Crimetime 1255 – Titelfoto © WDR, Valentin Martin Menke
Keine Köln-Didatik zur Sexarbeit
Siebte Etage ist ein Fernsehfilm aus der Krimireihe Tatort. Der vom WDR produzierte Beitrag ist die 1281. Tatort-Episode und wurde am 24. November 2024 im SRF und im Ersten ausgestrahlt. Das Kölner Ermittlerduo Ballauf und Schenk ermittelt in seinem 91. Fall.
Es muss gar nicht die Unglückszahl 13 sein. Auch, wenn man aus der verflixten siebten Etage fällt, ist man überwiegend tot, wenn man unten angekommen ist. Es gab auch schon Fälle, in denen jemand einen solchen Sturz überlebt hat, aber normalerweise ist das nicht so. Und wie sieht es mit der Sexarbeit aus, in jener siebten Etage, in der es tödlich zugeht? Die Zuschauer:innen wollten jedenfalls sehen, was passiert. 9,38 Millionen waren bei der linearen Premiere dabei und bescherten dem ersten damit einen herausragenden Martkanteil von 32,3 Prozent. Wenn irgendjemand, der den Tatort genossen hat, gegen die Rundfunkgebühren ist, dann ist er ein schlechter Mensch. Schlechte Menschen gibt es natürlich auch ein einem Film, in dem es um Prostitution geht, aber der Reihe nach.
Handlung (1)
Der Haustechniker Malik Zeman wird tot vor einem Kölner Eroscenter aufgefunden. Die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk ermitteln in der Welt der Prostitution. Anscheinend wurde Malik aus dem Fenster des Hauswirtschaftsraums in der 7. Etage gestürzt. Sein Leichnam wurde erst nach 2 Stunden gefunden. Er war beauftragt, eine neue Sicherheitsanlage in die Räume der Sex-Arbeiterinnen einzubauen.
Die Kommissare erfahren, dass Malik zuvor bei Gerald Kneissler, dem Geschäftsführer des Eroscenters, beschuldigt wurde, mit Drogen zu handeln. Der gibt an, bei einer Durchsuchung von Maliks Zimmer keine Drogen gefunden zu haben. Kaja Zeman, Maliks Schwester, verfasste den Brief mit den Anschuldigungen, da er sich ihrer handgemachten Perücke ungefragt bedient hatte.
Chiara Passlak, Inhaberin des Nagelstudios in der 7. Etage, hat auf Anraten Maliks ihre Altersversorgung in dubiose Aktien gesteckt und verloren. Die Kommissare suchen sie und finden sie erschlagen am Herkulesberg.
Jasmin Backes arbeitet ebenfalls im Eroscenter. Ihre Mutter verstarb, doch ihr Vater, der den Kontakt zu seiner Tochter wegen deren Berufs abbrach, möchte sie nicht bei der Beerdigung sehen.
Jasmin stieß Malik aus dem Fenster, nachdem dieser sich respektlos benahm und auf der Toilette daneben pinkelte. Als sie ihren Ohrring, den Malik im Fall mit sich gerissen hatte, einsammelte, filmte Chiara sie. Chiara wollte Jasmin erpressen, woraufhin diese sie erschlug.[1]
Der erste Eindruck
Ich fand den 1281. Tatort trotz seiner dezidierten Langsamkeit und der Durchbrechungen der Vierten Wand spannend. Eine der Prostituierten erzählt dem Publikum direkt in die Kamera ihr Schicksal, eine zweite erzählte ihres dieser Frau, eine dritte schreit es „Jütte“ entgegen. So erfahren wir den Hintergrund der drei wichtigsten Sexarbeiterinnen in dem Film. Spannend ist er am Ende, weil er sich eines nicht ganz neuen Tricks bedient. Er wechselt vom Whodunit in den Thrillermodus. Das Publikum erfährt etwa zeitgleich mit den Polizisten, wer die Täterperson ist und natürlich muss dringend ein weiterer Mord verhindert werden. Das ist konventionell, funktioniert aber meistens, auch wenn man einen Erklärtatort wie diesen macht. Im Grunde müsste man sich schnell denken können, wer die Täterperson ist, denn sie ist so klischeehaft inszeniert, dass man sich an Filme wie „Dressed to Kill“ erinnert fühlt, sogar die blonde Perücke passt, die roten Lippen, die roten Klamotten natürlich auch. Aggressive, gefahrunderwanderte Erotik auf die Spitze getrieben.
