Zum dritten Mal versuchen wir nun, seit der Wahlberliner vor 15 Monaten „wiedergegründet“ wurde, eine Sammel-Feature zu etablieren, das mehr von der Nachrichtenlage zum Thema #Mietenwahnsinn abbildet.
Dieses Mal haben wir uns besonders viel Mühe gegeben. Ein neues Logo entwickelt, das mit kleinen Änderungen eine Blaupause für künftige Logos des Wahlberliner werden soll. Gerungen, bis wir den passenden Begriff hatten. Und überlegt, wie gezählt, dokumentiert, archiviert wird.
Lange Zeit war „Mietenspiegel“ der Titelfavorit, dann „Mieterspiegel“. Beides lag uns letztlich zu dicht an „Mietspiegel“, obwohl die Nähe zu diesem Begriff im Grunde gewünscht war. Es wurde dann „Mieterpost“ – eigentlich: „Der Wahlberliner #Mieterpost“. Mit dem zusätzlichen Hashtag #DWMP.
Hier das neue Logo, das wir heute morgen entworfen haben:

Die führende Zeitung im Immobilienbereich war in unserer Stadt lange Zeit die Berliner Morgenpost, zumindest den Anzeigenteil betreffend. Ob das heute noch so ist, wissen wir nicht, in den letzten Jahren hat sich beim Print viel verändert.
Von der Morgenpost halten wir aber durch den Gesamttitel, zum der unserer Publikation zählt, aber auch genug Abstand. Hingegen gibt es keine große Publikation, die sich im Ganzen „Mieterpost“ nennt, der Begriff ist nicht für einen einzelnen Nutzer gemäß Markenrecht oder auf andere Weise geschützt. Weil seine Verwendung etwas enger ist, als wenn wir eine Rubrik nur „Report“, „Kommentar“, „Analyse“ oder „Essay“ oder nach Themen z. B. mit „Wirtschaft“ oder „Umwelt“ benennen, haben wir das aber gecheckt – ebenso, ob es einen entsprechenden Buchtitel gibt. Im Zweifel berufen wir uns darauf, dass es so zu lesen ist: „Der Wahlberliner #Mieterpost“, wie auf dem Logo wiedergegeben.
Und worum geht es?
Selbstverständlch handelt es sich um Post für Mieter*innen, mehr oder weniger deutlich aus deren Sicht geschrieben.
Wir haben auch unseren Claim „Mieter, kämpft um diese Stadt“ leicht geändert: in „Mieter*innen! Kämpft um diese Stadt!“ und in dieser Form haben wir ihn ins neue Logo für die #Mieterpost eingebunden. Zusätzlich zur Trennung in zwei Sätze und der Setzung eines zweiten Ausrufezeichens, das den Anklang an klassische Parolen der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und zwischen den Kriegen verstärken soll, haben wir diesen Claim nun auch gegendert – im Grunde finden wir’s ganz witzig, damit auch eine leichte ironische Brechung reinzubringen.
Die #Mieterpost wird in Ausgaben in der Regel mit jeweils mehreren Nachrichten erscheinen, ist also ein Sammelbeitrag oder „Sammler“.
Die Ausgaben werden, mit 1 beginnen, lückenlos durchnummeriert, die Nachrichten innerhalb einer Ausgabe mit einem Schrägstrich gekennzeichnet, z. B. #Mieterpost 1243, Beitrag Nr. 3 = 1243/3. Dadurch erhält jede Nachricht eine einmalige Kennnummer, ohne, dass wir ein Datum hinzusetzen müssen. Das wird ohnehin von WordPress automatisch jedem Beitrag hinzugefügt. Manchmal werden wir aber auch in den Beiträgen angeben, wann genau die bezogene / kommentierte Nachricht veröffentlicht wurde.
Diese Zählung entspricht außerdem der Verfahrensweise, wie wir sie im Kulturbereich, bei „Crimetime“ und „Filmfest“, vornehmen – wir machen die Chronologie für unsere Leser*innen sichtbar.
Zu den einzelnen Beiträgen können weitere Logos gestellt werden wie „Häuserkampf“ oder „Ein Tag zum Freuen in Berlin“.
Eine exakte Periodizität ist nicht vorgesehen
Es kann sein, dass es zu täglich mehreren #Mieterpost/stücken kommt, aber auch, dass wir mehrere Tage lang sammeln, manches auch etwas liegenlassen und anderes vorziehen, um eine eine bessere thematische Zusammenstellung zu erreichen und andererseits die Prioritätensetzung zu verbessern. Dadurch soll es endlich möglich werden, an mehreren Beiträgen gleichzeitig zu arbeiten, ohne dass die Gefahr besteht, dass der Inhalt ein paar Stunden später veraltet ist.
Falls wir auch in diesem Bereich updaten, wird das Update in der nächsten Mieterpost erscheinen und als solches gekennzeichnet sein – bereits im Titel.
Keine Eventankündigungen
Nicht Gegenstand dieser Rubrik werden Eventankündigungen sein, diese kommen weiterhin einzeln, „Post“ ist also auch im Sinne von „Echo“ gemeint – umfassendere Eventbeschreibungen werden wir dort ebenfalls nicht posten, sondern, sofern wir selbst dabei waren, im Feature „Reportage“ unterbringen, ansonsten, wie gehabt, mit „Häuserkampf“ oder anderen passenden Labels versehen.
