Filmfest 1036 Cinema
Noch ein Ripley zum Verlieben?
Der talentierte Mr. Ripley (Originaltitel: The Talented Mr. Ripley) ist eine Verfilmung des gleichnamigen Romans von Patricia Highsmith. Der Film wurde 1999 von Anthony Minghella gedreht. Bereits 1960 diente der Roman als Vorlage für den Film Nur die Sonne war Zeuge mit Alain Delon und Maurice Ronet in den Hauptrollen.
Der früh verstorbene Regisseur Anthony Minghella hatte 1996 mit „Der englische Patient“ einen durchschlagenden Erfolg und erhielt den Regie-Oscar, sodass man von seinem nächsten wichtigen Projekt viel erwarten durfte: Die Neuverfilmung des Romans „Der talentierte Mr. Ripley“ von Patricia Highsmith. Die vorausgehende Fassung namens „Nur die Sonne war Zeuge“ haben wir bereits rezensiert (noch nicht im Filmfest veröffentlicht) und es kann nicht ausbleiben, der Vergleich die –> Rezension dominiert.
Handlung (1)
Der Film beginnt im New York der 1950er-Jahre. Thomas „Tom“ Ripley spielt auf einer Feier der reichen Gesellschaft in einem Blazer der Princeton University Klavier. Anschließend wird er vom Fabrikanten Herbert R. Greenleaf sen. angesprochen, ob er seinen Sohn Herbert R. „Dickie“ Greenleaf jr. aus seiner Hochschulzeit in Princeton kenne. Tom tut so, als ob ihm Dickie bekannt wäre, in Wahrheit ist der Blazer jedoch geliehen und Tom ist ein armer Junge, der sich mit Gelegenheitsjobs durchschlagen muss; Mr. Greenleaf wird darüber im Unklaren gelassen. Er bietet Tom bei einem zweiten Treffen 1000 Dollar an, damit dieser nach Italien fährt und seinen Sohn überredet, nach New York zurückzukehren. Tom willigt ein und fährt nach Europa.
Bei der italienischen Passkontrolle lernt er Meredith Logue, eine reiche amerikanische Erbin, kennen, ihr gegenüber gibt er sich als Dickie Greenleaf aus. Tom reist nach Mongibello in die Nähe von Neapel, wo sich Dickie mit seiner Freundin, der Autorin Marge Sherwood, aufhält. Tom stellt sich als alter Studienfreund vor, obwohl sich Dickie naturgemäß nicht an ihn erinnern kann. Bald gesteht Tom Dickie auch, dass er gekommen ist, um ihn nach Hause zu lotsen. Dickie betont, dass er um keinen Preis der Welt wieder zurück nach Amerika gehen würde. (…)
Rezension
Gäbe es den Vergleich nichtk, käme der Film von 1999 vermutlich besser weg, denn für sich genommen hat er eine Menge zu bieten: Erstklassige Schauspieler, ein wundervolles italienisches Setting und eine verzwickte Thriller-Handlung, die über das hinausgeht, was Patricia Highsmith in ihre Buchvorlage geschrieben hat. Der erste Wermutstropfen resultiert aber genau daraus: Einen so guten Plot wie die Highsmith ihn vorerzählt hat, noch einmal aufzupeppen, kann ein Schuss von hinten durchs Knie sein.