Sehr, sehr zurückhaltend hingegen agieren Max und Freddy in diesem Film. Da ich gerade erst wieder anfange, kurz nach der Premiere zu rezensieren, weiß ich nicht, ob diese extreme Dezenz generell der Modus der Kölner geworden ist. Sie müssen aber auch keine dialektisch-didaktischen Diskussionen mehr führen, denn es gibt kein Für und Wider, sondern es ist ganz klar: Sexarbeiterinnen sind Opfer. Gerade die entscheidende Person auch ein bisschen Opfer von sich selbst, aber es steckt immer etwas dahinter. Es ist in ihrem Fall eine deutlich dysfunktionale Familie, eine dysfunktionale Beziehung zu einem Stammfreier, wie sich herausstellt, ein typischer Angsthase und Egoist eben doch. Deswegen keine Pretty-Woman-Show, das stellt er auch selbst klar, deswegen keine Erlösung.
Das Mädchen Cosima hatte vermutlich nie eine richtige Familie. Und die Frau aus Afrika ist ein Opfer des Menschenhandels. Bei ihr wird am meisten die Moralkarte gezogen, weil sie mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt wurde. Als kleines Mathematikgenie angefangen, in der siebten Etage gelandet.
Würden reale Sexarbeiterinnen das so unterschreiben, was wir in diesem Film sehen? Natürlich gibt es das alles, und vielleicht sogar zu einem hohen Anteil. Aber es gibt auch andere Fälle. Man hat alles getan, um Sexarbeit zu entkriminalisieren, aber dieser Film trägt sicher nicht dazu bei, sie zu entdramatisieren. Der Kernpunkt ist dabei die Freiwilligkeit oder Selbstbestimmung. Inwieweit bestimmt jemand sein Schicksal selbst, auch wenn er irgendwann damit todunglücklich ist? Und muss es überhaupt so kommen? Ein nicht gewisser Prozentsatz der Studentinnen geht zumindest gelegentlich der Prostitution nach.
Nicht aus Not, nicht wegen so offensichtlicher Fehlfunktionen oder Nichtfunktionen im sozialen Umfeld, sondern, weil man gerne schon recht früh ein recht anspruchsvolles Leben führen möchte. Ganz sicher finden die meisten dieser Frauen auch wieder zurück in die Normalität, vor allem, wenn sie sich so verkleiden, wie man das hier sieht, und nicht plötzlich ihren Professor auf der Bettkante sitzen haben. Ja, man kann mit jedem Klischee arbeiten, aber Klischee ist nicht gleichbedeutend mit Lüge.
Das klingt etwas rüde, aber einen solcher Fall als Ausgleich wird überhaupt nicht gezeigt, man will eindeutig sein und dadurch ist der Film einseitig, eben nicht dialektisch, wie die Kölner Tatorte es lange Zeit waren. Viele Kritiker haben die sorgfältige Milieu-Recherche betont, dabei aber vergessen, dass ein Milieu nicht nur diese ganzen Rituale und seine Sprache und seine Typen hat, sondern auch seine Vielfalt. Es ist sicher richtig, Bandenkriminalität nicht zu nuanciert darzustellen, sondern ruhig mit Knalleffekt, und auch deren Bezug zur Prostitution, wer weiß, wer sich hinter der Gesellschaft verbirgt, der das Eros-Center im Film gehört (das übrigens auch ein reales Eros-Center in Köln ist, deswegen wirkt es auch so authentisch). Aber die Realität ist bei diesem Gewerbe differenziert.
Nur 4 von 10 Punkten vergibt Christian Buß auf „Spiegel online“, weil dieser Tatort „Sexarbeiterinnen eine Stimme geben“ wolle, sich aber „doch nur in grellen Farben an ihrer Tragik“ weide. Die erzählten Frauenportraits funktionierten „allesamt nur als Elends-Schau mit schmieriger Begleitmusik“.
