Medienspiegel 42
Ob das eine Angewohnheit werden wird, jeden Tag mindestens einen aktuellen Tweet zu besprechen, der mit in meiner Trendig-Leiste angeboten wird, ist noch nicht raus, das müsste dann wohl eine eigene Beitragskategorie werden, denn „Medienspiegel“ ist dafür im Grunde zu hoch angesiedelt. Vor allem angesichts der Inhalte vieler Tweets. Gestern waren es #ArmesDeutschland und #Gendergaga.
Letzterer von einer Frau und zuletzt in einem Zusammenhang mit dem Genua-Unglück lanciert.
Und nun #MenAreTrash. Immer schön, wenn jemand sein Lebensthema gefunden hat oder wenigstens eine gute Marketingmasche. Nicht nur wegen der führenden AfD-Politikerinnen, sondern auch wegen Merkel, von der Leyen, Hillary Clinton und vielen anderen weiß ich zumindest eines: Frauen machen die Welt nicht besser, nur weil sie Frauen sind. Und in meiner Partei gibt es gerade einen echt knackigen Zickenkrieg – bei Männern heißt es Hahnenkampf. Das ist der einzige Unterschied, den ich dabei wahrnehme – der verwendete Begriff.
Falls mit der „RLS“, für die Frau „Sibel Schick“ u. a. schreibt, die meiner Partei am nächsten stehende Stiftung gemeint ist: Wundern tut’s mich nicht mehr. (Für Nicht-Kenner der linken Szene: RLS = Rosa-Luxemburg-Stiftung.)
In der LINKEn wird ja der Klassenkampf sowieso immer mehr zugunsten von Gruppen und Grüppchen geschreddert, die man alle wunderbar gegeneinander aufhetzen kann (cui bono?), deswegen ist sie ja auch intern so schön zersplittert. Und dann erst Egoshooter wie die Frau „Schick“. Die finden bei uns auch immer ein Plätzchen zum Austoben. Wir sind halt super tolerant. Wie auch die taz, wofür ich sie auch sehr bewundere.
Gesellschaftlich voran kommen wir damit nicht, wie auch die etwas elaborierteren unter den Feministinnen mindestens ahnen.
TH
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