Filmfest 197 A – Concept IMDb Top 250 of All Time (9)

Die Zeit um 1989 dürfte auch der Beginn meiner Befassung mit Filmgenres gewesen sein, mittlerweile ist der Film noir meine Lieblingsspielart des Krimis und des Dramas geworden, weil er beides vortrefflich verbindet. Zwangsläufig kommt es mit mehr Wissen aber auch zu Unschärfen. Sicher, irgendwann muss man ein „Zeitalter“ beginnen lassen und die Ära des klassischen Film noir wurde von jenen Filmhistorikern, die den Begriff eingeführt haben, mit dem Malteser Falken von 1941 als Start und mit „Touch of Evil“ von Orson Welles (1958) als Abschlussfilm definiert.
Was heute den Filmen von damals ähnelt, wird schlicht als „Neo noir“ bezeichnet, begann aber spätestens in den 1970ern und es gab auch dazwischen Indie-Produktionen, die vollumfänglich die Anforderungen des Genres erfüllten („Explosion des Schweigens“, den wir hier besprechen werden und andere“). Noch schwieriger ist für mich die Abgrenzung rückwärts. Was ist mit „M“ und mit der düsteren Variante des französischen poetischen Realismus, die nicht nur ebenfalls alle Kriterien einhält, sondern teilweise noch düsterer ist als fast alle Films noirs amerikanischer Herkunft („La bête humaine“, „Le jour se lève“ und andere). Gleich zwei Bogart-Filme vor „Die Spur des Falken“ sind für mich klar Films noirs: „Nachts unterwegs“, den ich besonders mag und „Entscheidung in der Sierra“, beide aus dem Jahr 1940.
Bezüglich der Typisierungen ist zu sagen: Der Realismus wirkt in den Gangsterfilmen der 1930er, die ebenfalls ein Vorläufergenre waren, auf den ersten Blick ausgeprägter, das die Noirs oft aus einer sehr subjektiven Sicht, oft sogar mit dem „Antihelden“ als Narrator, gefilmt sind und dadurch die persönliche Wahrnehmung gegenüber einem mehr auktorialen oder neutralen Filmstil in den Vordergrund rücken („Double Indemnity“, 1944 und „Out of the Past“, 1947, sind herausragende Beispiele dafür und absolute Core-Produktionen des Genres oder Subgenres Film noir, beide mit tödlichem Ende für die männliche Hauptfigur).
IMDb-Wertung: 8/10
(c) 2024, 2020, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Regie | John Huston |
| Drehbuch | John Huston |
| Produktion | Hal B. Wallis, Henry Blanke für Warner Bros. |
| Musik | Adolph Deutsch |
| Kamera | Arthur Edeson |
| Schnitt | Thomas Richards |
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