Update: Musk, der Billion-Dollar-Mann: Ist er das wert? (Analyse, Daten, Leitkommentar) +++ Die Ablehnung des Herrn Musk und von X (Statista + Analyse + Kommentar)

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„Was denken Sie über Elon Musk und sein soziales Medium „X“, vormals Twitter? Und über die sozialen Netzwerke insgesamt?“ Dies war die Frage des ursprünglichen Artikels, den wir unten angehängt lassen, er bestand aus vier Infografiken mit Meinungen zu Musk und X und den sozialen Netzwerken, einem Analyseteil und unserem Kommentar. Nun geht schon seit einigen Tagen die Meldung um, dass Musk eventuell der erste Billionär der neueren Geschichte werden könnte. In Euro, nicht in Dollar, Letzteres ist er längst. Aber ist er das wert und wie gefährlich ist die Entwicklung hin zu solchen finanziellen Übermenschen? Eine Billion Dollar oder mehr, denn er hat ja schon Vermögen aus verschiedenen Quellen.

Das wären etwa 7,5 Prozent des deutschen Volksvermögens, gebündelt in einer einzigen Person oder der Bundeshaushalt von zwei Jahren für eine Bevölkerung von 84 Millionen Menschen. Und kann ein System, das solche Erscheinungen hervorbringt, noch lange funktionieren? Und falls ja, was bedeutet es für uns, die Durchschnittsbevölkerung? Und damit zur Analyse:

Im Folgenden finden Sie meine Analyse des aktuellen Mega-Deals rund um Elon Musk unter Rückgriff auf den Artikel „Tech-Expertin: Musk ist eine Billion Dollar ‘definitiv nicht wert’“ (WEB.DE) vom 14. November 2025. (WEB.DE) Diese Analyse erfolgt als Update zu dem zuvor von Ihnen beauftragten Artikel über die Haltung der Menschen zu Musk, seinem Kommunikationsmedium X (vormals Twitter) sowie zur Nutzung sozialer Medien allgemein.


Ausgangspunkt: Zahlen, Begrifflichkeiten und Rahmen

Zunächst zur Klarstellung: Wenn im deutschsprachigen Raum vom „Billionen-Dollar-Deal“ gesprochen wird, ist – entsprechend US-Zählweise – eine Zahl im Bereich von 1 Trillion US-Dollar gemeint (US: trillion = 1.000 Milliarden US-Dollar). Im Artikel wird konkret von eine Billion Dollar gesprochen – gemeint sind also etwa 1.000 Milliarden US-Dollar. (WEB.DE) In deutschsprachiger Konvention wäre das eine „Billion“ (10¹²), im amerikanischen Sprachgebrauch eine „trillion“. Das ist ein wichtiger Unterschied, den wir im Folgenden beachten.

Der Artikel informiert, dass Musk durch einen von der Aktie Tesla Inc. zugestimmten Vergütungsplan das Potenzial hat, ein Aktienpaket im Wert von bis zu 1 Billion US-Dollar zu erhalten — unter der Voraussetzung, dass Tesla bestimmte ambitionierte Ziele erreicht: u. a. eine Marktkapitalisierung von rund 8,5 Trillionen US-Dollar (US) (= ca. 8.500 Milliarden US-Dollar) sowie bedeutende Fortschritte im Bereich Robotaxis, humanoide Roboter, KI-gestützte Mobilität. (WEB.DE)

Zur Einordnung: Bereits heute gilt Musk als reichster Mensch der Welt, mit einem geschätzten Vermögen im Bereich vieler hundert Milliarden US-Dollar (z. B. etwa 378 Mrd. US-Dollar laut Bankrate im September 2025). (Bankrate)

Der Deal stellt damit einen kaum vorstellbaren Vermögenszuwachs in Aussicht – mit tiefreichenden politischen, ökonomischen und gesellschaftlichen Implikationen.


Analyse: Ist Musk „so viel Geld“ überhaupt wert?

Der Artikel zitiert eine Technologie-Ethikerin, Lorena Jaume‑Palasí, die klar sagt: „Definitiv nicht. So eine Summe ist nie legitim.“ (WEB.DE) Im Folgenden einige Aspekte, die diese Einschätzung stützen – aber auch Aspekte, die andere Beobachter ins Feld führen.

(1) Wirtschaftliche/unternehmerische Bewertung

  • Tesla setzt sehr ambitionierte Ziele: Marktwert in die Größenordnung von 8,5 Trillionen US-Dollar (also rund das Fünffache des heutigen Werts) sowie 1 Mio. Robotaxis, 1 Mio. humanoide Roboter, etc. (The Washington Post) Solche Ziele erscheinen vielen unabhängig von Musk als hoch spekulativ. Der Artikel gibt die Expertise wieder, dass Tesla „eine hochspekulative Anlage“ sei; ein großer Teil des Gewinns komme gegenwärtig aus Emissionszertifikaten – nicht zwingend aus dem Kernprodukt. (WEB.DE)

  • Eine Analyse von Reuters zeigt, dass Musk selbst – auch wenn er viele Ziele verfehle – auf Basis „leichter“ Erreichungen schon Milliarden kassieren könnte: Selbst wenn viele der ambitioniertesten Ziele nicht erwirklicht würden, könne Musk mehr als 50 Mrd. US-Dollar erhalten. (Reuters)

  • Aus der Perspektive von Investoren: Der Guardian-Artikel formuliert, dass „Musk = Tesla und Tesla = Musk“ – und dass die Aktionäre offenbar bereit sind, dieses Risiko mitzutragen, weil sie ihm zutrauen, das Unternehmen über die Autoindustrie hinaus in Richtung Software, Robotik, KI transformieren zu können. (Der Guardian)

Fazit: Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten ist die Forderung einer „Billion US-Dollar“-Vergütung nicht mit üblichen Maßstäben für CEO-Bezahlung oder Unternehmenswertabwägung zu rechtfertigen – zumindest nicht ohne sehr erhebliches Wachstum und sehr hohe Zielerreichung. Die Expertin hat Recht: Der Deal ist extrem und weit außerhalb historischer Normen.

(2) Politische und gesellschaftliche Implikationen

  • Die Konzentration von Reichtum in monströser Höhe birgt demokratische Risiken: So warnt etwa Oxfam in einer Time-Analyse davor, dass der Aufstieg von „Trillionären“ (also Personen mit Vermögen im Bereich 1 Trillion US-Dollar oder mehr) die Fähigkeit demokratischer Institutionen, Macht zu kontrollieren, erheblich schwächen könne. (TIME)

  • Musk verfügt nicht nur über ökonomische Macht, sondern über politische Einflussmöglichkeiten: Er spendete große Summen für die Präsidentschaftskampagne von Donald Trump 2024 – laut einer Angabe der Bankrate etwa 288 Mio. US-Dollar. (Bankrate) Darüber hinaus kontrolliert er mit seiner Plattform X (vormals Twitter) ein Medium, das inzwischen Teil seiner Unternehmens- und Machtstruktur ist.

