Autoantriebe – Elektro holt auf (Statista + Kurzkommentar) | Briefing 381| Wirtschaft, Klima, Umwelt

Briefing 381 Wirtschaft, Elektromobilität, Umwelt, Klima*

Autoantriebe – Elektro holt auf (Statista).  Infografik: Autoantriebe – Elektro holt auf | Statista

Autoantriebe – Elektro holt auf: Statista Racing Bar Animation DE – YouTube

Pkw mit elektrischen Antrieben stellen einen immer größeren Anteil an den Neuzulassungen in Deutschland. Das zeigt die Statista-Animation auf Basis von Daten des Kraftfahrt-Bundesamts. So waren Hybrid-Fahrzeuge und solche mit rein elektrischem Antrieb (BEV) in den Jahren 2018 und 2019 noch deutlich in der Unterzahl – auf den Spitzenplätzen lagen mit großem Abstand Benziner und Diesel-Pkw.

Merklich in Schwung gekommen sind die Neuzulassungen von Hybrid- und Elektroautos schließlich im Jahr 2020. Bedingt durch die COVID-19-Pandemie wurde am 3. Juni 2020 durch die Fraktionsspitzen beschlossen, den staatlichen Anteil am Umweltbonus für Elektrofahrzeuge als Innovationsprämie zu verdoppeln. Damit betrug der staatliche Zuschuss für Elektrofahrzeuge zu einem Nettokaufpreis des Grundmodells von 40.000 Euro dann nicht mehr 3.000 Euro, sondern 6.000 Euro.

Die Fördermenge für Elektroautos in Deutschland ist mit dem Beginn des Jahres 2023 gesunken. Seit dem 1. Januar werden außerdem kein Plug-in-Hybride mehr gefördert, sondern nur noch Batterieelektrofahrzeuge (BEV) und Fahrzeuge mit Brennstoffzelle. Die Fördermenge variiert abhängig vom Nettolistenpreis des Basismodells und der Art des Erwerbs (Kauf oder Leasing). Außerdem wird zwischen Neuwagen und Gebrauchtwagen unterschieden. Der höchstmögliche Umweltbonus beträgt 6.750 Euro.

Der Einfluss der geänderten Umweltbonus-Bedingungen auf die Zahl der Neuzulassungen hält sich jedoch in Grenzen: Hybrid- und BEV-Pkw werden jeweils beide weiter stark nachgefragt. Die Anzahl der neu zugelassenen Elektroautos in Deutschland stieg im Oktober im Vergleich zum September wieder etwas an und erreichte rund 37.300 Fahrzeuge. Durch das Auslaufen der Förderung für gewerbliche Neuzulassungen von E-Autos lag die Anzahl der Neuzulassungen im August besonders hoch.

Heute hat Statista uns wieder eine Rennbalkengrafik geschenkt, was bei diesem Anbieter tatsächlich bedeuten, dass die Daten ziemlich rennen. Dadurch, dass aber jeder Zulassungsmonat einzeln dargestellt wird, ergibt sich ein sehr abwechslungsreiches Bild. Es besagt auf aktuellem Stand, dass Hybride und reine Elektroautos schon die deutsche Zulassungsstatistik anführen. Wir haben mehrfach geschrieben, dass wir der massiven Elektrifizierung durchaus skeptisch gegenüberstehen. Nicht, weil wir Benziner und Diesel besser finden, sondern weil viele grundsätzliche Probleme durch E-Autos nicht gelöst werden, auf die man irgendwann eine Antwort wird finden müssen:

  • Der Stromverbrauch der Privathaushalte wird durch sie steigen, ein Sparziel auf dieser Seite liegt damit in weiter Ferne.
  • Der Ressourcenverbrauch bei der Herstellung ist enorm, sie sind schwerer als Verbrenner, erste Elektroautos erreichen schon die unglaubliche Marke von 3 Tonnen Gewicht.
  • Dies kommt auch daher, dass man sich bei der Leistung nicht sinnvoll begrenzt, sondern noch eins auf die ohnehin übermotorisierten Benzin- und Dieselautos draufsetzt, auch die Außenmaße von Autos wachsen immer weiter und die E-Autos machen da keine Ausnahme.
  • Damit ist das Platzproblem in den Städten weiterhin nicht gelöst, im Gegenteil. Es wird schon gefordert, dass die Parkplätze breiter werden müssen. Eine absurde Entwicklung.

Man kann es drehen und wenden wie man will, eine echte Verkehrswende stellen E-Autos in ihrer heutigen und sich in naher Zukunft abzeichnenden Konfiguration nicht dar. Zum Weiterlesen dieser Artikel von uns aus dem Frühjahr 2022: „Markt für Elektroautos wächst in Europa rasant“ .

*Wir haben erstmals einen Screenshot der Racing-Bar-Grafik gemacht, um auch bei Artikeln, in denen solche animierten Grafiken eingebunden sind, ein individuelles Titelbild erstellen zu können.

TH


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