Die Vergesellschaftungskonferenz in Berlin, 07.10. bis 09.10.2022, TU Berlin +++ teilnehmen, mitmachen, Informationen und Inspiration aufnehmen! #Vergesellschaftung

Frontpage | Wirtschaft, Gesellschaft | Vergesellschaftung, Konferenz an der TU Berlin

Liebe Leser:innen,

vom 07.10. bis 09.10. findet an der Technischen Universität Berlin eine Veranstaltung statt, die es in sich hat. Sie ist vollgepackt mit großartigen Themen, Fragen, möglicherweise sogar Antworten. Sie blickt zurück, fasst die Gegenwart ins Auge und schaut voraus. Vor allem aber ist der Tenor: Vergesellschaftung ist ein Muss, so viel können wir an den Veranstaltungshinweisen ablesen. Alle wichtigen Aktiven und Analytiker:innen, die Berlin in diesem Bereich zu bieten hat, sind vertreten. Viele wichtige Organisationen unterstützen die Veranstaltung oder sind mit Beiträgen oder bei Podiumsdiskussionen vertreten. 

Wer den Stand der Dinge zur Erzielung einer gerechteren Wirtschaftsordnung erfahren will, für den ist das nächste Wochenende ein Muss. Das bedeutet auch, dass wir uns wohl ebenfalls bei der einen oder anderen Veranstaltung informieren und von ihr inspirieren lassen werden. Besonders wichtig finden wir angesichts der gegenwärtigen, antisozialen Struktur der Wirtschaft auch, wie man eine Kampagne aufbaut, die so viele Menschen mitnehmen kann wie Deutsche Wohnen & Co. enteignen. Auch dazu gibt es eine Veranstaltung.

Vielleicht geht es online, das wäre uns lieber, aber auch vor Ort wieder den Wind of Change zu schnuppern, der zu einem Sturm werden muss, das ist so viel wichtiger in diesen Zeiten als je zuvor. Leider laufen viele Veranstaltungen parallel, wie sollte es bei einem so umfangreichen Programm anders sein? Man muss also auswählen und das wird uns dieses Mal sehr schwerfallen. Schon zu unserem Kernthema Wohnungspolitik gibt es eine große Menge an Angeboten, die man selbst dann kaum ablehnen darf, wenn man aktuell über das Thema kaum schreibt, geschweige denn sich an Aktionen beteiligt.

Hier geht’s zum Programm!

Aufmerksam wurden wir auf dieses große Ereignis für alle, die endlich weg wollen von Klassismus und Neoliberalismus, von Eigentumsstrukturen, die zu Ungleichheit und Unfrieden führen, durch einen Newsletter von GiB, den wir deshalb auch in den Vordergrund rücken:

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Liebe Freundinnen und Freunde der Gemeingüter,

vom 7. bis 9. Oktober findet an der TU Berlin eine groß angelegte Konferenz zum Thema Vergesellschaftung statt. In einer Vielzahl an Workshops und Podien wollen Initiativen, Kollektive, Bewegungen, NGOs, Gewerkschaften, PolitikerInnen, Medienschaffende und WissenschaftlerInnen gemeinsam die Eigentumsfrage stellen und Modelle für Vergesellschaftung in unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen entwickeln. Gemeingut in BürgerInnenhand gehört zu den Trägern der Konferenz und ist in den folgenden Workshops vertreten:

Freitag, 7. Oktober, 15.15-17 Uhr: Rekommunalisierung durch Rückkauf – Erfolge und Fallstricke. Mit Andrea Mühlebach (Universität Bremen), Jorinde Schulz (Gemeingut in BürgerInnenhand) und Thomas Eberhard-Köster (attac) .