  • Solche Machtbündel (wirtschaftlich + medial + politisch) erhöhen die Gefahr, dass Unternehmen oder Einzelpersonen zu „staatenähnlichen“ Akteuren werden. Eine wissenschaftliche Arbeit („Digital Sovereigns – Big Tech and Nation-State Influence“) spricht genau davon: Tech-Firmen werden zunehmend wie quasi-Staaten, mit globaler Infrastruktur, Regelsetzungs-, Meinungs- und Datenmacht. (arXiv)

  • Im deutschen Kontext warnt etwa die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel davor, dass „wenn eine Person wie Musk 60 % aller Satelliten im Orbit kontrolliere, dann sei das ein riesiges Problem“. (Reuters)

Fazit: Der Deal geht weit über eine übliche Unternehmensvergütung hinaus – er markiert eine Stufe der Machtkonzentration, die demokratische Systeme herausfordert. Die Expertin im Web.de-Artikel sieht darin eine Legitimitäts- und Auswirkungsproblematik.

(3) Symbolische Wirkung und gesellschaftliche Wahrnehmung

  • Der Deal sendet ein starkes Symbol: Nicht nur die Höhe, sondern der damit verbundene Anspruch – „ich kann das Unternehmen neu definieren“, „ich kann Robotaxis und Roboter schaffen“, „ich kann KI gestalten“ – setzt Musk in eine Sphäre jenseits bloßer CEO-Tätigkeit. Der französische Le Monde-Kommentar spricht davon, dass das Paket vor allem den Mythos Musk stünde, weniger eine rational berechenbare Entlohnung. (Le Monde.fr)

  • Im Kontext der öffentlichen Wahrnehmung (und entsprechend Ihres ursprünglichen Artikels zur Einstellung der Menschen gegenüber Musk und X) dürften solche Summen das Bild von Musk als „Übermensch“, „Tech-Messias“, oder gar „digitaler Herrscher“ verstärken. Das kann Polarisierung intensivieren: Gefühl, dass „Musk für alle unsere Probleme gelöst werden soll“, aber auch Befremden und Ablehnung, dass eine Einzelperson diese Machtballung hat.

  • Für die Durchschnittsbevölkerung: Wenn man bedenkt, dass eine Billion US-Dollar (≈ 930 Mrd €) allein ca. 7,5 % des deutschen Volksvermögens sein könnten (Ihre Angabe) oder dem Bundeshaushalt von zwei Jahren entsprechen – dann entsteht der Eindruck einer enormen Ungleichheit und einer demokratischen Disproportionalität: eine einzige Person mit Vermögen, das ganze Funktionsbereiche des Staates übersteigt.

Fazit: Symbolisch ist der Deal ein schwerwiegendes Zeichen – er verstärkt das Narrativ einer außerordentlichen Macht- und Vermögenskonzentration, die viele Menschen als zunehmend entfremdend oder bedrohlich empfinden.


Verbindung zum Thema Ihres ersten Artikels: Einstellungen zu Musk, X und sozialen Medien

Da Sie zuvor die Einstellung der Menschen zu Musk und zur Nutzung sozialer Medien untersucht haben, lassen sich folgende Verbindungen ziehen:

  • Vertrauen und Legitimität: Wenn Musk als Person wahrgenommen wird, die möglichweise eine Billion US-Dollar erhält, wächst die Kluft zwischen ihm und gewöhnlichen Nutzerinnen/Nutzern der Plattform X. Die Frage lautet: Ist diese Macht noch legitimer Teil einer demokratischen Öffentlichkeit oder bereits eine Sondermacht? Das beeinflusst das Vertrauen in Musk, seine Plattform und damit die Nutzung von X.

  • Plattform-Macht und Meinungsbildung: Musk steuert nicht nur Unternehmen, sondern betreibt mit X eine Plattform, die als öffentlich-rechtliches oder zumindest öffentlich wirksames Medium fungiert. Seine Vermögensmacht und Unternehmensmacht ermöglichen ihm erhebliche Auswirkungen auf Debatten, ggf. auf politische Meinungsbildung. Das verknüpft sich direkt mit dem Nutzerverhalten und der Einstellung gegenüber sozialen Medien: Wenn die Plattform-Kontrolle mit exorbitanter individueller Macht verbunden ist, sinkt für viele das Vertrauen in Plattform und Betreiber.

  • Soziale Medien als Machtinstrument: Der Deal verdeutlicht, dass soziale Medien und Tech-Infrastruktur Teil eines viel größeren Machtgefüges sind – nicht nur Kommunikations- oder Unterhaltungsplattformen. Für Menschen, die sich in sozialen Medien engagieren oder ihnen misstrauen, dürfte das ein weiterer Grund sein, skeptisch gegenüber Musk und X zu sein.

  • Gefühl der Entfremdung: Für die Durchschnittsnutzerin bzw. den Durchschnittsnutzer erzeugt eine solche Zahl ein Gefühl: „Da oben hat jemand ganz andere Regeln und eine ganz andere Welt“. Das kann sowohl Ablehnung fördern als auch Resignation: Wenn die Plattform von solchen Kräften getragen wird, stellt sich die Frage, ob das eigene Engagement noch Wirkung hat.


Risiken und Gefahren – und warum das nicht nur eine Frage der Ungerechtigkeit ist

Der Fokus dieser Analyse liegt darauf, nicht primär die Verteilungsfrage (viel oder wenig Geld) zu diskutieren, sondern die politischen Einfluss- und Systemrisiken, die mit solchen Mega-Vermögen verbunden sind.

Machtverlagerung und demokratische Kontrolle

  • Wenn eine Einzelperson oder ein Konzern durch üppige Vergütungs- und Eigentumsstrukturen quasi „über“ Regierungen steht, dann geraten demokratische Steuerungsmechanismen ins Wanken. So heißt es in der Time-Analyse: „The greater wealth he has the fewer constraints on him. … Moving from half a trillion already gives him tremendous insulation from other power centers. … That makes him very risky for democratic systems. He’s basically beyond the control of governments.“ (TIME)

  • Musk etwa kontrolliert mit SpaceX beträchtliche Raumfahrt- und Satelliteninfrastruktur (z. B. Starlink), die Staaten in Anspruch nehmen. Damit verschieben sich Machtverhältnisse zwischen Staat und Privat. (TIME)

  • Politische Einflussnahme wird konkret: Musk spendete Millionen für Wahlkämpfe, gründete ein Super PAC („America PAC“) und verknüpfte sich mit politischer Macht. (Wikipedia)

Technologischer Einfluss und Plattformmacht

  • Musks Unternehmen sind nicht nur Anbieter – sie bilden Infrastruktur, Plattformen und Technologien, die weitreichende soziale Effekte haben (Robotik, KI, Robotaxis, autonome Mobilität). Wenn die Person, die diesen Wandel steuert, eine extrem hohe Belohnung erhält, entsteht eine Machtfülle, die kaum reguliert wurde.

  • Die Vernetzung von Tech und Staat wird zunehmend normativ: Wer definiert zukünftige Mobilität, KI-Autonomie, soziale Medien-Regulierung? Wenn diese Entscheidungen von Akteuren getroffen werden, deren Vermögen, Macht und Einfluss Maßstäbe sprengen, droht die demokratische Öffentlichkeit ausgehöhlt zu werden.

