Crimetime Vorschau – Titelbild © WDR / Bavaria Fiction GmbH, Martin Valentin Menke
Liebe Leser:innen, nachdem wir uns bereits mehrmals bei politischen und wirtschaftlichen Beiträgen haben von ChatGPT unterstützen lassen, ist es heute auch bei der Tatort-Vorschau so weit. Wir haben dem Bot folgenden Aufrag erteilt:
Schreibe eine ausgewogene Rezension zum Tatort Abbruchkante (Einstellungen: Verfassen, lang, professionell):
Der Tatort Abbruchkante ist ein spannender und berührender Krimi, der sich mit dem Thema des Braunkohleabbaus und dem Verlust von Heimat auseinandersetzt. Die Kommissare Ballauf und Schenk ermitteln in einem fast verlassenen Dorf am Rande des Tagebaus Garzweiler, wo ein Arzt ermordet wurde. Dabei stoßen sie auf eine zerrissene Gemeinschaft, die zwischen Hoffnung und Resignation schwankt.
Der Film besticht durch seine atmosphärische Inszenierung von Torsten C. Fischer, der die trostlose Kulisse des Geisterdorfs und die bedrohliche Präsenz des Baggers eindrucksvoll einfängt. Die Geschichte von Eva und Volker A. Zahn ist vielschichtig und überraschend, ohne dabei konstruiert zu wirken. Sie verbindet einen spannenden Kriminalfall mit einer emotionalen Geschichte über Schuld, Rache und Immobilienspekulation.
Die Darsteller liefern durchweg überzeugende Leistungen ab. Klaus J. Behrendt und Dietmar Bär sind als eingespieltes Duo Ballauf und Schenk gewohnt souverän und sympathisch. Sie bringen auch eine Prise Humor in den ansonsten düsteren Film. Barbara Nüsse ist als ehemalige Pensionswirtin Karin Bongartz herausragend. Sie verleiht ihrer Figur eine große Würde und Tiefe und berührt mit ihrer Darstellung des Heimatverlusts. Auch die Nebenrollen sind gut besetzt, zum Beispiel Peter Franke als sturer Dorfbewohner Peter Schnitzler oder Juliane Köhler als intrigante Lydia Rosenberg.
Der Tatort Abbruchkante ist ein gelungener Beitrag zur Reihe, der aktuelle gesellschaftliche Themen aufgreift und dabei spannend und einfühlsam erzählt. Er ist ein sehenswerter Film für alle Fans des Kölner Teams und für alle, die sich für das Schicksal der Menschen im Braunkohlerevier interessieren.
Uns ist durchaus die Problematik klar, die in dieser Art von Ergänzung oder Unterstützung liegt. Bisher haben wir diese Darstellungen auch immer kommentiert. Bei politischen Vorgängen ist das für uns leichter als bei einem Krimi, den wir noch nicht gesehen haben. Vorerst handelt es sich um ein Experiment. Da wir aber in der Vorschau ohnehin Drittstimmen zu Wort kommen lassen, kann man die von ChatGPT als eine weitere ansehen. Ein Dämon ist ganz sicher die Versuchung, „ausgewogene Rezension“ durch „kritische Rezension“ zu ersetzen. Der Bot liefert dann genau das, und zwar ziemlich detailliert und ohne dass man sich das kritisierte Werk angeschaut haben muss. Verrisse blind schreiben leicht gemacht, sozusagen. Eine sehr spannende Frage, die wir nun beantworten werden: Hat ChatGPT sich entschlossen, selbstständig pro zu schreiben, wenn man „ausgewogen“ haben möchte, oder sind die Kritiken zum Film wirklich so positiv, wie es der obige Text vermuten lässt?
Der wievielte Fall von Ballauf und Schenk ist „Abbruchkante“? + Verknüpfung weiterer Infos mit ersten kritischen Eindrücken:
Die Antwort ist aus den Web-Suchergebnissen abgeleitet. Abbruchkante ist der 87. Fall für Ballauf und Schenk. Der Film spielt im rheinischen Braunkohlerevier und erzählt vom Schmerz des Heimatverlusts der Dorfbewohner, die dem Tagebau weichen müssen. Der Mord an einem Dorfarzt führt die Kommissare in ein Umfeld voller Schuld, Immobilienspekulation und Rache. Der Film ist eine rheinische Tragödie mit lauter unglücklichen Menschen123.
Halten wir fest, dass der leider verlorene Kampf um Lützerath auch die Tatort-Macher inspiriert hat und machen weiter mit den Kritiken:
In diesem Tatort sind alle „lost in Bützenich“ und konfrontiert mit existenziellen Emotionen und Erfahrungen – bis auf Freddy Schenk, der nur seinen Sauerbraten daheim vermisst. Eigentlich mehr eine Milieustudie als ein Krimi, umgesetzt in unaufdringlichen, aber doch atmosphärischen Bildern und getragen von einem spielstarken Ensemble. Auf den erhobenen klimapolitischen Zeigefinger wird zum Glück verzichtet; stattdessen stehen die konkreten, zum Teil dramatischen Auswirkungen politischer und wirtschaftlicher Entscheidungen auf die betroffenen Menschen im Vordergrund. Ein zutiefst menschlicher und filmästhetisch grandios gestalteter Sonntagskrimi.
