
Nicht nur in Berlin tut die Organisation der Mieter_innen not.
„Mieterproteste“ aus dem rheinischen Mönchengladbach hat sich jetzt als eine der ersten Mieterinitiativen zum Verein weiterentwickelt.
Dazu gratulieren wir sehr herzlich. Wir nehmen an, dass es sich dabei um einen rechtsfähigen, eingetragenen Verein handelt (e. V.), dessen Arbeit gegenüber einer reinen Initiative oder einem nicht eingetragenen Verein mehrere Vorzüge genießt und eine stärkere Position verschafft (Möglichkeit, eigenes Vermögen zu erwerben, Haftungsminderung für die Mitglieder durch juristische Eigenpersönlichkeit des Vereins etc.).
Die Gegner von uns Mieter_innen sind mächtig und gut organisiert, also müssen wir auch schauen, dass wir uns verbünden und rechtlich und bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit koordiniert arbeiten und stärker werden. Wir sehen eine solche Verein gewordene Initiative als Zusatzangebot zu den bestehenden Mietervereinen, nicht als Konkurrenz.
Alle Vereine, die darauf ausgerichtet sind, Verbraucher_innen zu schützen, sollten ein Verbandsklagerecht erhalten und die Mietervereine, etwa der deutsche Mieterbund, darüber hinaus tariffähig nach schwedischem Vorbild sein. Das klingt in einem einzelne Satz lapidar, wäre aber ein epochaler Fortschritt, der viele komplizierte Eingriffe auf dem Wohnungsmarkt überflüssig machen würde.
„Mieterproteste“ hat die uns bekannte Deutsche Wohnen SE im Blick, ebenso die Vonovia als größten Vermieter mit Sitz in Deutschland und weitere Vermietungskonzerne, besonders die LEG, die in Nordrhein-Westfalen eine starke Position hat.
Gerade haben wir die Petition „Für eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit“ unterzeichnet, die von“Mieterproteste“ unterstützt wird oder gegründet wurde.
Disclaimer: „Mieterproteste“ ist mit uns via Twitter verbunden und zählt zu den eifrigsten Verbreitern unserer Beiträge. Wir werden uns 2019 verstärkt auf die Belange und Nachrichten derjenigen konzentrieren, die sich auf diese Weise solidarisch mit unserer jungen Publikation zeigen, welche sich zudem erst seit vier Monaten verstärkt mit dem #Mietenwahnsinn auseinandersetzt. Von dieser beinahe vorauseilenden Solidarität möchten wir gerne ein wenig zurückgeben.
TH
Medienspiegel 224
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