuser von einer Genossenschaft oder einer städtischen Wohnungsbaugesellschaft übernommen werden. Mehrmals wöchentlich treffen sich die Mieter*innen in Arbeitsgruppen. Der anhaltende Verkauf von Wohnraum hat nicht nur uns erreicht. Zwölf weitere Häuser im Bezirk kämpfen ebenfalls um ihren Erhalt. Es kommen stetig neue Häuser hinzu. Daraus ist ein bezirksübergreifendes, solidarisches Netz von Aktivistinnen entstanden, die sich gegenseitig unterstützen.

Gemeinsam kämpfen wir gegen den systematischen Verkauf von bezahlbarem Wohnraum und die damit einhergehende Verdrängung aus dem gewohnten Wohn-, Arbeits- und Lebensumfeld, die für die Bewohnerinnen die Zerstörung ihres Lebensmittelpunkts und oft mühsam und jahrelang aufgebauter sozialer Strukturen bedeuten würde.

Helfen Sie uns, unsere Lebensräume in der Urbanstraße 67 zu erhalten! Berichten Sie über unser Anliegen und unsere Aktionen und unterstützen Sie uns auf diese Weise auf der Suche nach potentiellen Genossenschaftlerinnen und Unterstützer*innen!

Für Rückfragen und Interviews können Sie uns jederzeit kontaktieren.

Bildmaterial stellen wir auf Nachfrage gerne zur Verfügung.
Die Hausgemeinschaft der Urbanstraße 67, 10967 Berlin
Kontakt:

urban67@posteo.de
http://urban67bleibt.de
https://twitter.com/u67bleibt
https://www.facebook.com/Urban67-Bleibt-613988159068571/“

ENDE PRESSEMITTEILUNG

Da ist der Hausinitiative und Kiezkonnektors wirklich eine tolle Beschreibung gelungen, gleichermaßen informativ wie eindeutig bezüglich der Gefühle der Hausbewohner*innen.

Einige Bilder haben wir nochmal aus der Pressemittelung entnommen, obwohl wir die darauf zu sehenden Aktionen mithilfe der IG HAB (@HeimatNeue) dokumentiert haben und wollen damit die Bewohner*innen der Urbanstraße 67 grüßen und ein wenig die Atmosphäre des Hauses und die Menschen vermitteln, die darin wohnen. Die Demo zusammen mit der Herrfurthstraße 20 / Donaustraße 130 am 1. Juni 2019 spielt auf diesen Bildern eine wichtige Rolle, im Anschluss folgt der damalige Bericht von uns – wer mag, bitte dort noch etwas Inspiration mit Infos und vielen schönen Fotos holen!

TH

  1. Juni 2019, Demo und Hoffest der Urban67

Das viele Bildmaterial, das wir von der IG HAB* erhalten haben, die vielen medialen Äußerungen von Beteiligten am Doppel-Ereinise vom vergangen Samstag hätten gut für einen Zweiteiler ausgereicht, aber wir wollen alle in dieser Stadt gemeinsam gegen den Mietenwahnsinn kämpfen und daher versuchen wir, den Aktionstag 1. Juni 2019 in einem Report zusammenzufassen. 

Trotzdem haben wir nochmal ein Update gemacht und weitere Perlen eingebunden, die wir unterwegs gefunden. Wir sind sicher, es gibt wieder viel Zuspruch, denn Solidarität ist – genau, gegenseitig. Die Änderungen / Ergänzungen sind mit dieser blauen Farbe sichtbar gemacht. Damit entsteht unser bisher umfangreichster Report dieser Art, für den wir auf viele „Fremdmedien“ zurückgegriffen haben, die öffentlich und frei im Netz sichtbar sind. „Final“ heißt, zu diesem Event wird kein weiteres Update kommen, „finales“ bedeutet, dass die Medienschau auch einen Endpunkt bedeutet, weil wir – genau, mit dieser Art von Gestaltung  aufwandmäßig an einem Endpunkt angelangt sind, der nicht überschritten werden soll und außerdem nach neuen Ideen verlangt.

Der Protest vom 1. Juni (im Folgenden Zeitbezüge gegenüber dem ersten Beitrag nicht geändert) gegen Verdrängung startete in der Herrfurthstraße im Schillerkiez von Neukölln, dann bewegte sich der Zug zur Donaustraße 130, die mit der Herrfurthstraße eine Gemeinschaftsinitiative gebildet hat und endete in der Urbanstraße 67 in Kreuzberg, wo das Miethoffest auf die Aktiven wartete. Alle diese Häuser sind erst kürzlich von Investoren erworben worden und wehren sich gegen diese Verkäufe und die befürchtete Gentrifizierung durch Mieterhöhungen.