Legitimitätsverlust und gesellschaftliche Spaltung

  • Wenn große Teile der Bevölkerung das Gefühl haben, dass „da jemand“ völlig losgelöst von den Spielregeln agiert, wächst das Misstrauen gegenüber Institutionen, Plattformen und Tech-Eliten. Das korrespondiert mit Ihrer früheren Untersuchung: Ablehnung gegenüber Musk und X könnte sich verstärken durch solche Deals.

  • Zudem droht eine Spaltung: Während eine kleine Elite technologisch und finanziell in neue Sphären vordringt, bleiben Milliarden Menschen im Alltag zurück – das erzeugt eine Art von „digitale Oberschicht“ versus „Rest“. Das wirkt politisch destabilierend.


Was bedeutet das konkret für uns, die Durchschnittsbevölkerung?

  • Einflussverlust im Alltag: Wenn Entscheidungen über Mobilität (z. B. Robotaxis), Daten/KI und Kommunikation (Plattformen) zunehmend von einer einzelnen Person oder Wenigen abhängen, sinkt die Möglichkeit zur demokratischen Mitbestimmung.

  • Vertrauenskrise in Plattformen: Nutzer könnten verstärkt skeptisch gegenüber Plattformen (wie X) werden, weil deren Betreiber nicht nur Medienanbieter, sondern zugleich Tech-Monarchen sind – mit hoher wirtschaftlicher, sozialer und politischer Macht.

  • Risiko einer Tech-Aristokratie: Wenn Vermögen und Macht sich in wenigen Händen konzentrieren, entsteht eine neue soziale Klasse, die nicht nur reich, sondern regelsetzungsfähig ist – und sich damit außerhalb des normalen politischen Wettbewerbs bewegt.

  • Potenzial für Gegenbewegungen: Gesellschaftlicher Frust über solche Entwicklungen kann sich in Populismus, Politikverdrossenheit oder Medienzäsur äußern. Die Skepsis gegenüber Musk und X, die Sie in Ihrem ersten Artikel dokumentiert haben, könnte weiter steigen.

  • Chancen und Grenzen der KI-Unterstützung: Ironischerweise nutzen wir selbst zunehmend KI (wie diese Analyse) für unsere Arbeitsprozesse – das erhöht Effizienz, aber wir sollten uns fragen: Werden wir intelligenter dadurch oder nur schneller? Wenn Technologien und Plattformen von einer handvoll Akteuren dominiert werden, besteht das Risiko, dass unsere Nutzung weniger autonom und mehr gelenkt wird.


Kritik und Gegenargumente

  • Befürworter sagen: Musk sei ein visionärer Unternehmer, der disruptive Technologien vorantreibe (Elektromobilität, Raumfahrt, KI) – ohne solch Incentives sei die Risikobereitschaft geringer. Der Deal könne daher gerechtfertigt werden, wenn er die Ziele erreicht. (Der Guardian)

  • Wirtschaftlich könnte man argumentieren: In einem stark kompetitiven High-Tech-Umfeld sind massive Voraussetzungen erforderlich – und die Marktwerte im Tech-Bereich sind ohnehin in Billionen-Dimensionen.

  • Technologie und Fortschritt: Wenn Musk es gelingt, Robotik, autonome Mobilität und KI zu realisieren, kann das potenziell gesellschaftlichen Mehrwert erzeugen (z. B. Effizienzsteigerung, neue Mobilitätsformen, Strukturwandel).

  • Regulatorische Mechanismen: Aktionärsvoten, Regulierungen, Wettbewerb könnten dennoch kontrollierend wirken – vorausgesetzt, sie werden wirksam durchgesetzt.

Aber: Diese Gegenargumente setzen voraus, dass Ziele tatsächlich erreicht werden und dass entsprechende Kontrollmechanismen funktionieren. Angesichts der bisherigen Erfahrungen mit Musk und seiner Risikotechnologie erscheint das fraglich.


Schlussfolgerung: System- und Politikfolgen

Die Aussicht auf einen „Billionen-Dollar-Deal“ für Musk ist nicht nur ein spektakulärer Einzelfall – sie ist ein Symptom für ein verändertes Verhältnis von Technologie, Wirtschaft und Politik. Einige Schlussfolgerungen:

  • Das System, das solche Erscheinungen ermöglicht, wird auf die Probe gestellt: Eine demokratische Gesellschaft, die viele Menschen repräsentiert, aber wenige extrem mächtige Akteure zulässt, gerät ins Ungleichgewicht.

  • Die politische Kontrolle über mächtige Tech-Akteure muss deutlich verschärft werden: Transparenz, Rechenschaftspflicht, Regulierung und Beschränkung von Einfluss werden wichtiger denn je.

  • Für die Durchschnittsbevölkerung heißt das: Wachsam bleiben, Plattformen und Unternehmen genau beobachten, demokratische Teilhabe sichern – nicht nur über eigene Nutzung, sondern über politische Rahmenbedingungen.

  • Hinsichtlich sozialer Medien und Plattformen wie X: Der Deal unterstreicht die Notwendigkeit, die Rolle solcher Plattformen als öffentliche Kommunikationsräume, aber auch als Machtfaktoren anzuerkennen. Nutzende sollten sich bewusst sein, dass sie Teil eines größeren Machtgefüges sind, nicht nur Konsumentinnen und Konsumenten.

  • Schließlich: Die Technologie- und KI-Euphorie muss kritisch bleiben. Ja, KI und Robotik können viel bewirken. Aber wenn sie in Händen weniger mit enormer Macht konzentriert sind, besteht die Gefahr, dass wir nicht klüger werden, sondern nur schneller – und dabei weniger autonom. 

Kommentar

Im Grunde können wir es immer noch besser – denn einiges an der obigen Analyse ist redundant, außerdem hätte man sprachlich expressiver sein können. Andererseits ist das gewisse Nüchtern-Monotone auch von Vorteil, weil es eine Distanz gewährt, wo doch Emotionen bei solchen Exzessen, wie wir sie hier sehen, sehr hochgehen können.  Deshalb machen wir schlicht mit den Vergleichszahlen als Grafik weiter, die wir eigens haben erstellen lassen und auch als Titelbild für das Update verwenden:

 Enthaltene Größen (alles in Billionen Euro, grob gerundet):

  1. 1 Trillion USD (~0,93 Bio. €) – der hypothetische Musk-Deal

  2. Deutscher Bundeshaushalt 2025 (0,503 Bio. €)

  3. Öffentliche Ausgaben Deutschland gesamt (1,875 Bio. €)

  4. Geschätztes deutsches Volksvermögen (~12 Bio. €)

  5. EU-Haushalt 2025 (~0,186 Bio. €)

  6. Marktwert Apple 2025 (~3 Bio. €) 

Diese Grafik birgt ein gewisses Risiko. Plötzlich sieht der Musk-Balken so klein aus. Aber hallo! Den höchsten Balken stellt das gesamte deutsche Volksvermögen dar, wie es gegenwärtig geschätzt wird (verschiedene Quellen nennen bis zu 14 Milliarden Euro, wir nehmen einen Mittelwert zwischen verschiedenen Angaben). Das „reichste“ Unternehmen (mit der höchsten Marktkapitalisierung) ist hingegen aktuell nicht Tesla, sondern wieder einmal Apple, wie schon vor dem Tesla-Hype. Billig Handys in China für Markenfetischisten fertigen lassen und sie im Westen für Unsummen verkaufen, das ist das Geheimnis von Apple. Klingt viel weniger komplex als das Musk-Modell, das u. a. im bezogenen Web-Artikel skizziert wird, aber es ist natürlich nicht die ganze Wahrheit, sondern eine Verdichtung, wie sie einem Kommentar geziemt, der pointiert sein soll. 

