Update: In welchen Ländern es am häufigsten „wuff wuff oder „wau wau“ macht +++ „Pro Kopf besonders viele Haustiere in Italien“ Welthundetag und ein Blick auf den Haustiermarkt (Statista + Zusatzinfos)

Briefing Gesellschaft, Heimtiere,  Haustiere, Hunde, Katzen, Pferde, Markt für Haustiere, Westeuropa, Osteuropa, USA

Nachdem wir gestern zum Welttag des Hundes eine etwas umfangreichere Darstellung zur Haustierhaltung in verschiedenen Ländern geschrieben haben, ergänzen wir den Beitrag heute mit einem Update. Was man sofort sieht: Wie die Verhältnisse sich verändern, je nachdem, welche Länder man in einer Statistik zeigt. 

In welchen Ländern gibt es die meisten Hunde?

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Einer Statista-Umfrage zufolge sind Hunde als Haustiere in Mexiko besonders weit verbreitet. 73 Prozent der für den Statista Consumer Insights Befragten gaben an, dass in ihrem Haushalt mindestens ein Hund lebt. In Deutschland sind Hunde weit weniger verbreitet: Hier liegt der Anteil bei 31 Prozent. Deutlich unterboten wird die Bundesrepublik allerdings noch von Japan: hier gaben nur 13 Prozent der Befragten an, auf den Hund gekommen zu sein beziehungsweise mit einem Hund im selben Haushalt zu wohnen. Ein Grund dafür könnte sein, dass es Medienberichten zufolge insbesondere in großen Metropolen sehr viele Vorschriften gibt, die von Hundehaltern und ihren vierbeinigen Mitbewohnern eingehalten werden müssen.

Die Umfrage wurden im Rahmen der Statista Consumer Insights durchgeführt. Hier können Sie unter anderem auch Umfrage-Daten zu vielen weiteren Lebens- und Konsumgewohnheiten der Einwohner von insgesamt 55 Ländern abfragen. Dabei können Sie Tabellen und Kreuztabellen nutzen und die Ergebnisse zum Beispiel nach Alter, Geschlecht oder Einkommen filtern. Für weitere Informationen wenden Sie sich gerne an unseren Kundenservice.

Zunächst müssen wir kurz darauf eingehen, dass Statista sowohl mit offiziellen Statistiken von Behörden als auch mit solchen arbeitet, die von Verbänden aufgestellt werden – aber auch eigene Umfragen („Customer Insights“) erstellt, die also auf Befragungen beruhen, ähnlich wie bei politischen Meinungsforschungsinstituten. Zwischen offiziellen Statistiken und solchen Befragungen kann es leicht zu Abweichungen kommen, wo doch schon offizielle Statistiken je nach Land methodische Abweichungen aufweisen. 

Sehr interessant fanden wir es aber vor allem, wie sich die Verhältnisse verschieben, wenn man ein paar außereuropäische Länder hinzunimmt. Die im Ausgangsartikel (er ist unten angehängt, hier aber auch der Link dazu)

gezeigte Grafik beinahltet nur einige wichtige EU-Länder, sie alle aber stehen bei der Haustierhaltung wohl weit hinter einigen anderen Ländern wie zum Beispiel Mexiko und Indien. Vor allem bei den Hunden. In Mexiko lebt mehr als zwei von drei Haushalten mindestens ein Hund, in Deutschland nicht einmal in jedem dritten, womit wir hierzulande auch unter den dargestellten EU-Ländern an der Untergrenze liegen. Wenige Kinder, wenige Tiere, irgendwie passt das zusammen, in einem Land, in dem es sozial ein wenig trist zugeht. Aber wir weisen darauf hin, dass es eben auch Unterschiede bei der Art geben kann, wie Fragen beantwortet werden, denn der Markt für den Heimtierbedarf ist in Deutschland wiederum recht groß und passt sich ganz gut ein in die Umsatzzahlen, die in anderen europäischen Ländern erzielt werden.