Sie wollen die Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts durch die Baustadträte Jochen Biedermann und Florian Schmidt erreichen. Sie sind Teil einer wachsenden Gemeinschaft von Initiativen, die sich vernetzen und sich gegen die Zerstörung der Sozialen Stadt durch hemmungslose Renditegier und gegen eine willfährige Politik wehren, die totes Kapital unterstützt, nicht die Menschen, die in den Häusern wohnen und die Berlin erst zu einer besonders reizvollen, lebens- und liebenswerten Stadt gemacht haben.

Vom ersten Event der Urbanstraße vor einer Woche, dem Hofflohmarkt,  hatten wir hier berichtet und die Ankündigung für beide Teile der gestrigen Aktion findet sich hier, wir haben sie aber auch an diesen Bericht angehängt. Bei der Demobewegung durch den Neuköllner Schillerkiez wurde auch das Syndikat, die Kneipe, die PearsGlobal entdeckt hat, nicht vergessen, ein Gruß von uns an dieses Kollektiv, das nicht mehr mieten darf, sondern besetzen muss.

1. Herrfurthstraße, Donaustraße – Social Media

Wie üblich beginnen wir mit einem Bericht unserer Freunde von der IG HAB, die ermöglichen, dass wir umfangreiche und zeitnahe Eindrücke von Ereignissen wie gestern an unsere Leser_innen weiterleiten können:

Man sieht hier schon viele Mieterinitiativen, auch die Urbanstraße  67 ist bereits dabei – und wie die Demo am leider zu dieser frühen Stunde noch geschlossenen Syndikat ist.

Wir haben wir nicht weniger als vier Video-Teile oder Teilvideos gefunden und weil es ein finales Update ist, zeigen wir sie hier alle und hoffen, für Steffen Doebert von der Mieterpartei, der sich damit so viel Mühe gemacht hat, ist das okay. Diese Filmausschnitte zeigen besonders gut die tolle Stimmung und die vielen Teilnehmer vom letzten Samstag. Es gibt noch mindestens zwei weitere Filmausschnitte von Steffen Doebert, aber wir meinen, für die komplette Show sollte man hier nochmal klicken und sie sich auf seinem Account anschauen.

2. Fotostrecke der IG HAB, kommentiert von uns

Wir haben dieses Mal so viele wunderbare Aufnahmen erhalten, dass wir nur die allerbesten hier zeigen können, sonst müssen wir doch bald um Spenden bitten, weil wir mehr Space für unsere Webseiten-Mediathek brauchen.

3. Hier eine kleine Social-Media-Auswahl vom Mietproestfest der Urbanstraße 67:

Zum Start in den zweiten Teil wieder ein Referenztweet der IG HAB. Die wissen schon, dass wir immer die Hoffassade sehen wollen, daher haben sie ein schönes Foto genau vondieser gemacht – mit Plakaten, Luftballons und bunten Wimpeln. Und man sieht, wie viele Menschen die Häuser Herrfurthstraße 130, Donaustraße 20, Urbanstraße 67 gestern mobilisieren konnten.

Steffen Doebert von der Mieterpartei filmt den Einzug der Demo in den Backsteinfassaden-Hof der Urbanstraße 67. Und hier ein Video von der Hofseite mit Musik, von der Initiative der Urbanstraße 67 selbst eingestellt.

Und hier ein Bilder-Tweet von Steffen Doebert: Wir erkennen auf dem Plakat-Foto mit den vielen Mieter_innen-Fischen, die den Miethai angreifen, einen Vertreter des Hauses Boxhagener Straße 32 (Box32bleibt) sowie Canan Bayram, MdB der Grünen, die sich auch heute wieder mit Mieter_innen in der bedrängten Stadt solidarisch zeigt.

Ein lieber Gruß auch an die Schöneweider Straße 20, die in Neukölln ums Vorkaufsrecht kämpft – der Mieter_innen-Verein des Hauses hat gerade ein Vorkaufsrecht-Tutorial erstellt, das wir gesondert besprechen und weiterleiten werden. Auf den Fotos sieht man a.) viel Stimmung und b.) viel von der Fassade des Hofes der Urbanstraße 67, die uns schon mal zum Schwärmen bringt.

Und hier hat die Urbanstraße 67 dokumentiert, wie die Schöneweider 20 ihren Haussong vorgetragen hat (Ausschnitt).