Tatort Folge 1229: Abbruchkante – Tatort Fans (tatort-fans.de)
Wir hätten auch gegen den erhobenen klimapolitischen Zeigefinger nichts gehabt. Menschliche Dramen hingegen sind so universell, dass sie den Finger als Beigabe beinahe benötigen, damit sie nicht die politische Botschaft überdecken. Und die sollte sein: Es gibt kein Vertun mit dem Klimawandel und er wird unsere Ignoranz dadurch bestrafen, dass er härter wird, als es immer noch möglich wäre, wenn man jetzt konsequent umsteuern würde. Wir haben in einem anderen Zusammenhang, nämlich mit der heutigen Abstimmung „Berlin 2030 klimaneutral“ die soziale Komponente einer Klimawendepolitik kurz angerissen. „Dem Klima ist es egal, ob wir Angst um die hiesigen Arbeitsplätze haben“, ist auch zu kurz gesprungen. Deswegen geht es darum, bei der Revision der bisherigen nachlässigen Klimapolitik endlich die Reichen, die ein X-Faches dessen zum Klimawandel beitragen wie Normalbürger:innen, endlich entsprechend zur Kasse zu bitten für diese unumstößliche Tatsache.
Der Unterschied hat sich in den letzten Jahren sogar verschärft, obwohl man denken sollte, energiesparende Technik würde doch vor allem den High-Tech-Produkten zu weniger Emissionen verhelfen, die von den Reichen verwendet werden. Die niederschmetternde Tatsache ist aber: Diese Produkte selbst heben immer mehr ab, wie diese riesigen Blechhaufen mit E-Antrieb und immer mehr Superreiche haben Jachten und Privatjets. Egal ob direkt aus sozialen Gründen oder über den Umweg einer gerechten CO2-Bepreisung: Eine Person aus dem oberen Prozent der Vermögenspyramide verbraucht mehr CO2 als vermutlich alle Menschen zusammen, die wir im Film sehen. Für diese kleine Kaste von Vielverbrauchern, die einen Fortschritt in Sachen Klimapolitik mit allen Tricks bekämpfen, wird im Grunde auch der Braunkohletagebau und überhaupt die Verwendung fossiler Rohstoffe weitergeführt, nicht für den kleinen Wohlstand der großen Mehrheit. Das war kein Exkurs, es gehört zum Thema. Und damit weiter mit den Kritiken.
Sehr gelungen an diesem Tatort ist, dass das Thema der weggebaggerten Dörfer nicht dominiert, auch wenn es allgegenwärtig ist. Der Krimi bleibt ein Krimi. Klasse! Und natürlich hängt alles irgendwie mit dem Selbstmord der alten Leute zusammen. Die Auflösung ist dann voller Wendungen und interessant und spannend bis zum Schluss. Einfach ein sehr guter Tatort, der nie vergisst, dass er ein Krimi sein soll. Sehenswert! Vier von fünf Elchen!
Tatort-Kritik „Abbruchkante“ mit Ballauf und Schenk (swr3.de)
Nun kann man auch festhalten, dass es die Kölner einfach drauf haben, soziale Themen so zu präsentieren, dass man immer denkt, es geht im Wesentlichen doch um den Krimi. Oder etwa nicht? Machen die beiden auch in These und Antithese, wie früher häufig, was das Weichen eines Dorfes für den Braunkohletagebau angeht? Dass man ihnen jedes Thema geben kann, haben wir bereits mehrfach geschrieben.
Auswärtsspiel im rheinischen Braunkohlerevier: Die Kölner „Tatort“-Kommissare ermitteln in der Episode „Abbruchkante“ (WDR / Bavaria Fiction) nach dem Mord an einem Arzt in Alt-Bützenich, das dem nahen Tagebau zum Opfer fallen sollte, nun aber doch erhalten bleibt. Eva und Volker A. Zahn (Drehbuch) und Torsten C. Fischer (Regie) legen keinen Themenfilm über Klima, Kohle, Lützerath vor, sondern erzählen von den Folgen eines langen Kampfes um die Heimat für die ansässigen Familien. Die Landschaftsbilder spiegeln die Zerrissenheit der Gemeinschaft, und auch Ballauf kriegt in dieser merkwürdigen Zwischen-Welt den Blues. Ein starker Köln-„Tatort“ mit einer schönen Rolle für Barbara Nüsse.
http://www.tittelbach.tv/programm/reihe/artikel-6290.html
Stimmt, die beiden ermitteln gar nicht in Köln. Raus aufs Land kam bei den beiden gar nicht so häufig vor, die am Ende lange Zeit das Innenstädtische schon deshalb brauchten, damit sie den gelösten Fall vor oder in der Wurstbraterei gegenüber dem Kölner Dom zelebrieren konnten. Wie sagt man bei einer Imbissbude eigentlich? Man isst … bei ihr, vor ihr, in ihr? Nicht die Wurstbraterei, sondern das Baggern nach Kohle:
Jetzt erinnert sich der WDR wieder daran, dass es diese menschgemachte Wahnsinnskulisse (…) im Westen gibt und schickt die Ermittler Ballauf (Klaus J. Behrendt) und Schenk (Dietmar Bär) für einen leisen, packenden Film an den Rand des Tagebaus Garzweiler, zum zweiten Mal seit der Episode „Schürfwunden“ von 2005.
