Liebe Leserinnen und Leser,
insbesondere liebe Facebook-Freunde und hier wieder insbesondere diejenigen, die auf meinem Hauptaccount mit mir befreundet sind.
Als ich den Wahlberliner relauncht habe, dachte ich von Beginn an daran, ihm auch eine eigene Facebook-Präsenz zukommen zu lassen, mich dann anders entschieden, hole es jetzt aber doch nach. Weil mir bewusst geworden ist, dass ich meine Freunde nie gefragt habe, ob sie mit dem erhöhten Posting-Aufkommen auf meiner Hauptpräsenz und auch mit den Inhalten einverstanden sind. Da ich die meisten Facebook-Freund_innen auf dem Hauptaccount ja auch persönlich kenne, dachte ich, wenn ihnen was nicht passt, werden sie mir das sicher mitteilen. Gestern abend kam es aber zu zwei miteinander verbundenen Entfreundungen ohne jeden Kommentar.
Guter Stil ist das sicher nicht, zumal man sich im Realleben sicher nochmal begegnen wird, aber ich vermute, es ging um einen bestimmten Beitrag und die Betreffenden haben nur den etwa provozierenden Titel gelesen, nicht den Inhalt. Jedoch, bei allem, was doof läuft, hat jeder seine eigenen Anteile. Ich habe beim Titel einen Fehler gemacht und vor allem – ich habe generell nicht gefragt, ob meine Freunde, ob ihr alle eben, dieses doch erheblich von früher abweichende Setting akzeptiert. Auch das ist kein perfekter Stil.
Diejenigen, die nur auf meinem Autoren-Account mit mir befreundet sind, trifft das weniger, weil die dort geteilten Kulturbeiträge seltener sind und im Moment hauptsächlich „Crimetime“ betreffen. Sicher muss man auch nicht meine in diesen Artikeln verorteten Meinungen zu den Filmen teilen, aber wenn es um politische Ansichten geht, hört der Spaß bei vielen doch eher auf als bei Film- und Fernsehrezensionen.
Ich leide normalerweise nicht unter Vervielfältigungswahn, aber jetzt gibt es eben doch meinen dritten Acount mit der URL
https://www.facebook.com/DerWahlberliner
Man kann ihn aber auch mit meinem Realnamen Thomas Hocke ansteuern. Für diesen Account arbeite ich erstmals mit Seiten, weil mein WordPress-Blog seit ein paar Monaten nur noch automatisches Teilen mit Facebook-Seiten, nicht mehr mit Profilen zulässt. Durch die hier beschriebene Änderung kann ich das automatische Teilen wieder einrichten. Warum diese technischen Angaben?
Weil ich künftig, anders als bisher, als ich Beiträge manuell auf dem Haupt- und auf dem Autorenaccount geteilt habe, alles automatisch mit der „Magazinseite“ für den Wahlberliner teilen werde – und von dort manuell weiterteile. Dabei wird es zu Selektionsvorgängen kommen und alle politischen und kutlurellen Artikel kann man nur noch auf dem „Magazin-Account“ lesen. Oder bei Twitter. Oder bei Google+. An beide Plattformen leite ich automatisch weiter. Eventuell wird Instagram hinzukommen, ein Youtube-Account wurde schon für „Rote Sonne 17“ eingerichtet, den werde ich umwidmen oder schließen und einen neuen für den Wahlberliner anlegen.
Oder natürlich, ich hätt’s fast vergessen zu erwähnen, auf dem Blog selbst, https://derwahlberliner.com/ Versteckt ist also gar nichts, mir geht es nur darum, ein wenig zu filtern zugunsten derer, die sich mit einer Vollinformation vielleicht nicht wohlfühlen.
Wer also künftig mit steifen Ohren und ohne mir bös zu sein, wenn ich nicht so stromlinienförmig schreibe, den ganzen heißen Scheiß lesen mag, den bitte ich, sich eigens noch einmal als Freund_in bei der oben gelisteten FB-Adresse anzufragen. Und wer das tut, den bitte ich schon jetzt, bevor er mich dort oder gleich überall entfreundet, dass er vorher einen Satz über die Gründe schreibt oder, viel, viel besser: Mit mir in die Diskussion geht und mir die Chance gibt, Meinungen auszutauschen.
Ich erhebe nie den Anspruch, alles alleine und besser zu wissen. Auch eine dezidierte, manchmal etwas scharf, manchmal etwas ironisch vorgetragene Meinung ist immer subjektiv, das versteht sich von selbst. Und sie zeugt von großem Interesse und von einer gewissen Leidenschaft dafür, mir über Politik Gedanken zu machen. In der Regel sollten die persönlichen Verbindungen, besonders die aus dem politischen Bereich, für den Austausch und das gegenseitige Verständnis stehen, so sehe ich in der Regel auch meine Freunde: meinungsstark, aber nicht engstirnig. Bei meinen Beiträgen freilich auch kein Problem – man lässt sie einfach durchrennen, das tun die meisten ja auch, wie sich an den relativ niedrigen Zugriffszahlen zeigt, die bisher via Facebook kommen. Das finde ich ausdrücklich okay – und ich bearbeite jetzt auch meinen Teil, indem ich eben auf den neuen Account verweise.