Die Haltung von Haustieren hat in Deutschland in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich zugenommen, aber vielleicht ist das in anderen Ländern ebenso der Fall, sodass sich, relativ gesehen, nicht viel verändert hat. Auch dazu haben wir einen Artikel verfasst, er ist im untenstehenden Beitrag verlinkt und zeigt eine Statista „Rennbalkengrafik“ zur Entwicklung der Tierhaltung in Deutschland,  unterlegt mit dem wohligen Schnurren einer Katze und dem Kläffen eines kleinen Hundes, was uns seinerzeit dazu veranlasst, eine Betrachung zur Manipulation mit angenehmen und weniger angenehmen Geräuschen beizufügen. In unserer Familie gab es früher Katzen, jetzt Hunde, wenn auch beide Haustierarten derzeit nicht im eigenen Haushalt.  

TH

10.10.2024

Am Welttag des Hundes hat Statista eine hübsche Grafik erstellt, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Selbstverständlich bekommen Sie bei uns immer einige Extra-Informationen. Ein wenig Tradition hat diese Art von Information mittlerweile auch, wie sich aus den unten verlinkten Artikeln erlesen lässt.[1]

Pro Kopf besonders viele Haustiere in Italien

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz CC BY-ND 4.0 Deed | Namensnennung-Keine Bearbeitung 4.0 International | Creative Commons erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Die meisten Haustiere werden im Europa-Vergleich in Deutschland gehalten. Dies ist wenig verwunderlich, da Deutschland mit Abstand die höchste Bevölkerungszahl aufweist. Pro Kopf gerechnet liegt Deutschland jedoch in diesem Ländervergleich lediglich an Position sechs. Ganz vorne liegt nun hingegen Italien mit 0,57 Haustieren pro Kopf. In den Daten sind Zierfische und Reptilien nicht enthalten.

Nach Angaben des Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) leben in über 90 Millionen europäischen Haushalten Haustiere – das entspricht 46 Prozent aller Haushalte. Zudem würden diese Haustiere zunehmend als Mitglieder der Familie betrachtet. Dieser Trend stehe im direkten Verhältnis zu höheren Ausgaben für Heimtiere und unterstütze besonders das Wachstum im Premiumsegment von Haustierartikeln.

Trotz der angespannten Wirtschaftslage entwickelten sich sowohl der deutsche als auch der globale Heimtiermarkt im vergangenen Jahr positiv. Der deutsche Heimtiermarkt konnte laut Industrieverband Heimtierbedarf (IVH) und Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe (ZZF) seinen Umsatz erstmals auf insgesamt über 7 Milliarden Euro steigern. Das liegt einerseits an Preissteigerungen und andererseits an der anhaltenden Bereitschaft der Halter, ihre Heimtiere gut und nachhaltig zu versorgen.

Unser Fokus liegt heute mehr auf der wirtschaftlichen Bedeutung des Heimtiers, nicht so sehr auf der emotionalen. Ein paar Assoziationen sind uns natürlich trotzdem eingefallen. In Deutschland dürfte die Tier-pro-Kopf-Quote deshalb nicht so hoch sein wie beispielsweise in Italien, weil die vielen Single-Haushalte in Deutschland Tiere nicht so einfach versorgen können wie Mehrpersonenhaushalte, sowohl aus zeitlichen wie aus finanziellen Gründen. Der größte Markt in Europa nach Umsatz ist hingegen Großbritannien, trotz eines relativ niedrigen Tier-pro-Kopf-Verhältnisses. Das könnte zwei Gründe haben: Produkte fürs Tier sind dort besonders teuer, oder es werden überwiegend anspruchsvolle Tiere gehalten bzw. man wendet für sie mehr auf, räumt deren qualitativer Versorgung eine besonders hohe Priorität ein. Auch in Frankreich wird trotz eines geringeren Bestandes fast so viel für Haustiere ausgegeben wir in Deutschland. Italien fällt dabei in Relation zum Tierbestand schon deutlich ab, was bedeutet, pro Tier liegt der Aufwand dort deutlich niedriger.

Wichtig: Nicht eingerechnet sind Kosten für die Gesundheitsversorgung von Tieren, würde man diese hinzurechnen, würden noch einmal erheblich höhere Summen zustandekommen.