Eine Rezension dazu gibt es bei uns, mit 7/10 erhielt dieser Fall im Rahmen unserer Bewertungsmaßstäbe für Tatorte durchschnittliche Note.
Warum wir aber noch einmal auf die Süddeutsche zurückkommen: Ist aus klimapolitischen Gründen das Aus für die requirierten Oldtimer von Freddy Schenk, für den braunen Porsche 911 Targa von Torsten Lannert (Stuttgart) oder den betagten roten Volvo-Kombi von Klaus Borowski (Kiel) vorgezeichnet? Um ehrlich zu sein: Es wäre nicht unlogisch, endlich diesen Autokult, der hier die Charaktere individualisieren soll, rauszunehmen. Man sieht ja, wie sich das in der Realität spiegelt.
Die Kommissarinnen haben doch so etwas auch nicht nötig. Oder? Eine Art Halb-Ausnahme gibt es. LKA-Beamtin Katrin König von Polizeiruf 110 Rostock fuhr bis vor Kurzem einen mega-klotzigen S-Klasse-Mercedes der Baureihe W 140 aus den 1990ern, jetzt ist es ein etwas modernerer Audi A8 aus den späten 2000ern. Offenbar sollen die Autos die klein gewachsene Kommissarin kontrastieren und ihre verdeckte Schutzbedürftigkeit herausstellen, aber zeitgemäß sind sie eben nicht. Wie auch so viele neue Autos. Und damit im Grunde doch typisch. Wenn man mit ein wenig Übersetzung argumentiert: die alten Schlitten der Kommissare sind der Tod von Dörfern wie Bützenich, in denen jene Kommissare das Desater einer verpassten Energiewende begutachten und Morde aufklären müssen. Bleibt eine Frage, die wir hier nicht beantworten werden: Hat das Verbrechen mit dem Kohletagebau zu tun oder bildet er nur die Kulisse?
Wir hingegen haben nun die typische Wörterzahl für eine Tatort-Vorschau erreicht und
Handlung
Beinahe ganz Alt-Bützenich ist verlassen und verrammelt. Nachts schaut hier ein Sicherheitsdienst nach dem Rechten. Es war beschlossene Sache, dass die Häuser und die Kirche dem Tagebau weichen müssen. Dann bringt die Klimawende neue Hoffnung: Das alte Dorf darf bleiben.
Doch die einst eingeschworene Dorfgemeinschaft hat sich mit dem Umzug nach Neu-Bützenich längst verloren. Als Dr. Christian Franzen, der Arzt des Ortes, informiert wird, dass in seinem leerstehenden Haus eingebrochen wurde, macht er sich sofort auf den Weg – kehrt aber nicht mehr nach Hause zurück. Seine Frau Betje wendet sich an die Polizei, die ihren Mann findet – erschossen, im alten Dorf. Wenn auch alle hier Patient:innen des Mediziners waren, so war er dennoch nicht sonderlich beliebt. Bei ihren Ermittlungen legen die Kommissare Max Ballauf und Freddy Schenk eine zerrissene Gemeinschaft frei. Die Zeit lässt sich hier im Braunkohlerevier nicht einfach zurückdrehen.
Während Schenk zum Feierabend stets nach Köln fährt, freundet sich Ballauf mit der ehemaligen Pensionswirtin Karin Bongartz an, die ihm viel über das alte Dorf und das sich nun stark veränderte Leben auf dem Land in der Nähe von Köln erzählt.
Besetzung und Stab
Hauptkommissar Max Ballauf – Klaus J. Behrendt
Hauptkommissar Freddy Schenk – Dietmar Bär
Oberkommissar Norbert Jütte – Roland Riebeling
Kriminaltechnikerin Natalie Förster – Tinka Fürst
Rechtsmediziner Dr. Joseph Roth – Joe Bausch
Lydia Rosenberg – Juliane Köhler
Dr. Christian Franzen, Mordopfer – Leopold von Verschuer
Betje Franzen, seine Frau – Lou Strenger
Karin Bongartz, Pensionswirtin – Barbara Nüsse
Peter Schnitzler – Peter Franke
Inge Schnitzler – Uta-Maria Schütze
Yannik Schnitzler, ihr Enkel – Leonard Kunz
Konrad Baumann – Jörn Hentschel
Martina Baumann – Daniela Wutte
Ömer Ates, Yanniks Kollege – Ferhat Kaleli
u. v. a.
Drehbuch – Eva Zahn und Volker A. Zahn
Regie – Torsten C. Fischer
Musik – Olaf Didolff