Man merke, schreibt Heike Hupertz in der „FAZ“, „dass die Zahns, wie sie es immer tun, viel recherchiert haben. Sie zeigen die ernüchternde Realität“, die „höchstens von Stammfreiern romantisiert“ werde. Der Film, so Hupertz, sei „teils drastisch, teils melodramatisch“ und verstehe sich auch „als Aufklärungsfilm für ein Publikum, dass sich über die Frauen, die Sexarbeit verrichten, noch keine Gedanken gemacht hat.“
Christian Buß ist einer der erfahrensten und renommiertesten Tatort-Kritiker. Was er anmerkt, hat sich bei mir ebenfalls in einem unangenehmen Gefühl geäußert. Ich bin auch ein Liebhaber der sehr detaillierten Kritiken von Tittelbach-TV, aber meist sind sie sehr affirmativ, auch hier wieder:
Rainer Tittelbach vergibt auf tittelbach.tv fünf von sechs Sternen und bezeichnet Siebte Etage als einen Tatort, der voller großartiger filmischer Einfälle stecke. Der Film beginne als cleverer Whodunit, entwickele sich zunehmend zu einem vielschichtigen Drama, bevor weitere Tote den Krimi in einer Tragödie gipfeln lassen. Die Grundlage hierfür bilde ein gut recherchiertes und stimmig konstruiertes Drehbuch. Er resümiert mit Alles passt, auch der Krimi.[4]
Die Inszenierung des Films ist sehr gut, visuell, schauspielerisch, das ist keine Frage, zum Background nachlesen lohnt sich die obige Quelle immer.
Es entwickelt sich am Tatort das eine oder andere weiter, auch wenn das Tempo der 2000er und 2010er in Sachen Innovation nicht ewig durchgehalten werden kann. Aber inhaltlich muss man aufpassen, dass man nicht rückwärts tendiert. Ich frage mich, ob einem Kritiker aufgefallen ist, wie hier ein sehr konservatives Menschenbild verkauft wird. Zwar wird keine der Frauen als schlechter Mensch dargestellt, aber Sexarbeit selbst ist das Ergebnis von Desaster, von emotionaler Zerstörung, die zu Ausbeutung und Selbstausbeutung führt. Und am Ende ist eben doch alles schlecht, auch die Männer, die zum Beispiel lieber zu einer Prostituierten gehen, als sich an einer Frau zu vergreifen und die tatsächlich zu Hause eine gewaltige Tristesse haben, wer auch immer sie zu welchen Anteilen verschuldet hat. In dem Verhältnis der Täterin zu dem Stammfreier, den sie am Ende beinahe umbringt, wird aber auch dieser Part so dargestellt, als ob der Mann eben doch ein oberflächliches und verantwortungsscheues Arschloch ist. Klar gibt es das alles, siehe oben, aber diese widerlichen Serienschnitte von Männern, die gerade kommen, ohne dass die Frauen dabei auch nur einmal gezeigt, also entpersönlicht werden, versuchen, ein Höchstmaß an Abscheu zu erzeugen, inklusive der meist schon dahinschwindenden Körperlichkeit jener Männer. Das Elend wird nicht kitschig gezeigt, da gebe ich einem anderen Kritiker recht, deswegen bleibt es aber doch Elend. Die Frauen sind alle auf eine unbefriedete oder fatalistische Weise an diesen Job gekettet, ohne Entrinnen.
Es gibt keine echte freie Entscheidung, diesen Job zu machen, deswegen gibt es auf der anderen Seite natürlich auch keine Erwähnung von Programmen für Aussteigerinnen, die wiederum eine Entscheidung treffen, vielleicht erstmals, und so schwer diese auch sein mag. Lieber wird ein Polizist als Bürge aktiviert, als dass eine Prostituierte, die raus will aus dem Hamsterrad, als dass der freundliche reund und Helfer, der ja bei der „Sitte“ war und sich eigentlich mit dem System auskennen muss, auf die Idee kommt, sie zu einem Hilfeverein zu begleiten, der sich auch um die Wohnungssuche kümmert. Solche Vereine stellen auch Sozialarbeitende, die sich mit der psychischen Situation der Aussteigerinnen befassen.
