Soziale Spaltung immer krasser (ver.di)

2018-06-24 Unsere Stadt, unsere WeltMedienspiegel 19 / Aufforderung!

Zufall, dass ich gestern mit einer ver.di-Funktionärin unterwegs war und wir natürlich alle politischen Themen dieser Tage besprochen haben und heute auf diese kurze, aber kaum widerlegbare Veröffentlichung von ver.di hingewiesen wurde – vom Ratschlag Wirtschaftspolitik in der Rosa-Luxemburg-Stiftung,  nicht von meiner gestrigen Diskussionspartnerin. 

Man müsste es im Grunde jeden Tag in der einen oder anderen Form propagieren und immer neue Schaubilder und Quellen heranziehen, um zu sagen:

Leute! Genossinnen und Genossen! Menschen!

Lasst euch nicht vom Kapital und seinen politischen Helfern gegeneinander ausspielen nach ethnischer Zugehörigkeit! Nicht nach Gender! Nicht nach Religion! Nicht nach Alterskohorte und nicht nach Berufsgruppe!

Sondern kämpft endlich gemeinsam für das Interesse, das gemäß der im Beitrag gezeigten Grafik mindestens die Hälfte von uns allen vereint: Lasst euch von den Reichen nicht länger ausnutzen und an der Nase herumführen!

Ihr vom ersten Dezil! Vom zweiten! Vom dritten! Vom vierten und fünften, vielleicht sogar vom sechsten! Ihr vom siebten und achten, ja, diejenigen unter euch, denen Solidarität etwas bedeutet! Vom ersten, vom zweiten Qintil, vom dritten! Stellt euch eurem Armutsrisiko und dem eurer Nachbarn und Freunde entgegen! Erkennt eure Gegner, benennt eure Feinde!

Der neueste Treiber für das Armutsrisiko der unteren Einkommensgruppen sind die galoppierenden Mieten, was in einer Mieterstadt wie Berlin besonders für Probleme sorgt. Die Alternative, um es gleich zu sagen, ist aber nicht die Anschaffung von Eigentum, um sich als Kleinkapitalist_in zu fühlen, der Zug ist abgefahren für normale Menschen, die ihr Geld ehrlich verdienen, denn die Kaufpreise steigen ja noch schneller (um irgendwann richtig einzukrachen).

Es ist die Solidarität derer, die von einer Politik geschädigt werden, die solche Fehlentwicklungen nicht nur zulässt, sondern fördert, die nun gefragt ist und die Solidarität derer, die ein wenig mehr Glück hatten und noch im Mittelstand landen durften.

Wenn „Wacht auf!“ nicht so einen rechten Touch hätte, würde ich schreiben: „Wacht auf!“ So schreibe ich nur:

„Macht endlich die Augen auf, erhebt euch und bewegt eure … Füße, verdammt! Aber jede Woche, direkt vors Kanzleramt! Werden Zehntausend. Hunderttausend! Woche für Woche! Let’s make social Protest great again!“

TH


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