Alles in den Städten! | Frontpage | Wirtschaft, Gesellschaft | Urbanisierung schreitet voran +++ Top Business Cities 2022

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Wir ziehen es ein wenig von hinten auf, aber richtig herum. Ausgehend von der Statista-Grafik zu den Business-Topstätdten haben wir uns den Verweis zur Urbanisierungsgrafik angeschaut und stellen diese voran. Großstädte, Metropolen, Riesenstädte, Megacitys, Metropolregionen mit 25 Millionen und mehr Einwohnern verzerren gar nicht so sehr das Bild dessen, was sich vor allem in den Ländern abspielte, deren Ökonomien und Einwohnerzahlen noch stark wachsen.

Wenn man selbst in einer Stadt mit 3,7 Millionen Einwohnern lebt, die sich scheinbar fast endlos ausdehnt und sich vorstellt, dass es Agglomerationen gibt, die zehn Mal größer sind, kann man sich auch denken, welche Kraftakte nötig sind, um solche Ansammlungen von Menschen am Laufen zu halten. Auch wenn es das Bild von der quasi wie ein Organismus funktionierenden und demgemäß nach einem geheimnisvollen Ordnungsgesetz von selbst wachsenden und handlungsfähig bleibenden Einheit gibt, irgendwer muss das alles mehr oder weniger steuern, doch das ist eben nicht überall gegeben, wie auch der Begleittext zur Grafik belegt: Das rasante Wachstum der Städte vor allem in Entwicklungsländern ist mit unzähligen sozialen und ökologischen Problemen verbunden, die wir uns auch in der am schlechtesten administrierten Großstadt Deutschlands kaum ausmalen können.

Die größte Metropolregion der Welt ist schon seit längerer Zeit Tokio-Yokohama (Japan), gefolgt von Jakarta (Indonesien) mit ca. 35 Millionen und Dehli (Indien) mit ca. 31 Millionen Einwohnern.

Mit Shanghai auf Platz 8 sehen wir die derzeit größte chinesische Agglomeration. Obwohl man diesen Begriff in den USA offenbar sehr weit fasst, wie die vergleichsweise geringe Zahl der Einwohner pro m² belegt, folgt der Großraum New York erst auf Platz 11 mit ca. 20 Millionen Einwohnern und mit Moskau (17,34 Millionen Einwohner) die erste europäische Stadt auf Platz 15. Bereits auf Platz 20 steht Lagos als größte afrikanische Metropolregion, die Hauptstadt von Nigeria (15,1 Millionen Einwohner).

Die Weltstadt London, vermutlich als Einheit „Greater London“, einst die größte auf dem Planeten, rangiert noch auf Platz 34 (11,1 Millionen Einwohner), direkt dahinter Paris mit seinen Banlieues und der Kernregion Île de France (11 Millionen Einwohner).

Auf Platz 38 sehen wir Wuhan, die chinesische Stadt, in der das Corona-Virus ausgebrochen ist (9,7 Millionen Einwohner). Hongkong, die gemäß der zweiten Grafik beste Business-City der Welt, liegt auf Platz 54 (7,4 Millionen Einwohner), die einzige deutsche „Stadt“, das Ruhrgebiet, die überhaupt unter den größten 100 städtischen Zonen der Welt aufgeführt ist, kommt noch auf Platz 75 (6,3 Millionen Einwohner).

Ob das Ruhrgebiet trotzdem immer noch die größte Industrieregion Europas ist, müssten wir mal nachschauen, denn vieles, was diese Städte einst getragen hat, ist schlicht verschwunden. Aus der Anmerkung zum Ruhrgebiet geht hervor, dass die größte Einzelstadt Deutschlands nicht einmal in den Top 100 ist. Um 1910 war Berlin die sechstgrößte Stadt der Welt, zwischen den Kriegen sogar die Nr. 3 bis 4. Interessanterweise wird Berlin aber nie als Kern der Region Berlin-Brandenburg mit Städten, Vorstädten und Vororten wie Potsdam angegeben, die sich direkt an die Hauptstadt anschließen, sonst käme es wohl auf ca. 4,5 Millionen Einwohner.

Und wäre damit immer noch nicht auf der Liste. Sie schließt gegenwärtig mit Kabul, der Hauptstadt Afghanistans, ab (5,03 Millionen Einwohner). So extrem haben sich die Verhältnisse im Laufe des 20. Jahrhunderts und seit dem Beginn des 21. Jahrhunderts verschoben und dieser Trend wird sich fortsetzen. Vor allem afrikanische Städte werden aufgrund des enormen Bevölkerungswachstums auf diesem Kontinent immer zahlreicher auf den vorderen Plätzen der größten Metropolen und Agglomerationen zu finden sein. (Q 1).

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0 erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Derzeit wohnt etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. Das zeigt die Statista-Grafik auf Basis von Daten der United Nations Population Division. 1950 traf dies lediglich auf weniger als ein Drittel aller Erdenbürger zu. Prognosen der UN zufolge wird sich dieser Trend der physischen Urbanisierung in den nächsten Jahrzehnten weiter fortsetzen. Im Jahr 2050 sollen dann bereits mehr als zwei Drittel aller Menschen in städtischen Gebieten wohnen. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Trend voranschreitet, soll UN-Angaben zufolge konstant bleiben. Seit Beginn dieses Jahrtausends wächst der Anteil der städtischen Bevölkerung demnach jährlich im Schnitt um 0,4 bis 0,5 Prozentpunkte.

