Doppelspiel – Tatort 167 / Crimetime Vorschau // #Tatort #WDR #Duisburg #Schimanski #Thanner #Doppelspiel #Tatort167

Crimetime Vorschau - Titelfoto © WDR

Das Allerletzte von Schimanski!?

Erst einmal wieder ein Lob an den WDR – Souveränität ist, auch Fehler nicht zu verschweigen. Denn offensichtlich sehen viele Tatort-Fans diesen zehnten Schimanski als Fehler und ordnen ihn auf Rang 29 von 29 Filmen ein, in denen Götz George den Schimanski und Eberhard Feik seinen Kollegen Thanner gegeben haben. Wir können leider noch nicht sagen, ob die sehr schwache Bewertung des Films in der Fundus-Rangliste (Durchschnitt 4,83/10, Stand 6. August 2019) gerechtfertigt ist, aber wir werden den Film aufzeichnen und bald wissen wir und Sie, liebe Leser*innen, mehr. Sie können sich diesen Sektenkrimi natürlich auch selbst anschauen. Auf ihn aufmerksam zu machen, ist der Sinn dieser Vorschau.

Gut möglich, dass Schimanski mit Kindern besser kann als mit Sektenführern. Denn „Kuscheltiere“ und „Kinderlieb“, die zu ganz unterschiedlichen Zeitpunkten der Schimanski-Thanner-Ära enstanden sind, zählen beide zu den am meisten geschätzten Produktionen – immer orientiert an den bewertenden Nutzern des Tatort-Fundus.

Ob der WDR sich tatsächlich an der Rangliste von Nutzern orientiert, wenn es um Wiederholungen bzw. deren Häufigkeit geht, aber es ist schon auffällig, dass kürzlich mit „Rechnung ohne Wirt“ erst ein Film nach längerer Zeit wieder ausgestrahlt wurde, der nur zwei Plätze besser platziert ist als „Doppelspiel“. Wir haben dieses Werk aufgezeichnet, aber noch nicht angeschaut und daher noch nicht darüber geschrieben – die Doppelbefassung mit den Reihen Tatort und Polizeiruf sorgt derzeit für einen mehrstufigen Rückstau. Aber es wird eine Kritik geben, ganz sicher.

Handlung

Schimanski und Thanner werden zum Tatort, einem Hochhaus, gerufen. Eine junge Frau hat sich vom Balkon gestürzt. Es scheint sich eindeutig um Selbstmord zu handeln. Dann die ersten Zweifel: warum hat ihr Mann, der sich ihrer Einweisung in eine psychiatrische Klinik widersetzte, sie allein gelassen? Ein Alibi für die angeblich wichtige geschäftliche Verabredung zum Zeitpunkt des Todes seiner Frau hat er auch nicht. Welche Rolle spielt Ann Silenski? Sie war mit der Toten befreundet, gehört zu der gleichen Sekte, der „Kirche der Gemeinschaft“. Diese Sekte ist eine straff organisierte Gemeinschaft; fernöstlicher Mystizismus, gemischt mit westlicher Psychologie, übt offensichtlich einen großen Sog auf viele „Endzeitmenschen“ dieser Tage aus. Erleuchtung soll ihnen zuteil werden, Erlösung, vor allem Sicherheit und Hort in einer auf das gottgleiche Oberhaupt der Sekte ausgerichteten Hierarchie. Das hat seinen Preis: Die Mitglieder der Gemeinschaft müssen sich völlig unterordnen unter den Willen ihrer „Führer“.

Einer von ihnen ist Gassmann, ein faszinierender Mann mit großer Ausstrahlung. Die Tote stand offensichtlich in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis zu ihm. Gassmann leitet die „Brüder und Schwestern“ nach seinem und des Sektenführers „Ork“ Willen zu ihrem Besten. In der selbstlosen Tätigkeit für die Gemeinschaft finden sie Erlösung. Dagegen ist an sich nichts zu sagen, der Mensch soll mit seinem Pfunde wuchern. Aber es heißt auch: Leben und leben lassen, zum Töten wird da nicht aufgefordert. Und die junge Frau, deren Selbstmord offensichtlich vorgetäuscht war, bleibt nicht die einzige Tote im Umfeld der Sekte.

Besetzung und Stab

Kriminalhauptkommissar Schimanski – Götz George 
Kriminalhauptkommissar Thanner – Eberhard Feik 
Hänschen – Chiem van Houweninge 
Kriminaloberrat Königsberg – Ulrich Matschoss 
Ann Silenksi – Angelika Bartsch 
Gassmann – Franz Buchrieser 
Stark – Wolf Dietrich Sprenger 
Sekretärin von Stark – Karin Kernke 
Parker – Drew Lucas 

Buch – Christoph Fromm 
Regie – Hajo Gies 
Kamera – Josef Vilsmeier 
Kostüme – Marianne Wagner 
Architekt – Götz Heymann 
Musik – David Knopfler 


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