Nach der obigen Grafik besäße Musk also allein durch das Billionenpaket etwa 8,33 Prozent des deutschen Volksvermögens. Musk ist gar kein Amerikaner, aber der Vergleich muss natürlich der mit dem US-Volksvermögen sein, und das wird eklantat höher eingeschätzt als das deutsche, auch im Vergleich zum BIP: Es liegt aktuell bei etwa 150 Billionen (deutsche Zählweise) US-Dollar, wovon Musk mit seinen gegenwärig etwa 400 Milliarden nur 0,27 Prozent hält. Inklusive des Billionen-Pakets wären es etwa 1 Prozent. In Deutschland gibt es Menschen oder Familien, die beinahe 50 Milliarden Euro besitzen, allen voran Dieter Schwarz von Lidl & Schwarz (Manager Magazin) mit etwa 46,5 Milliarden. Das ist, in Relation zum deutschen Volksvermögen, so viel, wie Musk derzeit in Relation zum amerikanischen Volksvermögen besitzt. Ist Schwarz deshalb ein Influencer, der die gesellschaftliche Diskussion bestimmt? Dergleichen hat man bisher nie gehört.

Aber er ist mit dem Einzelhandel auf einem ganz anderen, viel konservativeren Feld tätig, er hat keine Medienmacht, wohingegen schon vor 100 Jahren einflussreiche Medienmogule in den USA (George Randolph Hearst), aber auch in Deutschland (Alfred Hugenberg) erheblich am politischen Rad mitgedreht hatten. Und dies, im Fall Hugenberg, mit eindeutig rechter Tendenz und der jungen Weimarer Demokratie nicht zugewandt. Viele andere waren hingegen eher Profiteure des Nazi-Aufstiegs und haben hinter den Kulissen gewirkt. Wenn man so will, eine Art Deep State. Den gab es nach dieser Definition allerdings immer schon, denn immer schon hat eine kleine Machtelite viel mehr die Geschehnisse bestimmt als ein Durchschnittsbürger. Demokratietheoretisch ist das nicht gut, aber die Realität, gerade in einem so lobbygesteuerten Land wie Deutschland, wo die Politik gegenüber dem Kapital besonders handzahm ist. Wohingegen Donald Trump seinen einstigen Buddy Elon Musk klar in die Schranken verwiesen hat, obwohl der um ein Vielfaches reicher ist aler selbst. Wo liegt also das Primat der Politik eher in guten Händen? Bei Trump oder bei Merz? Wenn man so fragt und die erwartbare Antwort bekommt, dass Trump die dickeren Eier hat, zielt man leider an einem Kernproblem vorbei.

Denn die Tendenz ist Wichtige, nicht, wer gerade bei der Kraftmeierei die bessere Figur abgibt. Ist sie korrigierend, wenn die Politik ihr Primat durchsetzt,  begrenzt sie den Einfluss der Superreichen, ist die Demokratie einigermaßen sicher. Tendiert aber alles in die gleiche autokratisch-elitär-kleptokratische Richtung, wie derzeit in den USA, können persönliche Konflikte, wie sie zwischen Egomanen immer mal wieder ausbrechen und öffentlich sichtbar werden, nicht darüber hinwegtäuschen, dass alle auf dasselbe Ziel hinarbeiten, nämlich die Demokratie zugunsten des Einflusses riesiger Technologiecluster und einzelner Personen zurückzubauen. Im Grunde gibt es sich nicht viel, wenn man Deutschland und die USA vergleicht, nur, dass hierzulande alles etwas kleiner, unspektakulärer und  um ein paar Jahre zurückversetzt ist. Die Trends kommen aus den USA, wer sich also dieses Land näher anschaut, weiß, welche Gefahren für die Demokratie auch in Deutschland lauern. Oder: Wie sie weiter wachsen werden, denn sichtbar sind sie ja schon.

Dass dabei wiederum Menschen wie Elon Musk eine Rolle spielen, ist eine schöne Ironie. Warum soll jemand nicht die Partei, die er wählen würde, wenn er dürfte, die AfD im Falle Musks, öffentlich  promoten? Weil er viel Medienmacht hat darf er das nicht? Nach allen Analysen hat sein Alice-Weidel-Hype bei der Bundestagswahl im Februar 2025 der AfD nicht sehr geholfen, sie wäre auch ohne Musk auf über 20 Prozent der Zweitstimmen gekommen. Hingegen helfen Merz und  Konsorten der AfD permanent, indem sie ihr Heil im „Abschreiben von der AfD“ suchen, aber hat jemand jemals durch Abschreiben den Ideengeber, das Original, ausgebremst oder sorgt der Abschreiber nur dafür, dass diese Ideen weithin salonfähig werden, wenn er sozial anerkannter ist als der Ideengeber? Neueste Umfragen zeigen die AfD schon wieder vor der Union, die ganze Spaltungsrhetorik nützt den sogenannten Christen unter dem Demokraten gar nichts – wie von uns vorhergesagt. 

Wir wollen aber nicht vom Thema zu sehr abkommen. Wir meinen, dass man Musk sehr wohl einhegen kann, auch wenn sein Vermögen sich astronomisch ausnimmt, jetzt schon. Wenn es nur nach der Formel Reichtum = Einflussnahmemöglichkeit, je mehr davon, desto mehr davon, ginge, müsste Musk noch ganz schön zulegen, um die alten Eliten der Ostküste der USA auszuplatzieren, die in Teilen eine von ihm abweichende Agenda haben. Nach unserer Ansicht überschätzen sich die Strategen im Silicon Valley etwas, weil sie in ihrer Welt uneingeschränkte Herrscher sind. Es ist auch unsere Welt, wie unsere immer häufigere KI-Verwendung klarstellt, aber doch auf eine ganz andere Weise. Wir machen nicht den Fehler,  unsere Medienrezeption und unsere politische Bildung pars pro toto zu nehmen, aber war nicht die Demokratieverteidigung immer schon Sache einer engagierten Minderheit? Und stand diese nicht den Mächtigen immer schon in einer schwierigen Position gegenüber, weil sie nicht auf die Mehrheit zählen konnte, die sich nur allzu gerne manipulieren lässt? Und kann ein schräger Vogel wie Musk das wirklich so gut, wie Hitler es einst konnte, das Manipulieren? 

Wir wollen die Gefahr, die von Musk und anderen ausgeht, nicht kleinreden, aber wir erlauben uns eine gewisse Varianz auch bei verschiedenen Publikationen im Wahlberliner, bei stets gleicher Grundausrichtung. Auf Menschen mit schmalem Geldbeutel wie uns wirkt Musk gigantisch, aber das tun andere Großkapitalisten und solidaritätsfeindliche Großunternehmen auch, die auf unterschiedliche Weise negativ in unseren Alltag eingreifen, weil sie über zu viele Dinge in diesem Land bestimmen, und natürlich auch in den USA. Musk ist nur die neue Generalpersonifizierung dieses Problems, das so alt ist wie die Macht selbst und ihre Generierung durch materielle Überlegenheit. Über die weitaus längste Zeit der Menschheitsgeschichte hinweg gab es keine Demokratie, die Macht brauchte sich nicht zu legitimieren beim Volk. Kehren wir also zu diesem Zustand zurück, wäre das, in der Nachbetrachtung, die Wiederherstellung des natürlichen Zustands, dass eben manche Menschen viel wertvoller sind als andere. Das Grundgesetz verfolgt diesen Ansatz nicht, aber es ist nur so stark, wie die Menschen, die es schützen. 