So gerne würden wir einmal schreiben, dass ein Remake besser ist als das Original, aber es kommt leider nie dazu. Gut, dass „Der talentierte Mr. Ripley“ kein echtes Remake ist, sondern als Neuverfilmung durchgehen kann, eben wegen der großen Handlungsunterschiede zu „Nur die Sonne war Zeuge“ – und wegen der Umarbeitung und Neuschaffung von Figuren, die damit einhergeht. Die wichtigste Änderung im Handlungsbereich ist wohl, dass die Situation sich verkompliziert, weil mit einer reichen amerikanischen Erbin ein weiterer Charakter hinzugeschrieben wurde. Ihr gegenüber spielt Ripley den Greenleaf, während er gleichzeitig mit Greenleafs Freundin und einem Freund der beiden Ripley sein muss. Am Ende kreuzt sich diese Situation noch einmal, sodass es zu einem dritten Mord kommt, den wir in „Nur die Sonne war Zeuge“ nicht vorfinden. Und natürlich das unterschiedliche Ende: Aufgrund eines sehr unwahrscheinlichen Fehlers wird Ripley im älteren Film gestellt, im neueren sitzt er zwar letztlich ratlos da, weil ihn die Identitätswechsel zu immer neuen Verbrechen führen, aber mehrere günstige Umstände und für ihn günstige Interpretationen anderer über seine Identität und auch seine Fähigkeit zu morden, bewahren ihn vor der Aufdeckung seines Spiels – sodass, gemäß der Intention von Patricia Highsmith, ausnahmsweise eine negative Figur in den Genuss von Fortsetzungen kommen kann. Schriftstellerisch und im Kino, demgemäß wurde 2002 ein weiterer Film namens „Ripley’s Game“ gedreht, ebenfalls mit Matt Damon in der Rolle des Tom Ripley.
Sehr viel zur unterschiedlichen Wahrnehmung der beiden Filme tragen die Hauptdarsteller bei. Wir fangen sozusagen seitwärts an: Wir verstehen, dass nicht Matt Damon, sondern Jude Law, der den „Dickie“ Greenleaf spielt, für einen Oscar nominiert wurde. An Ausstrahlung sticht dieser junge Mann, der in Italien zum Bonvivant wurde, den blassen New Yorker Ripley aus. Das war in „Nur die Sonne war Zeuge“ deutlich nicht der Fall, Alain Delon als Tom Ripley macht seine Sache schon deshalb fantastisch, weil er letztlich immer ein Stück Undurchschaubarkeit behält, ein dunkles Geheimnis, das er mit dem Publikum lieber nicht teilen will – damit es nicht die Sympathie für ihn verliert, die wir ihm zugeschrieben und empfunden haben.
Der Tom Ripley im Film mit dem Original-Buchtitel hingegen ist sehr blank, jederzeit psychologisch eindeutig, auch als es komplizierter wird mit den Umständen und Verhaltensweisen. Er ist intelligent, kann andere nicht nur gut nachahmen, sondern auch deren Leben adaptieren. Alles dies auf einer sachlichen Ebene, die wir aber immer von der emotionalen und auch der visuellen Glaubwürdigkeit trennen müssen. Das war in „Nur die Sonne war Zeuge“ nicht nötig, denn während Damon ziemlich provinziell wirkt, ganz anders aussieht als Freund Dickie, da kann er noch so tolle Klamotten fertigen lassen, war Delon als Greenleaf-Ersatz ungeheuer glaubwürdig, weil er Maurice Ronets Philippe tatsächlich bis ins tiefste Innere gefolgt ist und ihn an Ausstrahlung ohnehin übertraf. Wir wollen beim Film aus 1999 nicht von einer Fehlbesetzung sprechen, aber die lässige, strahlende, geradezu verführerische Aura von Jude Law kontrastiert deutlich mit dem Pennäler- und Strebergesicht von Matt Damon, das er in diesem Film durchgehend zeigt und dem dieser Optik entsprechenden Verhalten der talentierten, aber nicht erfühlten Nachahmung des Freundes.
Anders ausgedrückt: Kein Mensch, der Greenleaf-Law schon einmal gesehen hat, käme ernsthaft auf die Idee, Ripley-Damon könnte dieser Greenleaf sein. Sicher, es ist alles Fiktion, manchmal spielen in Filmen beispielsweise Schauspieler wesentlich jüngere Figuren, dagegen sagt niemand etwas. Aber nur dann nicht, wenn man es ihnen abkaufen kann, und darin liegt der Knackpunkt. Oder einer der Knackpunkte, denn es gibt tatsächlich mehrere. Der nächste Stolperstein ist, dass Ripley im Gegensatz zum Buch und zum älteren Film nicht berechnend sein darf. Wohl schleicht er sich mit falscher Jazzliebe und ähnlichen Ideen in das Vertrauen von Dickie, aber er plant zu keinem Zeitpunkt dessen Ermordung. Vielmehr ergibt sich der Tod des Millionärssohns aus einem Handgemenge, das in einem kleinen Boot stattfindet und das von Greenleaf ausgeht, dem Ripley auch nicht ausweichen kann, weil dazu einfach kein Platz ist. In „Nur die Sonne war Zeuge“ tötet Ripley den anderen zwar in einem Moment, in dem das Fass der Demütigungen übergelaufen ist, aber mit dem Gedanken hat er sich deutlich wahrnehmbar schon länger befasst und führt nicht eine Affekthandlung aus, sondern einen richtigen Plan. Warum man Ripley diesen dämonischen Teil seiner Persönlichkeit in der Neuverfilmung genommen hat? Wir wissen es nicht, aber das Ergebnis ist, dass der neue Film wieder das tut, was heutige Filme so oft vermitteln: Sie sind oberflächlich und leicht auszurechnen.
