Filmfest 134 A
„Die Verfilmung des Romans von Sinclair Lewis, die den Ruf und Ruhm ihres Regisseurs begründete.“

Ich habe mir anlässlich der Veröffentlichung dieser Kurzrezension die Filmografie von William Wyler noch einmal angeschaut. Wie alle, die „by Doing“ das Filmen gelernt haben, eine andere Möglichkeit gab es damals noch nicht, hat auch Wyler einige weniger bedeutende Frühwerke vorzuweisen, insbesondere Stummfilm-Western, die in der deutschen Wikipedia nicht, wohl aber in der IMDb aufgelistet sind. Selbst mit ihnen kommt Wyler nur auf 48 Filme als Regisseur, das lässt seine Bestmarke von 12 Oscar-Nominierungen und 3 Siegen noch eindrucksvoller wirken. Zum Vergleich: Oscar-Rekordhalter John Ford (4 Siege als bester Regisseur) hat 118 Filme als Regisseur zu Buche stehen, darunter etwas die Hälfte „Übfilme“ aus der Stummfilmzeit ab 1917).
Wyler war kein Routine-Handwerker, schon deswegen nicht, weil er als „90-Take-Wyler“ bekannt wurde. Vermutlich war der Deal so: Darsteller*innen konnten mit dem, was sie in seinen Filmen zeigten, Oscars gewinnen und dafür akzeptierten sie seine strapaziösen Anforderungen. Der erste Star, von dem man dies sagen kann, war Bette Davis, die als beste Hauptdarstellerin für „Jezebel“ (1938) ausgezeichnet wurde, der Höhepunkt der Ausbeute stellte „Ben Hur“ (1959) dar, der elf Oscars gewann – ein ebenfalls immer noch bestehender Rekord, auch wenn er mit zwei neueren Filmen geteilt wird, die in technischen Kategorien gewannen, die 1960 noch nicht prämiert wurden.
Eine Rezension zu beiden Filmen liegt vor und wird im Rahmen des Filmfests veröffentlicht werden. Mein persönlicher Lieblings-Wyler ist allerdings „Weites Land“ (1958), bei dem vom Score über die Dramaturgie und das Spiel bis hin zur Ethik fast alles stimmt.
Eine Wyler-Werkschau, zumindest der Filme ab 1935/1936, ist ein Muss und für die nächsten Jahre geplant. Immerhin hatte ich bereits 1989 das Gefühl, seine Filme sind etwas Besonderes – 8 Punkte, wie für „Dodsworth“, waren für ein Kinostück aus den frühen und mittleren 1930ern eine hohe Wertung. Damals konnte ich außerdem noch nicht im Internet nachschauen, was die anderen über einen Film schreiben und hatte erst wenig Filmliteratur zu Hause.
Allerdings stammt die Romanvorlage nicht von Theodore Dreiser („An American Tragedy“, verfilmt u. a. 1951 als „A Place in the Sun“ mit Montgomery Clift und Elizabeth Taylor), sondern von Sinclair Lewis.
Regie | William Wyler |
Drehbuch | Sidney Howard |
Produktion | Samuel Goldwyn |
Musik | Alfred Newman |
Kamera | Rudolph Maté |
Schnitt | Daniel Mandell |
Besetzung | |
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