Natürlich muss das alles nicht im Film ausführlich gezeigt werden, es ist ja eine Verdichtung, die wir sehen, aber wer zum Beispiel über solche Filme schreibt, sollte anmerken, dass diese extreme Vereinzelung der Frauen, die wir hier sehen, von ein paar falschen und einer halben echten Freundschaft unter den Frauen selbst abgesehen, nicht zwangsläufig ist. Weil Jütte unprofessionell ist (er ist ja nicht emotional involviert, sonst könnte man das anders sehen), darf Freddy den wohl blödesten Satz in diesem Film zu ihm sagen: Bürgen ist gefährlich, aber warum nicht. Das ist so etwas von lapidar. Bürgen ist saugefährlich, bei jemandem, der einen so unsicheren Job hat wie Cosima und so fragil ist, der gerade wegen der Verletzung der im Grunde richtigen Kondompflicht seinen Arbeitsplatz verloren hat, und kann einen Beamten um seinen sicheren Job bringen, wenn er dabei pekuniär in Schieflage gerät. Beamte müssen in der Regel ein solides finanzielles Gebaren an den Tag legen, damit sie nicht erpressbar und korruptionsanfällig sind. So zumindest die Idee.
Das ist aber ein üblicher Nebenschauplatz, der mangels Involvierung von Freddy und Max in das Milieu die Polizei ein bisschen näher an dieses heranführen soll.
Eine andere Eben ist diejenige der Sexarbeit selbst. Auch wenn man nicht auf einem so unglücklichen Weg dazu gekommen ist wie die drei gezeigten Frauen, bei denen es ja auch Abstufungen gibt, bei denen in einem Fall auch etwas wie Überheblichkeit und Kompensation zugleich im Spiel war, als sie damit anfing – wie sind diese Verhältnisse selbst? Geht es um Ausbeutung? Ja, natürlich. Und insofern um eine andere Form von Ausbeutung als in vielen Jobs, weil der eigene Körper, das Intimste, dabei ausgebeutet wird. Man muss eine gewisse Abgebrühtheit vorweisen, um das jeden Tag ohne Schäden durchzustehen, wobei es das gemäß Aussagen im Film gar nicht gibt, das „Durchstehen“, die Frauen, die Sexarbeit machen, haben demnach alle posttraumatische Belastungsstörungen, permanent. Mit einer posttraumatischen Belastungsstörungen kann man den Job aber eigentlich gar nicht machen, weil man selbst das Spielen von Lust nicht mehr richtig hinbekommt.
Ich bin deshalb genau an diesem Punkt eingestiegen und wollte nachschauen, ob der Film wirklich auf einer so herausragenden Recherche beruht und habe die KI eingesetzt, die wir mittlerweile häufig bei politischen Artikeln ins Spiel bringen, wenn es um schnelle und übersichtlich gestaltete Recherche geht:
Haben alle Sexarbeiterinnen posttraumatische Belastungsstörungen, wie im Film behauptet?
Nein, nicht alle Sexarbeiterinnen haben posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), wie es im Film behauptet wird. Die Realität ist komplexer und hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Unterschiedliche Erfahrungen: Eine Studie aus der Schweiz zeigt, dass die psychische Gesundheit von Sexarbeiterinnen stark variiert[2]:
– In einer Gruppe (A) mit schwierigen Arbeitsbedingungen hatten 40% eine PTBS.
– In einer anderen Gruppe (B) mit besseren Bedingungen hatte keine der Frauen eine PTBS. - Arbeitsbedingungen: Die psychische Gesundheit hängt stark von den Arbeitsbedingungen ab[2]:
– Faktoren wie soziale Unterstützung, Selbstbestimmtheit und Sicherheit spielen eine wichtige Rolle.
– Sexarbeiterinnen mit mehr Kontrolle über ihre Arbeit und besseren Bedingungen berichten von weniger psychischen Problemen.
- Individuelle Unterschiede: Die Auswirkungen der Sexarbeit variieren von Person zu Person[2]:
– Einige können ihre Arbeit gut von ihrem Privatleben trennen.
– Andere empfinden die emotionale Arbeit und Einseitigkeit als belastend.
- Vielfalt der Erfahrungen: Sexarbeit hat viele Facetten, die zu unterschiedlichen Belastungen und Erkrankungsrisiken führen können[2].
Es ist wichtig zu betonen, dass Sexarbeit zwar mit erhöhten Risiken für psychische Erkrankungen einhergeht, aber nicht automatisch zu einer PTBS führt. Die Behauptung im Film, dass alle Sexarbeiterinnen eine PTBS haben, ist eine Vereinfachung, die der Komplexität der Realität nicht gerecht wird.[2]
Das war jetzt keine eigene Dramaturgie, an dieser Stelle zu recherchieren, um meine Meinung betätigt zu sehen. Ich bin kein Kenner des Milieus, ich habe aber mitbekommen, wie Menschen, die sich politisch im Sinne der dort tätigen Frauen mit Sexarbeit befassen, auf das Thema blicken – nämlich differenzierter.