Aus dem nun Zufallstäter Ripley wird in der Folge ein echter Mörder, aber unter Zwang, und man merkt, dass immer wieder künstlich Situationen geschaffen werden, die neue Verbrechen nötig machen. Im „Original“ hingegen ist mit dem Tod von Freddy als jemandem, der den echten Greenleaf kennt, die Sache erst einmal erledigt. Ripley kann sich in die Sonne setzen und von einem reichen Leben träumen, nicht ahnend, was sich in einem Schlepptau von Greenleafs Jacht verfangen hat. Das ist ein echter Twist gewesen und schon vorher knisterten der Film und das Verhältnis Ripley-Greenleaf vor Spannung. Ein echter Thriller also, der Hitchcocks Highsmith-Adaption „Der Fremde im Zug“ aus 1952 im Ganzen kaum nachsteht, in bezüglich der Interpretationsfähigkeit der Charaktere sogar übertrifft.
Dagegen ist „Der talentierte Mr. Ripley“ ein wahrer Eiertanz, in dem Ripley immer zwangsweise reagieren muss, wenn die Situation mal wieder aus dem Ruder läuft und mehrmals sehr froh sein kann, dass alle, die dem Tod von Greenleaf und dann auch dem von Freddy auf der Spur sind, ein gerüttelt Maß an Naivität aufweisen. Nur Marge fühlt, was geschehen ist, und der wird nicht geglaubt. Vielleicht soll ihr nicht geglaubt werden, weil Greenleafs Vater letztlich froh ist, mit Ripley einen Vermögens-Erben gefunden zu haben, der ihm würdiger erscheint als sein Sohn. Hierüber kann man nachdenken, aber sonst ist alles psychologisch so eingerichtet, dass es keine Fragen gibt.
Diese Unterschiedlichkeit der Konzepte zeigt sich bereits zu Beginn: Der Film von 1999 zeigt Ripley zunächst in New York, wo er dessen Vater kennenlernt, dann setzt er mit dessen Auftrag und 1000 Dollar nach Europa über – mit der Queen Mary, die in einer mäßigen Animation kurz eingeblendet wird. Das eigentliche Geschehen beginnt erst eine Viertelstunde nach dem Anfang, schon deshalb liegt es nah, dass der neuere Film auch der längere ist. Wir finden die Variante, dass Ripley und Greenleaf sofort aufeinander losgelassen werden, wesentlich impressiver. Warum erzählen, wie die beiden einander kennengelernt haben, wenn es darauf gar nicht ankommt? Guter Film ist auch die die Kunst des Aulassens von Unwichtigem. Dies nicht hinzubekommen, daran kranken heutige, oft überlange Filme generell, als ob unsere Generation den Sinn für die Prioritäten des Lebens und des Filmens verloren hätte. Dass dies nicht aus der Luft gegriffen ist, kann man träglich beobachten und Filme sind ja auch Zeitspiegel.