Großbritannien ist 2023 mit 7,3 Milliarden Euro das umsatzstärkste Land in Westeuropa, gefolgt von Deutschland, Frankreich und Italien. Die DACH-Region, die bei 8 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2023 einen Marktanteil von fast 25 Prozent erreicht, ist für den westeuropäischen Heimtiermarkt von besonderer Relevanz. Insgesamt wuchs der Heimtiermarkt in Westeuropa 2023 um 4,1 Prozent. Weltweit konnte der Markt sogar um 6 Prozent zulegen und erreichte laut Euromonitor International ein Marktvolumen von 182,7 Milliarden Euro, heißt es in der Quelle, die Statista für die Grafik verwendet hat.[2]

In den USA und Kanada werden nicht weniger als 85 Milliarden Euro jährlich für Heimtiere ausgegeben, obwohl dort ca. 100 Millionen Menschen weniger leben als in Westeuropa. Osteuropa wird vom ZZF gesondert ausgewiesen. Geradezu winzig sind die Aufwendungen im riesigen Asien-Pazifik-Raum im Vergleich, in Afrika kaum messbar, weil es hier nicht um Nutztiere geht, sondern um Luxustiere, die, wirtschaftlich betrachtet, nur Kosten verursachen. In Afrika ist die Bevölkerungsmehrheit immer noch weit entfernt davon, sich diesen Luxus leisten zu können.

Nach unserer Recherche zählen zu den Haustieren allerdings auch Großtiere wie Pferde, nicht aber zu den Heimtieren, das würde auch die besonders hohen Aufwendungen in den USA erklären, wo auf besonders viel Raum viele Pferde gehalten werden, die keine Nutztiere sind. Wir waren uns aber bezüglich der Abgrenzung nicht sicher, deswegen haben wir eine KI gefragt.

Was aber sind nun tatsächlich Haustiere und Heimtiere?

Pferde zählen in Deutschland zu den Haustieren, wie auch andere Tiere, die in menschlicher Obhut leben. Laut einer Erhebung des ZZF (Zentralverband Zoologischer Fachbetriebe) und des IVH (Industrieverband Heimtierbedarf) werden als Haustiere nicht nur traditionelle Tiere wie Hunde und Katzen betrachtet, sondern auch Nutztiere wie Pferde, Rinder und Schafe[1][2].

**Definition von Haustieren:**

– **Haustiere** sind Tiere, die in der Nähe von Menschen leben, unabhängig davon, ob sie im Haus, im Garten oder im Stall untergebracht sind. Dazu gehören sowohl klassische Haustiere als auch Nutztiere[1][2].
– **Heimtiere** sind spezifisch solche Tiere, die aus Freude oder Interesse gehalten werden, wie Katzen, Hunde und verschiedene Kleintiere[2].

Die rechtliche Einordnung von Tieren in Deutschland berücksichtigt diese Kategorien, wobei das Tierschutzgesetz für alle Tiere gilt und die artgerechte Haltung fördert[2][3]. Somit ist es korrekt zu sagen, dass Pferde als Haustiere klassifiziert werden können.[3]

Nach unserer Ansicht verwischen sich in dem Statista-Text die Kategorien und auch der ZZF ist da nicht klar, was die Statistiken angeht: Nutztiere sind mit Sicherheit nicht Gegenstand der Ausgaben für Haus- und Heimtiere, sonst lägen die Summen wesentlich höher, das trifft besonders auf Rinder zu, im Prinzip müsste das dann nämlich auch für Schweine, Hühner und weitere typische Nutztiere gelten.  

Bezüglich der Pferde haben wir noch einmal nachgefragt.

Basierend auf den gegebenen Suchergebnissen lässt sich folgende Antwort zusammenstellen:

In Deutschland werden Pferde von einer beträchtlichen Anzahl von Menschen als Haustiere gehalten. Laut einer Ipsos-Studie aus dem Jahr 2019 gibt es schätzungsweise 1,25 Millionen Pferde in Privatbesitz in Deutschland[1]. Die Studie ergab auch, dass es in rund 600.000 Haushalten mindestens ein Pferd gibt[1].

Interessanterweise zeigt die Studie einige Trends in der Pferdehaltung:

– 44% der regelmäßig aktiven Reiter besitzen ein Pferd
– 40% besitzen zwei Pferde
– 16% besitzen drei oder mehr Pferde[1]

Diese Zahlen deuten darauf hin, dass viele Pferdebesitzer mehr als ein Tier halten.