Samstag, 8. Oktober, 10-12 Uhr: Konversion, Vergesellschaftung und öffentliche Mobilität – Wie gelingt die sozial-ökologische Verkehrswende? Mit Laura (Klimaschutz und Klassenkampf), Simon (Antikapitalistisches Klimatreffen), Mario Candeias (Rosa-Luxemburg-Stiftung), Achim Heier (attac) und Carl Waßmuth (Gemeingut in BürgerInnenhand)

Zu diesen und allen anderen Veranstaltungen der Konferenz möchten wir Sie und euch herzlich einladen.
Hier geht es zum vollständigen Programm und zur Anmeldung: https://vergesellschaftungskonferenz.de/
Die Teilnahme ist kostenlos, Verpflegung wird zur Verfügung gestellt.

Wir hoffen, viele von Ihnen und euch dort zu sehen!

Liebe Grüße,
Jorinde, Laura und Carl
für die Aktiven von GiB

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Und hier weitere Beteiligte bzw. die Institutionen, denen sie angehören (ohne Anspruch auf Vollständigkeit und nicht nach Wichtigkeit oder Alphabet, sondern nach dem Ablauf des Veranstaltungsplans geordnet):

  • Der ASta der TU Berlin 
  • Deutsche Wohnen & Co. enteignen
  • Hamburg enteignet
  • RWE & Co. enteignen
  • Universität Jena
  • Universität Bremen
  • Attac
  • Rosa-Luxemburg-Stiftung
  • Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftspolitik
  • Ver.di
  • Commons-Institut
  • FairBindung e. V.
  • Lobbycontrol
  • IÖW
  • Communia
  • Universität Kassel
  • Aktionsbündnis Uniklinik Marburg Gießen
  • Verein demokratischer Ärzt*innen
  • Klimaschutz und Klassenkampf
  • Antikapitalistisches Klimatreffen
  • Konzeptwerk Neue Ökonomie
  • Universität Oldenburg
  • Future Histories Podcast
  • Ruhr-Universität Bochum
  • ADISCO, Burundi
  • Working People’s Charter India
  • AG Öffentlichkeitsarbeit DWE
  • Movement Hub
  • Taz
  • Partei Die Linke, mehrer Abgeordnete
  • Humboldt-Universität Berlin
  • Freie Universität Berlin
  • Berliner Mieterverein
  • Bauhaus-Universität Weimar
  • University of Exeter
  • DGB Leipzig-Nordsachsen
  • Wuppertal-Institut
  • BUND
  • Europa-Universität Flensburg, I.L.A.-Kollektiv
  • Bürgerbewegung Finanzwende
  • UWE Bristol
  • Babes-Bolyai University, Cluj-Napoca, Rumänien
  • Institut Solidarische Moderne
  • Universität Erfurt
  • Hochschule RheinMain
  • Poliklinik Syndikat
  • FFF – Fridays For Future
  • Shell must fail
  • Kipppunktkollektiv
  • Viele Aktivist:innen, Wissenschaftler:innen und Autor:innen aus mehreren Ländern

Vielleicht werden Sie sich fragen, warum angesichts der geballten Kompetenz und sozialen Intelligenz, die auf dieser Veranstaltung versammelt sein werden, sich in der Realität überhaupt nichts tut. Selbst der Volksentscheid Deutsche Wohnen & Co. wurde in Berlin von einer Stadtregierung mehrfach ausgebremst, die sich selbst als links ansieht. 