Die Erzählweise guter Filme in den 1950ern war hingegen sehr ökonomisch und geprägt von Machern, die in Ausnahmezeiten aufgewachsen waren und dieses unnachahmliche Gefühl für die Erzeugung von Gefahr und einen gnadenlos durchkomponierten, straffen Erzählstil hatten. Auf René Clement, den Regisseur von „Nur die Sonne war Zeuge“ trifft das jedenfalls zu. Er musste zwar wohl aus Gründen der Zeitkonventionen ein neues, nicht sehr glaubwürdiges Ende erfinden, dafür hatte er sich den unglaubwürdigen Beginn der Beziehung zwischen Greenleaf und Ripley gespart. Demnach soll Ripley ein Studienfreund von Greenleaf sein bzw. gibt dies vor. Und da Greenleaf ein Typ ist, der sich Menschen schnell zuwendet und sie schnell wieder fallen lässt, hat er diesen Freund aus Uni-Tagen komplett vergessen.
Das ist blanker Unsinn. Natürlich behält man nicht alle Kommilitonen im Kopf, die an einer Fakultät zur gleichen Zeit studiert haben wie man selbst. Diejenigen, mit denen man etwas mehr zu tun hatte, es müssen keine engen Freunde gewesen sein, aber schon, und das über einen längeren Zeitraum als dem, der zwischen dem Ende der Studierphasen der beiden Nicht-Studienfreunde in „Der talentierte Mr. Ripley“ liegt und dem Wiedersehen in Italien, welcher höchstens fünf Jahre betragen kann. Warum man diese umständliche und bezüglich der Kognition und Rezeption von Menschen durch andere Menschen wackelige Sache gezeigt hat, was dann zu dummen Bemerkungen über die Hautfarbe von Matt Damon führt, ist das Geheimnis einer Regie, die eben nicht klare Prioritäten setzt, sondern eine Schein-Vollständigkeit hervorbringt, die dann doch Fragen aufwirft – aber an der falschen Stelle. Man kommt nicht recht dazu, sich Ripley anzueignen, weil man damit beschäftigt ist, die Glaubwürdigkeit der Figur und der Handlung gleichermaßen einer permanenten Überprüfung zu unterziehen.
Das Ganze wird nicht besser dadurch, dass mit Meredith Logue eine Frau eingeführt wird, deren Auftreten immer für Konfusion sorgt, weil Ripley die Rolle wechseln muss. Konfusion aber kann der Spannung schaden, und das tut sie hier in erheblichem Maß. Zudem passiert etwas, das häufig vorkommt, wenn Cate Blanchett auftritt: Sie zieht das Geschehen mit ihrer Aura an sich. Dabei ist ihre Figur nur der Beweis für die mangelnde Durchdachtheit des Drehbuchs. Wie ist Ripley denn nun sexuell orientiert? Dadurch, dass man das homoerotische Moment nicht unterschwellig einbringt, wie in „Nur die Sonne war Zeuge“, sondern am Ende ausformt, wirkt Ripley nicht zerrissen, sondern unentschieden. Es bedarf aber einer großen Entschiedenheit, um den Rollenwechsel, den er sich letztlich doch auf die Fahnen geschrieben hat, durchzuziehen. Ist diese nicht gegeben, stolpert man immer wieder in Situationen, die zur Aufdeckung der Wahrheit führen können. Allerdings ist auch der Film von 1960 nicht ganz frei von Momenten, die erkennen lassen, dass der Plot in einem Buch wohl besser funktioniert als in einem Film, weil man sich aus Situationen langsam herausliest, die im Film im Minutentakt aufeinander folgen und dadurch ihre Ungereimtheiten deutlicher offenbaren.
In „Der talentierte Mr. Ripley“ hat man sich zudem, aus dem ausführlicheren Anfang folgend, die Aufgabe gestellt, das in „Nur die Sonne war Zeuge“ mehr oder weniger statische Verhältnis Ripley-Greenleaf als Entwicklungsgeschichte darzustellen, und das gelingt nur teilweise. Wie Ripley von einem Greenleaf-Versteher zu einer echten Klette wird, da hat Greenleaf Recht, wenn er Ripley das vorwirft, das ist zwar herausgehoben, aber wirkt nicht sehr motiviert. Wenn Ripley wirklich so intelligent ist, wie er es sein muss, um seine spätere Rolle gut zu spielen, dann müsste er merken, wann die Grenzen des anderen erreicht und überschritten sind. Ungewollt fühlt man sich durch Ripleys schülerhafte Anbiederungstechnik Greenleaf näher.
