Filmfest 275 A

Durch die Einbeziehung des internationalen Filmverzeichnisses Nr. 8 aus dem Jahr 1989 ins Filmfest kommt es immer wieder zu interessanten Begegnungen. In diesem Fall mit einer Rezension, die ausschaut wie ein Zitat, aber nicht als solches endet.
Es kann angesichts des Entstehungszeitpunktes nicht aus der Wikipedia oder einer online erhältlichen Kritik stammen und Ava Gardner und ihre Filme waren in der kleinen Filmliteratur-Bibliothek, die mir damals zur Verfügung stand, nicht ausführlich beschrieben. Das Gleiche trifft auf jeden Fall auf Fred MacMurray zu, den wir demnächst in einer längeren Rezension zu „Double Indemnity“ wiedertreffen werden. Dass er nach diesem „schwärzesten aller schwarzen Filme“ aus dem Jahr 1944 noch eher positive oder wenigstens zwielichtige Rollen spielen durfte, ist bemerkenswert, wird aber wohl den oben zitierten Starqualitäten zu verdanken sein, die ein „Frau ohne Gewissen“ folgendes Typecasting noch gerade verhindert haben. Ava Gardner feierte hingegen ihren Durchbruch als Femme fatale in „The Killers“ im Jahr 1946, mit ihr werden wir uns also spätestens anlässlich der Veröffentlichung meiner als Entwurf vorhandenen Kritik zu diesem Film befassen.
Singapur ist ein amerikanischer Film Noir Crime Romance-Film von1947 unter der Regie von John Brahm mit Fred MacMurray und Ava Gardner . [1] Zu einem Remake kam es unter dem Titel Istanbul (1957) mit einer Verlegung in die Türkei und mit Errol Flynn und Cornell Borchers in den Hauptrollen. [2] [3]
So heißt es in der englischsprachigen Wikipedia zu diesem Film. Die Schwierigkeit, das Genre festzulegen, lässt sich auch anhand dieses kurzen Textes neueren Datums belegen. Da auch Regisseur John Brahm den wenigsten hierzulande ein Begriff sein dürfte: Er war ein deutsch-jüdischer Emigrant und hat bei zehn Folgen von „Alfred Hitchcock presents“ und weiteren von „Twilight Zone“ in den 1950er Jahren Regie geführt und insgesamt nach dem schon in den 1940ern einsetzenden Versickern seiner Kinokarriere über 150 TV-Produktionen inszeniert. So gesehen, ist „Singapur“ bereits ein Spätwerk, das in die Phase seiner künstlerischen Austrocknung fiel. Bosley Crowther hat den Film verrissen, die IMDb-Nutzer sind heute gnädiger und geben eine durchschnittliche Bewertung von 6,5/10. Ich fand den Film im Jahr 1989 wohl vor allem exotisch und Ava Gardner schön genug, um 7 Punkte zu vergeben. Vermutlich ist „Singapur“ in deutschen Kinos nicht gelaufen und erhielt eine spätere Synchronisation für die Ausstrahlung im Fernsehen.
© 2020, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Directed by | John Brahm |
|---|---|
| Produced by | Jerry Bresler |
| Screenplay by | Seton I. Miller Robert Thoeren |
| Story by | Seton I. Miller |
- Fred MacMurray as Matt Gordon
- Ava Gardner as Linda Grahame / Ann Van Leyden
- Roland Culver as Michael Van Leyden
- Richard Haydn as Deputy Commissioner Hewitt
- Spring Byington as Mrs. Bellows
- Thomas Gomez as Mr. Mauribus
- Porter Hall as Mr. Gerald Bellows
- George Lloyd as Sascha Barda
- Maylia as Ming Ling
- Holmes Herbert as Rev. Thomas Barnes
- Edith Evanson as Mrs. Edith Barnes
- Frederick Worlock as Cadum
- Lal Chand Mehra as Mr. Hussein
- Curt Conway as Pepe
- Rudy Robles as Desk Clerk (uncredited)
Entdecke mehr von DER WAHLBERLINER
Melde dich für ein Abonnement an, um die neuesten Beiträge per E-Mail zu erhalten.