It’s the Machtstrukturen, Stupid! Da auch „Finanzwende“ und „Lobbycontrol“ anwesend sind, deren Publikationen wir regelmäßig lesen und manchmal auch weiterleiten: Sie werden erfahren, warum nicht das Bessere siegt, bisher jedenfalls, sondern Rücksichtslosigkeit und Einflussnahme mit viel, viel Geld obenauf sind. Deswegen ist für uns auch wichtig, die Mentalität der Mehrheit zu verändern, die zunehmend unter den Verhältnissen leidet, aber zu wenig dagegen tut. Um hierbei in die Tiefe zu gehen, bedarf es einer eigenständigen Veranstaltungsreihe, das ist uns durchaus bewusst. Doch wie sieht es erst einmal mit Vernetzung aus? Auch dies wird angeboten, es geht um nicht weniger als um die Bündelung der Aktivitäten und des Know-Hows vieler Organisationen und Initiativen und damit um ein Kernthema: Schaffen wir es, die doch so ähnlich ausgerichteten Interessen der arbeitenden Klasse endlich wieder zu einer wirkmächtigen Bewegung zusammenzuführen? Und wann, wenn nicht jetzt, wo unzählige Menschen in einem Tempo in die Ecke gedrückt werden, das man viele Jahrzehnte lang für unmöglich hielt. Spuren, und diese sind nach unserer Ansicht nicht ungewollt, zeigen sich auch darin, dass viele nicht mehr in der Lage sind, gemeinwohlorientierte Aktivitäten finanziell zu unterstützen. Wer nicht institutionell abgesichert ist, wird so möglicherweise zum Schweigen verurteilt werden. Auch die aktuell noch vorhandene Absicherung steht auf tönernen Füßen, wenn wieder einmal zugunsten der Reichen an allen Enden gespart werden soll. Vor allem dort, wo relevante Gesellschaftspolitik gemacht wird.

Wenn man aus den Schrecken der aktuellen Krise etwas machen kann, was positive Energien freisetzt, dann ganz sicher, sich gute Beiträge zum Thema Vergesellschaftung anzuhören, Fragen zu stellen, sich auszutauschen und vielleicht aktiv oder, wie in unserem Fall, wieder aktiv zu werden. Manchmal lässt die persönliche Situation uneingeschränktes Werben und jeden Tag sich einsetzen für eine gerechtere Welt, notabene zuallerst für eine gerechtere und nachhaltige Wirtschaftsordnung, nicht zu, aber wenn es geht, sollte man es tun. Wir müssen viele werden und unsere Ziele müssen klar und progressiv sein.

In den letzten Jahren ist eine Initiativenlandschaft entstanden, die sich sehen lassen kann, aber auch sie wird natürlich durch die Pandemie und durch Krieg und Energiekrise an den Rand gedrängt. Also liegt es nah, diese Krisen progressiv anzugehen und damit den Diskurs wieder mitzubestimmen. Was nach unserer Ansicht besonders not tut ist, dass sich die vielen Akteur:innen kampagnenseitig, aber auch publizistisch so vereinen, dass sie mehr wahrgenommen werden. Das war, z. B. von der Mietenbewegung u. a. in Berlin oder FFF ausgehend, vor Corona auf einem guten Weg, aber vieles muss jetzt neu angesetzt, verzahnt und harmonisiert werden. Wir wissen, wie schwierig das ist. Schon innerhalb von Teilbewegungen sind die hochindividuellen Ansätze oft nur mit Mühe unter einen Hut zu bringen. So ist es eben, wenn nicht alle lemminghaft der Spur des vielen Mammons für wenige folgen, sondern unterschiedliche Ansätze in die demokratische Diskussion einbringen. Aber es hilft nichts, mehr Gemeinsamkeit muss sein, inklusive aller dazu notwendigen Kompromisse und mit einem Ziel: Vergesellschaftung zugunsten der weit überwiegenden Mehrheit von uns.

Wo wir auch hinschauen: In keiner Branche, die für die Daseinsvorsorge der Menschen wichtig ist, läuft es noch rund und zu deren Gunsten. Das ist das Ergebnis einer Politik, die Gier und Ausgrenzung in den Vordergrund gestellt hat. Dieser Tanker ist schwer zu wenden, zumal Regierungen, Lobbyist:innen und an ihnen orientierte nationale und übernationale Organisationen nach bester Möglichkeit versuchen werden, es zu verhindern. Aber diejenigen, die diese Welt mit Leben füllen und sie lebenswert machen, das sind immer noch und für immer wir, die Zivilgesellschaft. Wenn wir das jeden Tag im Blick behalten und uns in diesem Bewusstsein mit den Hintertreibern des Fortschritts auseinandersetzen, werden wir vorankommen.

TH

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