Da fehlt diese innere Kompaktheit, die Delon als Ripley ausstrahlt und die ihm auch in Momenten, in denen er unterlegen ist, eine erkennbare Würde und eine glaubhafte Resistenz gegen den anderen verleiht. Ripley 1960 spielt Greenleaf später hervorragend, aber er geht nicht, wie 1999, in dem Wunsch auf, wirklich dieser zu sein. Er imitiert ihn in der älteren Version in einer Szene, die es in beiden Film gibt, aber, weil er dessen Welt erobern will, nicht, weil er Greenleaf sein will. In dem 1999er Film ist dies zumindest unklar und ist es vor allem deshalb, weil alles so überkorrekt hergeleitet werden soll, dass auffällt, wie wenig das bei einem vielschichtigen Charakter, der Ripley gemäß der Buchvorlage ist, gelingen kann. Es wäre möglich, wenn die Handlung nicht auch noch um viele Elemente angereichert worden wäre, aber wir halten den neueren Ripley-Film weniger für eine Charakterstudie als den älteren.
Finale
Die seit den 1980ern anhaltende Tendenz zur Banalisierung hat leider auch den Ripley-Stoff ergriffen. Das spüren auch die bewertenden Nutzer der IMDb, die immer bereit sind, neue Filme mehr hervorzuheben, als sie es verdienen. 7,8/10 für „Nur die Sonne war Zeuge“ stehen 7,3/10 für „Der talentierte Mr. Ripley“ gegenüber, bei uns wird der Unterschied (8,5/10 für „Nur die Sonne war Zeuge“) größer ausfallen. Wir bleiben bei der Ansicht, dass sich der neuere Ripley mit anderen heutigen Filmen durchaus messen kann, aber der Vergleich mit dem sehr verdichteten und atmosphärischen 1960er Werk bringt wieder einmal zutage, dass das Gespür für eine Welt der Zweifel und Gefahr allmählich verloren geht, obwohl wir heute wieder in einer solchen leben. Die Wahrnehmung macht den Unterschied, und heutige Filmemacher können eben nur schwer nachvollziehen, was einen jungen Mann, der aus dem Nichts nach oben will, wirklich antreibt, zumal ein Studium in Princeton ja auch Ripley die Türen geöffnet hätte, mit ein wenig Anstrengung und seinem nun einmal vorhandenen Talent.
Die düstere, getriebene Seite fehlt beinahe komplett, deshalb sind wir auch mehr als erstaunt, dass der sonst so zielsichere Roger Ebert in seiner Kritik zu „Der talentierte Mr. Ripley“ auf das Wort „Monster“ für Ripleys Charakter zurückgreift. Das erscheint uns sehr übertrieben, zumal das Wort eine „Abnormität“ suggeriert, die Ripley eindeutig nicht aufweist. Selbst Hitler, so die herrschende Meinung, war kein „Monster“ und es wäre auch nicht angemessen, Ripley als solches zu bezeichnen, wenn er eben doch eine erkennbare Persönlichkeitsstörung hätte. Gerade dann nicht. Aber in diesem Fall liegen unsere Meinung zu den Filmen insgesamt recht weit auseinander. Es ist ein schönes Star-Aufgebot, das wir hier sehen, und die Frauen sind reizvoll, zumal sie im reizvollen Stil der späten 1950er zurechtgemacht sind, aber der Film wirkt weniger einheitlich und viel akademisch-didaktischer als der ältere. So bleibt uns wieder einmal nur festzuhalten: Das Original ist der Film, den man sich anschauen sollte. Den anderen auch, um das Original besser würdigen zu können.
70/100
© 2023 Der Wahlberliner, Thomas Hocke (Entwurf 2014)
| Regie | Anthony Minghella |
|---|---|
| Drehbuch | Anthony Minghella |
| Produktion | Tom Sternberg, William Horberg, Steve E. Andrews, Sydney Pollack |
| Musik | Gabriel Yared |
| Kamera | John Seale |
| Schnitt | Walter Murch |
| Besetzung | |
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