Filmfest 555 Cinema

Im Jahr 1989 war es mir noch vergleichsweise wurscht, welches Standing ein Regisseur gerade hatte, von Alfred Hitchcock und einigen anderen Größen abgesehen und so kam auch für Walter Hills allgemein respektiertes Langspielfilm-Debüt von 1975 nur eine eher durchschnittliche Wertung heraus, obwohl er längst mit Filmen wie „Nur 48 Stunden“ oder „Red Heat“ zu den führenden Cop-Thriller-Machern aufgestiegen war. Der Film erhält gegenwärtig von den Nutzer:innen der IMDb eine Durchschnittswertung von 7,3/10. Aber gerade die 1970er stehen in meiner heutigen Betrachtung um einiges besser da, als das wenige Jahre nach ihrem Ende der Fall war.
Roger Ebert bezeichnete den Film in seiner zeitgenössischen Kritik in der Chicago Sun-Times vom 14. Oktober 1975 als „kraftvollen, brutalen Film mit einer entschlossenen Darstellung von Charles Bronson“. Der Charakter des Chaney sei „sonderbar interessant“, da man wenig über ihn wisse und auch wenig über ihn erfahre, aber vieles durch Bronsons bloße Präsenz impliziert werde.[4]
In jenen Jahren musste man noch nicht die Altersmilde bzw. von seiner Krankheit mitbestimmte oft sehr positive Sicht auf Filme Roger Eberts berücksichtigen, aber auch die deutsche Kritik fand anerkennende Worte für „Ein stahlarter Mann“:
„Regisseur Hill liefert unter Zuhilfenahme von Konventionen des Actionkinos episodenhafte Momentaufnahmen aus dem Leben kleiner Gauner, Landstreicher und Randexistenzen, die – bei allen kommerziellen Zugeständnissen – zusammen ein kritisches Zeitbild ergeben.“ – Lexikon des internationalen Films[6]
© 2021, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
| Regie | Walter Hill |
| Drehbuch | Walter Hill, Bryan Gindorff, Bruce Henstell |
| Produktion | Lawrence Gordon |
| Musik | Barry De Vorzon |
| Kamera | Richard H. Kline |
| Schnitt | Roger Spottiswoode |
| Besetzung | |
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