Medienspiegel 68
Wir werden das Geschehen im Hambacher Forst nicht zu einem weiteren Großthema dieser Publikation machen können, aber da wir uns gestern bereits geäußert haben, hier ein Kommentar vom Deutschlandfunk, dazu nur ein paar kurze Gedanken.
- Die Energiesicherheit eines großen Industrielandes gegen die Interessen vor Ort. Dieses Dilemma werden wir vermutlich niemals lösen können, solange fossile Ressourcen verbraucht werden. Es wird immer um Einzelschicksale und die Bedürfnisse von Regionen gegen das Ganze gehen und in der Regel siegt das Ganze.
- Und es hört nicht auf mit den fossilen Energien. Der nächste Windpark, die nächste Überlandtrasse zum Transport des Ökostroms quer bzw. längs, also von Norden anch Süden durch die Republik, immer gibt es diese Interessenkonflikte. Solange alles abstrakt bleibt, wird vieles für gut befunden, aber nicht mehr, wenn es die eigene Lebenssphäre berührt. In Berlin ist das hervorragend anhand der Flughäfen und der Lärmeinwirkungen nachzuvollziehen, welche von ihnen verursacht werden.
- Viele Menschen bekommen dann auch einen fliegenden Rollenswechsel hin: Vom protestierenden Anwohner zum profitierenden Konsumenten und zurück. Bei Verkehrsmitteln und ihren Vorzügen und Nachteilen ist dieser Wechel aufgrund der rasch wechelnden Situation und damit der wechselnden Rolle besonders gut zu beobachten.
- Diese Möglichkeit, das Bewusstsein auf einge geradezu gespenstisch wirkende Weise zu „clustern“, ist auf alle Felder des Lebens übertragbar. Wer sich mit dieser Art von Aufteilung im eigenen Hirnskasten nicht so leicht tut, ist generell gefährdet und schneller überfordert. Wer damit kein Problem hat, trägt dazu bei, dass sich nichts verbessert.
TH
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