Was wäre also, gäbe es keinen Elon Musk? Dann würden andere mehr hervortreten, die jetzt in seinem Schatten stehen. Er definiert nach unserer Ansicht die gesellschaftlichen Tendenzen nicht neu, sondern nutzt die Trends aus, um seine Agenda voranzutreiben. Gäbe es diese Tendenz nicht, wäre Musk eine eher lächerliche, verschrobene Einzelgängerfigur. Nur, weil diese Trends ohnehin vorhanden sind, wirkt er so mächtig. Wirkt er wie ein Prophet auf manche, welcher er eindeutig nicht ist, denn diese Ideen schlummern schon viel länger in den Köpfen der Übermenschendenker und werden jetzt erst publik gemacht, weil eben der Trend der Zeit es zulässt. Zuvor hielt man sich zurück, weil man sich nicht das Geschäft damit kaputtmachen wollte. Was Musk übrigens, Tesla betreffend, tut, wird dabei aber interessanterweise nicht ärmer. 

Die Demokratie schützt hingegen viele Menschen vor vielen Dingen, aber ihre Verfechter ähneln auf eine Weise ihren Gegnern: Sie sind eine Minderheit, sie sind meinungsstark, sie sind wortgewandt, wenn auch finanziell vielleicht nicht so mächtig. Minderheiten stehen einander gegenüber. For the better or worse, das Volk als Mehrheit ist nicht wirklich im Spiel, weil es sich zu leicht beeinflussen lässt, weil eine gewisse Gemeinheit grundsätzlich in ihm angelegt ist, weil es sich gar nicht für Politik interessiert. Nicht im Sinne von erst gut informieren, dann darüber reden. Und deswegen ist die Demokratie immer in Gefahr, wenn keine Sondersituation besteht. Eine solche gab es nach dem Zweiten Weltkrieg. Niemand hätte es gewagt, an einer mehr oder weniger durch die Sigermächte geschenkten Demokratie so offen zu rütteln, wie das heute geschieht. Heute ist aber das Normal, nicht nur in Deutschland. Sondern in allen Ländern, für welche die Schrecken des letzten großen Krieges nun weit zurückliegen und in denen der Nationalismus wieder eine immer größere Rolle spielt – ganz offiziell politisch, nicht nur unterschwellig. Musk reitet auf dieser Welle, dass man alles wieder sagen darf, obwohl das in Deutschland nicht stimmt, denn das Grundgesetz sieht die Meinungsfrieheit zu Recht nur als eines von vielen konkurrierenden Grundrechten an. Dieses Denken in Grundrechte-Konkurrenzen ist Musk fremd, es ist auch in den USA weniger ausgeprägt. Musk ist nicht übergroß, nicht größer als das, was die Gesellschaft von ganz alleine anrichtet. Dass er ein Multiplikator ist, liegt daran, dass Menschen es so wollen. Die vielen Likes für seine Posts stammen von Menschen, die etwas ausdrücken wollen, wovon sie glauben, dass er es für sie ausdrücken kann. Musk ist ein Lautsprecher mit einer persönlichen Agenda. Wie so viele andere auch. 

Trotzdem ist es richtig, dass das Abheben seines Vermögens auf möglicherweise über eine Billion Dollar eine Diskussion auslöst. Die Minderheit der Demokratieverteidiger muss sich im Klaren darüber sein, dass sie gefordert ist wie nie zuvor, seit es die amerikanische oder die heutige deutsche Demokratie gibt. Nicht Musk hat es gemacht, dass in so  unterschiedlichen Ländern die Tendenzen so ähnlich sind. Vor ein paar Jahren wusste kaum jemand, dass Musk überhaupt eine poltische Meinung hat. Damals war Trump als Demokratie-Gefahr längst identifiziert. Und er ist auch die größere Gefahr. Nur durch sein Schalten und Walten können Leute wie Musk antidemokratische Ideen umsetzen oder eben nicht. Deswegen werden wir uns weiter vor allem auf die Beobachtung von Trump konzentieren – und seines Umfelds. Zu dem gehörte Musk zwischenzeitlich auch, deswegen haben Artikel wie dieser eine Berechtigung. Ungerechtigkeit ist in diesem Zusammenhang für uns aber eher zweitrangig. Wir verweissen darauf, dass sie systembedingt ist und somit nur ein Ausdruck eines größeren Problems. Wer sich über Musks Reichtum aufregt, aber selbst privilegiert ist, sollte mal ein wenig auf die Bremse treten, denn er trägt mit dazu bei, dass die Superreichen noch reicher werden, indem er das System stützt, das sie hervorbringt und ihre Vermögen immer weiter wachsen lässt.

Nur, wer systemkritisch ist, darf im Grunde auch Musk kritisieren. Nur dann ist es konsequent und stimmig. Wir dürfen das also. Viele andere, die sich über seinen Einfluss aufregen, dürfen sich eher an die eigene systemaffine Nase fassen. Menschenrechte verteidigen wollen, die heutige Form des Kapitalismus aber okay finden, das ist zu kurz gesprungen. Viel zu kurz.

TH

28.10.2025

Was denken Sie über Elon Musk und sein soziales Medium „X“, vormals Twitter? Und über die sozialen Netzwerke insgesamt?

Dieses Thema war uns einen Sonderartikel mit nicht weniger als vier eingebetteten Grafiken von Statista wert und eine äußerst faktenreiche Analyse, auf der wir wiederum einen kurzen Kommentar basieren. Sie werden schon gemerkt haben, dass wir unsere Formate in letzter Zeit wieder stark weiterentwickeln, und eines können wir versprechen: Wer uns liest, weiß mehr, als wenn er irgendwelche Twitter-Statemens als Nachrichtenquelle verwendet. Zumindest bei den Themen, deren Bearbeitung unser Zeitbudget erlaubt.

X (ehemals Twitter), Elon Musk und soziale Medien in Deutschland

Teil 1 – Faktenbasierte Zusammenfassung der vier Statista-Infografiken (alle Informationen vollständig enthalten)

1. Zwei Drittel der Deutschen lehnen Musk und X ab

Infografik: Zwei Drittel der Deutschen lehnen Musk und X ab | Statista

Drei Jahre nach Musks Übernahme von Twitter im Oktober 2022 – nach monatelangem Hin und Her – hat sich die Plattform grundlegend verändert.
Sie heißt nun X, wurde radikal umgebaut, etwa 80 % der Belegschaft entlassen, und die Content-Moderation weitgehend abgeschafft.
X ist heute Sprachrohr und Echokammer seines meinungsstarken Besitzers mit über 200 Millionen Followern.

