Zuletzt hatten wir im Vorfeld der Bezirksverordnetenversammlung vom 19. Juni 2019 über das Autonome Jugendzentrum Potse berichtet, das immer noch seine Räume in der Potsdamer Straße 180 besetzt hält.Und hier noch eine Meldung vom 28. Juni, die wir super fanden und als Titelbild verwendet haben:
Wir bitten als Schöneberger weiterhin um Unterstützung für eine der letzten Einrichtungen dieser Art und es tut uns sehr leid, dass die Bezirks- und Landespolitik hier auf eine wirklich beispiellos negative Weise zusammenwirken, um das Weiterwirken der Potse mit den Angeboten, die für ihren Betrieb unerlässlich sind, zu gewährleisten – wozu unbedingt der Konzertbetrieb gehört, der die Auswahl von Ersatzräumlichkeiten für das AJZ eingrenzt. Schade finden wir auch, dass Potse und Drugstore evtl. getrennt werden, indem der Trägerverein des Drugstore jetzt die (Zwischen-) Nutzung der Potsdamer Straße 134/146 akzeptiert hat, die ebenjenen Betrieb nicht erlaubt.
In unserem vorletzten Beitrag hatten wir darüber nachgedacht, wie es wäre, wenn beide Jugendzentren ins alte Straßenbahndepot in der Belziger Straße einziehen und damit zu unserem Kiez gehören würden. Wir fänden das eine interessante Lösung, aber im Moment hören wir nichts davon, dass irgendetwas vorangeht, obwohl doch eine Kulturnutzung des Depots geplant ist. Was wäre aber Kultur ohne Jugendkultur?
Es gibt sicher im künstlerischen Bereich vieles, was einmalig und erhaltenswert ist, dazu gehören auf jeden Fall Potse und Drugstore. Das Drama um die beiden Einrichtungen verfolgen wir jetzt, seit wir uns durch unseren Parteibeitritt Ende 2016 wieder aktiver am politischen Geschehen teilnehmen – und man kann Strukturen natürlich auch dadurch beschädigen und zerstören, dass man keine zukunftssichernden Lösungen finden und alles in de Schwebe lassen will. Zielt die Politik darauf ab? Das Kapital will Fakten schaffen und wird irgendwann die Zwangsräumung durchsetzen wollen.
Schade, dass wir nicht schreiben können, dann wählen wir die Partei von Herrn Schworck, dem Jugendstadtrat, nie wieder, wenn das passiert. Weil wir das noch nie getan haben. Aber es geht auch um 2RG, und daran liegt uns durchaus etwas – dass die jetzige Stadtregierung sich endlich um die Menschen und nicht nur um „Investoren“ kümmert. Dafür ist sie angetreten und daran erinnern wir heute wieder.
Helft endlich der Potse und dem Drugstore, Leute!
TH
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