Und hier ein Paralleltweet von der Initiative der Krossener Straße 36, die sich im Verlauf der Demo eingefunden und am Miethoffest der Urbanstraße67 teilgenommen hat.

Und hier von fast derselben Stelle aus von der Boxhagener Straße 32, für sowas wie das Schwesterhaus der Krossener Straße 36, beide in Friedrichshain.

Es gab viel Resonanz zum gestrigen Tag in den Sozialen Medien, nach unserem Eindruck von der Urbanstraße, weil dort das malerische Hoffest stattfand. Diejenigen, die wir herausgegriffen haben, stammen von Menschen und Initiativen, die uns in den letzten Wochen besonders inspiriert bzw. denen wir unser Interesse an ihrem Schicksal in diesem Zeitraum mit Beiträgen zeigen konnten. Und weil’s so schön war, hier noch einer:

Auch den Namen Gneisenaustraße 95 werden wir uns merken und darum geht es: Mieter_innen aller Häuser, vereinigt euch!

Weshalb Updates so sinnvoll sind – drei Tage nach dem Event gab es auch einen Nachklang von der Urbanstraße 67.

4. Die Fotostrecke der IG HAB vom Hoffest der Urbanstraße

Vom Hoffest der Urbanstraße gibt es von ganz vielen Stellen fantastische Bilder, wie man in den obigen Tweets sehen kann, deswegen haben wir hier nur ein wenig ergänzt, zumal wir immer auf die @#!!-DSGVO achten müssen und die Lebendigkeit einer Aufnahme reduziert wird, wenn wir viele Gesichter verpixeln.

5. Ein paar abschließende Worte von uns

„Darum geht es: Mieter_innen aller Häuser, vereinigt euch!“

Wenn dabei nebenbei die Deutsche Wohnen enteignet wird, ein Mietendeckel kommt, der Milieuschutz verschärft und auf Kiezkleingewerbe ausgedehnt wird, Umwandlungen verboten, Zweckentfremdung kontrolliert, Verstöße gegen dies alles und die Mietpreisbremse sanktioniert, Leerstand beseitigt,  Genossenschaften gegründet werden und die SPD unter 5 Prozent fällt, weil sie zu häufig auf der Bremse steht, um dem sozialen Anspruch von 2RG gerecht zu werden, dann ist das so und es ist alles Ergebnis des #Mietenwahnsinns.

Wer sich nun angeregt fühlt, mehr über die Häuser wissen zu wollen, um die es hier geht, siehe oben, unsere Links zu den bisherigen Beiträgen.

*Die IG HAB ist die Hausinitiative des Blocks Habersaathstraße 40-48 in Berlin-Mitte, die seit Jahren gegen spekulativen Leerstand kämpft. Alle Fotos in den Fotostrecken (Abschnitte 2.) und 4.)) unterliegen dem © der IG HAB und wurden uns zur Verwendung in diesem Beitrag zur Verfügung gestellt.

In den letzten Monaten und zuletzt gestern wurden weitere Wohnungen in der Habersaathstraße 40-48 entmietet, gegenwärtig kämpfen die Verbliebenen vor Gericht gegen Verwertungskündigungen, die ausgesprochen wurden, obwohl der Abriss des Hauses vom Bezirk versagt wurde. Unsere besondere Solidarität gilt immer auch ihnen, wenn wir Berichte wie den heutigen verfassen. Als hätten sie’s gewusst – gerade kam ein Tweet von der IG HAB:

Wir schließen uns an und bedanken uns ebenfalls für einen fantastischen Aktionsnachmittag und -abend bei den gastgebenden und beteiligten Initiativen.

Die Zeit ist gekommen, einen Schritt weiterzugehen und im Rahmen unserer zeitlichen Möglichkeiten (als Nicht-Vollzeitblogger oder -aktivisten) alternativ zur hier gezeigten Form der Beitragsgestaltung auf Live-Eindrücke und -gespräche zu setzen, um noch lebendiger und individueller beschreiben zu können, was Mietenwahnsinn in Berlin für die betroffenen Menschen bedeutet und Themendiskussionen aufzunehmen, die zur Weiterentwicklung unserer Sachkompetenz wichtig sind. In diesem Sinne freuen wir uns auf den Besuch von „Push“ mit interessierten Freund_innen in der kommenden Woche.

TH

Wir springen von der heutigen Morgen-Demo direkt zur nächsten Ankündigung einer Aktion gegen den Mietenwahnsinn.