Finale
Wenn es dumm gelaufen ist, steckt hinter diese Film eine ganz veraltete Einstellung. Natürlich sind Sexarbeits-Exploitationen wie „Die rote Meile“ auch keine realistischen Darstellungen, da war es vielleicht auch eine Absicht, das Gegenteil zu zeigen, wenn auch mit großer Verspätung. Und das Verbrechern wird auch markiert, nicht fundiert sozial analysiert, zumindest in den meisten Filmen, die sich damit befassen. Trotzdem will der Film allen Männern, die eine Sexarbeiterin aufsuchen, offenbar ein schlechtes Gewissen machen. Das ist eine fragwürdige Herangehensweise, weil suggeriert wird, dass alles damit Zusammenhängende nur entwürdigend ist, und zwar im Grunde für beide Seiten. Damit wird die Sexarbeit auch auf eine Weise stigmatisiert , dass man sie eigentlich gleich wieder kriminalisieren müsste, wenn sie immer zu solchen Dramen führen würde wie hier gezeigt. Was mache ich bewertungsmäßig mit einem Film, der zwar – sic! – gut gemacht ist, aber gerade dadurch eine wirksame Verzerrung produziert?
Ich finde, man kann trotzdem darüber nachdenken. Das tun Männer zu selten, in diesem Verhältnis, wenn auch sicher nicht immer so gruselig die Frau entpersönlichend wie in diesem Film. Diejenigen, die so darauf sind, sind das aber auch generell. In einer Gesellschaft, die sich so entwickelt wie die unsere, kann auch Sexarbeit vielfach nicht fair und angenehm sein, wie jedes andere (auch) soziale Verhältnis. Das ist ein Problem, das deswegen natürlich in diesem Zusammenhang betroffen macht, weil es um Intimität und ihre Konditionen geht. Die Darstellung ist aber, ob gewollt oder nicht, auch ein Verweis auf gemein gesellschaftliche Zustände und die Gefühllosigkeit, die bei der Sexarbeit natürlich ein besonderes Problem darstellt, weil jemand sich so weitreichend bei dieser Arbeit einsetzt. Nicht innerlich in der Regel, das wird im Film auch angedeutet, aber eben körperlich.
6,5/10
© 2024 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Regie | Hüseyin Tabak |
|---|---|
| Drehbuch | Eva und Volker A. Zahn |
| Produktion | Jan Kruse |
| Musik | Judit Varga |
| Kamera | Lukas Gnaiger |
| Schnitt | Jochen Retter |
| Premiere | 24. Nov. 2024 auf Das Erste |
| Besetzung | |
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[1] Tatort: Siebte Etage – Wikipedia, übrige Handlung mit Auflösung: Als Kneissler Cosima Adam kündigen möchte, da sie auf die Verwendung eines Kondoms verzichtet hat, dreht Jasmin durch und erdrosselt Kneissler in seinem Büro. Sie fährt daraufhin zu ihrem Stammkunden Kai Jankow, der nach der Trennung allein mit seiner Tochter lebt. Sie sticht auf ihn ein. Ballauf und Schenk verfolgen das Signal ihres Leasing-Autos und identifizieren den einzigen dort ansässigen Kai. Sie kommen gerade noch rechtzeitig, stellen Jasmin und können Kai in einem Krankenwagen abtransportieren lassen.
Der Film endet einem Gang durch die Etage des Eroscenters und einer neuen Arbeiterin im Zimmer von Jasmin mit dem gleichen Namensschild.
[2] [1] https://mission-freedom.de/zwangsprostitution/warum-ist-der-ausstieg-so-schwer/
[2] https://www.aerzteblatt.de/archiv/221526/Sexuelle-Dienstleistungen-Psychische-Folgen-von-Sexarbeit
[3] https://www.esther-ministries.de/arbeitsfelder-gegen-zwangsprostitution/nachsorge-und-wohnraum/
[4] https://www.hss.de/news/detail/frauenhandel-und-trauma-news10590/
[8]https://www.rheinmaasklinikum.de/Inhalt/Patienten/_doc/Evangelische/Hintergrundinformationen_zur_psychischen_Situation_von_maennlichen_und_weiblichen_Prostituierten.pdf
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