Unser eigener Textteil zu den Nachrichten soll in der Regel weniger umfangreich sein als im derzeit kürzesten Feature „Medienspiegel“ – wenn wir mehr Wörter brauchen, weist das daraufhin, dass der Beitrag besser einzeln veröffentlicht werden sollte. #Mieterpost, das steht für: Wir möchten es unseren Leser*innen unbedingt weiterreichen. Aber nicht einfach per Retweet etc. #Mieterpost soll für Kürze und Prägnanz stehen, aber nicht für die Flüchtigkeit eines Retweets von maximal 140 / 280 Zeichen (dass wir nicht gerne ganze Antwortserien in diesem Medium schreiben, haben wir mehrfach erläutert).
Das Meiste in dieser Rubrik wird aber aus den Sozialen Netzwerken kommen, und zwar aus Dokumentationsgründen in dieser Form: Verlinkung des Social-Media-Posts, manchmal auch mit Foto („Screenshot“), dann zusätzlich mit Link, hingegen künftig in der Regel keine Einbettung mehr. Es kommt mittlerweile zu oft vor, dass z. B. Tweets, die besonders interessant sind, wieder aus dem Netz verschwinden oder mit Änderungen wiederveröffentlicht werden. Oft sind sie dann nicht mehr so bemerkenswert.
Wir wollen kein Nachweisproblem bezüglich der für unsere #Mieterpost verwendeten Version haben und diese Version werden wir immer sichern, auch wenn wir kein Foto davon veröffentlichen. Die Timelines kopieren wir nur in Ausnahmefällen – wenn sie zusätzliche Relevanz für unseren Kommentar haben, denn sie ändern sich ja oft noch Tage nach dem Erscheinen des Posts. Manchmal ist eine Antwort, nicht die Äußerung selbst, das für uns Wichtige, dann dokumentieren wir entsprechend.
Thematisch umfasst diese Rubrik alles, was zum Wohnen gehört und wir werden auch auf Beiträge von uns oder anderen hinweisen, die z. B. auf ökonomische Grundfragen behandeln. Oder das Thema Umwelt / Klima. Wir meinen, es gehört alles zusammen und betrifft auch Mieter*innen.
Intern werden die Beiträge erst einmal nicht gliedern und schon gar nicht eine Gliederung voranstellen, damit die #Mieterpost so einfach wie möglich bleibt. Der Titel der jeweiligen Ausgabe wird dennoch wieder mal problematisch, weil wir alle Themen einer Ausgabe vorerst darin unterbringen möchten. Das wiederum bedeutet, wir können in der Regel nicht zusätzlich Adressen mit „@“ anzielen – Ausnahme: Ersteller der bezogenen medialen Beiträge und / oder Betroffene.
Wir werden in der Mieterpost auch auf aktuelle längere Beiträge von uns verweisen. Wer die #Mieterpost liest, sollte einen Überblick über alles haben, was wir zum Thema Mieten / Wohnen schreiben. Leider fehlt uns noch immer eine elaboriert filterbare Artikelübersicht, die uns bei dieser Aufgabe unterstützen könnte, aber – der Reihe nach. Dies ist ein nichtkommerzielles Freizeitprojekt, bei dem es immer Abstriche bezüglich der von unserem Wissensstand her maximal möglichen Professionalität geben wird, bei der Arbeit daran können wir uns aber zum Ausgleich einen mehr subjektiven Journalismus erlauben. Nicht gewollt subjektiv, aber qualitativ gilt dies ebenfalls (weiterhin) für die Rechtschreibung. Wir wollen auf Aktualität ausgerichtete Beiträge nicht liegen lassen, um sie mit dem kognitiv optimalen Zeitabstand nochmal zu lektorieren und ein Mindestens-Vier-Augen-Prinzip können wir auf absehbare Zeit auch nicht umzusetzen.
Wir hoffen, dass wir mit der #Mieterpost unseren Leser*innen einen zusätzlichen Service bieten und wieder mehr Nachrichten bearbeiten können als zuletzt. Es ist leider immer häufiger so, dass das Lesen von Nachrichten zum Wunsch nach Vertiefung führt – und während wir weiterlesen, ruht die Schreibtätigkeit. Diese Entwicklung ist der Tatsache geschuldet, dass wir mittlerweile insgesamt auf einem Wissensstand sind, dessen Ausbau immer mehr Aufwand, mithin Studienzeit, erfordert. Hinzu tritt, dass derzeit juristische Novitäten wie der Mietendeckel zu diskutieren sind und es nervt uns zusehends, auf welch niedrigem informatorischen (manchmal auch sprachlichen) Niveau viele Menschen an der Meinungsbildung teilnehmen wollen. Da möchten wir ein Zeichen setzen: Wir beschäftigen uns ernsthaft mit der Materie und geben dann erst meinungsstarke Posts ab. Das heißt nicht, dass wir immer richtig liegen und nicht froh für neue Ideen und Einsichten sind.
Deswegen in diesem Zusammenhang: Uns wär’s im liebsten, Kommentare würden mehr auf unserer Webseite selbst erfolgen als in den Sozialen Netzwerken. Man kann zum Beispiel dort ausführlicher antworten als z. B. auf Twitter. Wir wissen, dass es dort um Verbreitung, oft auch um Selbstdarstellung geht. Dafür sind die sozialen Netzwerke gedacht und daher nur ein Hinweis und eine Bitte.
Wir sind sehr gespannt darauf, ob die neue Rubrik #Mieterpost gut angenommen wird und sich zu einer Art Submarke bzw. einem Produkt mit Wiedererkennungswert entwickeln kann. Der Versuch ist auf jeden Fall richtig, denn wir erhalten so viele Nachrichten und ärgern uns immer mehr darüber, dass wir hier kein Format (mehr) haben, in dem wir sie mit vergleichsweise geringem Zeitaufwand verarbeiten können. Also auf in die nächste Runde.
Herzliche Samstagsgrüße
TH
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