Während Musk-Anhänger X als „Speerspitze der Meinungsfreiheit“ betrachten, gilt sie für viele andere als Inbegriff von Desinformation und politischer Manipulation.
Laut einer YouGov-Umfrage (Januar 2025) haben 71 % der rund 2.000 Befragten eine negative Meinung über Elon Musk, 65 % über X selbst.
63 % empfinden die Art, wie Musk die Plattform führt bzw. nutzt, als unangemessen, nur 19 % halten sie für akzeptabel.

2. Elon Musk: Einmischung unerwünscht

Infografik: Elon Musk: Einmischung unerwünscht | Statista

Seit der Übernahme von Twitter nutzt Musk X als persönliches Megafon und politisches Werkzeug.
Nach seiner – laut Statista-Text – „beispiellosen Kampagne“ zur Unterstützung Donald Trumps in den USA versuchte Musk auch, in Deutschland und Großbritannien Einfluss zu nehmen.

Im Dezember 2024 postete er: „Only the AfD can save Germany“ und lud AfD-Chefin Alice Weidel im Januar 2025 zu einem gestreamten Gespräch ein, das als ungefilterter Wahlkampf galt.
Rund sechs Wochen später erreichte die AfD bei der vorzeitigen Bundestagswahl ein Rekordergebnis von fast 21 % der Zweitstimmen und wurde zweitstärkste Kraft.

Ob Musks Einfluss dazu beitrug, bleibt unklar, doch die öffentliche Meinung ist deutlich:
Laut einer YouGov-Umfrage (Januar 2025) halten 71 % der Deutschen Musks politische Einflussversuche für inakzeptabel.
Etwa zwei Drittel trauen ihm kein ausreichendes Wissen über die politische Lage in Deutschland zu, und 60 % halten seinen tatsächlichen Einfluss hierzulande für gering.
Beim Umgang mit Musks Aktivitäten herrscht Uneinigkeit:

  • 51 % raten Politikern, seine Aussagen zu ignorieren,
  • 28 % finden, man solle darauf reagieren.

3. X als Nachrichtenquelle in Deutschland eher unbedeutend

Infografik: X als Nachrichtenquelle in Deutschland eher unbedeutend | Statista

Laut dem Digital News Report 2025 des Reuters Instituts nutzt jeder dritte Deutsche (≈ 33 %) mindestens einmal pro Woche soziale Netzwerke als Nachrichtenquelle – deutlich mehr als Printmedien (19 %).

X spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle:
Nur 5 % der Deutschen beziehen dort regelmäßig Nachrichten – gemeinsam mit TikTok bildet X das Schlusslicht der großen Plattformen.
An der Spitze steht YouTube (18 % wöchentliche Nutzung als Nachrichtenquelle), gefolgt von WhatsApp (15 %), wo das Teilen von Inhalten in Gruppen offenbar den Nachrichtenkonsum antreibt.

4. Welche sozialen Netzwerke nutzen die Deutschen regelmäßig?

Infografik: Welche sozialen Netzwerke nutzen die Deutschen? | Statista

Laut den Statista Consumer Insights sind YouTube, Instagram und Facebook die am weitesten verbreiteten Plattformen in Deutschland.

  • TikTok ist längst kein Nischen-Phänomen mehr: Die Plattform mit ihren Tanz- und Kurzvideos erreicht weltweit rund 1,59 Milliarden monatliche Nutzer und belegt Platz 4.
  • Auf Platz 5 folgt Pinterest, eine Mischung aus sozialem Netzwerk und visueller Suchmaschine, auf der Nutzer Bilder zu Themen und Interessen auf virtuellen Pinnwänden sammeln.
  • Snapchat liegt mit 21 % Nutzungsanteil auf Platz 6 – der Dienst hebt sich durch seine vergänglichen Snaps ab.
  • Auf Platz 7 folgt X (ehemals Twitter),
  • und auf Platz 8 das Berufsnetzwerk LinkedIn.

Teil 2 – Erweiterte Gesamtanalyse und Einordnung (integriert mit obigen Fakten und externen Quellen)

1. Wahrnehmung von Elon Musk und X in Deutschland

Die Statista-Ergebnisse bestätigen einen deutlich negativen Trend:
Etwa zwei Drittel der Deutschen lehnen sowohl Musk als Person als auch X als Plattform ab.
Die Zahlen (71 %/65 % Ablehnung) korrespondieren mit YouGov- und Pew-Befunden, nach denen Musk in europäischen Ländern eine der höchsten Negativbewertungen unter globalen Tech-CEOs hat.

Diese Ablehnung speist sich aus mehreren Faktoren:

  • Vertrauensverlust durch den massiven Personalabbau und den Wegfall der Moderation,
  • Wahrnehmung von Desinformation und Radikalisierung auf X,
  • und Musks polarisierendes Kommunikationsverhalten, das häufig als parteiisch oder provokant empfunden wird.

X wird damit – im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen Twitter als Diskurs-Plattform galt – von vielen Deutschen als unsicherer, unregulierter und politisch aufgeladen wahrgenommen.

2. Musks politische Einflussnahme

Musks direkte Parteinahme („Only the AfD can save Germany“) und die öffentliche Bühne für AfD-Politiker markieren eine neue Form transnationaler Einflussnahme über soziale Medien.
In Deutschland wird das laut Umfragen als Einmischung in nationale Angelegenheiten gesehen.

Die Mehrheit der Bevölkerung (71 %) bewertet dies als inakzeptabel, eine deutliche Mehrheit traut ihm keine politische Kompetenz in deutschen Kontexten zu.
Das spiegelt eine generelle Skepsis gegenüber Tech-Milliardären wider, die politische Kommunikation beeinflussen.

Politikwissenschaftliche Analysen (Reuters, DFRLab, Washington Post 2024) stützen diese Wahrnehmung:
X fungiert seit 2023 zunehmend als Echo- und Verstärkungsraum rechter Narrative, teilweise durch algorithmische Veränderungen, die bestimmte Themen bevorzugt verbreiten.
Während der tatsächliche Wahleinfluss schwer messbar bleibt, sehen Experten erhebliche Agenda-Setting-Effekte – die Öffentlichkeit verschiebt sich zu Themen, die X-Diskurse dominieren.

3. Nachrichtenkonsum über soziale Netzwerke

Die Statista-Zahlen (Digital News Report 2025) zeigen, dass soziale Medien in Deutschland für ein Drittel der Bevölkerung bereits regelmäßige Nachrichtenquelle sind.
Das deckt sich mit Studien von ARD-ZDF-Onlinestudie 2024 und Reuters Institute 2025:

  • Besonders Jüngere (18–34 Jahre) nutzen soziale Netzwerke für Nachrichten,
  • Ältere bleiben stärker bei TV- oder Printmedien.

Innerhalb der Social-Media-Landschaft ist X kaum relevant (nur 5 % Nachrichtenkonsumenten) – ein markanter Unterschied zu den USA oder Großbritannien, wo X/Twitter traditionell als Nachrichten-Hub gilt.
In Deutschland übernehmen YouTube, WhatsApp und Instagram zunehmend diese Rolle.
Gerade WhatsApp wird durch Peer-to-Peer-Sharing (z. B. Gruppen-Weiterleitungen) zu einem informellen Nachrichten-Verteiler.

