Drei Wahlkämpfe liegen in den neuen Bundesländern voraus – Zeit, sich mit ihnen zu beschäftigen. Eine erste Annäherung haben wir mit unserem Brandenburg-Wahl-O-Mat-Check versucht, aber hier geht es um etwas anderes: Was, um Himmels willen, ist im Osten los und warum? Es gibt soziologische Erklärungsversuche. Hier bietet die taz einen solchen an.
Wie ist das Gefühl nach dem Lesen?
Wir haben nun nicht weniger als fünfmal angesetzt, um einen Kommentar zu schreiben. Wenn wir nun nicht die ganze Schreibzeit dieses Tages damit zubringen wollen, müssen wir allmählich eine Entscheidung treffen. Wir entscheiden uns jetzt dafür, den Beitrag nur zu empfehlen. Wir könnten ewig darüber reflektieren, aber weil es immer wieder ins Laufen kam, das Nachdenken, sitzen wir hier und es ist bald vier. Dieses Interview ist ein Beitrag, kann also etwas beitragen.
Es gibt keine vollständige Darstellung, kann es nicht geben, schon gar nicht in einem Zeitungsinterview. Wir würden zum Beispiel aufgrund unserer fortschreitenden Befassung mit der Alltagskultur der DDR, auch wenn sie durch Filme vermittelt wird, dazu tendieren, tiefer und weiter zurück anzusetzen. Es geht nicht nur um Parallelen zwischen damals und heute und um Ost und West, sondern auch um die Entwicklung von Mentalitätsunterschieden in unterschiedlichen Systemen. Aus solchen Prägungen kommt man nicht so leicht raus, das ist mühevolle Arbeit, deren Erfolg außerdem von Faktoren abhängt, die man nicht alle selbst beeinflussen kann. Und es ist nicht so, dass im Westen nicht auch in vieler Hinsicht endlich umgedacht werden muss. Das, was am meisten anfasst und am differenziertesten zu betrachten ist, machen wir nun also ganz kurz und ordnen es in die Rubrik „Medienspiegel“ ein, ohne Hasthags etc. Vielleicht kommen zu und vor den Wahlen noch Artikel zum Thema oder zum Themenkomplex, die wir ausführlicher kommentieren und dabei den hier empfohlenen einbeziehen können.
TH
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Mir gefällt der Artikel in der taz nicht so gut. Es wird nur gesagt, dass die afd da rhetorich anknüpft. Aber auch die Linke galt lange als die Ostpartei. Wieso baut sie jetzt so stark ab? Übersehen wirdmeiner Meinung nach die Unzufriedenheit. Wirtschaftlich hängt der Osten immernoch dem Westen hinterher. Und Unzufriedenheit kann schnell zu Hass führen oder eben dazu, dass die bisherigen Partreien unsere Probleme nicht lösen konnten. Wenn ich mir zum dritten Mal ein Auto einer bestimmten marke kaufe und es wiedrSchrott ist, dann wähle ich doch auch mal eine andere Marke, oder etwa nicht?
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Ich bin auch nicht so glücklich damit, aber es ist auch eine Art Diskussionseröffnungsbeitrag. Wir können gerne darüber diskutieren. Dass DIE LINKE im Osten absackt, hat auch mit ihrem Personal zu tun. Selbst schuld, kurz geschrieben. Wie immer: teilweise. Es gibt nie nur eine Ursache.
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Ja, also mich wundert es, dass die Schere zwischen arm und reich kurz vor dem auseinander brechen ist, aber die Linke davon gar nicht profitiert.
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Ja, das muss DIE LINKE sich mal fragen. Diese Fragestellung kenne ich aber schon seit Jahren und bisher gibt es nicht nur keine Antwort, es werden auch fundamentale Fehler bei der Personalaufstellung und in der Kommunikation mit den Menschen gemacht. Kaum Zugriff auf die Zivilgesellschaft, das kann man im großstädtischen Raum sehen. Und auf dem Land fehlen die sozialen Ansprachen für die, die mitgenommen werden möchten.
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Ich habe den Eindruck, dass die Linke nicht wirklich etwas anderes ist als der linke Flügel der SPD. Sie schwingen zwar schöne Sonntagsreden, aber am Ende kriechen sie doch vor dem Kapital.