Und was ist der heiße Scheiß? Einige (nicht alle) Beiträge, die sich auf meine eigene politische Landschaft beziehen, beispielsweise. Oder der eine oder andere Artikel zu gesellschaftspolitischen Themen, die besonders kontrovers sind und die ich gerne pointierter behandeln will als bisher – ich habe mich zugegebenermaßen bisher nicht getraut, bei manchen Gegenständen richtig ranzugehen, weil ich eben an Manchen dachte, die sich dadurch verletzt fühlen könnten. Diesen journalistischen Mangel will ich durch den neuen Account nun gleich mitbeheben – in fast jeder ungünstig verlaufenen Geschichte liegt ja auch eine Chance.
Was ich auch dort selbstverständlich nicht tun werde: Negativ über enge politische Freund_innen, besonders aus meiner Parteigliederung schreiben, auch wenn ich nicht ihrer Meinung bin, sondern höchstens abgekoppelt davon sachlich entgegnen, sodass der Zusammenhang mit ihren Äußerungen nicht erkennbar ist – wie ich das kürzlich bei einem Lateinamerika-Thema getan habe. Aber gerade dieser Beitrag war ein Grenzfall. Gut möglich, dass derlei künftig facebookmäßig künftig der „Wahlberliner-Seite“ vorbehalten bleibt. Ebenfalls ein No-Go (generell): Vorgänge preiszugeben, die mir aufgrund meiner Parteimitgliedschaft zu Ohren oder als Dokumente zu mir kommen – zumindest nie so, dass eine Bezugsquelle erkennbar ist.
Die journalistische Abtrennung ist nicht so einfach, ein bisschen Insiderismus macht Artikel ja auch spannend, aber dieses Insiderwissen hält sich bei mir sowieso in Grenzen – derzeit jedenfalls, weil ich nicht aktiv genug bin, um supertolle, weltwichtige News früher als die Öffentlichkeit oder gar exklusiv zu erfahren.
Ich möchte mich aber auch wieder mehr einbringen, indem ich die eine oder andere Veranstaltung besuche und hin und wieder darüber berichte. Das gehört auf längere Sicht dazu, um mit euch im Gespräch bleiben zu können. Veranstaltungsberichte werde ich im Allgemeinen auf dem Facebook-Hauptaccount teilen und dabei die Grenzen wahren zwischen dem, was ich über öffentlich-öffentliche einerseits und nur parteiöffentliche Events andererseits schreibe. Letzteres sollte dann doch einen werbenden Charakter haben. Wenn ich das nicht hinbekomme, weil ich den Verlauf einer Veranstaltung nicht als positiv empfand, halte ich auch mal die Klappe und natürlich gibt es auch Module, über die zu schreiben prinzipiell nicht angeht. Es kann aber auch in diesem eher reportierenden als kommentierenden Bereich geschehen, dass ich das eine oder andere der „Magazinseite“ vorbehalte. Diese Klarstellungen sind deshalb notwendig, eigentlich überfällig, weil „Der Wahlberliner“ kein Nachrichtenmagazin, sondern ein Meinungsblog ist, also sich nicht einer möglichst strikten Neutralität verpflichtet sieht.
Ich freue mich sehr über euch alle, die ihr auch mit mir auf dem „Magazin-Account“ mit mir befreundet sein wollt. Aber ihr müsst es dann auch bitte nicht persönlich nehmen, wenn es mal etwas kritisch auch dem eigenen Laden gegenüber zugeht oder ich ganz anderer Meinung bin als ihr, manchmal vielleicht sogar unwissentlich – und, last but not least, die Doppelpostings ertragen – die Beiträge, die ich auch auf dem Haupt- oder Autorenaccount einstellen werde. Man muss es wirklich so sehen: Wer sozusagen das Wahlberliner-Vollabo bucht, muss nicht mitdiskutieren, sollte aber bei grundsätzlichen, eine Freundschaft infrage stellenden Differenzen nicht kommunikationslos-rückzugsorientiert handeln – und ich gebe gerne zu, da ist auch ein etwas egoistischer Hintergedanke dabei:
Der Wahlberliner profitiert selbstverständlich durch meinen Austausch mit Menschen, die politisch teilweise bei Weitem erfahrener sind als ich, das wird dieses Blog-Magazin lebendiger und vielgestaltiger machen. Ich würde ihm gerne irgendwann auch ein etwas aktivistischeres Gepräge geben, es mehr in den Dienst des Fortschritts stellen, wenn man es so nennen mag. Dazu muss ich aber selbst wieder dichter am Geschehen sein oder an denen, die aktiv sind; die mir entsprechende Infos zur Verfügung stellen können und wollen. Vielleicht werde ich hin auch und wieder bei euch anfragen, ob ich einen Kommentar zitieren oder das entsprechende FB-Posting in einen Beitrag einbetten darf.
Auf dem Hauptaccount werde ich künftig dafür ab und zu wieder etwas teilen und mehr liken, was andere posten. Besonders natürlich bei denjenigen, die mir die große Ehre erweisen, die „Wahlberliner-Seite“ in ihren Freundeskreis aufzunehmen. Das soll dann kein Deal sein, nur ein Dankeschön.
Ich merkte gerade beim Setzen des Datums hinter meinen Namen, den „neuen“ oder „zweiten“ Wahlberliner gib es heute seit zwei Monaten. Na, passt doch, an diesem Tag einen kleinen Schritt zu gehen, der persönlich und professionell gesehen hoffentlich ein richtiger ist.
Ebenfalls nach zwei Monaten erreicht: 250 Beiträge für den neuen Wahlberliner. Das sind 80 mehr als geplant. Dann können wir’s ja nun ruhiger angehen lassen und der ganze Freunde-Entlastungsaufwand war vielleicht Quatsch. August, August!
Thomas Hocke, Berlin, 24.08.2018
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