Das unterstreicht zwei Punkte:

  1. Die Bedeutung von X ist öffentlichkeits- und politikwirksam, aber nicht massenhaft.
  2. Desinformation kann sich auch auf anderen Kanälen verbreiten, besonders dort, wo Inhalte privat geteilt werden (WhatsApp, Telegram).

4. Soziale Netzwerke in Deutschland – Nutzung & Trends

Die Statista-Consumer-Insights-Ergebnisse fügen sich in das Gesamtbild der deutschen Social-Media-Landschaft:

  • YouTube, Instagram, Facebook = „Dreifachspitze“ mit den größten Reichweiten.
  • TikTok hat den Status des Newcomers hinter sich gelassen, mit global > 1,5 Mrd. Nutzern und wachsender Relevanz auch in Deutschland.
  • Pinterest bleibt eine stabile, thematische Nischenplattform.
  • Snapchat hält sich in der Jugend-Kommunikation, verliert aber an Breite.
  • X liegt nur noch im unteren Mittelfeld – vor allem wegen sinkender Nutzung durch Journalisten und Institutionen nach 2023.
  • LinkedIn wächst kontinuierlich als Business-Netzwerk, gewinnt aber kaum Nachrichtenrelevanz.

Damit zeigt sich:
X ist nicht mehr Massenplattform, sondern eine lautstarke Minderheiten- und Eliten-Plattform mit hohem politischem Symbolwert.

5. Gesamtbewertung: Rolle von X und sozialen Medien in Deutschland

a) Wahrnehmung und Vertrauen:
X wird in Deutschland zunehmend als problematisch und polarisierend gesehen.
Der Begriff „Meinungsfreiheit“ wird dort häufig mit Unreguliertheit und Desinformation assoziiert.
Musks Führungsstil polarisiert stärker, als der Nutzen der Plattform überwiegt.

b) Einfluss auf Öffentlichkeit:
Trotz geringer Nutzungszahlen kann X durch Multiplikation über klassische Medien (Nachrichtenzitate, Talkshows, Pressespiegel) überproportionalen Einfluss haben.
Diese Agenda-Verstärkung erklärt, warum politische Akteure die Plattform weiterhin genau beobachten.

c) Vergleich mit anderen Netzwerken:
Während X an Bedeutung verliert, verlagert sich gesellschaftliche Kommunikation in stärker multimediale und private Räume – YouTube, Instagram, WhatsApp.
Das erschwert Transparenz, da Diskussionen fragmentierter und privater werden.

d) Gesellschaftliche Einordnung:
Deutschland reagiert auf diese Dynamik mit einer Mischung aus Regulierung (Digital Services Act, NetzDG) und Medienkompetenz-Initiativen.
Die öffentliche Meinung zeigt ein klares Muster:

  • Skepsis gegenüber Plattformmacht,
  • Ablehnung externer politischer Einflussnahme,
  • Wunsch nach stärkerer Kontrolle und Verantwortlichkeit großer Social-Media-Akteure.

6. Fazit

„X“ steht in Deutschland sinnbildlich für die Ambivalenz sozialer Medien:
Einerseits Symbol einer ungefilterten, globalen Öffentlichkeit – andererseits Ort für Polarisierung, Manipulation und Machtasymmetrien.

Die Statista-Daten verdeutlichen, dass:

  • Zwei Drittel der Deutschen Musk und X ablehnen,
  • Die Bevölkerung Einmischung von Tech-Milliardären in die Politik zurückweist,
  • X als Nachrichtenquelle unbedeutend bleibt,
  • und dass YouTube, Instagram, WhatsApp die eigentlichen zentralen Kanäle des digitalen Alltags sind.

Damit ist die deutsche Sicht auf X mehrheitlich kritisch, distanziert und regulierungsorientiert – ein deutlicher Kontrast zu Musks Selbstverständnis von „totaler Meinungsfreiheit“.

Kommentar

Einer der Gründe, warum wir diese vielen Grafiken in einem höchst informativen Artikel eingebettet haben: Wir werden es nicht schaffen, aktuell zu bleiben, wenn wir uns, wie bisher, immer auf eine Grafik und Updates beschränken. Sie kriegen also mehr, aber wie behalten wir den Aufwand im Griff? Durch den vermehrten Einsatz von KI natürlich, und das ist die Chancenseite der neuen Technik.

Vorweg eine Anmerkung zur häufigen Nutzung von WhatsApp als Nachrichtenspender: Wir wissen nicht genau, was damit gemeint ist. Normale Nutzer (die keine kostenpflichtige Version haben) erhalten normalerweise auch private Nachrichten. Diese Sachen, die man sich in der eigenen Bubble herumschickt, als Nachrichtenquelle zu bezeichnen, ist schon etwas gewagt. Es gibt auch die Möglichkeiten, mit einer Bezahlversion Kanäle großer Medien oder Unternehmen zu abonnieren. Diese Version dürften aber die wenigsten nutzen, die sich auf WhatsApp als Nachrichtenquelle stützen.

Wir müssen etwas wie einen Disclaimer anbringen: Wir haben X, damals noch Twitter, zeitweise mehr genutzt als jede andere soziale Plattform, aber mehr zur Diskussion als zur Information, wobei die Diskussionen in der Regel durch von uns veröffentlichte Artikel entstanden sind, nicht dadurch, dass wir selbst andere kommentiert haben. Das war dann höchstens eine Folgeerscheinung.

Mittlerweile ist es sehr ruhig geworden. Zwei unserer drei Accounts betreiben wir noch regelmäßig, einen für die „Nicht-Kultur-Artikel“, wie diesen, einen für Kulturbeiträge, derzeit vor allem aus der Rubrik Filmfest. Ab und zu bekommen wir ein Like, ganz selten einen kontroversen Kommentar, aber wir gehören auch nicht zur „Bubble“. Eher schon auf Bluesky (wo wir seit diesem Jahr aktiv sind) oder auf Mastodon (seit 2022). Eines hat X aber bisher nie getan, anders als zum Beispiel Facebook, das uns schon rigide ausgebremst hat, oder Instagram, das uns immer „automatisiertes Verhalten“ andichtet: Uns in unserer Meinungsfreiheit beschränkt. X mag eine furchtbare Propagandanudel sein, aber das war Twitter im Grunde auch schon, und da dort alle vertreten waren, gab es auch regelmäßig Zoff. Befördert durch die damals zwangsweise kurzen Texte (die man als Threads mit mehreren Nachrichten natürlich auch längen konnte) und die Schlagwortartigkeit. Viele Politiker:innen haben auf Twitter Dinge geschrieben, die sie wieder löschen mussten, weil sie gemerkt haben, dass sich in der Eile des schnellen Twitterns im Ton oder auch in den Fakten vergriffen haben.

Zum Auffassen von Nachrichten haben wir Twitter bzw. X noch nie vorwiegend genutzt, deswegen finden wir es auch okay, wenn unsere Artikel mehr über Suchmaschinen als über soziale Netzwerke angezielt werden (das Verhältnis ist etwa 80/20, alle sozialen Netzwerke zusammengerechnet, wobei via Facebook wesentlich mehr Zugriffe erfolgen als über den X-Eingang).