Dieses Mal erlauben wir uns eine Doppelankündigung – auch, weil die beiden morgigen Ereignisse miteinander verbunden sind, im Titelbild haben wir daher ihre Plakate miteinander verbunden. Dort steht auch gut lesbar, was am ersten Junisamstag zu tun ist:

  • Um 14 Uhr bitte zur Herrfurthstraße, Eingang Tempelhofer Feld und zwei Stunden später
  • alle zusammen zum Mietprotestfest der Urbanstraße 67 in Kreuzberg!

Letzte Woche hatte die Urbanstraße ihre „Eröffnungsveranstaltung“ mit dem Hofflohmarkt, für die  ist morgen der Moment, in dem sie sich zeigen werden – nicht ganz. Die Initiative „HerrDonau“ hat sich bereits am 25. Mai auf dem Protestfest der Krossener Straße 36 vorgestellt, ihr sind die ersten beiden Minuten des wichtigen Videos gewidmet, das wir gleich folgen lassen – es zeigt aber dann auch weitere Häuser und  Menschen, die wir mittlerweile kennen und an deren Schicksal wir großen Anteil nehmen. Das Video ist auch deshalb gut gemacht, weil es die wachsende Vernetzung der Mieter_innen-Bewegung in Berlin spiegelt, die wir wahrnehmen und die wir unterstützen möchten, so weit es in unseren Möglichkeiten steht:

Da wir heute erstmals über „HerrDonau“ schreiben, greifen wir auf die Darstellung zurück, die man auf deren Facebook-Präsenz nachlesen kann.

Wir zitieren direkt, was immer den Vorteil hat, dass wir keine Übertragungsfehler einbauen können, diese Selbstbeschreibung beinhaltet auch den Aufruf zur morgigen Demo:

„Wer ist HerrDonau?

Wir sind eine Initiative von 2 Berliner Mietshäusern (Donaustr. 130, Herrfurthstr. 20) die in einem Paket an die ZBI Fondsmanagement AG verkauft wurden. Wir kämpfen dafür, dass der Stadtbezirk das Vorkaufsrecht geltend macht!

Wir schlagen die Trommeln auf Instagram, Twitter & Facebook, kooperieren mit anderen Projekten, denen es ähnlich geht! Wir schreien #NonNonNon wie MAL ÉLEVÉ, werden laut und machen Druck für ein solidarisches Berlin, in dem jeder noch einen Platz mit bezahlbaren Wohnraum hat!

Schließt euch uns an, wenn wir auf die Straße gehen, kommt zu unserer Kundgebung am 1.Juni in Neukölln. Lasst uns allesamt vereinen, für das Berlin, wie wir es kennen und lieben!!! Denn Wohnraum ist ein Menschenrecht und muss bezahlbar bleiben. (…)“

Bevor ihr euch alle anschließt, haben wir noch dieses Video von gestern: Wer es bei der Boxhagener Straße 32 oder der Krossener Straße 36 nicht mitbekommen hat, so macht man eigene T-Shirts. Wir wissen nicht, ob die anderen genauso vorgegangen sind, aber die Herrfurther- / Donaustraße lässt sich den Spaß nicht nehmen, per Siebdruck Handgemachtes zu fertigen. Man kann auch dem Mietenwahnsinn noch etwas Werkstattmäßiges abgewinnen.

Wenn erst alle derzeit im Kampf stehenden Häuser  glücklich in „DIESEeG“ angekommen sind, werden damit eine Kiezkultur und viele, viele Fertigkeiten erhalten können, die wir dringend brauchen werden, wenn sich der Finanzkapitalismus vor lauter Gier selbst aufgefressen hat:

Die Urbanstraße 67 ist bei uns bereits besser dokumentiert und wir können auf die Beiträge verweisen, die wir unten angehängt haben: Eindrücke vom Hofflohmarkt am vergangenen Sonntag und vorausgehend Allgemeines zum Haus. Wir hoffen, dass die IG HAB es zeitlich schafft, die bewährte Zusammenarbeit mit uns morgen weiterzuführen und uns Fotos und Beschreibungen von der Herrfurthstraße, der Donaustraße und der Urbanstraße zuzuleiten, damit wir lebendige Eindrücke von einem weiteren großen Tag im Kampf gegen den Mietenwahnsinn an unsere Leser_innen vermitteln können.

Heute war möglicherweise ebenfalls ein wichtiger Tag, an dem es um den „Block 527“ ging. Wir haben davon berichtet und freuen uns umso mehr auf morgen und senden solidarische Grüße an die drei oben herausgestellten Häuser und natürlich an alle anderen, die gegen Investoren aus allen Himmelsrichtungen kämpfen. Die Sterne stehen gut, wie man am Logo von „HerrDonau“ sehen kann.

TH

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