Was die Unterbringung betrifft, so werden die Pferde wie folgt gehalten:

– Knapp die Hälfte in Pensionsbetrieben (mit oder ohne angeschlossenen Reitverein)
– Etwa ein Viertel auf Höfen ohne Reithalle oder Reitplatz
– Ein weiteres Viertel privat zuhause, bei Freunden oder Bekannten[1]

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zahlen sich auf Privatpersonen beziehen, die Pferde besitzen oder halten. Die Gesamtzahl der Pferde in Deutschland wird auf etwa 1,3 Millionen geschätzt[4], was darauf hindeutet, dass ein kleiner Teil der Pferde nicht in Privatbesitz ist, sondern möglicherweise in professionellen Einrichtungen oder für andere Zwecke gehalten wird.[4]

Wir können das jetzt nicht klären, aber uns kommen 7 Milliarden Euro Ausgaben für Haustiere, exklusive Gesundheitsversorgung, aber inklusive Pferdehaltung, recht wenig vor. Es gibt bereits 26 Millionen Hunde und Katzen in Deutschland, diese wären dann pro Tier mit einem durchschnittlichen Aufwand von nur 270 Euro pro Jahr zu halten, die ca. 5 Millionen Kleintiere und Ziervögel haben wir dabei nicht eingerechnet. Ein Erklärungsansatz wäre, dass die Ernährungskosten nicht in den obigen Summen eingerechnet sind, sondern nur sämtliches „Zubehör“ für Tiere wie Pflegeartikel und Spielzeug, Hundeleinen, Katzenkratzbäume, Körbe, Decken, Zaumzeug, Pferdesättel und dergleichen.

Die Marktdaten des ZZF enthalten keine Differenzierung nach Art der Ausgaben. Dass die Gesundheitsversorgung in den 7,1 Milliarden Euro Ausgaben für Haustiere in Deutschland im Jahr 2023 nicht inbegriffen sein kann, siehe oben, erschließt sich aus der Praxis, aus Erzählungen von Freunden und Bekannten über Tierarzt- und Versicherungskosten. Bei diesem Artikel würden wir uns freuen, wenn sich ein:e fachkundige Leser:in finden würde, die unsere Gedanken zur Kostendifferenzierung bestätigt oder korrigiert, denn ein Studium aller verlinkten Quellen und weiterer Publikationen, falls diese ebenfalls keinen Aufschluss geben, ist uns aus Zeitgründen nicht möglich.

TH

[2] Der internationale Heimtiermarkt | ZZF

[3] [1] https://avanti.jobs/blog/die-vorteile-von-haustieren-und-tiergestuetzter-therapie-fuer-die-gesundheit/
[2] https://www.demokratiewebstatt.at/thema/haben-tiere-rechte/haustier-heimtier-nutztier-oder-wildtier
[3] https://www.zzf.de/positionen/tierwohl-statt-heimtierverbot/fragen-und-antworten-zur-positivliste
[4] https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-abc/katze-pferd-hase-kosten-fuer-haustiere-von-der-steuer-absetzen.html
[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Haustier
[6] https://www.zzf.de/positionen/welche-tiere-eignen-sich-als-heimtier/positivliste-versus-negativliste
[7] https://www.zzf.de/fileadmin/ZZF/Dokumente/Allgemeine_Downloads/Positionspapier-Positivliste.pdf
[8] https://dasmaklermagazin.de/2024/04/30/der-passende-versicherungsschutz-fuer-haustierbesitzer/

[4] [1] https://www.psvhan.de/verband/newsticker/2224-neue-ipsos-studie-pferde-in-deutschland.html
[2] https://welttierschutz.org/wie-geht-es-den-pferden-in-deutschland/
[3] https://avanti.jobs/blog/die-vorteile-von-haustieren-und-tiergestuetzter-therapie-fuer-die-gesundheit/
[4] https://www.tierschutzbund.de/tiere-themen/haustiere/pferde
[5] https://www.splendid-research.com/de/statistik/studie-haustiere-statistik/
[6] https://dasmaklermagazin.de/2024/04/30/der-passende-versicherungsschutz-fuer-haustierbesitzer/
[7] https://www.vlh.de/wissen-service/steuer-abc/katze-pferd-hase-kosten-fuer-haustiere-von-der-steuer-absetzen.html
[8] https://www.peta.de/themen/pferde-reiten/


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