Wir lassen uns aber gerne inspirieren und sehen immer wieder interessante Posts, die eine andere Sicht zeigen als die hiesigen Medien. Nicht, weil unsere Medien so furchtbar einseitig wären, sondern, weil z. B. Auf Bluesky die Geschehnisse in den USA viel ausführlicher diskutiert werden als in den meisten Medien hierzulande – was ja auch logisch ist, wenn man die weltweite Aufmerksamkeitsökonomie in Betracht zieht.

Ob aber nun gerade Youtube als Informationskanal besser ist? Wir wagen das zu bezweifeln. Wir schauen gerne mal etwas auf Youtube an, aber neben den großen Medien, die dort auch zugange sind, wird teilweise unkontrolliert ein unglaublicher Mist geschrieben. Wer das, was dort hemmungslos subjektiv verkauft wird, als Grundquelle seiner politischen Information nutzt, der kann einen medienrezeptionsmäßigen Totalschaden erleiden, ist also gar nicht mehr fähig, Fakten und Manipulationen auseinanderzuhalten. Das hat auch damit zu tun, dass die Youtuber einen Kommunikationsstil entwickelt haben (zurück zur One-Way-Bespaßung, auch wenn es Kommentiermöglichkeiten gibt, die man aber wiederum ausschalten kann), der äußerst suggestiv ist. Da sind einige richtige Schauspieler darunter oder solche, die hätten Schauspieler werden können oder sollen. Die Art der Darbietung überwiegt die Qualität des Inhalts oft bei Weitem, und das Problem gibt es auf allen Kanälen, die nicht multimedial sind, eher nicht. Auf Twitter kann man natürlich auch kurze Videos einbetten, aber es ist kein Kanal für längere selbstgemachte Podcasts, während man sich auf Youtube episch austoben kann. Auch TikTok tendiert in diese Richtung (wie Youtube).

Vielleicht sind wir auch ein bisschen neidisch, weil diese Plattformen hätten einige Jahre früher kommen müssen, damit wir sie noch als „Influencer“ hätten bespielen können, aber sie sind nun einmal Filme, und Filme haben eine andere Suggestivwirkung als das gelesene Wort. Da wir uns mit Filmanalyse befassen, wissen wir in etwa, wie politische Botschaften sogar in Spielfilme eingeschleust werden, die auf den ersten Blick ganz harmlos wirken – und wie erst, wenn jemand den rhetorischen Dampfhammer über eine Stunde lang auf seine Zuschauer niedergehen lässt, wie es z. B. verschwörungstheoretisch orientierte Zeitgenossen (so gut wie nie Zeitgenossinnen) gerne tun. Viel ist viel, und die Kontrolle dessen, was die Menschen denken, wird nicht einfacher, sondern immer schwieriger, weil sie sich auch mit Inhalten füttern, von denen die Ersteller genau wissen, dass die Nutzer eben nicht, wie wir es tun, im Anschluss eine Recherche dahingehend durchführen, was davon valide ist und was nicht. Was wir wahrnehmen, ist, dass stimmige Fakten gerne mit Quatsch zu einer Melange verdichtet werden, die nicht so leicht auseinandergenommen werden kann: Auch, weil man dafür ja ein Transskript erstellen muss, wenn man analytisch komplett sein will, Widersprüche aufdecken, Anteile des validen Informationsgehalts mit Spins, die darauf aufgebaut werden, abgleichen will usw.

Gerade an die Jüngeren, die sich unzählige Videos auf allen möglichen Plattformen reinziehen: Lest mal wieder eine Zeitung oder ein Buch oder am besten beides, das schafft mehr Distanz und erhöht die Fähigkeit, diese Distanz zu einer mehr analytischen Herangehensweise zu verwenden. Die meisten AfD-Wähler:innen kennen zum Beispiel das Programm der Partei gar nicht. Würden sie das, würden sie noch einmal darüber nachdenken, ob eine von dieser Partei geführte Regierung wirklich in ihrem Interesse handeln würde (z. B. wirtschaftspolitisch) oder könnte (z. B. Migrationspolitisch).

Wir sehen die Musk-Übernahme von Twitter mittlerweile recht entspannt, weil wir z. B. Bluesky als Alternative für uns entdeckt haben, aber wir wissen natürlich auch, dass in anderen Ländern X eine enorme Rolle spielt und in Deutschland den in der Analyse angesprochenen Verstärkungseffekt nach wie vor besitzt, und dass das Konsumieren der Video-Plattformen nicht unbedingt besser ist als das Lesen von X-Posts und was in ihnen verlinkt oder eingebettet ist.

Uns hat es aber auch geärgert, wie extrem Musk sich in Deutschland im letzten Wahlkampf eingemischt hat. Man sollte keinerlei Produkte verwenden, die in irgendeiner Weise mit ihm zu tun haben. Tun wir aber auch, denn wir sind nach wie vor auf X zugange. Es ist lediglich nicht mehr so interessant oder aufregend wie früher und bei uns funktionieren die Algorithmen von früher offenbar noch, wie bekommen nicht überwiegend rechtes Zeug in die Timeline gespielt, sondern eher die Reaktionen aus der Mitte und dem Mitte-Links-Spektrum. Der Grund ist freilich ein ganz einfacher: Wir haben die betreffenden Kanäle abonniert. Und auf diese Weise kann sich jeder seine eigene Bubble schaffen, sogar auf X. Und ist am Ende des Tages alles so viel anders als früher, wo die einen Bild und die anderen Spiegel gelesen haben?

Wir mögen solche Betrachtungen, weil wir auch mal andeuten möchten, dass die Welt der Informationen nicht mit den sozialen Medien neu erfunden wurde. Was die Springer-Presse an mentalen Schäden in Deutschland angerichtet hat bzw. wie sie die sozialen Schäden der Deutschen, generiert durch die Traumata des 20. Jahrhunderts, für sich ausgenutzt hat, und wie der Spiegel einst echte Aufklärungsarbeit dagegen geleistet hat, das ist ein Lehrstück auch für die Benutzung der sozialen Medien und die Meinungsbildung zu dem ganzen Tünkram, den die aktuelle Regierung so faktenarm oder gar kontrafaktisch raushaut wie keine vor ihr.

Also bleiben Sie bei dem Netzwerk und der Informationsquelle Ihrer Wahl, aber glauben Sie nicht alles, was mit viel manipulativem Geschick vorgetragen wird. Wenn Sie ein bisschen mehr dahinterblicken – ja, dann würde es zum Schmunzeln anregen, wenn nicht viele eben doch ohne Hinterfragung solchen Darstellungen aufsitzen würden. Wir sind uns übrigens nicht sicher, dass die Älteren diesbezüglich besser sind. Was wir zum Beispiel speziell auf Facebook an DDR- und Putinverklärung lesen, stammt vor allem von älteren Menschen, die es besser wissen müssten. Uns wäre die Entäußerung dieser Mischung von Naivität und tiefsitzender Phobie gegen Humanismus und Freiheit ja peinlich, aber wir sind ja auch mit einer großen Medienvielfalt aufgewachsen und haben sie genutzt und werden uns ganz sicher nicht von Posts auf sozialen Netzwerken ins Bockshorn jagen lassen. Am Ende stehen Fakten, und die besagen, dass es in Deutschland nicht gut läuft, auch mit der neuen Regierung nicht und mittlerweile auch ihretwegen nicht. Darüber schreiben wir und machen Werbung dafür auf den sozialen Netzwerken.

TH


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