Besonders schnell schreitet die Urbanisierung derzeit in Schwellen- und Entwicklungsländer voran. Wie die Statista-Grafik mit Daten der World Bank außerdem zeigt, liegen mit Uganda, Burundi und Tansania drei afrikanische Länder an der Spitze beim jährlichen Zuwachs der städtischen Bevölkerung. In Deutschland geht die Urbanisierung deutlich langsamer voran: hier beträgt der jährliche Zuwachs lediglich 0,3 Prozent. Der Anteil der städtischen Bevölkerung an der gesamten deutschen Bevölkerung beträgt aktuell rund 78 Prozent.

Der gegenwärtige Verstädterungstrend hat verschiedene Ursachen. Push-Faktoren (z.B. Armut und Arbeitslosigkeit auf dem Land) und Pull-Faktoren (Hoffnung auf ein besseres Leben in der Stadt, Arbeitschancen und bessere medizinische Versorgung) lösen in vielen Gegenden eine regelrechte „Landflucht“ aus. Die Metropolen in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern wachsen dadurch so rasch, dass die Stadtentwicklung nicht mehr Schritt halten kann. Dadurch entstehen in städtischen Gebieten riesige Elendsviertel und Slums, Arbeitslosigkeit, eine überlastete Infrastruktur und eine ausufernde Umweltverschmutzung.

Die Zusammenfassung des Urbanisierungstrends in einer einzigen Zahl ist datenmäßig übrigens nicht ganz unproblematisch, denn die Basis der UN-Daten sind die Angaben der jeweiligen nationalen Statistik-Ämter. Und deren Definitionen von „städtischer Bevölkerung“ und „städtischer Fläche“ schwanken. Am häufigsten arbeiten Stadtdefinitionen mit Mindesteinwohnerzahlen. In Deutschland werden Städte zwischen 2.000 und 5.000 Einwohnern heute als Landstadt, zwischen 5.000 und 20.000 Einwohnern als Kleinstadt, zwischen 20.000 und 100.000 Einwohnern als Mittelstadt und ab 100.000 Einwohnern als Großstadt bezeichnet.

Zur folgenden Grafik werden wir nicht viel kommentieren, die Auswahlkriterien stammen aus einem eigenen Report von Statista, den wir mit unserer Accountversion nicht einsehen können. Nur so viel: Hier sieht der alte Kontinent, das einstige Zentrum des Kolonialismus, mit dem dessen Städte groß wurden, noch richtig gut aus, oder? Aber ein bisschen weniger Demokratie, wie es in Hongkong schrittweise etabliert wird, scheint dem Business auch nicht zu schaden. Keine amerikanische Stadt hingegen unter den Top 8. Obwohl New York beim Finanzplätze-Index mit deutlichem Abstand zu den übrigen Topstädten die Liste anführt (Q1).

Diese Statista-Grafik wurde unter einer Lizenz Creative Commons — Namensnennung – Keine Bearbeitungen 4.0 International — CC BY-ND 4.0  erstellt und wir geben sie unter gleichen Bedingungen wieder. Folgend der Statista-Begleittext dazu, dann weiter mit unserem Kommentar.

Das globale Finanzzentrum Hongkong belegt im aktuellen Global Business Cities Ranking von Statista den ersten Platz. Wie die Statista-Grafik weiter zeigt, hat es mit Frankfurt auch eine deutsche Stadt unter die Top-8-Städte geschafft. Die Statista Global Business Cities Reports bewerten ökonomisch relevante Städte aus der ganzen Welt anhand der relevantesten Daten für Entscheidungen auf Unternehmensebene. Neben der Bevölkerungszahl und dem BIP spielen viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle bei der Frage, inwieweit sich eine Stadt als Unternehmensstandort eignet. Daher basiert der Gesamtindex auf einer Reihe von Subindizes: Die Dimension „Wirtschaft“ untersucht die wirtschaftliche Stärke und den Entwicklungsstand der jeweiligen Stadt. Das Kapitel „Rahmenbedingungen für Unternehmen“ konzentriert sich auf Infrastruktur und Logistik. „Gesellschaft“ analyisiert die Bevölkerungsentwicklung und die Bereiche Bildungs- und Lebensstandard. Die Dimension „Charisma“ beleuchtet Aspekte wie Tourismus, Kultur und Umwelt. Die Metropole Hongkong schneidet besonders gut in der Kategorie „Rahmenbedingungen für Unternehmen“ ab.

Die Bedeutung von Städten für die Weltwirtschaft wächst. Dies hängt mit dem Phänomen der Urbanisierung zusammen. Derzeit wohnt etwas mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung in städtischen Gebieten. Das zeigt diese Statista-Grafik auf Basis von Daten der United Nations Population Division. 1950 traf dies lediglich auf weniger als ein Drittel aller Erdenbürger zu. Prognosen der UN zufolge wird sich dieser Trend der physischen Urbanisierung in den nächsten Jahrzehnten weiter fortsetzen. Im Jahr 2050 sollen dann bereits mehr als zwei Drittel aller Menschen in städtischen Gebieten wohnen. (…)

TH

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