42.000 Sozialwohnungen gingen in Deutschland 2018 per Saldo verloren. Die Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit frisst immer tiefere Schneisen in den Bestand an günstigen Wohnungen, seit 1990 hat sich die Zahl der Sozialwohnungen halbiert. Eine Zeitlang gab es gar keinen Sozialwohnungsbau mehr und die neu entstehenden gebundenen Wohnungen werden zu Recht nur als „soziale Zwischennutzung“ apostrophiert, sofern sie in privat erstellten Projekten angesiedelt sind – denn es gibt keine unbefristete Preisbindung mehr.
Das muss dringend wieder geändert werden, sonst bleibt der soziale Wohnungsbau eine Sisyphos-Arbeit. Deutschland liegt wohnungspolitisch in vielen Bereichen hinter anderen europäischen Ländern zurück, den Schutz von Mieter*innen betreffend, aber an dieser Stelle besonders deutlich. Eine langfristige Marktsteuerung zugunsten von Menschen mit geringeren Einkommen ist ohne Wohnungsgemeinnützigkeit nicht möglich. Der jetzt beschlossene Berliner Mietendeckel ist im Grunde eine Notmaßnahme zu einem sehr späten Zeitpunkt, die in einer zumindest in größeren Teilen als derzeit gemeinnützigen Wohnungswirtschaft nicht notwendig gewesen wäre.
Die Initiative Housing for All will sich des Themas annehmen. Wir posten untenstehend den Text der Initiative, den wir heute erhalten haben. Da er als Foto eingestellt ist, ein Link: Hier geht’s zum Unterschreiben. Wir haben das bereits getan.

TH
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