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In Berlin sind alle ein wenig aufmüpfiger ;-), aber DIE LINKE hat sich stark in Richtung Mitte bewegt, keine Frage. Es gibt noch ein paar Unterschiede, aber ich befürchte, dass DIE LINKE, wenn sie an einer Koalition auf Bundesebene teilnehmen dürfte, diese Alleinstellungsmerkmale auch in die Tonne treten würde – um beim nächsten Mal dann gar nicht mehr im Bundestag vertreten zu sein. Die neuesten Umfragen Bund sehen richtig schlecht aus, knapp 8 Prozent nur noch.
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Aber die Frage ist, woran das liegt. Die Zeiten einer linken Mehrheit scheint vorbei zu sehen. Ich würde mich auch eher links einordnen, aber so recht identifizieren mit den linken kann ich auch nicht.
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In Berlin hat 2RG stabile Werte von 58-60 Prozent.
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Das mit dem Mietpreisdeckel hat mich schon beeindruckt. Ich bin mal gespannt ob dieses konzept von r2g auch auf andere städte übertragen wird.
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Erstmal wird er von der Immobilienlobby und den mieterfeindlichen Parteien wie CDU und FDP angegriffen werden. Wenn er durchkommt, wird er mit Sicherheit auch ein Modell für andere Städte sein.
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Mal abwarten. Gespannt bin ich auch, was in Berlin nach 5 Jahren passiert.
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In fünf Jahren ist wichtig, aber jetzt ist auch erstmal wichtig 😉
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Nachtrag: Deswegen gab es wohl auch keinen längeren Kommentar, weil man auf dem Artikel schlecht aufbauen kann. Ich hab stundenlang daran gesessen und keinen richtigen Ansatz gefunden.
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Es wäre mal sinnvoll so schauen aus welchem MIllieu die afd ihre wäjler im osten rekrutiert. Dann kann mal mehr sehen, was sie sich erhoffen.
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In Deutschland insgesamt liegen sie sozial – wenig überraschend – nah an den CDU-Wählern. Also nicht etwa alles arme, abgehängte Menschen, sondern viele mit eben rechtslastigen Einstellungen. Für den Osten fehlen mir im Moment Zahlen, aber da könnte es ähnlich sein. Aber es haben eben auch viele, die recht autoritär denken, die noch ganz nah an der SED dran sind, mental, früher PDS gewählt und einige wählen jetzt AfD. Da bin ich ziemlich sicher. Aber das müsste man wirklich mal in Wanderungsbewegungen sehen, wie sie nach Wahlen immer erstellt werden – leider nur für die jeweilige Wahl, nicht längerfristig.
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Also ein Freund von mir war mal Wahlhelfer in Mecklenburg Vorpommern und da hatte er tatsächlich so etwas gesehen wie erststimme links zweitstimme afd
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Querfront 😉 Aber das ist eben dieser Teil, der links gewählt hat, der zwar auf soziale Absicherung setzt, aber nicht auf eine offene, moderne Gesellschaft. Dieses schwierige Klientel wird DIE LINKE ja nun im Eiltempo los. Leider, ohne dafür ausreichend andere Wähler*innen dazuzubekommen.
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Habe jetzt mal versucht die Frage, warum die afd so hohen Zuspruch im Oten hat, zu beantworten.
https://haimart.wordpress.com/2019/08/22/afd-ein-erklaerungsversuch/
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Ich habe gelesen 🙂 Heute habe ich nicht viel Zeit zum Schreiben, da wäre eine Empfehlung genau das Richtige gewesen – aber ganz so einfach ist das nicht – da ist noch viel zu besprechen. Die AfD hatte übrigens bei der letzten Bundestagswahl 12,6 Prozent.
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upsi pupsi. verbessere ich noch mal
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Gern,können wir uns noch austauschen. Vielleicht kommt man gemeinsam auf eine Lösung
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Ob „man“ dazu kommt, weiß ich nicht ;-), aber nach meiner Ansicht sind gesellschaftliche Zuständ eund Probleme nicht wie eine Mathematikaufgabe zu sehen. Eine exakte Lösung gibt es nicht. Wir können aber gerne Argumente austauschen und weitere zusammentragen. Heute gibt’s zur Abwechslung wieder einen Artikel, der sich i. w. S. mit Ungleichheit befasst. Ganz sicher auch ein Ost-West-Thema. https://derwahlberliner.com/2019/08/23/vermogensteuer-mit-der-spd-wie-lange-noch-darf-die-cdu-jedes-gerechtigkeitsgefuhl-als-neid-diffamieren-kommentar-cdu-spd-vermogen-steuern-gerechtigkeit-oben-und-unten/
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