Crimetime Vorschau - Titelfoto © BR
Ivo und Franz auf dem Lande
Die beiden Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr müssen in der Münchener Tatort-Folge 492 „Der Wolf im Schafspelz“ mit der Erstausstrahlung am 24. Februar 2002 zusammen mit ihrem Kollegen Carlo Menzinger (Michael Fitz) einen Mord auf dem Land lösen, was sich vor allem aufgrund der fehlenden Hilfsbereitschaft der Bewohner als sehr schwierig erweist, heißt es auf der Plattform Tatort Fans einleitend.
Es kommt nicht mehr so häufig vor, aber immer wieder werden aus dem mittlerweile 81 Fälle umfassenden Fundus der Münchener Ermittler Batic und Leitmayr welche gezeigt, die wir noch nicht gesehen haben – in neun Jahren Arbeit am Sujet. 2011 waren wir mit der „TatortAnthologie“ gestartet, seit 2017 heißt das Format „Crimetime“ und schließt seit April 2019 die Reihe „Polizeiruf 110“ ein. Der Krimi auf dem Lande war der 31. Fall für Ivo und Franz und selbstverständlich ist damals auch noch Carlo Menzinger dabei gewesen.
Die Stadtpolizisten, die stellvertretend für die Stadtmenschen stehen und aus deren Sicht alles passiert und die Landeier – dieser Kontrast muss für Drehbuchautor*innen sehr reizvoll sein, es gibt Schienen, die bauen fast nur darauf. Mit maximalem Gefälle beim NDR, wenn Charlotte Lindholm ausreitet, in allen Abstufungen bis hin zu einer hauptsächlich auf skurrile Typen setzenden Weise. Die Münchener sind zuletzt in „Freies Land“ draußen gewesen, aber auch vorher immer mal wieder. So richtig weit draußen ist der nördliche Stadtrand von München eigentlich nicht. Aber das Land kommt nicht allmählich. Nicht einmal in Berlin.
Wir werden den Film aufzeichnen und in den Tagen danach rezensieren, damit unsere Leser*innen wissen, wie wir über den Wolf im Schafspelz denken.
TH
Handlung
Auf dem Stadlerhof am nördlichen Stadtrand von München ist Schlachttag. Die Türken feiern das alljährliche Opferfest Kurban Bayram und haben sich eingefunden, um Schafe auszusuchen.
Jost Schulze, der Schäfermeister, unterstellt dem türkischen Gutsmechaniker Recep Ergin, heimlich zu schächten. Doch der Gutsbesitzer Karl Stadler will nichts davon wissen. Am nächsten Morgen wird Jost Schulze im Wohnwagen des Schäfers auf der Panzerwiese erstochen aufgefunden.
Zur frühen Morgenstunde müssen Ivo Batic und ein missgelaunter Franz Leitmayr auf der Münchener Panzerwiese nicht nur den Toten, sondern auch noch einen abgetrennten Schafskopf begutachten. Leitmayr, den eine mönchische Bierkur mehr plagt als beflügelt, reagiert empfindlich und lässt seine schlechte Laune an allen aus. Die Ermittlungen führen die Beamten zu dem großen, verfallenen Stadlerhof, der, im Kontrast zur Großstadt, wie eine andere Welt anmutet. Doch auf dem „Land“ leben offenbar nur Eigenbrötler. Niemand will irgendwelche Auskünfte geben, freiwillig schon gar nicht. Die einzige sichere Erkenntnis ist die, dass kaum jemand am Hof Schulze mochte. Erst durch ihren Besuch bei Maximilian, dem Sohn von Karl Stadler, finden Batic und Leitmayr ein erstes mögliches Motiv: Recep Ergin hat einen Sohn, Arkan, der mit Schulze vor nicht allzu langer Zeit aneinander geraten war. Und sie erfahren auch, dass der denkmalgeschützte Hof baufällig ist und dass die Schafszucht nicht mehr all zuviel abwirft.
Ein seltsamer Fund in einem der Schuppen führt Leitmayr und Batic schließlich auf die richtige Spur. Leitmayr wird angesichts der Sturheit der Stadlers endgültig der Kragen platzen, Menzinger wird auf vegetarische Kost umsteigen und Batic mit Einfühlungsvermögen den Fall lösen.
Besetzung und Stab
Ivo Batic – Miroslav Nemec
Franz Leitmayr – Udo Wachtveitl
Carlo Menzinger – Michael Fitz
Karl Stadler – Franz Xaver Kroetz
Maximilian Stadler – Hendrik Duryn
Frieda Stadler – Brigitta Köhler
Jost Schulze – Achim Buch
Cindy Schulze – Tatjana Alexander
Arkan Ergin – Hussi Kutlucan
Recep Ergin – Ünal Gümüs
Giuseppe Santini – Claudio Caiolo
Dr. Josef Vogler – Herman van Ulzen
Rechtsmediziner – Hans B. Goetzfried
Chefpräparator – Bernd Dechamps
Beamter Spurensicherung – Thomas Munkas Meinhardt
Vittorio – Rinaldo Talamonti
Schorsch – Herbert Fischer
Wächter – Wulf Schmid Noerr
Drehbuch – Stefanie Kremser
Regie – Filippos Tsitos
Kamera – James Jacobs
Szenenbild – Dieter Bächle
Musik – Martin Grassl
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