Die wunderbare Welt der Wärmepumpen (Statista + Kurzkommentar) | Briefing 386 | #Klima / #Umwelt #Wirtschaft

Briefing 386 Klima/Umwelt, Wirtschaft, Heizungsgesetz, Wärmepumpen, Effizienz, mehr Output als Input

Liebe Leser:innen, heute führen wir Sie ein wenig in die wunderbare Welt der Wärmepumpen ein. Nicht technisch, sondern nur statistisch.

Infografik: Wärmepumpen vier Mal effizienter als Ölheizungen | Statista

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar. 

Wärmepumpen sind deutlich effizienter als Heizungen, die auf fossilen Energieträgern basieren. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten des Energiedienstleisters Techem. Ihr Nutzungsgrad ist deutlich höher als der von Holz-, Erdgas- oder Ölheizungen. Der Nutzungsgrad dient der Bewertung der energetischen Effizienz von Wärmeerzeugungssystemen. Er ist das Verhältnis aus abgegebener Wärme zur aufgewendeten Endenergie über den Betrachtungszeitraum von typischerweise einem Jahr.

Die Nachfrage nach Wärmepumpen als Alternative zu Öl- oder Gasheizungen ist in den letzten 20 Jahren beinahe kontinuierlich gestiegen. Aktuell werden Wärmepumpen in mehr als der Hälfte der neuen Wohngebäude als primäre Heizenergiequelle eingesetzt. Eine Wärmepumpe entzieht der Umwelt, d. h. dem Erdboden, einem Gewässer oder der Umgebungsluft Wärme und stellt sie der Raumheizung oder Warmwasserbereitung zur Verfügung.

Wärmepumpen sind in praktisch allen Leistungsklassen erhältlich und werden meist mit Strom betrieben. Auch gasbetriebene Wärmepumpen finden sich auf dem Markt. Ab dem 1. Januar 2024 müssen in den meisten Neubauten Heizungen mit 65 Prozent Erneuerbarer Energie eingebaut werden. Für alle anderen Gebäude gelten großzügige Übergangsfristen und verschiedene technologische Möglichkeiten. Zudem gibt es eine umfangreiche Förderung, die stärker sozial ausgerichtet ist: Wer seine Heizung heute oder zukünftig tauschen möchte und dabei auf 65 Prozent Erneuerbare Energie umsteigt, bekommt dies staatlich gefördert. Die maximal mögliche Förderung beträgt 70 Prozent der Investitionskosten.

Sie haben noch keine Wärmepumpe? Dann wohnen Sie vielleicht in einem Haus, in dem Sie gar nicht selbst bestimmen können, welche Art von Heizung verwendet wird, wie das zum Beispiel bei uns der Fall ist. Jedenfalls heute erst einmal dies:

Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe gibt an, welcher Anteil der zugeführten Energie tatsächlich nutzbar ist. Der höchste theoretisch mögliche Wirkungsgrad wird durch den Carnot-Faktor beschrieben und liegt bei Wärmepumpen und Kältemaschinen bei etwa 60% bis 70%1. Der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Quellentemperatur, der Vorlauftemperatur und dem eingesetzten Kältemittel1Im Durchschnitt liegt der Wirkungsgrad einer Wärmepumpe zwischen 300% und 500%, was bedeutet, dass sie drei- bis fünfmal mehr Energie erzeugt, als sie aufwendet2. (ChatGPT).

Wir haben hier nicht weniger als ein energietechnisches Perpetuum mobile vor uns, das man nie für möglich gehalten hätte. Wer sich so etwas nicht anschafft, muss ganz schön borniert sein, zumal es staatlich mit bis zu 70 Prozent gefördert wird, wie wir oben gelesen haben. Der Staat trägt also die Heizungsbesitzer sozusagen zum Klimaschutz, selbst müssen sie gar nicht mehr so viel machen. Was also ist das Problem mit dem Heizungsgesetz? Es ist vor allem ein politisches. Manche kriegen Putin und sein Gas nicht aus dem Kopf. Hier wäre dringend eine Entlüftung angesagt. Dass viele Bauherren erst durch die zukunftsfeindliche Merkel-Regierung mit geförderten Gasheizungen auf diese Droge gesetzt wurden – Schwamm drüber. Das Leben ist wechselhaft, die Politik ebenfalls.

Allerdings sollte der Strom für die Wärmepumpen aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden, sonst ist der Effekt des zunehmenden Stromverbrauchs durch Elektrifizierung im stationären und im mobilen Bereich immer mit großen Fragezeichen behaftet, der hohen Effizienz der Wärmepumpen zum Trotz.

TH

 

 

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