Filmfest 740 Cinema
Wir sind also nun in der Bundesrepublik angelangt, mit der „Chronologie Deutschland 1“. Das hat immerhin den Vorteil, dass ich nicht bei jedem Film etwas zu den schrecklichen Zeitumständen schreiben muss. Als ich mit einem halben Auge beim Kopieren des Bildes „Hans Albers“ nach dem Titel las, dachte ich: Ihn hat’s also auch ins Gebirge verschlagen, das wäre doch eher das Setting für Louis Trenker gewesen. Aber bald rückte sich alles wieder gerade, Albers durfte wieder im Norden filmen, in Fortsetzung seiner früheren Erfolge, 1953 in „Käpt’n Bay-Bay“ und ein Jahr später in „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“, in dem sein Signatur-Song zum Filmtitel wird. Ach ja, auch das ist alles schon wieder so lange her. Aber auch wieder nicht, wenn man bedenkt, dass wir im Moment an der „2. deutschen Filmchronologie“ mit Werken aus der Stummfilmära arbeiten, abwechselnd mit den Vorstellungen von Kurzrezensionen wie der vorliegenden aus „Das internationale Filmverzeichnis Nr. 8“, gefertigt im Jahr 1989, noch mit der Maschine geschrieben. Ein Jahr später hatte ich dann einen Computer, aber komischerweise keine Lust mehr, weiter über Filme zu texten, dabei wäre es dann per Ausdruck viel einfacher gewesen, als jede neue Ausgabe auch neu abzutippen. Jedoch, alles Gute kommt zurück. Besser, schneller, moderner. Aber niemals exklusiver.
Föhn, bei späteren Aufführungen auch mit dem Titel Sturm in der Ostwand bedacht, ist eine Neuverfilmung von Arnold Fancks und G. W. Pabsts legendärem Bergdrama Die weiße Hölle vom Piz Palü (1929).
„Die weiße Hölle“ aus dem Jahr 1929 wurde vor einigen Jahrzehnten noch hin und wieder im Fernsehen gezeigt, ich kann mich an eine Session bei meiner Großmutter väterlicherseits erinnern. Heute ist selbst das Remake eine Rarität. Doch die damals sehr junge Liselotte Pulver ist eine der Überlebenden jener Nachkriegs-Kino-Ära.
© 2022, 1989 Der Wahlberliner, Thomas Hocke
Kursiv: Wikipedia
Regie | Rolf Hansen |
Drehbuch | Erna Fentsch nach einer Filmnovelle von Arnold Fanck |
Produktion | Rolf Hansen Film-GmbH – H.R. Sokal-Produktion, München (Friedrich A. Mainz, Rolf Hansen, Harry R. Sokal) |
Musik | Mark Lothar |
Kamera | Richard Angst |
Schnitt | Anna Höllering |
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