Bitte ein Soli-Besuch: Sonntag, 12. Mai 2019, 14 Uhr: DAS SCHÖNE HOFFEST – Milieuschutz von unten. Schöneweider Straße 20, Neukölln // @derjochen @schoeneweider20 @Else75bleibt @hobrecht59 @BSchweiger51 @elbeeckeweigand @Sander11_11a @KiezinAktion @HeimatNeue @Doebert_Steffen @Elena_Poeschl #Vorkaufsrecht #Abwendungsvereinbarung #Mietenwahnsinn #Neukölln #ReclaimRixdorf #wirbleibenalle #Neukoelln #Verdrängung #Enteignung

2018-11-11 Mieter,kämpft um diese Stadt + zusammen gegen Mietenwahnsinn

Am nächsten Sonntag ist es wieder so weit, Festzeit, Hoffnungszeit, Kampf- und Solidaritätszeit. Die Schöneweider Straße 20 in Neukölln-Rixdorf lädt zum „Schönen Hoffest“. 

Die Schöneweider Straße 20 kämpft um die Ausübung des bezirklichen Vorkaufsrechts und wir haben mehrfach über sie berichtet, im Wege dieser Ankündigung schreiben wir auch ein allgemeines Update. Zunächst aber  geben wir im Wortlaut wieder, was die Initaitive bzw. der Verein der Schöneweider Straße den Besucher_innen mitteilen möchte:

„Liebe Nachbar*innen in Rixdorf und Neukölln, Freund*innen, Politiker*innen, Medienmacher*innen und Interessierte,

am Sonntag, den 12. Mai, öffnen wir für euch unsere Türen und laden zu einem Fest in unsere Hinterhöfe ein. Ab 14 Uhr beginnt das Schöne Hoffest in der Schöneweider Straße 20 (nahe S-U Bahnhof Neukölln).

Seit Ende März engagieren sich hier die Bewohner*innen und 2 Kitas, gegen den profitorientierten Verkauf des Hauses.

Mitte April wurde es an ein*e Investor*in verkauft. Innerhalb kürzester Zeiten haben wir uns als Gemeinschaft zusammengefunden, einen Verein gegründet, waren mit unserem Protestsong auf der großen Mietenwahnsinns Demo am 6.4., haben eine Hand in Hand Aktion vor unserem Haus organisiert und viel Solidarität von Hausinitiativen und der Nachbarschaft erfahren. Gerade setzen wir uns dafür ein, dass der Bezirk Neukölln das Vorkaufsrecht anwendet. Unsere Kitas sind bei dem Verkauf bisher nicht geschützt!

Auch wenn die letzten Wochen aufregend und nervenaufreibend waren, sind wir stolz auf das, was wir bereits geschafft haben und wollen das mit euch feiern! Wir wollen uns mit euch über die stadt- und europaweite Mietsituation und Visionen austauschen, vernetzen, ins Gespräch kommen.

Bei den vielen ernsten Themen soll auch die Freude nicht zu kurz kommen. Folgendes Programm erwartet euch auf unserem Hoffest:

• T-Shirt Druck (Ihr könnt eigene mitbringen, es gibt aber auch
welche vor Ort)
• Mini Flohmarkt
• Graffiti-Art-Performance
• Tolle Live-Musik (Bands, der Richardchor Neukölln,
hauseigene DJs)
• Kinderspiele
• Kuchen/Snacks von unseren Hausbewohner*innen
• Smoothie Bar
• Leckereien aus der Nachbar*innenschaft u.a. von Eis de Rix

Wir hoffen, dass für alle von euch was dabei sein wird und freuen uns, euch am 12. Mai zu begrüßen!“

Hier ist das Event auf Facebook nachzulesen. Eigentlich wollten wir schon vor ein paar Stunden mit diesem Beitrag fertig sein, damit er sozusagen in Echtzeit-Abstand dieser Ankündigung für Friedrichshain folgen kann, aber wir hatten heute ein technisches Problem, das wir erst lösen mussten. Und damit zurück zum Wesentlichen. Wir wollen hier keine langen Erklärungen darüber abgeben, warum wir an dieser Stelle persönlich werden, sondern tun es einfach:

Lieber Jochen Biedermann, retten Sie dieses tolle Haus mit seinen zwei Kitas und den vielen, vielen Menschen, die sich auf Sie verlassen! Darum bitten wir Sie ganz ganz herzlich und dringend!

Milieuschutz muss unteilbar sein.

Die Mieter_innen und viele Nachbar_innen aus dem Kiez sind darauf angewiesen, dass die Plätze für ihre Kinder erhalten bleiben! Eine Abwendungsvereinbarung reicht dazu nicht aus!

Zur weiteren Einstimmung jetzt eine neue Version des Haus-Songs. Echt wahr, sowas hat die Schöneweider 20 auch und man sieht und hört in 4 Minuten alles, was man wissen muss, um zu verstehen, warum wir die fett gedruckten Sätze oben geschrieben haben:

Wir gehen nun mit unserem Update ein paar Tage vorwärts. Am 4. Mai hat die Hausinitiative der Schöneweider Straße 20 sich zum Verein weiterentwickelt:

Ein eingetragener Verein gewinnt eigene Rechtspersönlichkeit, kann daher Träger von Rechten und Pflichten sein, kann als Verein natürlich auch klagen, bei begrenztem Haftungsrisiko für die Mitglieder, und die dazu bestimmten Personen können verbindlich für alle Mitglieder sprechen. Ein e. V. kann eigenes Vermögen erwerben. Somit kann ein Verein auch eine Form oder Vorform für den Einstieg in selbstbestimmtes Wohnen sein, eine Weiterentwicklung zur Projekt- oder Mieter_innen-Genossenschaft bietet sich an.

Zur Auflockerung ein Update für am Sonntag, das vor einigen Stunden auf Facebook erschien:

Und hier ist noch ein Rätsel von gestern, das am Sonntag aufgelöst werden soll:

Es wird etwas mit den Planungen zu tun haben, die schon seit mehreren Tagen laufen:

Die Bewohner_innen der Schöneweider 20 haben auch nicht vergessen, sich um die Gesamtlogistik für den kommenden Sonntag Gedanken zu machen:

Wir werden dazu aber morgen noch einen Beitrag verfassen, weil wir in der Tat glauben, es ist machbar, die drei wesentlichen Sonntagsveranstaltungen in Friedrichshain und Neukölln zu besuchen. Bitte tut das alle und stattet unbedingt auch der Schöneweider Straße 20 einen Solidaritätsbesuch ab!

TH

SMH 364

Für weitere Infos haben wir den vorausgehenden Beitrag gleich angehängt und hier geht’s zu  unserem ersten Bericht über die Schöneweider Straße 20 mit Updates.

Artikel vom 24.04.2019:

Nach der Osterpause straffen wir unsere Neukölln-Berichterstattung ein wenig, um wieder auf den Stand zu kommen und diesen Stand an unsere Leser_innen zu vermitteln.

Wir beginnen mit der Schöneweider Straße 20, weil diese bereits morgen Abend zur Menschenkette gegen Verdrängung vor ihr Haus bittet:

2019-04-25 Aktion vorm Haus

Das ist ein ziemlich junger Altbau, wie man anhand der Angaben in diesem Tagesspiegel-Bericht erahnen und auf den Bildern sehen kann. Bilder? Die Bilder von Bewohn_erinnen auf dem Video, das wir etwas weiter unten eingebettet haben. Die Schöneweider Straße hat einen eigenen Song und der ist so schön gemacht – wir sind begeistert. Darin ist die Rede von dem, was alle umtreibt, von aktuellen, von bereits verlorenen Kämpfen und von Hoffnung – nicht umsonst ist der Baustadtrat von Neukölln, Jochen Biedermann, zu sehen, wie er sich mit den Mieter_innen unterhält.

Wir reichen ein Unauffällig-Update nach: Wer sich zum Original des Liedes informieren möchte und wie gut das passt.

Sind die Guten in Berlin an der Macht? Sie haben jeden Tag die Möglichkeit, es zu beweisen und wenn die vielen netten Menschen und ihre Ideen, ihre Kreativität und ihr Mut kein Ansporn sind, immer wieder das Beste zu geben und jedes Haus zu retten – ja, dann wissen wir’s auch nicht.

Es ist ein Trend bei den Hausinitiativen, dass sich diejenigen zeigen, die in den Häusern wohnen. Wir hatten in einem Bericht zur Elsenstraße 75, dem „Eichhörnchen-Haus“, geschrieben, wie wichtig wir es finden, dass man die Betroffenen sieht und dass klargemacht wird:

Sie sind die Zukunft der Stadt, einige haben auch viel zu ihrer Vergangenheit beigetragen – und nicht profitgierige neofeudale Investoren. In der Schöneweider Straße 20 gibt es bekanntlich zwei Kitas, die von einem Eigentümerwechsel besonders betroffen sein könnten. Sinnfälliger als mit dem Auftritt der Kinder kann man die  Ansagen von Immobilienmanagern nicht kommentieren, die behaupten, das Berlin, das sich gegen den Mietenwahnsinn erhebt, sei unseriös, laut und hässlich und habe keine Zukunft.

Dieser entlarvende Satz, geäußert vor ein paar Wochen von Deutsche-Wohnen-Chef Michael Zahn, klingt noch immer in uns nach und wir hoffen, morgen werden sich möglichst viele Berliner_innen solidarisch vor der Schöneweider 20 einfinden und Hand in Hand gegen Verdrängung protestieren – und natürlich auch den Haussong nicht zu leise erklingen lassen.

TH

SMH 350

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